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Vielleicht hast du  auch schon einmal zu einem anderen Menschen gesagt: Du bist etwas Besonderes. Man meint damit wohl, mit einem Menschen in besonderer Weise verbunden zu sein. Der andere ist nicht einer unter vielen für mich. Auch für Gott ist der Mensch nicht einer unter vielen. Es gehört zum Glauben der Christen, dass der Mensch für Gott etwas Besonderes ist. Etwas von dieser Überzeugung ist zu spüren, wenn wir vom Menschen als Krone der Schöpfung sprechen.

Wir werden am Anfang des neuen Jahres durch die Liturgie der Kirche an diesen Glauben erinnert. Das Jahr beginnt mit dem Hochfest der Gottesmutter Maria, und der letzte Tag im Jahr hat seinen Namen vom Fest des gleichnamigen Papstes Silvester. Am Beginn und am Ende eines Jahres feiert die Kirche einen Menschen. Das heißt, A und O ist der Mensch. Oder wir können auch sagen, von Anfang an und bis zum Ende geht es Gott um den Menschen. Das unterscheidet das Christentum von vielen anderen Religionen, in denen der Mensch nichts Besonderes, sondern nur einer unter vielen ist.

Wenn es Gott mit der Schöpfung um den Menschen geht, bleibt das nicht ohne Folgen. Leider entspringt dieser Sichtweise auch ein folgenreiches Missverständnis. Als könne der Mensch im Namen Gottes die Erde plündern und zerstören. Schließlich hat Gott dem Menschen die Herrschaft über die Erde gegeben (Genesis 1,26). Dabei ist die Welt doch eher ein Geschenk. Und jedes Kind weiß, dass es Geschenke nicht bekommt, um sie bei nächster Gelegenheit kurz und klein zu schlagen. Und je kostbarer ein Geschenk ist, desto sorgsamer wird ein Kind damit umgehen. Warum sollte es Gott mit der Schöpfung anders meinen?

Welche positive Kraft im christlichen Menschenbild steckt, wird deutlich, wenn wir Fragen unserer Zeit mit dieser Brille betrachten. Viele Beispiele lassen sich finden. In einer Wirtschaftskrise wird die Frage nicht allein sein, wie wir den Markt retten können. Wir werden fragen, wie können wir den Markt so gestalten, dass er dem Leben der Menschen dient. Bei Schulreformen wird es nicht nur um die Frage gehen, wie die Leistungen der Schüler zu steigern sind. Es wird darum gehen, wie die Schule Kindern und Jugendlichen zum Leben helfen kann.

Gott geht es um den Menschen. Wer daran glaubt, muss seinen Wert nicht durch besondere Leistungen und große Erfolge schaffen. Wer daran glaubt, kann etwas erreichen, weil er um seinen Wert weiß. Was zählt, ist der Mensch. Mit diesem Wissen freue ich mich auf die kommenden Monate.

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