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Die traurige Einsamkeit
Einsam saß ich im Wald. Es war dunkel, ein eisiger Hauch umstreifte mein zierliches Gemüt. Meine Flügel krümmten sich und ich lehnte meinen Rücken gegen eine alte Buche. Der Wind brachte die Buche zum Sprechen. Ihre Blätter flatterten und flüsterten mir zu, ich solle meine Tränen nicht länger vergießen. Warum ich meine Tränen vergoss wusste ich nicht genau. Mein ganzes Leben schien an mir vorbei zu fliegen. Es flog vorüber wie ein Schmetterling. Einst so prachtvoll und farbig, schließlich verblasst und zerbrechlich, so wie auch mein Herz. Zu viele Probleme und Sorgen durchzogen mein Leben.
Immer wieder fragten mich die anderen Feen, weshalb ich manchmal so gefühlskalt war. Ich antwortete ihnen: ,,Weil ich sonst verletzlich wäre.”
Ständig flüsterten mir die Bäume Fragen ins Ohr, Fragen wie: ,,Warum bist du unfähig zu reden?”
Diese Antwort sprach ich niemals aus, zu keinem Wesen konnte ich jemals sprechen. Im Gedanken antwortete ich jedoch jedes Mal: ,,Weil mir nie jemand zugehört hatte.”
Ich konnte keinem Wesen vertrauen…
Mir fiel es schwer zu vertrauen, weil mein Vertrauen schon so oft zerstört wurde. Mit jemanden zu sprechen, den ich liebte…kam für mich nicht in Frage. Ich hatte Angst vor der Liebe, weil mich die Liebe bis heute immer nur verletzt hatte.
Ich konnte den kalten, erdigen Waldboden nicht mehr ertragen. Er machte alles nur noch kälter, obwohl es bereits bitter kalt war. Meine verglasten, blauen Augen schimmerten im Mond silbern. Dieses Leben wollte ich nicht leben, nicht mehr zu Ende leben. Es sollte vorbei sein. Darum schloss ich meine Augen, stand auf und ging durch den Wald. Ich sah nichts, um mich herum war es dunkel. Ich erreichte eine Klippe, die vom Wald direkt zur Meeresgrenze ragte. Das Rauschen der Wellen verriet mir meinen Standort. Mein Schicksal führte mich durch dies grauenhaftes Leben, brachte mich an diese Klippe und sollte hier schließlich enden..
Ich schrie in die Nacht: ,,Warum bin ich so wie ich bin?!?” Dann entwich der Boden unter meinen Füßen…
Ich stürzte in die Tiefe. Hinter mir erklang eine Stimme: ,,Weil man dich vor langer Zeit dazu gemacht hat…”
Die Stimme kannte ich, doch bevor ich meine Flügel ausbreiten konnte verschlangen mich bereits die Wellen. Ich spürte keinen Schmerz. Ich war glücklich. Als ich tot war, sah ich das Bild desjenigen, dessen Stimme vor meinem Tod erklang. Er war es, der meine Liebe zum Erlöschen brachte. Er führte mich in den ewigen Frieden und darum danke ich ihm.
Ein einsames Wesen…
Ich, eine Elfe…
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Grün stand gewöhnlich für die Hoffnung, doch dieses Grün kam erst, nachdem jede Hoffnung aussichtslos war...
Um mich herum war alles dunkel. Der neblige Geruch, welcher von fern heran zu mir her wehte, durchzog all meine Sinne. Ich spürte den Blick von jemanden, doch vermag ich nicht zu wissen, wessen Blick es wohl war. Ich tastete mich auf allen Vieren voran und versuchte zu erkennen, wo ich mich befand. Der Boden war kühl und aus Stein. Etwas unangenehm Feuchtes machte sich auf meiner Hand bemerkbar und ich versuchte dies abzuwischen, doch meine Hand wurde immer wieder nass. Von der Decke, falls es überhaupt eine gab, musste wohl etwas hinab getröpfelt sein. Ein Schauer durchfuhr mich, als ich plötzlich Schritte hörte. Vielleicht würde mich der Nebel ja verstecken. Wo war ich nur? Warum war alles dunkel? Wer war derjenige, welcher sich in meiner Nähe befand? Nicht nur meine Augen waren mit Schatten bedeckt, sondern auch meine Gedanken. Ich wusste nichts mehr. Nicht einmal wer ich war, konnte ich sagen. Ein Holzstab, so klang es jedenfalls, schlug drei mal auf dem Boden auf. Dann strahlte ein grünes Licht auf. Meine Augen schmerzten wegen der kurzen Helligkeit, doch immerhin wusste ich nun, dass ich nicht blind war. „Grün...“,murmelte ich. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich sprechen konnte. Diese Farbe kannte ich und sie erinnerte mich an das Vergangene. Ich war eine Elfe und lebte in einem Wald zusammen mit meinem Clan. Hier war sicherlich der falsche Ort für mich! Ich musste wieder nach Hause..
Dann ertönte ein stilles monotones Murmeln. Wieder erschien mir das Licht und dieses mal erhellte das Licht das Angesicht eines Mannes. In seiner Hand hielt er einen Holzstab, an dessen oberen Ende sich eine Kristallkugel befand. Das grüne Schimmern in ihr wurde mit jedem Wort des Mannes stärker. Möglicherweise war er ein Magier. Er schwang seinen Magierstab umher und mit seiner anderen Hand streute er etwas, für mich nicht erkennbares, umher. Ich verspürte ein leichtes Gefühl von Angst, immerhin war hier alles so dunkel, bis auf das Grün und ich kannte dieses Magier gar nicht. Wer weiß, vielleicht ist er ja böse. Funken kamen aus der Kristallkugel und ein Funken sprühte direkt auf mein linkes Bein. Ich sah wie der Funke sich in meine Haut fraß, doch ich verspürte keinen Schmerz. Was war nur los? Der Magier begann erneut zu flüstern, doch verstand kein einziges Wort, schließlich war es ja auch die Sprache der Magier. Ob er mich wohl bemerkte? Möglicherweise sollte ich ihn ansprechen. Doch als ich zu ihm sprechen wollte, sah er mich sehr ernst an und schüttelte sachte seinen anmutigen Kopf. Er deutete mit seinem Stab nach oben, doch außer dem grünen Schein war alles schwarz. Mein Blick sank hinab auf die Wunde, welche mir der grüne Funke zugefügt hatte. „Du kannst keinen Schmerz mehr spüren!“, erklang die gefühllose Stimme des Magiers. Er beachtete meinen Gesichtsausdruck gar nicht und meinte nur, meine Zeit wäre gekommen. Der grüne Lichtnebel verschlang mich und ich stieg empor, doch ich verstand nicht, was los war. Das Letzte, an das ich mich noch erinnern konnte, war das grüne Licht, welches mich in die unendlichen Weiten verschwinden ließ.
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