J o l i e
Ich blinzelte mit den Augen , das grelle Sonnenlicht blendete mich direkt ins Gesicht . Mürrisch, dadurch das die Sonne mich zwar sanft aber dennoch zu früh geweckt hatte dreht ich mich auf die Seite um weiter zu schlafen. Die Sonnenstrahlen trafen auf meinen Rücken und durch die angenehme wärme wurde ich wieder schläfrig. Es würde nicht mehr als ein paar Minuten dauern, schon würde ich wieder einschlafen .
Jedoch sah das mein Schicksal, beziehungsweise meine kleine Schwester Lia gar nicht so. Ich hörte nur noch wie die Tür unsanft aufgerissen wurde und Lia in meinen Raum kam ,mit einer Lautstärke die am Morgen verboten werden sollte .
„Joy, Joy?“ Ohne eine Antwort von mir abzuwarten zog sie an meiner Decke. Ich wollte weiter schlafen oder wenigstens ein bisschen Ruhe haben doch meine Schwester gab nicht so leicht auf.
„Joooooy?“ Jetzt zog sie den Vokal richtig lang was noch nerviger war. Und zu allem Überfluss zog sie meine Bettdecke noch weg. Jetzt lag ich da ohne Bettdecke und jene Hoffnung verloren noch mal einschlafen zu können. Doch der kleine Quälgeist war noch lange nicht fertig.. Sie hüpfte auf mein Bett nahm , egal was gerade in der nähe war und haute mir damit auf dem kopf. Zum Glück war es nicht meine Spieluhr gewesen, die hätte eindeutig Beulen hinterlassen. Bevor ich damit erschlagen wurde setzte ich meine Idee mich tot zu stellen doch nicht um und zeigte ein keine Regung .
„Mhmmm, was ist.“ Überrascht das ich doch lebe, hörte Lia kurz auf mich zu hauen um mich dann mit einen Wortschwall von Sätzen und Wörtern zu überhäufen.
„Joy, da wurde was für dich abgegeben ein riesengroßes Paket. Was da wohl drin ist. Joe hast du gehört ein Paket. Willst du es aufmachen ,willst du es behalten? Wenn du es nicht willst darf ich es dann ? Bitteee“
Ich wurde hellhörig . Da wurde etwas abgegeben für mich ? Es ist selten das ich etwas bekomme ,sogar Postkarten lassen sich nicht blicken. Ich drehte mich um, mit dem Gesicht zu Lia . Ihre Augen glitzerten vor Freude und Aufregung. Anscheinend war sie gespannter als ich .Was wohl in diesem „riesengroßen“ Paket drin war?
Ich schaute sie noch einmal an, um mich zu vergewissern. „Wirklich ?“ Sie nickte wie eines dieser Wackeldackel die Leute in ihren Autos platzieren (ja wir haben auch ein Wackeldackel) .
Ich schlüpft in meine Plüschpantoffel und war auf dem Weg die Treppe runter, mit nur einer Jogginghose und einem T-Shirt bekleidet. Meine losen braunen haare die gelockt über meinen schultern hingen kämmte ich mir grob mit meinen Händen durch .
Lia war schon unten angekommen immer noch hüpfend mit einem großen strahlen auf dem Gesicht, sie sah wirklich süß aus, auch wenn sie ziemlich nerven kann. Kleine Schwestern kann man nicht trauen.
Meine Mum saß am Frühstückstisch, vor ihr eine Müslischüssel und in der hand die Tageszeitung, die sie durchblätterte.
Sie las die Zeitung fast nie höchstens die Überschriften. Die Bilder sagen schon alles und das wichtige würde im Radio oder Fernsehen laufen , war die Antwort , als ich sie mal darauf ansprach . Soll mal jemand sagen wir Kinder seien faul.
Obwohl meine Mum so beschäftigt war mit Bilder angucken hob sie den Kopf, da sie merkte, dass ich nach unten gekommen war . Sie guckte mich mit ihren auch noch schläfrigen Augen an.
„Auch mal wach, Joy ?“ Natürlich ,so ein Langschläfer bin ich auch nicht und nach ihrem fast noch geschlossenen Augen mit Schlafdreck und einer Schlaffalte auf ihrer linken Wange zu urteilen ist sie auch erst vor ungefähr 10 Minuten aufgestanden.
„ Es ist erst kurz nach elf ! “
„Ja ,fast schon wieder zeit für’s Mittagessen. Deine Schwester war schon vor 2 Stunden auf.“
Sie vergleicht mich immer mit meiner Schwester, ich weiß nicht ob das so ein Genetische Krankheit ist die sich immer weitervererbt. Hoffentlich nicht, denn ich will nicht später meinen Kindern das gleich antun.
„Ach außerdem wurde was für dich abgegeben, ich hoffe mal du hast nichts bestellt ,wenn doch bezahl du es , ich habe damit nichts zu tun“ und schon wandte sie sich wieder ihrer Zeitung oder besser gesagt ihren Bildern zu ,
Nun wandte ich mich dem Paket im Flur zu. Lia saß auf der Treppe und ihre Augen wirkten noch größer als zuvor. Vielleicht hoffte sie wirklich ich würde es ihr noch geben. Ich hatte mir überlegt sie ein bisschen zu ärgern und nochein paar Mal um das Paket herum zugehen, doch ich konnte mich selbst nicht zurück halten und hockte mich hin um es zu öffnen.
Es war in einem einfacher ,braunen und schon ziemlich mitgenommener Karton eingepackt nicht größer als ein Schuhkarton. Lia sollte wirklich lernen Maßeinheiten zu unterscheiden. Riesengroß war es nicht . Doch das Paket sah dennoch wunderschön aus. Mit einen dreckigen weißen Band war es verschnürt, , jedoch wirkte es nicht herunterkommend ,sondern alt und edel, verschiedene Muster verteilten sich auf diesem . Behutsam zog ich an einer Seite des Bandes und die schleife viel auseinander. Neugierig beugte sich meine Schwester nach vorne um hinein zuspähen was wohl drin sei, doch genauso langsam wie ich die schleife öffnete, öffnete ich auch diesen Karton.
Als ich ihn aufmachte durchströmt mich sofort der Geruch von Moos, Wald , lavendel und einen kleinen hauch Vanille. Gespannt schaute ich ,ein bisschen vom Geruch betäubt, hinein. Bis oben hin waren rosane Wattebäuschen zusehen, die im licht ein bisschen zu glitzern schienen, So schäbig der Karton von außen aussah so edel und wunderschön sah er von innen aus .Der Inhalt war wohl sehr kostbar und zerbrechlich . Vorsichtig suchte ich mit meinen Händen im dem Wattebäuschenmeer nach dem eigentlichen Inhalt und stoß auf was flaches Raues.
Ich holte es hervor und war überrascht. Kein Glas ,Ton oder sonst zerbrechliches Material. Nur ein buch.
Lia hinter meinem rücken stöhnte.
„Och nur so ein doofe olles Buch“
Doch sie hatte keine Ahnung ich fand es wunderschön. Der Rahmen des Buches bestand aus dünner Holzrinde .Es war mit dem gleichen Band verschnürt wie schon die Schleife auf dem Paket .Die Seiten bestanden aus alten rauen dennoch hochwertigen Papier die am Rand hinaus mit einigen Eselohren zu sehen waren.
Ich schlug die erst Seite auf und ein Brief fiel hinaus auf meinem Schoß . Gerade wollte ich ihn öffnen als mir wieder meine Schwester einfiel die immer noch hinter mir hockte . Sie wippte immer wieder nach vorne und hinten. Dafür das sie diese buch doof fand war sie ganz schön neugierig.
Ich wollte lieber das Buch alleine erkundigen und legte es wieder ins Wattemeer mit dem Band . Den Karton trug ich die Treppe hoch zu meinem Zimmer und schloss meine Tür ab. Denn es gibt kleine Neugierige Schwestern die gerne Zimmer und Kartons durchstöbern.
Schnell rannte ich die Treppe wieder runter um zu Frühstücken und das Geheimnis des Buches und alles drum herum auf Später zu verschieben.