Ein Lied sang er von Hexenkraft,
Das aufschließt, durchdringt, Einblick schafft,
Verrät, enthüllt, begünstigt, droht.
Doch plötzlich Felagund in der Not
Mit Sang sich wehrte, Halt gebot,
Singend zum Trotz dem Zauberwerke
Von Wissenwahrung, Turmesstärke,
Umgangnem Trug und Hinterhalt,
Vom Tausch und Wechsel der Gestalt,
Von Freiheit, Flucht, getreuem Sinn:
Die Kette bricht, die Kerker sinken hin.
Hin wogt und her der beiden Sang,
Schwellend, ermattend, und Felagund rang
Schwer und schwerer. Doch unbesiegt
Er seinen Zauber in Worte fügt
Und alle alte Elbenmacht.
Leis hörten sie Vögel in der Nacht
Von Nargothrond, und übers Meer
Von fernher seufzten die Wellen schwer
Fern im Westen auf den Strand
Von Perlensand im Elbenland.
Doch dichter nun die Nacht sich schließt.
Dunkel wuchert in Valinor; es fließt
Das Blut rot von den Landestegen.
Die Noldor Hand an die Schiffe legen,
Die Wogenreiter sie erschlagen
Am Lampenhafen. Stürme jagen.
Raben flüchten. Wölfe lärmen.
In Angband sich die Sklaven härmen.
Das Eis im Schlund des Meeres malmt.
Donner grollt, Feuer qualmt -
Und Felagund stürzte vor den Thron.