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Magdalena Neuner

Magdalenas Werdegang

von Paul und Margit Neuner
Der Anfang von Allem
Unser damaliger Nordisch-Trainer beim Skiclub Wallgau, Silvester Neuner, hat es vielleicht schon geahnt, was in unserer Tochter steckt, als sie schon bei ihrem allerersten Langlaufwettkampf mit 8 Jahren ganz nach vorne stürmte. Immer an der Seite ihres gleichaltrigen Großcousins Albert Neuner (heute auch Biathlet beim Zoll-Skiteam) wurde sie aber bald schon von der Biathlon-Nachwuchstrainerin im Skigau Werdenfels, Anne Holzer, die früher Seite an Seite mit Uschi Disl und Martina Zellner kämpfte, an den Biathlonsport herangeführt. Der Beginn einer Leidenschaft.

Immer voraus
Mit 11 Jahren war sie beim Deutschen Schülercup schon nicht mehr zu halten. Sie gewann die Serie, was ihr auch in den Folgejahren bravourös gelang. Von den Laufzeiten her verglichen wir sie damals schon mit höheren Jahrgängen oder den Buben. Ihre Schülerzeit krönte sie mit dem Titel der Deutschen Schülermeisterin. Ihre Siegesserie setzte sie in der Jugend fort. Sie brachte es aus der letzten Schülerklasse mit der ersten Jugendklasse zu einer unglaublichen Serie von über 30 Siegen in Folge. Auch hier schielte sie schon nach höheren Jahrgängen. Mit 16 Jahren in der J17 schaffte sie es, beim DP im Martelltal die Leistungsnorm der Juniorinnen zu erfüllen und wurde von Kadertrainer Remo Krug in den C2-Kader der Juniorinnen für den Europacup nominiert. Nach einer kurzen Orientierungsphase gewann sie sogar hier bald schon wieder. Im Aostatal fuhr sie 2 fulminante Siege ein und die Junioren-WM war ihr so gut wie sicher. Nachdem sie in Meribel noch eins draufsetzte bekam Reno Krug einen Anruf von Bundestrainer Uwe Müssiggang. Uschi Disl setzte in Ruhpolding aus und er wollte die junge Neuner einmal WC-Luft schnuppern lassen. Er ließ sich jedoch vom Zoll-Trainerteam Mayer / Kröll und uns überzeugen, dass sie dieser Herausforderung mit Ihren 16 Lenzen noch nicht gewachsen war. Sicher gut so, denn bei der folgenden JWM in Frankreich explodierte das Küken und holte zweimal Gold und einmal Silber.

Im Focus
Im Jahr nach ihren ersten WM-Titeln (2004/2005) erkämpfte sich Magdalena 1 Gold- und 2 Silbermedaillen bei der JWM in Finnland. Endlich Juniorin (2005/2006) bestätigte sie ihre Favoritenrolle und kam mit 2 Gold- und 1 Silbermedaille nach hause, was Uwe Müssiggang dazu veranlasste, die 18-jährige gleich in den Hexenkessel-Weltcup von Ruhpolding zu schicken. Das war eine andere Welt. Der Traum vom ersten WC avancierte zum Alptraum (für sie). Beim Sprint direkt vor dem Ziel verkantet und hingelegt, vor 10.000 Menschen. Trotzdem 41. Beim Verfolgungswettkampf schon 21. In Antholz bekam sie schon langsam beide Beine auf den Boden der Weltbühne und errang den sagenhaften 11. Rang. Der Höhepunkt in Lahti. 4. Platz. Wahnsinn! Die Biathlon-Welt hatte ein Auge auf sie geworfen.

Ganz oben angekommen
Was dann im Jahr 2006/2007 folgte, hatte wir nicht zu hoffen gewagt. Nach etwas holprigem WC-Einstieg in Östersund waren in Hochfilzen schon Top-Ten-Plazierungen drin. Dann der Knaller: 1. Weltcup-Sieg und 3. Platz, ausgerechnet in Oberhof. Als ob die ganze Sportpresse auf diesen Augenblick gewartet hätte. Die Medienwelt brach in den Hochburgen der Biathlonszene über unsere Magdalena herein, wie es bisher in dieser Sportart noch nicht dagewesen war. Eine aufreibende Erfahrung, bis zur totalen physischen und psychischen Erschöpfung. Wir machten uns Sorgen.

Der Wahnsinn von Antholz
Die Auswirkungen der Strapazen noch im Körper war sie nur glücklich, bei der WM der Großen dabei sein zu dürfen und ging völlig locker und ohne Erfolgsdruck in den Sprintwettkampf. Wir waren dabei.

Weltmeisterin! Mit 19 Jahren! Schon wieder zu früh!

Dann als Weltmeisterin mit dem Hauch eines Vorsprunges in den WM-Verfolgungs-wettkampf zu gehen und ausgerechnet mit einer Anna Carin Olofsson im Nacken. Das kann doch nicht gut gehen. Von wegen. Der Verfolgungswettkampf von Antholz wurde zum herausragenden Auftritt von Magdalena. Immer mindestens eine Schilänge zurück rieb sich die Schwedin förmlich an der jungen Wallgauerin auf und verlor, total ausgepumpt, kurz vor dem Ziel sogar noch die Silbermedaille. Magdalena bog unter einer tobenden Wand von 15.000 Biathlonwahnsinnigen in die Zielgerade ein, die Strapazen schon vergessen, den Kopf gesenkt, dankbar, unbeschreiblich. Wahnsinn und wir waren dabei.

Weltmeisterin!

Der 20. Geburtstag lag in der WM-Woche. Die mehrfachen Pressetermine täglich konnten ihr nichts mehr anhaben, sie war 2-fache Weltmeisterin und freute sich schon auf die Staffel mit Martina, Andrea und Kathi. Diese Staffel wurde zum Triumphzug der Deutschen Damen. Die Schlussläuferin Kathi Wilhelm sorgte mit zwei Nullrunden für einen glanzvollen WM-Schlussakkord des Damenquartetts. Ein besonderes gemeinsames Hochgefühl. Nach einigen Jahren endlich wieder eine Goldmedaille der Deutschen Damenstaffel. Mit Magdalena! Wir waren dabei!

Weltmeisterin!

Während die Nationalhymne erklingt wird die Deutsche Fahne zuoberst gehisst. Magdalena hat die Goldmedaille umhängen. Drei Mal. Wir brauchen keine Worte mehr.

Noch nicht genug
Nach einer kurzen Atempause in Finnland gewinnt Magdalena in der ausgehenden Weltcupsaison noch 2 Weltcuprennen in Oslo, wo der König sie 2 Mal empfängt, und 2 Weltcuprennen in Khanty Mansyisk.

7 Siege, mehr als alle anderen.

Sie erringt in ihrer ersten WC-Saison den vierten Rang in der Weltcup-Gesamtwertung und geht als jüngste Dreifach-Weltmeisterin in die Geschichte ein.



Wir sind sehr stolz auf sie.


Paul und Margit Neuner

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