ToniEllmooser

Anmeldedatum: 21.08.2020 Beiträge: 1063
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Verfasst am: 21.05.2025 10:36 Titel: Warum Vorsorge bei Berufsunfähigkeit so wichtig ist |
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Berufsunfähigkeit ist ein Thema, das viele Menschen unterschätzen - bis es zu spät ist. Die Vorstellung, plötzlich den eigenen Beruf nicht mehr ausüben zu können, sei es durch Unfall oder Krankheit, scheint vielen weit entfernt. Doch die Realität sieht anders aus: Statistiken zeigen, dass jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland im Laufe seines Berufslebens zumindest zeitweise berufsunfähig wird. Eine erschreckend hohe Zahl, die verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Was bedeutet Berufsunfähigkeit überhaupt?
Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn jemand infolge gesundheitlicher Probleme nicht mehr in der Lage ist, seinen zuletzt ausgeübten Beruf - oder eine gleichwertige Tätigkeit halbtags auszuüben, und das voraussichtlich dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum. Dabei geht es nicht um die vollständige Arbeitsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit, sondern konkret um die Einschränkung im ausgeübten Beruf. Das bedeutet: Auch wer noch in einem anderen Bereich arbeiten könnte, gilt im Sinne der Berufsunfähigkeitsversicherung als berufsunfähig.
Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit
Viele Menschen glauben, dass Berufsunfähigkeit vor allem durch Unfälle verursacht wird. Tatsächlich sind jedoch laut https://www.ufkb.de/versicherung/berufsunfaehigkeit-bu psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burnout oder Angststörungen mit Abstand die häufigsten Gründe. Danach folgen Krankheiten des Bewegungsapparates, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unfälle machen nur einen geringen Teil aus. Das zeigt: Niemand ist vor Berufsunfähigkeit sicher, auch nicht in einem scheinbar „ungefährlichen“ Bürojob.
Gesetzliche Absicherung reicht oft nicht aus
Viele verlassen sich auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente - ein gefährlicher Irrtum. Diese greift nur unter sehr strengen Voraussetzungen: Nur wer weniger als drei Stunden täglich arbeiten kann, bekommt überhaupt die volle Erwerbsminderungsrente. Außerdem orientiert sich die Höhe an den bereits erworbenen Rentenpunkten - junge Menschen oder Berufseinsteiger erhalten oft nur geringe Leistungen. Zudem spielt der zuletzt ausgeübte Beruf keine Rolle: Man muss jede zumutbare Tätigkeit annehmen, unabhängig von Qualifikation oder bisherigem Einkommen.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Eine sinnvolle Ergänzung
Die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet hier einen entscheidenden Schutz. Sie zahlt eine monatliche Rente, wenn die versicherte Person aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Im Gegensatz zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente ist die BU an den zuletzt ausgeübten Beruf gekoppelt - und sichert somit den gewohnten Lebensstandard besser ab.
Wichtig ist jedoch: Wer eine BU abschließen möchte, sollte dies möglichst früh tun. Denn je jünger und gesünder man ist, desto günstiger sind die Beiträge - und desto höher die Wahrscheinlichkeit, überhaupt angenommen zu werden. Vorerkrankungen oder riskante Hobbys können zu Risikozuschlägen oder gar zur Ablehnung führen.
Worauf Sie beim Abschluss achten sollten
Beim Abschluss einer BU-Versicherung sollten Sie auf mehrere Punkte achten:
Verzicht auf abstrakte Verweisung: Der Versicherer sollte nicht das Recht haben, Sie auf einen anderen Beruf zu verweisen, den Sie theoretisch noch ausüben könnten.
Nachversicherungsgarantie: Gute Tarife bieten die Möglichkeit, die Versicherungssumme später ohne neue Gesundheitsprüfung zu erhöhen - z. B. bei Heirat oder Geburt eines Kindes.
Lange Leistungsdauer: Die Rente sollte idealerweise bis zum regulären Renteneintrittsalter gezahlt werden - also aktuell bis 67 Jahre.
Karenzzeiten und Prognosezeiträume: Die Versicherung sollte bereits nach sechs Monaten Leistung zahlen, wenn die Berufsunfähigkeit voraussichtlich dauerhaft besteht.
Es empfiehlt sich außerdem, die Gesundheitsfragen im Antrag ehrlich und vollständig zu beantworten. Falschangaben können im Leistungsfall dazu führen, dass die Versicherung nicht zahlt.
Alternativen zur BU - und ihre Grenzen
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt oder sich diese nicht leisten kann, hat alternative Optionen - etwa eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung, eine Grundfähigkeitsversicherung oder eine Dread-Disease-Versicherung. Diese Produkte bieten jedoch nur eingeschränkten Schutz und decken nicht alle Fälle der Berufsunfähigkeit ab. Insbesondere für Akademiker, Selbstständige oder Menschen mit gutem Einkommen ist die BU-Versicherung deshalb meist alternativlos.
Fazit: Vorsorge ist besser als Nachsicht
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen - unabhängig von Beruf, Alter oder Lebensstil. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig abzusichern. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung bietet hier den besten Schutz und hilft, den finanziellen Absturz im Ernstfall zu vermeiden. Wer jung und gesund ist, sollte die Gelegenheit nutzen und frühzeitig eine passende Versicherung abschließen. Denn später kann es zu spät sein - und dann bleibt oft nur der Gang zur Grundsicherung. |
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