Sie wusste es, wusste es schon lange nur hatte sich trotz allem einen weiteren Versuch gewagt. Doch dieser Versuch seit langem wieder jemanden zu vertrauen bewies ihr aufs neue, dass sie keiner Verstand. Sie hatte versucht eine Monatelange Geschichte so kurz und verständlich zu halten wie sie nur konnte. Ohne Erfolg. Kalte Tränen liefen an ihren zarten blassen Wangen hinunter, so kalt wie ihr erstarrtes Herz. Es fiel ihr immer schwer den anderen zu vertrauen, weil sie schon oft hintergangen wurde und sie sich dann immer wieder aufs Neue geschworen hatte, nie wieder jemanden vollständig zu vertrauen. Aber in diesem Fall hatte sie ein gutes Gefühl, sie konnte ihrer Freundin offen sagen was los sei, doch sie verstand es einfach nicht. Lag es vielleicht daran, dass sie alles nicht richtig formulierte, sie wahrscheinlich falsch lag bei dem was sie über ihre zerbrochene Freundschaft glaubte zu denken. Oder war es einfach weil sie die ganze Sache mit ganz falschen Augen sah. Vielleicht waren die anderen ja nicht immer nur Schuld an der ganzen Sache, vielleicht haben sie nur so reagiert, weil sie einfach nur enttäuscht waren und sich dabei selber auch nicht gut gefühlt hatten. Doch da fiel ihr wieder ein, dass sie vor nicht all’ zu langer Zeit gelesen hatte was sie wirklich über sie dachten. Wieder flossen kalte, schimmernde tränen ihre Wange hinunter. Wie konnten ihre Freunde nur behaupten, dass sie kein vertrauen mehr haben könnten. Warum auch, sie wusste was es für ein Gefühl ist wenn man jemanden nicht vertrauen könnte, also schwieg sie wie ein Stein.
Nach tagelangem Nachdenken und vielen schlaflosen Nächten sah sie alles plötzlich mit ganz anderen Augen. Es waren nicht immer die anderen an ihren ganzen Zweifeln Schuld. Ja, sie war es doch, die sich nie meldete und wartete bis die anderen sich in Gang setzten. Sie war es doch gewesen, die alles aus dem falschen Blickwinkel sah. Sie hätte nur einen Schritt zur Seite gehen müssen, dann würde sie wahrscheinlich anders denken.