Sommerferien 2010, letzte Ferienwoche: die Sommerferien neigten sich dem Ende, die Schule sollte bald wieder anfangen und ich hatte an einem Montag einen Termin beim Orthopäden zur normalen Untersuchung. Schon 1-2 Wochen vorher waren sichtbare 'Knubbel' an meinen Handgelenken zu sehen, die Bewegung war stark eingestreckt, die Finger taten weh ( ihr könnt es euch so vorstellen, dass es für mich unmöglich war, zB. ein Rad zu schlagen, einen Handstand zu machen, geschweige denn eine Tube Sonnencreme zu öffnen ). Der Orthopäde tippte auf Rheuma, ich wurde weitergeschickt zum Rheumatologen der Klinik und dieser diagnostizierte jugendliches Rheuma. Für mich brach wirklich eine Welt zusammen - ich übertreibe nicht, es war wirklich so. Die Ärtze sprachen davon, ich könne nie wieder den Sport ausüben, welchen ich liebte, nur noch ''Rad fahren'', wenn überhaupt. Das war, wenn ich darüber nachdenke, das schlimmste, weil ich wirklich von Kind auf an immer Sport gemacht habe, gut darin bin und es liebe! Sie behielten mich eine Woche da, ein paar Therapien wie Krankengymnastik etc. und dann ging schon wieder die Schule los. Ich trug Schienen am Handgelenk und meine Mitschüler fragten mich danach, ich kann von Glück sagen, dass sie es alle verstanden haben, die Lehrer eingeschlossen, und mich unterstützt haben und es auch noch tun, denn nicht alle reagieren so. Ein zusätzlicher Termin wurde in einer der größten und besten Rheumakliniken Deutschlands für mich gemacht und es kam, wie es kam: sie machten Ultraschallbilder von all meinen Gelenken. Das Ergebnis: nicht nur meine Handgelenke waren betroffen, sondern Finger-, Hand-, Ellebogen-, Schulter-, Knie- und Sprunggelenke (alles beidseits), insgesamt 34 Gelenke. Schlag ins Gesicht. Ihr wisst nicht, wie das ist und ich wünsche es keinem. Meine Familie und meine Freunden gaben mir den nötigen Halt und die nötige Unterstützung, die ich brauchte, um jetzt an dem Punkt zu sein, an dem ich bin. Ich wurde punktiert, ich war 2 Wochen in der Klinik und gehe in regelmäßigen Abständen immer wieder dorthin. Ich habe jede Woche Therapien, Tabletten, Blutentnahmen etc.
Unterschätzt es nicht. Rheuma hört sich nicht so 'grausam' an wie zB. Krebs, ich will es auch auf keinen Fall auf die gleiche Stufe stellen. Für mich ist es einfach nur schlimm, weil es chronisch ist dh. es wird mich mein Leben lang begleiten und davor habe ich Angst. Ich mache wieder den Sport, den ich liebe und alles verläuft gut und an alle, die wie ich an Rheuma leiden: bitte gebt nicht auf! Ihr schafft das, wir schaffen das zusammen, ihr müsst an euch glauben und dürft den Glauben an euch niemals verlieren, versprecht euch das! Lasst eurer Leben nicht von dieser Krankheit bestimmen, lebt eurer Leben so gut es geht mit ihr..es wird alles gut!