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Die Auswirkungen des Fernsehens auf die Charakterbildung bei Kindern!


Wenn kleine, bunte Bärchen in mittelalterlichen Kluften wie Gummiflummis durch eine schimmernde Welt hüpfen, um vor Trollen und anderen Fantasiewesen zu flüchten oder wenn gar vier undefinierbare Wesen in Baumwollanzügen, gespickt mit individuell geformten Antennen auf dem Kopf ebenso undefinierbare, wie sinnlose Geräusche von sich geben und fortwährend ohne einen ersehlichen Grund kichern, dann ist das nicht etwa das Resultat einer hart durchzechten Nacht mit hochprozentigem Alkohol in Massen oder die Auswirkung von anderen sinneserweiternden Drogen, sondern das europäische Morgen- und Nachmittagsfernsehprogramm für Kinder von jung bis alt.
Dem einen oder anderen mag nun der Gedanke kommen, dies seien nun ausgerechnet die Extremfälle und lägen somit weit unter dem Niveau des restlichen Aufgebots. Weit gefehlt! Den Kreis der Serien ohne Anforderungen geistigen Potenzials erweitern unter anderem Fernsehproduktionen, in denen beispielsweise ein sprechender Schwamm und ein ebenfalls sprechender Seestern eine wie Menschen lebende Unterwasserpopulation in den Tiefen des Meeres ins Chaos stürzen. Hier scheinen - erneut - die Grenzen des Möglichen aufgehoben zu sein, angesichts Undenkbarkeiten, wie brennenden Lagerfeuern unter Wasser.
Ein weiterer Beschwichtigungsversuch scheitert ebenfalls im Ansatz, denn wer damit zu agumentieren versucht, dass logische Diskrepanzen bloß in den Zeichentrickserien der nächsten Generation vorzufinden sind, der wird seine These schnell wieder verwerfen müssen. Jeder, der schon einmal die seit 1988 bestehende und fest etablierte Kultserie "Die Schlümpfe" gesehen hat, wird auch hier Merkwürdiges feststellen: Eine Ansammlung von kleinen blauen Kobolden, die nahezu menschliche Verhaltensmuster aufweisen und der ständigen Gefahr ausgesetzt sind, von einem aggressiven, psychotischen Einsiedler gefangen und gefressen zu werden. Oder kurz gesagt: Die Schlümpfe! Wem diese logisch undenkbare Absonderlichkeit noch nicht reicht, dem kommt vielleicht eine moralisch höchst verwerfliche Tatsache bei der Betrachtung der Personenkonstellation komisch vor: In dem Dorf der Schlümpfe, sie leben in einem Wald, bezeichnender Weise in Pilzen, gibt es Oma und Opa Schlumpf, ergo die Eltern von Papa Schlumpf, welcher wiederrum der Vater der restlichen Schlümpfe sein muss. Es sind ungefähr 30. Noch klingt es logisch und völlig moralisch korrek, doch nun gibt es einen Haken an der Sache: Papa Schlumpf hat in seinem Alter kein weibliches Gegenstück. Die Nachkömmlinge müssten demzufolge das Resultat eines Inzestskandals sein. Weiter im Text. Unter diesen 30 Wesen gibt es bloß einen weiblichen Schlumpf: Schlumpfine. In Anbetracht der Tatsache, dass es nun auch Nachkömmlinge dieser Schlumpfgeneration gibt, nämliche zwei kindsähnliche Schlümpfe, deutet dies doch erneut auf Inzest hin. Inwiefern dies nun moralisch tragbar ist, ist die Frage.
Verharmlosende Einwände gegen die Problematik moralisch und logischen Unfugs, wie eben beschrieben, mögen hier sein, dass bis zu einer gewissen Reife des Beobachters solcher Sendungen die aufgewiesenen Ungereimtheiten nicht als solche und erst recht nicht in einem solchen Ausmaß wahrgenommen würden. Doch an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich die Geschehnisse aus dem Fernsehen nur allzu schnell im Gedächtnis des Menschen einprägen, ihn also zwangsläufig zu einem  gewissen Teil mitprägen.
Um dem angebrochenen Fass nun endgültig den Boden auszuschlagen, fehlt eigentlich nur noch der Aspekt der übertriebenen Gewaltdarstellung in so genannten "Kinderserien", denen im Normalfall ein harmloser Charakter zugeschrieben wird. Kann davon allerdings noch die Rede sein, wenn ein im höchsten Grade aggressiver, vor Wut schäumender Kater hinter einer parasitierenden Maus herjagdt, in der Absicht ihr auf brutale Art und Weise den Gar auszumachen, wobei die beiden eine Schneise der Verwüstung hinterlassen? Und als wäre das noch nicht genug, folgt am Ende jeder Episode noch die Krönung dieser absurden Darstellungen, indem der couragierte Kater ein um's andere Mal den Kürzeren zieht und anschließend für seine guten Absichten doppelt bestraft wird, indem er für das angerichtete Chaos zur Rechenschaft gezogen und bestraft wird. Jeder, der dies nun für unmöglich hält hat anscheinend noch keine Folge der Serie "Tom und Jerry" gesehen. In dieser "Kinderserie" vereinigen sich nun sogar drei umstrittene Faktoren: Logische Fehldarstellungen, unmoralische Lehren und sogar Gewaltdarstellungen der übelsten Art und Weise.
Zusammenfassend sieht die Zukunft für unsere Kinder, die wir nur allzu gerne unbeaufsichtigt vor dem Fernseher parken, also alles andere als rosig und ganz und gar nicht dem Prozess der gesunden Charakterbildung förderlich aus. Unsere Kleinen werden täglich mit logisch und moralisch fragwürdigen, teilweise auch Gewalt verherrlichenden Vorbildpersonen konfrontiert, die unsere Jugend mit ihren verwerflichen Weltbildern negativ beeinflussen können. Ein jeder Elternteil sollte sich also in Zukunft die Frage stellen, wieviel Freiraum er dem Fernsehen in der Entwicklungsphase des Kindes gewähren will.

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