wie wahr...
quelle: fanfiktion.de
„Glaubst du, dass es für jeden genau einen Seelenverwandten gibt?“
Edward hob den Kopf und sah mich direkt an. Er wirkte müde, wie ich selbst es auch war. „Nein, glaube ich nicht. Es gibt diese Theorie, dass es acht Menschen sind, die zu einem passen würden, aber auch daran glaube ich nicht wirklich.“
„Acht? So viele?“ Die Tasche auf meinem Schoß wurde immer schwerer und ich ließ sie langsam zu Boden gleiten.
„Viele? Es gibt sechs Milliarden Menschen auf der Welt und selbst wenn man nicht auf Männer und Frauen steht, bleiben noch drei Milliarden potentielle Partner übrig. Acht ist nicht viel.“
„Wie hoch stehen dann die Chancen, dass ich einem dieser Menschen überhaupt begegne?“
„Ich bin kein Mathematiker“, lachte er leise. „Aber ich glaube, die Chance genau jetzt an dieser Stelle vom Blitz getroffen zu werden, dürfte höher sein.“
„Das würde bedeuten, dass die meisten sich mit jemandem zufrieden geben, der nicht wirklich zu ihnen passt.“
„Ja, so wird es wohl auch sein, wenn die Theorie denn stimmt. Ich glaube, dass man durchaus glücklich mit jemandem werden kann, der nur zu 98% passt. Es müssen nicht immer die vollen 100 sein.“
„Widerspricht das aber nicht deiner... Lebensauffassung? Du willst alles richtig machen, all die Dinge getan haben, bevor du stirbst, wieso solltest du dich dann mit etwas zufrieden geben, das nicht das Optimum ist?“
„Hmm. Wie erkläre ich das?“ Edward lehnte sich zurück und streckte die Beine aus, wie er es auch schon im Terminal getan hatte. „Für viele Menschen sind diese 98% vollkommen in Ordnung. Wenn man nicht daran glaubt, dass da noch mehr sein kann, ist das ein fantastischer Zustand.“
„Aber?“
„Aber ich könnte niemals damit zufrieden sein. Ich bin vermutlich ein egozentrischer Bastard, aber da ist mehr und dieses Mehr muss ich finden. Und selbst wenn ich es nicht finde, habe ich es zumindest versucht.“