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Hinter jeder "Schlampe" steckt der Willen,
endlich einmal geliebt zu werden.
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Dieser Spruch beschreibt mein früherer Umgang mit Beziehungen wirklich perfekt.
Ich gebe zu, ich hatte wirklich sehr viele Beziehungen, die genaue Zahl möchte ich nicht angeben,
da das wohl wieder ein Grund wäre, mich vorzuführen, aber es waren wirklich viele.
Mein Problem war vor Allem, dass ich sehr früh angefangen habe, mit 12 Jahren um genau zu sein.
Damals habe ich nach jemandem gesucht, der mir einfach Aufmerksamkeit schenkt, bei dem nur ich an 1.Stelle stehe,
der mich liebt, für den ich eine Prinzessin bin. Sobald mir dieses Gefühl einmal gegeben wurde,
konnte ich einfach nicht mehr aufhören, immer wieder jemanden zu suchen, der mich glücklich macht.
Ich war (das ist kein Witz) nie mehr als einen Monat alleine, weil ich mich dann minderwertig gefühlt hatte.
Zu dieser Zeit, hatte ich einfach kein Stück Selbstbewusstsein, und durch jemanden an meiner Seite,
wurde mir immer viel Stärke und Schutz vermittelt, und durch diese Dinge habe ich versucht, mein
nicht vorhandenes Selbstbewusstsein einfach zu überdecken und vollkommen davon abzulenken.
Mir wurde der Titel "Schlampe" oder "Nutte" schon mit 12 Jahren angehängt, und ich denke ihr wisst,
wie schmerzhaft so etwas für ein 12-jähriges Mädchen sein kann, das einfach nur jemanden sucht, der ihr
Das Gefühl gibt, etwas besonderes zu sein. Solche Gefühle suchen wir schließlich tagtäglich!
Bei unserer Familie, bei Freunden, in der Schule - überall suchen wir nach Anerkennung, nach Bewunderung,
nach Komplimenten - überall! Und ich habe bei solchen Dingen einfach nicht wirklich viel Anerkennung bekommen.
Es wurde normal, dass ich gut in der Schule war, für meine Freunde war es auch normal, dass ich nun mal so bin,
wie ich eben bin.. Also habe ich mir Menschen gesucht, die mich nicht kennen, denn für diese war es nicht normal,
dass ich eben bin wie ich bin. Es wurde eigentlich fast schon zu einer Sucht.. ohne einen Freund
war ich wertlos, zumindest in meinen Augen war das so. Es ging nichtmal darum, jemanden zu küssen oder
sonstiges, was in unserem Alter wohl ganz normal ist, in einer Beziehung.
Es ging mir schlicht weg nur darum, jemanden zu haben - jemanden, der dir garantiert, bei dir zu bleiben.
Allerdings wurde ich oft verarscht, wirklich viel. Mir ist wirklich viel Schlimmes zugestoßen, auf der Suche nach Liebe.
In dem Alter konnte ich das kaum verkraften und suchte immer weiter, in der Hoffnung, dass jemand kommt und mir
mein Herz repariert. Es waren einfach so unheimlich viele Faktoren dort, die mich dazu gebracht haben, nicht aufzugeben.
Nun ist es natürlich selbstverständlich, dass so Etwas mit 12 Jahren nicht normal ist. Gebe ich auch zu.
Ich habe auch Vorurteile jungen Mädchen gegenüber, die in so einem Alter schon anfangen.
Und so hatten auch die anderen Vorurteile. Den Ruf der "Schlampe" habe ich bis heute behalten.
Egal was ich tue, ich werde ihn nicht mehr los. Ich bin nun schon fast ein Jahr mit meinem Freund zusammen,
und trotzdem bekomme ich manchmal noch solche Dinge an den Kopf geworfen.
Manchmal bereue ich das so, dass ich früher mal so war.
Aber manchmal, da bin ich sogar glücklich darüber, denn nur so habe ich gelernt,
dass ich nicht jedem vertrauen soll,
nicht bei jedem Schutz suchen kann,
und vor Allem, dass nur ich selbst mir ein dauerhaftes Gefühl von Sicherheit geben kann, indem ich
selbstbewusster werde und lerne, mit mir umzugehen.
Wenn man mich heute ansieht, weiß man, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe, nicht mehr naiv bin,
und wenn man mich kennt, weiß man auch die Gründe für mein damaliges Verhalten detailierter.
Doch die meisten Leute kennen mich nicht gut genug, und deswegen werde ich wohl für immer die Nutte bleiben.
Ich bitte euch, habt keine Vorurteile solchen Mädchen gegenüber, denn viele sind nicht die Schlampen,
für die ihr sie haltet - vergesst meine Worte nicht.