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mein erster essay. 18.04.13

WER BIN ICH EIGENTLICH? ODER: DIE SUCHE NACH DER EIGENEN IDENTITÄT

Es verursacht einem Augenkrebs, wenn man sich die alten Tagebucheinträge von vor 5 Jahren ansieht: "Mein Herz ist gebrochen! Er war mein absoluter Traummann! Wie kann ich je wieder jemandem so lieben, wie ihn?" - Und das im zarten Alter von 12 Jahren. Gedanken über Gedanken, die eigentlich nichts im Kopf eines Kindes zu suchen haben, denkt man jetzt im Nachhinein. Kinderkram. Alte Playlist: Nelly Furtado, Silbermond, Top100-Charts von 2009. Das soll Musik sein? Das fand ich mal gut? Peinlich. Kinderfotos: Wie konnte ich nur? Aber wieso eigentlich peinlich? Im Grunde genommen, bin ich ja immer noch der selbe Mensch. Und wer weiß, vielleicht lese ich mir in 5 Jahren den Tagebucheintrag vom heutigen Abend durch und frage mich: 'Was zur Hölle war ich denn für ein Teenager?' Ist es das, was unsere Jugendlichkeit ausmacht? Pathetik, Emotionen pur, die Suche nach Gleichgesinnten, der Drang nach Freiheit, Rebellsein. Die eigene Identität zu suchen scheint schwer zu sein, sie entgültig zu finden scheint unmöglich. Der Mensch ist ständig im Wandel. Geschmäcker verändern sich, Freunde kommen und gehen, wir lernen immer weiter dazu. Wir sind in einer - wie es scheint - nie endenden Entwicklung gefangen und man glaubt aus dem Motto 'Aus Fehlern lernt man' einfach nichts zu lernen. Jeder denkt von sich, er wäre ein Unikat, eben anders als alle anderen. Aber eben weil das jeder denkt, sind wir in dem Punkt doch alle gleich, oder? Jeder sagt das, was er denkt, aber wehe, du bist frech zu Mama, da heißt es dann wieder: ''Aber ich hab's doch nicht so gemeint!' Jeder sagt das, was er denkt, aber keiner sagt das, was er meint. Einfach, weil man sich manchmal selbst nicht versteht. Weil man vielleicht keine überzeugenderen Argumente zu bieten hat, als ''Ich hab's halt so im Bauchgefühl.'' Keine Antworten, keine Logik. Völliges Chaos im Kopf. Und das ist genau das, was ich als Identität darstellen möchte. Nicht diese Scheininterpretation von wegen ''Sieh her, das bin ich! Damit identifiziere ich mich!'', denn dieses Gefühl ist vergänglich. Ich glaube das, was man Identität nennen sollte, ist gerade das Gegenstück dazu: Die Frage "WER bin ich? WIE bin ich? Und ich genau das mein Leben, so wie ich es  will?"
Vielleicht ist das auch der Grund dafür, wieso man manchmal lieber den oganzen Tag im Bett bleiben möchte, weshalb man seine Meinung mal für sich behält, warum man manchmal auf einmal abends grundlos so traurig wird. Manchmal WILL man gar keine Identität. Bloß nicht Ich-Selbst-Sein. Wie ein namenloser Erzähler in einem Roman. Man ist Protagonist in seinem Leben, hat aber weder Namen, noch Herkunft, noch wie man überhaupt aussieht. Aber dann wäre man doch schon eher ein Nebencharakter, oder? Und das ist auch der Grund dafür, warum es unmöglich ist, sich nicht ständig im Spiegel anzuschauen, wenn man an stehenden Autos vorbeiläuft, weshalb man seinen Nachnamen ständig buchstabieren muss, weshalb man sich ein T-SHirt kauft, dass niemals angezogen im Schrank vergammelt.  Das ist Identität. Das Leben im Moment. Hauptdarsteller im eigenen Leben zu sien.

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