Mädchenfreundschaft
Wir sind beste Freundinnen. Wir sehen uns selten aber exzessiv.
Dann erzählst du mir, wie schlimm die Welt ist und ich erzähle dir dann, wie böse die Welt ist. Du erzählst mir, wie grausam alle sind und dann erzähle ich dir, wie sehr ich alle hasse und du musst mich daran erinnern, wie müde und matt du bist.
Dann fühle ich mich auch so müde und erzähle dir, wie erschöpft ich bin. Du bist auch so erschöpft und schlapp vor allem! Ich stimme vollkommen zu. Ich bin genauso schlapp, kann kaum laufen, geschweige denn sprechen vor lauter Schlappheit.
Und weil das alles so viel und zu stressig ist, bleiben wir zu Hause. Wo wir weinen.
Aber wir verstehen uns.
Nachdem wir uns dann leer geweint und fertigerzählt haben wie schlecht es uns geht beruhigen wir uns.
Aber dann frage ich dich, wie es nun mit der Pflaume auf dem Tisch weiterging, was du gut findest. Und wir lästern über die Person, die dir so blöd die Pflaume hinlegte. Und ein bisschen kann ich die Person verstehen, aber das verschweige ich lieber, weil dein Kopf sonst wieder so rot wird.
Dann lästern wir so lange, bis wir lachen und dann lachen wir immer mehr, bis wir über alles lachen. Und vor lauter lachen vergessen wir, das unsere Köpfe doch schmerzen und dass wir müde und marode sind. Aber wir lachen und tanzen wild durch die Küche, wie zwei Kranke, komplett Irre.