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Geritzt


Mit verschwommener sicht fiel mein blick auf sie. Die Klinge. Es war nie geplant das es so kommen würde wie es jetzt war. Es war nie geplant das ich einen meiner größten Fehler des Lebens begehe. Und doch ist es passiert..
Unglücklich verliebt zu sein.. wer kennt das nicht? Ich hätte alles für den Kerl getan. Was leider nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Ich Liebte ihn mehr als mein eigenes Leben. Er wollte mich nicht…
Und so war es wieder soweit. Es war wieder einer dieser Abende, an dem ich mich in meinem zimmer einschloss, nur um allein zu sein und zu weinen. Ich fragte mich warum zur Hölle ich auf dieser verdammten welt Sei. Ich fragte mich wer ich eigentlich bin, und was ich hier machte. Ich fragte mich wieso ich für etwas Kämpfte, für das es sich nicht lohnte zu kämpfen. Ich spürte wieder wie der Schmerz der Unzufriedenheit über mich selbst mir die Kehle zu schnürte, und wie meine Herz wieder, Wortwörtlich, zu brennen begann. Dieser innere Schmerz den ich in mir spürte, war nicht auszuhalten. Ich wollte schreien, so weh tat es.. doch ich konnte nicht. Und dann war plötzlich wieder diese Leere in mir. Gefühlslosigkeit. Es war als Wäre ich taub. Und dann war es als fehlte irgendwas. Als ob ich etwas brauchte, es dringend(!) brauchte, aber nicht wusste was es war. Ich durchlebte so ziemlich abend für Abend, Gefühlswankungen. Aber nicht vom guten zum schlechten gefühl und so weiter. Sondern von einem Schlechten gefühl zum anderen. Und dann kam dieser eine Abend an dem sich alles(!) verändern sollte. Ich hatte ihn heute gesehen. Den grund meiner schlaflosen nächte. Ich Hatte ihn gesehen, mit einer meiner engsten Freundinnen. Küssend. Ich hasste es das sie ein Paar waren, doch gleichzeitig freute ich mich. Ich wollte ihn doch bloß glücklich sehen. Und das war er jetzt. Ich wusste schon lange das sie zusammen waren, doch ich hatte sie bis dahin noch nicht gesehen, beide, meine ich. Es zeriss mir das Herz, und tat so furchtbar weh. Obwohl es nicht hätte weh tuen drüfen. Und dann saßich wieder in meinem Zimmer. Alleine. Weinend. Unglücklich. Und meine Mit Tränen gefüllten augen sahen sie. Die Klinge meines Rasierers. Fünf wunderbar scharfe klingen. Ich weiß nicht was ich mir davon erhoffte, doch ich nahm die klinge und fürhte sie zu meinem Unterarm. Noch einmal tief durchatmen und dann setzte ich an. Ich Schnitt, tiefer, und tiefer. Es hatte die Gewünschte wirkung. Der Schmerz in meinen Unterarmen, lenkte mich von dem Schmerz in meinem Innersten ab. Er füllte die Leere die mich so lange zeit erdrückte. Und als ich das Blut sah, war ich erleichtert. Irgendwie wurde mir durch dieses fließende blut klar, das ich noch am leben war. Ich weiß es hört sich ziemlich dumm an, aber so fühlte es sich für mich an. Das Problem – der Schmerz hielt nur einige Minuten. Nachdem ich die Blutung einigermaßen gestoppt hatte, spürte ich plötzlich Scham. Ich Schämte mich für das was ich da gerade getan hatte..
Und doch konnte ich es nicht lassen es den nächsten Abend wieder zu tun. Und dann wieder, und wieder und wieder. Es war zu einer Sucht geworden. Einer Sucht mit der ich nicht aufhören konnte und wollte. Und dann langsam aber sicher, kam der Sommer. Die Jahreszeit vor der Ich mich am meisten fürchtete. Das schlimmste an dieser verdammten Jahreszeit war das ich immer diesen Fragen, hilflos ausgelierfert war. Immer und immer wieder, kam die frage, ob es mir nich heiß würde, unter den langen Pullis. Und wieso ich nicht mit schwimmen wolle. Immer diese verdammten Fragen. Ich konnte nicht. Wie sollte ich meine Arme offenbaren, wenn diese übersät waren von Narben. Ich war immerhin nicht stolz auf diese Narben. Es dauerte eineweile bis jemand merkte was mit mir los war. Eine Freundin bermekte diese Narben, und sorgte sich um mich. Ich redete Lange mit ihr. Sie gab mir trost. Trotzdem konnte ich nicht aufhören. Und dann war wieder einmal Routine angesagt. Ich saß wieder vor der Klinge. Ich Hab gelernt diese Klinge zu lieben. Sie ist zu meinem Lebens inhalt geworden. Ich dachte selbst morgens in der schule an Diese Klinge. Die mich jedes mal von meinem Schmerz befreite. Diese Sucht ist so weit gekommen das ich diese Verdammte Klinge ständig bei mir haben musste. Ich fühlte mich ohne sie Verletzlich, und aufgeschmissen. Jedenfalls saß ich vor der Klinge. Führte sie wieder zu meinem Arm, ich wollte schneiden. Tiiieeef schneiden. Doch mein Handy vibrierte. Ich sah auf den Display und dort stand sein Name. Seit ich mich zum ersten mal selbst verletzt hatte bis zu diesem Tag war ein halbes jahr vergangen. Der Kerl in den ich noch immer Hals über Kopf verliebt war, war schon seit knapp vier monaten Wieder Single. Er ist in dieser Zeit zu meinem Besten Freund geworden. Doch dadurch legte sich nicht diese Lust in mir. Diese Lust auf schmerz. Ich ging ran, mit zittriger stimme „Hallo…?“
„Naa“ er war es tatsächlich. Und schon musste ich wieder lächeln. „Oh duu..?!“ „Jap. Wie geht’s dir?“ „Super gut.Dir?“ „schön. Mir auch“  Ich wünschte mir sosoo sehr das er einmal erkennen würde wie sehr ich ihn hier brauchte, weil es mir nicht gut ging. Er erzählte mir das er sich mit einer weiteren Freundin von mir getroffen hätte, und schwärmte mir vor wie toll und süß sie wäre, und sagte mir das er sie Lieben würde. Und wieder Dieser Stich ins Herz. Wie konnte er mir das einfach so sagen? Ich war wieder einmal am Boden angekommen. Und obwohl ich wusste das er noch am Telefon war, schnitt ich mit meiner geliebten Klinge. Ich stöhnte kurz auf von dem brennenden Schmerz, der schlimmer war als sonst. „Alles Klar bei dir?“ fragte er mich nur kurz. Und nach dem ich das be-jahte redete Er auch schon weiter von ihr. Ich hasste mich für das was ich immer und immer wieder tat. Und doch sah ich keinen Anderen ausweg.
Vier Wochen später, erfuhrs meine Mutter. Ich redete lange lange mit ihr darüber. Und als ich mit Ihr redete sah ich den Schmerz in ihren Augen. Und da wurd‘ es mir Klar. Ich verletzte mit dem Ritzen, nicht nur mich. Nein, ich verletzte damit genauso die menschen die mich liebten. Ich gab meiner Mutter damit das gefühl die Liebe die sie mir gab konnte nicht diese Lücke in mir füllen. Ich gab ihr damit das gefühl, sie würde mich nicht gut behandeln. Ich gab ihr das gefühl, es wäre mir egal, was sie fühlte. Und genau das selbe gefühl gab ich den anderen menschen in meinem Leben die mich über alles liebten.
Ich hatte mich egoistisch verhalten mit dem was ich tat.Ich dachte bloß an meine gefühle, an meinen Kummer. Und das wollte ich nicht länger. Ich riss mich los. Von dieser sucht. Und heute. Wenn ich auf diese Narben auf meinem Arm schaue, Dann bin ich doch ein bisschen stolz. Nicht weil ich das getan hab, sondern weil ich diese Schwere zeit, die ich durchgemacht hab überstanden hab, ohne daran zu sterben. Hört sich theatralisch an, ist aber so. Erst heute wenn ich daran zurück denke, wird mir klar, wie gefährlich es ist.. Leider kann ich noch nicht sagen das ich komplett „clean“ bin es gibt momente da brauche ich Diese messerscharfe Klinge immer noch. Aber die momente werden immer weniger. Und ich bin mir sicher. Irgendwann, kann ich sie Wegschmeißen, die klinge die mein Leben versaute.

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