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Tut Glück dem Menschen gut?

Um diese Frage zu beantworten, den abstrakten Begriff „Glück“ so weit es geht zu definieren. Es gibt viele Erklärungen, allerdings ist es schwierig und fast unmöglich, das Wort treffend zu definieren.

In der deutschen Sprache beschreibt der Begriff Glück im Grunde zwei verschiedene Dinge, nämlich das Glück als positiv empfundener Zustand, das „glückselig sein“ oder das „subjektive Wohlbefinden“, und das Glück, im Sinne von „Glück haben“, also aufgrund von einem Zufall. Im Englischen wird hier unterschieden zwischen „Happiness“ und „Luck“, wobei letzteres das zufällige Glück beschreibt. Den Begriff „Happiness“ kann man wieder in zwei Aspekte einteilen, da man Glück auf verschiedene Arten empfinden kann. Es gibt einerseits die Glücksmomente („pleasure“), die man beispielsweise bei einem guten Essen oder beim Zusammensein mit Freunden erlebt. Auf der anderen Seite kann das Glück ein dauerhafter Zustand sein, sodass man mit seinem Leben zufrieden ist und viele Glücksmomente erlebt. Allerdings ist diese Zufriedenheit auch ohne viele Glücksmomente möglich.
Die Psychologen definieren Glück als die Empfindung der absoluten Harmonie des Bewusstseins, wenn man in seinem augenblicklichen Tun aufgeht und man alles um sich herum vergisst. Die Philosophen beschäftigen sich schon seit langem mit der Definition des Glücks und kamen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Epikur zum Beispiel hielt das Lustempfinden für das Ziel des Lebens und sah darin die Vermeidung oder Überwindung von körperlichen und seelischen Schmerzen. Allerdings soll dies nicht als Leben im Überfluss und Luxus verstanden werden, sondern den Menschen vielmehr zu einer gemäßigten und kontrollierten Lust zu bewegen, damit er alles Schöne im Leben maßvoll genießt und sein Leben gleichzeitig bescheiden einzurichten. Diogenes von Sinope dagegen war überzeugt, dass Reichtum unglücklichen machen würde. Aus diesem Grund versuchte er, die Glückseligkeit durch Verzicht zu erlangen. Er war der Meinung, dass das Glück in ihm selbst zu finden sei und nicht in überflüssigem Luxus.
Auf den ersten Blick mag das zufällige, unvorhersehbare Glück positiv auf den Menschen wirken. Es sind kurze Momente intensiver positiver Gefühle, bei denen Körperprozesse eine große Rolle spielen, denn in diesen Glücksmomenten werden im Gehirn opiatartige Stoffe ausgeschieden.  Das eigene Erleben steht hier im Zentrum. Diese Gipfelerlebnisse dauern nur kurz an und müssen oft wiederholt werden, und auch an Intensität gesteigert werden. Dies kann allerdings zur Suchtentwicklung führen.
Da, wie wir sehen, die kurzen Momente intensiver positiver Gefühle die Menschen nicht dauerhaft glücklicher macht, wenden wir uns der anderen Art des Glücks zu, nämlich der positiven inneren Grundstimmung.
Die „Kicks“, die nur für kurze Zeit ein Hochgefühl erzeugen, sind für diese Zufriedenheit nicht ausschlaggebend. Vielmehr geht es um ein andauerndes positives Gefühl mit dem Vertrauen, dass sich die Dinge gut entwickeln werden. Auch ein innerer Halt von Zielen und Werten ist sehr wichtig für uns Menschen, besonders, wenn man diesen mit anderen Menschen teilt. Auf dieser Ebene wird der Bezug zu den anderen Menschen wesentlich.
Wer optimistisch ist, und in allem das Gute zu sehen versucht, ist demnach auf Dauer glücklich und zufrieden. Natürlich erlebt er dadurch nicht ständig Hochgefühle, aber er lebt mit einer zufriedenen Grundstimmung. Dass diese sich sehr positiv auf den Körper auswirkt, ist allgemein bekannt. Wer optimistisch ist, ist entspannt, ausgeglichen und gelassen, hat ein besseres Immunsystem und erkrankt somit seltener. Wer positiv und voller Elan an eine Sache herangeht, hat größere Chancen auf Erfolg und somit auch im Beruf mehr Möglichkeiten. Des Weiteren hat man auch den Mut, sich selbst zu verwirklichen und seinen eigenen Interessen nachzugehen, was wiederum Zufriedenheit schafft. Dazu bedarf es allerdings einer gewissen – auch finanziellen - Freiheit, die nicht jeder hat. Wer mit sich selbst zufrieden ist, wirkt auch auf seine Mitmenschen fröhlich und kontaktfreudig, was zu zahlreichen sozialen Kontakten führt, die sich wiederum positiv auf uns auswirken. Wer gut mit anderen Menschen klarkommt, fühlt sich selbst besser. Wenn man ein besseres, positiv gestimmtes Leben führt, bewirkt es längerfristig eine bessere Lebensqualität für die gesamte Gemeinschaft. Und das ist offensichtlich gute für die Menschen. Es ist doch erstrebenswerter, in einer friedlichen Gemeinschaft zu leben, als in einer zerstrittenen.
Alle Aspekte in Betracht ziehend halte ich das unvorhergesehene Glück, also die kurzzeitigen Hochgefühle im Leben für sinnvoll, da wir uns später gerne an sie erinnern. Ohne sie wäre unser Leben „farblos“ und ohne Aufregung. Allerdings muss es folglich auch das Unglück geben, da man sonst die schönen Momente nicht zu schätzen wüsste.
Man braucht jedoch auch längerfristig tragende Orientierungsmöglichkeiten und Ziele, die diese innere Zufriedenheit bewirken. Diese halte ich für sehr wichtig, da man sich nicht auf das Schicksal verlassen kann und auch selbst etwas für sein Glück tun will. Wie oben angeführt, ist diese Ausgeglichenheit notwendig für die zwischenmenschlichen Beziehungen, weil diese nicht funktionieren würden, wenn alle unglücklich und unzufrieden wären, weil wir dann keine Freundschaften bilden könnten, die nun mal sehr wichtig sind.  
Folglich komme ich zu dem Schluss, dass das Glück lebenswichtig ist für den Menschen.

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