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Eines Nachts, als sie beschloss spazieren zu gehen, wusste sie nicht, was ihr geschah. Von wem ich spreche? Ihr Name war Amélie. Sie war 14 Jahre jung und hörte immer auf ihr Gefühl. In dieser Nacht hatte sich alles geändert, denn sie war verliebt in einen Bauernjungen. Das war für sie als Adelsdame nicht vorgesehen. Sie sollte einen aus der Adelsfamilie heiraten, so wie es sich für eine junge Dame im großen Haus der Lotharts gehört. Sie war im Hofgarten und stolzierte in den Eingangsbereich, worauf sie die geschwungene Treppe nach oben ging, die in ihr weiß gehaltenes Schlafgemach führte. Sie setzte sich auf das hölzerne Bett, das mitten im Raum stand. Es knarzte, als sie ihr Gewicht auf ihre Schlafstätte fallen ließ. Sie strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und schob mit Gefühl einen samtigen Vorhang des Himmelbetts auf die Seite, um mit ihrer Hand die obere Schublade ihrer Kommode zu öffnen. Nun holte sie 2 lange seidige Strümpfe heraus. Mit voller Abwesenheit strich sie mit ihrer Hand über ihre zierlichen Beine, als sie dann den Strumpf darüber zog. Das gleiche vollzog sie auch mit ihrem anderen. Die Strümpfe, die ihre schlanken Beine noch besser zur Geltung brachten, waren mit aprikosenfarbiger Spitze verziert. Nun saß Amélie, wie ein hilfloses verschämtes und scheues Mädchen, nur mit Büstenhalter, Schlüpfer und ihren langen Strümpfen auf dem großen Bett. Verwirrt sah sie aus dem Fenster, es war dunkel, doch das Licht der Laternen, das auf den herunterfallenden Schneeflocken schimmerte, erhellte die Straßen. Hastig stand sie auf und holte aus ihrem Kleiderkasten, der mit antiken Ornamenten verziert war, einen weißen Unterrock, der aus dünnen Stoff bestand. Sie zog ihn langsam an und betrachtete sich in ihrem großen Spiegel, der an der Wand festgemacht war. Nun griff sie wieder in ihren Schrank und holte ein weiteres Kleidungsstück heraus. Es war ein Kleid aus hochwertigem Stoff. Sie schlüpfte in das Kleid und zog es dann zurecht. Als sie sich auf ihren Stuhl setzte, kämmte sie ihr zart gewelltes Haar, das bis zur Taille ragte. Sie lachte in den Spiegel und machte ein paar Grimassen, als es auf einmal an der Tür klopfte. Mit ihrer zarten Stimme rief sie: "Ja?" Langsam öffnete sich die Tür und ein Mann im Frack betrat den Raum. "Die Kutsche wartet", sagte der Mann mit ruhiger Stimme. "Danke, ich werde gleich kommen", bemerkte Amélie, während sie ein Lachen auf den Lippen hatte. Sie zog noch einen Umhang passend zum Kleid an und stolzierte die lange Treppe hinunter. Aus der Kammer holte sie sich ihre Stiefelchen und zog sie langsam an, während sie ihre Lieblingsmelodie summte. Musik war ihre größte Leidenschaft, am liebsten tanzte und sang sie den ganzen Tag. Man sah es ihr an, dass sie, wenn sie sang oder tanzte, in einer völlig anderen Welt war. Amélie war total in Gedanken versunken, als auf einmal der Mann in der formellen Kleidung, sein Name war übrigens Charles, die Tür öffnete und sie fragte: "Kann es los gehen?" Amélie lachte wie immer und nickte. Sie marschierte hinaus zur weißen Kutsche, die mit zarten Rosen geschmückt war, und sprang hastig hinein. Die Kutsche wurde von 2 großen kräftigen Groninger vorangetrieben. Als sie den Hofgarten überquerten, sagte auf einmal Amélie: "Könnt Ihr hier bitte anhalten?" Charles guckte zu ihr und sagte mit einem Lächeln: "Natürlich." Er gab den Pferden ein Zeichen, damit sie stehen bleiben und Amélie konnte aussteigen. "Tschüß, sagen Sie meinem Vater einfach, dass ich zu Fuß nach Haus gehe." Charles nickte brav und kehrte um. Amélie ging Richtung Süden weiter, dort wo viele Bäume und Blumen waren, denn sie liebte es die Natur zu genießen. Sie fing an zu summen und tappte mit ihren Füßen den Takt der Melodie. Immer lauter wurde der Schall ihrer Stimme, der sich über den Wiesen ausbreitete.

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