Freundschaft hält ewig ;*
Einsam wie jeden Tag, kehre ich von der Schule nach Hause. Träge sag ich meiner Mutter hallo, die dabei ist mir mein Mittagessen zu kochen. Ich begrüße meinen Hund der mir freudig und mit wackelndem Schwanz entgegen tapst. Nach ein paar Krauleinheiten hinter dem Ohr, nehme ich wieder meinen Rucksack und gehe benommen die Treppe hoch.
In meinem Zimmer schmeiß ich die Tasche auf die Couch, zieh mir die Schuhe aus und schmeiß sie in die Ecke und schalte den PC an.
Mit Hoffnung das mir meine Freunde ne Mail geschrieben haben logge ich mich ins Internet ein und schaue in meinen Briefkasten. Erstaunt stelle ich fest, dass sich dort sogar eine Mail befindet. Bloß von wem???? Ich öffne die Mail mit zwei klickern auf die maus und es ist eine Mail meiner Freundin, die mir mit bedauern sagt, das auch sie nicht zu meiner feier am Wochenende kommen kann.
Ich überlege und dann fiel es mir ein, Sie war die letzte, alle anderen haben schon abgesagt, na toll und schon wieder ein Jahr allein feiern. Ich denke lange drüber nach warum sie denn alle absagen, ich hab ihnen doch gar nix getan, oder doch??? Ich trage doch auch normale Kleidung, sehe normal aus, was ist es, das sie alle jedes Jahr absagen. Ich steh auf und lege mich auf meine Couch wo ich mit den Tränen am kämpfen bin. Mit zitternden Lippen gucke ich mich in meinem Zimmer um als ob ich es noch nie gesehen hätte.
Da, auf meinem Schrank, da steht ein altes Bild von mir und einer Freundin, nun kommen mir die Tränen, ich versuch es mir zu verkneifen, das weinen, doch es kommt so ohne das ich was da gegen tun kann.
Ich steh auf und mit langsamen Schritten geh ich auf den Schrank mit dem Bild drauf zu. Ich stehe nun vor dem Schrank und nun kann ich kaum noch was sehen, durch die Tränen an meinem Auge, mit meinem Ärmel wische ich mir die Tränen vom Auge, warum nur denke ich mir. Ich nehme das Bild in die Hand und schaue es mir genau an, und wieder denk ich mir warum bloß, warum bist du nicht hier bei mir.
Du warst es, du hast mir mein leben ruiniert, denk ich mir. Du schrei ich aus, ich sacke in mir zusammen und kauere mich in eine Ecke.
Nun weine ich, ich will weinen, es soll alles raus, alles was ich weiß, ich will vergessen, ich will dich vergessen. Aber dein Bild lässt mich nicht vergessen, läst mich dich und unsere gemeinsame zeit nicht vergessen. All DIE Tage; an denen wir zusammen gelacht haben, an denen wir geweint haben. All diese Tage kann ich nicht vergessen, sie sind meine letzte Erinnerung an dich, Warum beschwer ich mich eigentlich? Ich denke immer ich hab ein schlechtes Leben, Nein das hab ich nicht, du meine Freundin du hattest ein schlechtes Leben.
Ich weiß noch wie du immer zu mir gekommen bist und geweint hast, immer so voller Trauer saßest du vor mir und hast es mir erzählt, dein leiden, dein schmerz, deine Angst, alles hast du mir erzählt und ich konnte dir doch nie helfen.
Wie oft hab ich dich schreien gehört und hab dann geweint, weil ich wusste was dort bei euch in euerm Haus ablief, dass dein Vater dich immer geschlagen hat und missbraucht hat. Wie oft bist du zu mir gekommen und wolltest erlöst werden, wie oft hast du gesagt du wirst dir dein Leben nehmen, und nun, nun bist du nicht mehr hier. Damals, als wir geredet hatten, sagtest du es mir, was dir dein Vater angetan hat, er hat dich angefasst, an Stellen wo du es nicht wolltest, und wie er dich ausgezogen hat, wie er dir den Schmerz zugefügt hat, du warst traumatisch, hast mir alles geschildert, von dem Geruckel bis zu den Geräuschen die dein Vater von sich gab, und du, du konntest so weiterleben,.
Bis zu jenem Tag, als er dir wieder leid angetan hat und ich bei dir war, ich saß in deinem Zimmer, wartete auf deine Rückkehr, da du uns nur etwas zu trinken bringen wolltest. Ich wartete und spielte ganz in aller ruhe mit den Puppen, bis ich deinen Vater schreien hörte, ich dachte es wäre nur ein Streit. Ich setzte mich auf dein Bett und legte mich hin, dachte nach wo du bleibst. Und dann der Schrei, ich bin aufgesprungen. Ich hörte dich wimmern und ihn Stöhnen, ich machte die Tür einen Spalt auf und da sah ich es, er lag auf dich, er musste zu schwer sein, sein Gewicht auf deinem kleinen Körper. Und dann sah ich wie du dort weinend, nackt auf dem Bett lagst und er auf dir, die Hose unten, und immer solche komischen Bewegungen, ich wollte gehen, doch tast du mir so leid, ich wollte dir helfen doch wusste ich nicht wie.
Ich wollte laufen, Hilfe holen, doch als ich gehen wollte hatte ich die Tür aufgestoßen.
Wie zu Stein erstarrt, stand ich da, du gucktest beschämt in meine Richtung, und dein Vater, er zog die Hose hoch und war wütend, so wütend wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er kam auf mich zu, er brüllte, er brüllte so laut, ich hab nix mitbekommen, ich wollte es nicht hören, ich hatte Angst, ich wollt fort, raus aus diesem Haus, nur noch weg, doch bevor ich laufen konnte packte er mich am Arm und zog mich in das Zimmer. Du lagst dort noch und hattest auch große Angst, riesige Angst. Dein Vater schaute mich an und hob die Hand, bevor du oder ich was machen konnten, hatte er mir eine Ohrfeige verpasst, so dass ich zur Seite flog und mit dem Kopf gegen den Schrank knallte. Es tat sehr doll weh, der schlag mehr als die Beule, die ich nun vom Schrank hatte. Du bist aufgesprungen und gingst da zwischen, ich sah wie dir die Tränen über die Wangen zum Kinn ronnen, noch heute danke ich dir, was du für mich getan hast.
Du hast deinen Mut zusammengenommen, halfst mir hoch und gegen den Willen deines Vaters öffnetest du die Tür hast mich rausgeschupst und sagtest schnell ich solle gehen, es wird alles gut, dann schlugst du die Tür zu und ich rannte schnell nachhause. Auf der Straße hörte ich noch schrei. Ich dachte die ganze Nacht darüber nach, bis ich einschlief, am nächsten tag dann kam ich von der Schule und sah Polizei und Krankenwagen, die ganze Straße war dort versammelt, vor deinem Haus. Ich rannte hin und drängelte mich durch die Menschenmasse, dann blieb ich stehen und der Rucksack viel mir aus der Hand. Dort war Blut, viel Blut und dort waren Ärzte, die einen kleinen Körper mit einem lacken bedeckten.
Ich befürchtete das schlimmste, dann als die Trage an mir vorbei gebracht wurde, viel eine klein Hand runter, mit einem Ring.
Unser Ring, es war unser Ring, ich hatte den gleich, nein, du konntest nicht Tod sein, nein. Für mich zerbrach in dem Moment eine Welt.
An diesem Tag hat sich mein Leben geändert, du hast mich verlassen, bist aus dem Fenster gesprungen, weil du es nicht mehr ertragen konntest, diese Erniedrigung, du konntest nicht mehr, und nun bin ich allein, den Rest meines Lebens allein.
In meiner Ecke nahm ich das bild ganz nah an mich ran, nun kamen die Tränen wie ein Wasserfall. Auch wenn du mich verlassen hast, auch wenn ich nun alleine bin, ich werde dich nicht vergessen, nie, du bleibst meine Freundin.