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Bandbiographie teil 1
Kennengelernt haben sich die späteren Bandmitglieder nach und nach. Simon und Bodenski kennen sich aus der Schule. Beide saßen plötzlich in der neunten Klasse nebeneinander. Sie waren damals an die EOS (Erweiterte Oberschule) gekommen, das war die Schule, an der man in der DDR Abitur machen konnte. Das war im Jahre 1980.
Simon und Bodenski haben dann irgendwann die Schülerband ZWEIECK gegründet und (es war immerhin die Hochzeit der Neuen Deutschen Welle) ziemlich abgefahrenen Deutschrock gemacht. Mit in der Band waren noch der Schlagzeuger Jörg B., der später noch einmal auftauchen wird, und Peter S. als Bassist, der später Musik studiert hat.
ZWEIECK gab es dann als Simon bei der NVA (Nationale Volksarme) war, von Herbst 84 bis Frühjahr 86 - und - von Herbst 86 bis Frühjahr 88, als Bodenski bei der NVA war, nicht. Es gab also nur einen Sommer für eine Reunion.
Parallel zu ZWEIECK gab es eine Band in Potsdam, in der Ingo und Sugar Ray und auch ein Schlagzeuger namens Guido spielten. Die Band hieß KATZENGOLD und war viel weiter als ZWEIECK, vor allem bewunderten Simon und Bodenski den tollen Gitarristen.
Na jedenfalls wollten die beiden anderen Mitstreiter ZWEIECK nicht mehr reaktivieren, als Bodenski von der Armee zurück kam. Da nun ?Katzengold? auch gerade nicht existierte (Ingo war gerade auch bei der Armee und der Keyboarder wollte wohl nicht mehr), schnappten Simon und Bodenski sich Sugar Ray und Guido und gründeten BODENSKI BEAT. Das war alles ganz kompliziert, weil Guido noch in anderen Bands spielte, Sugar Ray mal ein halbes Jahr krank war, und alle alles selber organisiert haben, ohne Kontakte, ohne Autos, ohne Telefone und und und (war sozusagen "ne harte Schule").
Jedenfalls kam Ingo später dazu, die Band wechselte zwischendurch den Schlagzeuger (Guido ging, ein anderer kam und als der ging, kam Guido wieder) und schafften es immerhin bis zum Rockwettbewerb NRW oder so (die Mauer war inzwischen gefallen). Dort landete BODENSKI BEAT nur auf Platz 10 oder 11 und dann hatten alle Bock auf was anderes.
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1990 & 1991
April - August Eine Idee wird geboren: Eigentlich hatten die fünf Potsdamer Musiker, die an jenem nebligen Abend in einer kleinen Gartenpinte versumpften, einfach nur keine Lust mehr, den althergebrachten Rock´n Roll zu spielen. Noch in der selben Nacht wurde beschlossen, ein oder zwei FolkmusikerInnen anzuheuern, und das Projekt SVBWAY TO SALLY zu nennen. Welche Musik dabei herauskommen würde, wußte allerdings niemand.
Nachdem sich zunächst niemand für unsere ?Stellenangebote? erwärmen konnte, lernten wir Frau Schmitt kennen. Die folgenden Monate vergingen mit endlosen Proben und konspirativen Gesprächen.
15.09.90 Erstes Konzert im Lindenpark: Die Band, die an diesem Abend auf der Bühne steht, heißt zwar SVBWAY TO SALLY, hat aber mit der heutigen Band so viel gemeinsam, wie eine Tasse Kamillentee mit einer Flasche Whiskey. Eric gehörte damals noch nicht zur Band. Dafür hatten wir eine wunderbare Trompeterin namens Coni (wirklich!) und unseren alten Schlagzeuger Guido. Die Musik war damals der totale Kramladen. Wir spielten irischen und schottischen Folk, coverten Depeche Mode, Cure, Beatles, Prinz und andere Sachen, indem wir davon Folkrockversionen anfertigten. Natürlich spielten wir auch unsere ersten eigenen Stücke (Elvis lives stammt z.B. aus dieser Zeit).
1991
Anfang 91 Coni und Guido steigen aus: Nach nur drei Auftritten in dieser Besetzung eröffnet uns unsere Trompeterin, daß sie schwanger ist. Da sie damals sowieso am Theater in Erfurt als Orchestermusikerin engagiert war, und das alles nicht mehr unter einen Hut zu bringen war, mußten wir sie schweren Herzens ziehen lassen. Unser Schlagzeuger entschied sich etwa zur selben Zeit für eine Laufbahn in der Finanzwirtschaft und ging der Welt als Musiker für´s erste verloren.
25.04.91 Wir unterschreiben unseren ersten Management-Vertrag: Ein Potsdamer Agent (M.S.) besorgt uns innerhalb eines Jahres zwei Auftritte, woraufhin sich der Vertrag still von selber auflöst.
Mai 1991 Vier Demotitel werden in einem winzigen Potsdamer Studio aufgenommen: Erster Einsatz von Eric, den Frau Schmitt angeschleppt hatte. Er spielt Flöte und singt ein bißchen im Background; an Eric als Frontmann dachte damals noch niemand. Am Schlagzeug wieder ein alter Bekannter: Jörg B. Unsere erste Kassette mit den vier Titeln verkaufen wir später auf Konzerten (hat heute hohen ideellen Wert für den Fan der ersten Stunde).
September 91 Jörg B., mit dem wir unser erstes Konzert in neuer Besetzung spielen wollten, steigt drei Tage vor der Mugge ohne Begründung aus (die Wege des Herrn sind unerforschlich).
Rest des Jahres Wir beginnen zum dritten Mal bei Null und proben nun mit T.W. Der ist auch wieder ein alter Schulfreund von Ingo und Sugar Ray und wurde kurz zuvor noch als Fotograf von uns angeheuert. Faktisch spielen wir in diesem Jahr überhaupt nicht live. Da wir alle schon vorher Musik gemacht hatten, machen sich erste Entzugserscheinungen bei uns bemerkbar (nervöses Augenzucken, spontane Depressionen, Intervallkichern usw.)
Dezember 91 Wir lernen beim Klinkenputzen im Berliner LOFT unseren zweiten Manager kennen. Er wird von uns mit Arbeit überhäuft, die ihm bald über den Kopf wächst. Zwei große Pluspunkte: J.K. wir unser bester Fahrer und hat den bürgerlichen Beruf eines Druckers (plötzlich schwimmen wir in Postkarten, Visitenkarten, Kalendern und Plakaten).
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1992 & 1993
16.01.92 Die eigentliche Geburtsstunde von SVBWAY TO SALLY: Wir spielen unser erstes Konzert in der neuen Besetzung in der ?Stube? in Potsdam. Vorher haben wir mit selbstgedruckten Plakaten ganz Potsdam zugeklebt. Der Aufwand lohnt sich: Es kommen immerhin 200 Leute in den Club, der für etwa 150 Leute zugelassen war. Unsere erste Gage beträgt unglaubliche 700 DM, die wir für die Plakate und eine selbst gemietete Anlage gleich wieder ausgeben.
12.02.92 Konzert im Knaak-Club in Berlin: Wir treten in der Mittwochsreihe auf. Dort dürfen die absoluten Nobodys spielen. Als Gage sollen wir zehn Prozent vom Getränkeumsatz erhalten, die wir uns mit der zweiten Band des Abends (?44 Leningrad?) zu teilen hatten. Obwohl allein der Becks-Konsum an diesem Abend darüber gelegen haben dürfte, freuen wir uns über die 100 DM (durch zwei) am Ende des Abends.
Irgendwann nach diesen beiden Konzerten gibt es die letzte entscheidende Veränderung bei SVBWAY TO SALLY: Wir stellen Eric, der bis dahin rechts auf der Bühne stand, in die Mitte, und zwingen ihn sozusagen über Nacht den Frontmann zu mimen. Keine leichte Aufgabe.
1992 ist unter anderem das Halle-Jahr für uns: Wir spielen sieben mal in dieser Stadt.
Außerdem spielen wir in diesem Jahr auch einmal bei einem Musikfestival in Holland, bei ein großen norddeutschen Open Air in Jübeck und bei der großen ?Rettet Radio 4 U - Party? (Wer erinnert sich noch? ... heute heißt der Sender FRITZ) und in ca. 55 anderen Städten und Dörfern.
03.12.92 Rockwettbewerb in Brandenburg: 2. Platz von vier Bands. Wir sind enttäuscht wie noch nie, weil der erste Preis eine Plattenproduktion gewesen wäre. Wir merken dann viel später, daß es gar nichts nützt, eine Platte zu haben, wenn man nicht weiß, wie man sie verkaufen soll (Vertrieb und Label, Verlag und Promotion und lauter so Sachen). Außerdem legte die Band, die den ersten Platz gemacht hatte noch kräftig drauf, weil das Geld für eine vernünftige Produktion forne und hinten nicht reichte. Die Zeit war noch nicht reif für uns.
1993
Anfang 93 Unser zweiter Manager verschwindet quasi über Nacht. Von diesem Tag an managen wir uns erst mal selbst
18.03.93 Record Release Party zur zweiten Inchtabokatables - CD: Wir lernen dort deren Plattenfirma kennen (die besteht eigentlich nur aus einer Person). Obwohl sich die Inchies gerade von ihr trennen, geben wir dem Chef eine von unseren Kassetten (schließlich haben wir nichts zu verlieren).
24.04.93 Konzert in Schwerin, zu dem die Plattenfirma AUTOGRAM Records erscheint: Es gibt wahrscheinlich keinen blöderen Ort, um sich einer Plattenfirma vorzustellen, als einen kleinen Club, der eine wackelige Bühne und eine schlechte Anlage hat und der sich in einer Stadt befindet, in der man noch nie gespielt hat. Wir geben und ehrlich Mühe, und das Schweriner Publikum ist sehr nett zu uns. Der Abend hat Folgen - AUTOGRAM beißt an.
Juni-Juli Dutzende von Faxseiten gehen hin und her, Verträge werden ausgetüftelt und wieder auseinander genommen, es wird über die Musik gestritten, welche Titel aufgenommen werden sollen und vor allem um den Bandnamen: Die Plattenfirma meint Subway to Sally wäre zu langweilig und auf Dauer kein guter Name. Sie schlagen uns Namen vor wie: Eruption, Rockiofolkio, Aufschwung, Make you Herrie, Trabby to Sally, Sully to Sally ... usw. Völlig geschockt beharren wir auf den alten Namen und setzen auch sonst die meisten Ideen durch. Rückblickend hatten wir nie wieder so viele Diskussionen um eine unserer Platten auszustehen.
August Aufnahmen zur ersten CD in einem Holländischen Studio in Silvolde: Wir dürfen 11 Tage aufnehmen und drei Tage mixen. Die Zeit reicht hinten und vorne nicht. Was wir am Anfang als Klassenfahrt empfunden hatten, entpuppt sich bald als Falle. Da wir alle in zwei Räumen schlafen, üben, fernsehen, essen, streiten usw., gehen wir uns schon bald auf die Nerven. Nebenbei arbeiten wir manchmal 20 Stunden hintereinander im Studio. In einer Nacht und Nebel Aktion entsteht ?Es ist an der Zeit?. Mit diesem Titel wollten wir eigentlich unsere Plattenfirma foppen; dies wird jedoch ein Eigentor, da sich der Titel in den nächsten Monaten langsam zu einer Art Kult-Song entwickelt. Der Verbrauch an Holländischem Bier und Schokoriegeln steigt drastisch an. Am Ende sind wir ziemlich fertig und es stellen sich die ersten Übersättigungserscheinungen ein (nervöses Augenzucken, spontane Depressionen, Intervallkichern usw.). Bis wir unsere erste CD in der Hand halten werden vergehen noch gut zwei Monate.
16.10.93 Konzert im Swing in Berlin: Dieses Konzert sollte besonders schicksalsschwer werden. Doro, die in der Musik- und Veranstalterszene bekannt ist, wie ein bunter Hund, hatte uns in ihr Swing geholt (dazu muß man wissen, daß das Swing nur etwa 150 Leute faßt, eigentlich gar keine Bühne hat und keine Gagen zahlt; trotzdem spielten dort von ?D.A.D.? bis ?Waltari? schon alle möglichen und unmöglichen Kultbands). Zwei Tage später erfahren wir, daß Doro auch kräftig beim Berliner Indie-Label VIELKLANG mitmischt. Wir werden zu einem Gespräch eingeladen.
02.11.93 Erstes Treffen bei VIELKLANG: Wir sind ziemlich aufgeregt, als wir die Büros von VIELKLANG betreten. Hier wurden ?Die Ärzte? entdeckt, ?Poems for Leila? unter Vertrag genommen, hier geben sich Produzenten und Künstler die Klinke in die Hand. Wow! Bei dem Gespräch wird beschlossen, irgendwie zusammenzuarbeiten und so kommt es, daß wir eigentlich schon eine neue Firma haben, obwohl unsere erste Platte noch nicht mal auf dem Mark ist.
06.11.93 Unsere erste Record-Release im Lindenpark: Unsere ersten CD´s treffen erst drei Stunden von Einlaßbeginn ein, die Support-Band kommt sogar erst eine Stunde danach an. Große Überraschung: Unser erster Tonträger heißt plötzlich ?Album 94? (wir hatten ihn eigentlich ?Cromdale? getauft) und die springende Kuh auf unserem Cover hat ein Auge, welches der Grafiker gar nicht vorgesehen hatte. Herzsalbe und Beruhigungstropfen für alle, dann geht es auf die Bühne. Zum Intro unserer Show tanzt als besondere Attraktion ein nur mit Körperfarbe bekleidetes Mädchen, das am nächsten Tag die Lokalzeitungen beschäftigen sollte. Das Konzert und die anschließende Party waren trotz aller Hindernisse ein großer Erfolg und die knapp 400 zahlenden Besucher unser damaliger Potsdamer Rekord.
10.11.93 Unser erstes eigenes Auto: Wir kaufen einen VW-Bus
15.12.93 Casting Club: Bei der Liveaufzeichnung dieser schrecklich bunten und inzwischen längst abgesetzten Fernsehsendung, entscheidet das Publikum, welche der vier Darbietungen einen Preis gewinnen soll. Stargast ist Reinhard May, den wir schon immer kennenlernen wollte und der uns gegen das Verbot der Aufnahmeleitung wenigstens Bier besorgt. Am Ende des Abends belegen wir tatsächlich den ersten Platz und setzen uns gegen zwei Stepptänzerinnen, eine Schlagerbraut und einen Michael Jackson-Imitator durch. Obwohl wir nicht besonders stolz auf den Sieg sind, freuen wir uns über den Preis: Eine Wochenendreise nach Stockholm. Eine Reise, die wir allerdings nie machen sollten, weil uns entweder die Zeit oder das Taschengeld fehlte. Was solls.
Wir geben knapp 70 Konzerte in diesem Jahr.
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1994 & 1995
Januar 94 Geburtstagsparty von Doro im Knaak-Club: Eigentlich wollten wir nur mal eben mitfeiern, aber es kam, wie es kommen mußte: ?Wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr auch spielen!? Also traten wir mit ?Even Cowgirls Get The Blues? und ?Eggmen Five? auf und plünderten danach erbarmungslos die Sektvorräte, die in der Dusche unserer Garderobe lagerten. An diesem Abend treffen wir auch zum ersten mal Sven Regener von ?Element of Crime?, der später unser Produzent werden sollte.
Februar 94 Unser erstes Video: Der ORB dreht einen kurzen Beitrag über unsere Band. Wir überreden das Kamerateam, daß sie zusätzlich zwei Stunden lang alle möglichen Einstellungen von uns drehen. Später schneidet dann unser Tontechniker in einer Nacht- und Nebelaktion daraus das Video zum Titel ?Lucky? von unserer ersten CD.
März 94 South by Southwest - Musikmesse in Austin/Texas: Unglaublich aber war! Mit einem Zuschuß vom Land Brandenburg können wir nach Amerika fliegen und an einer der weltweit größten Messen teilnehmen. Zuvor hatten wir uns natürlich mit einer CD beworben, und waren ganz erstaunt, daß wir umgehend genommen wurden. Unser Auftritt findet im Ritz Theatre in der 6. Straße statt. Er ist kurz, chaotisch und erfolgreich. Das eigentlich Großartige an der Messe war vor allem die Atmosphäre in der Stadt: Fünf Tage Live-Musik in ca. 40 Clubs, hunderte Musiker aus der ganzen Welt, mittendrin noch der Sankt Pattricks Day ... eine Mega-Dauerparty im schönsten Texanischen Frühling. Selbstredend haben wir auch ein Rodeo besucht. Leider alle viel zu kurz.
Mai 94 Wir treten ein paar mal als Support von ?Poems for Laila? auf: Erstaunlicherweise werden wir von deren Publikum ziemlich begeistert aufgenommen. Mit diesen Konzerten beginnen unsere ersten Aktivitäten im Westen - Verzeihung: in den alten Bundesländern.
12.05.94 Nach einem Konzert in Meerane (Sachsen) kommt es zu Auseinandersetzungen mit ortsansässigen Rechtsradikalen. Außer ein paar Schrammen, kommen wir glimpflich davon, nur unser VW-Bus wird völlig demoliert. Die ganze Wochenendgage geht für die Reparatur drauf.
23.06.94 Konzert im LOFT mit ?Slick?, ?Terrorgruppe? und Space Hobos?: Was wir allein noch nicht geschafft hatten, wird möglich: Wir spielen endlich auf einer der renommiertesten Bühnen Berlins und stellen fest, daß man es damit noch lange nicht ?geschafft? hat.
18.08. - 21.08.94 POP-KOMM Köln: Köln ist eine geile Stadt, vor allen Dingen zur POP-KOMM, der größten europäischen Musikmesse: Viel Tequila beim Mexikaner, viel Bier im Bel Air, Kopfschmerzen in der Messehalle am Tag danach. Eric ist mit seinem Dudelsack ein Reißer für viele Kamerateams, obwohl ihn die meisten später wieder rausschneiden werden. Es ist das Jahr, in dem alle nur von der CD-Rom sprechen. Abends dann unser Konzert im Bel Air (viel Bier, viel Tequila, Kopfschmerzen am Tag danach). Wir sind nach dem ersten Besuch in Köln weder reicher noch berühmter aber wir finden im Bel Air gute Freunde und sollten dort noch einige Male spielen.
09.09. - 18.09.94 Tour zum ?If you don´t get folked ...? Sampler mit ?Blyth Power? aus England, ?Tapsi Turtles? und ?Nelson´s Wedding?. Obwohl die Stimmung untereinander sehr gut ist, wir viele Freunde gewinnen, die Bühnen groß und die Anlagen gut sind, wird diese Tour zum fast vollständigen Desaster. Mit Publikumszahlen von 7 bis 300 ist die Tour eher ein Reinfall. Einzige Ausnahme ist der 16.09. in Potsdam: Über siebenhundert Leute feiern eine ausgelassene Party.
13.10.94 Unser längst zu kleiner VW-Bus wird durch einen geschlossenen Kasten ersetzt, in den nun die Instrumente verstaut werden können für die Musiker und die kleien Crew kaufen wir einen zweiten VW-Bus.
Dezember 94 Aufnahmen zu unserem zweiten Album MCMXCV im Vielklangstudio in Berlin Kreuzberg: Da wir aufgrund unserer komplizierten Verhandlungen mit AUTOGRAM nie einen Vertrag zustandegebracht hatten, waren wir in der Lage schon unser zweites Album bei einer anderen Plattenfirma aufzunehmen. Wir hatten das ganze Jahr über immer wieder geprobt und versucht, unseren Stil weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Punkt war die Entscheidung, nur deutsch zu singen. Diesmal hatten wir 13 Tage zum Aufnehmen und 5 Tage zum Mixen. Obwohl das nicht wesentlich mehr Zeit war als bei der ersten Produktion, sind wir wesentlich entspannter. Zum einen, weil wir Abends in unser eigenes Bettchen fallen und zum anderen, weil unser Produzent Sven Regener und der Toningenier Georg Kaleve souverän und schnell arbeiten. Ein weiterer großer Pluspunkt dieser Produktion: Im Flur steht ein immer randvoller Automat mit kaltem Becks-Bier.
27.12. - 31.12.94 Während in Berlin noch unsere zweite Platte gemixt wird, gehen wir auf unsere erste ?Weihnachtstour?, die sich von da an jedes Jahr wiederholen sollte. Mit dabei: Eines unserer wenigen Unplugged-Konzerte, welches im Potsdamer Waldschloß stattfindet. Mit dem Rekordandrang von 250 Besuchern wird der kleine Saal für Musiker und Publikum zur Sauna, für den Veranstalter zur feuerwehrtechnischen Zitterpartie und für alle zu einem außergewöhnlichen Konzert.
1994 spielen wir schon immerhin knapp 80 Konzerte.
1995
16.01.-20.01.95 Video-Dreh in Berlin und Potsdam: Die Filmhochschule Potsdam hatte uns Ende 1994 die unglaubliche Chance geboten, ein Video zu produzieren. Da bei unserem damaligen Stand auf normalem Wege nie ein Video zustande gekommen wäre, nahmen wir natürlich gern an. Ein zeitweise riesiger Drehstab dreht mit uns zum Titel ?Grabrede? ein Video, in dem wir unter anderem in der Französischen Kirche in Berlin mit etlichen springenden Fans zu sehen sind. In einer Kiesgrube brennen wir außerdem Fernseher, Kühlschränke und anderes Zeug ab. Das fertige Filmchen läuft lange Zeit auf dem Berliner Sender FAB rauf und runter. Außer einigen Einsätzen in anderen Fernsehanstalten läuft es auch kurz bei VIVA als Neuvorstellung. Leider ist es für das Tagesprogramm des Teeniesenders zu ?böse?.
20.02-24.02. Unsere erste Promotour: Was bei unserer ersten Platte völlig fehlte, versuchen wir nun. Mit einem Mietwagen fahren Doro (die inzwischen zu unserer Managerin avanciert war), Eric und Bodenski einmal rund durch Deutschland und quasseln sich den Mund fusselig. Da das Budget noch recht knapp ist, wird bei Bekannten von Doro übernachtet, die uns dankenswerter Weise auf dem Fußboden schlafen lassen, so daß wir uns nach der Woche ziemlich durchgeprügelt fühlen, zumal jeder Abend aufgrund gesellschaftlicher Verpflichtungen zu einem Besäufnis gerät.
04.03.95 Record-Release im Lindenpark: Diesmal war alles perfekt geplant. Die CD´s waren rechtzeitig da, unser Support ?Das Holz? erschien rechtzeitig zum Soundcheck und viele viele Gäste kamen. Eine rundum glückliche Band steht an diesem Abend auf der Bühne.
11.04. bis 14.05 Erste Große Tour: Wir geben sage und schreibe 30 Konzerte am Stück. Dabei sind wir mit unseren zwei VW-Bussen unterwegs, legen auf der Tour ca. 9000 km zurück und sind alles in allem mehr als eng beisammen (Nightliner war damals noch ein Fremdwort für uns). Dreißig Konzerte in 34 Tagen bedeutet auch, daß man 33 mal die gleichen Leute beim Frühstück sehen muß (wahrlich kein erhebender Anblick), daß man 34 Tage lang das Gequatsche der Anderen ertragen muß (und nach schon 10 Tagen ist alles gesagt!), und daß man 30 mal trotzdem oder gerade deswegen zusammenhält und jeder Gig wieder zum gemeinsamen Erlebnis wird.
Bei vielen Konzerten, auch im weiteren Verlauf des Jahres, unterstützt uns die befreundete Berliner Band ?Hard Travellin?.
Etwa in diese Zeit fallen auch die ersten Gespräche mit der BMG. Die Majorfirma ist an unserer nächsten Platte interessiert und bietet uns sogar an, diese am Starnberger See in den Studios von Peter Maffay aufzunehmen. Wir haben auf der Tour sogar Gelegenheit diese zu besichtigen und sind ziemlich verschreckt von dem Luxus dort.
April 95 Inder aktuellen Ausgabe vom RockHard feiern wir unseren bislang größten Presseerfolg: In der unbestechlichen Richterskala finden wir uns mit ziemlich guten Wertungen für MCMXCV wieder.
Sommer 95 Die Höhepunkte der Open Air Saison aufzuzählen ist beinahe unmöglich. Jedes Konzert in diesem Sommer hat seinen eigenen Reiz. Besonders schön war es in Passau, dort gibt es eine alte germanische Kultstätte, auf deren Platz jedes Jahr ein mehrtägiges Spektakel zelebriert wird. Bemerkenswert auch, daß wir vollständig trocken durch den Sommer gekommen sind. Manchmal fing es erst in dem Augenblick an zu regnen, in dem wir von der Bühne gingen. Mit einer Ausnahme: Ausgerechnet unser erster Gig in Österreich am 15.06. war total verregnet und hundekalt. In dieser Nacht vertilgen wir allein die Getränke, die für drei Bands vorgesehen waren - böser Absturz.
Herbst 95 Wir proben für die dritte CD und spielen auf einer 12 Konzerte umfassenden Tour die ersten Stücke zum Antesten. Mit dabei: Unser erstes Konzert in der Schweiz.
Insgesamt spielen wir 1995 einhundertundsieben (!!) mal.
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1996 & 1997
03.01.96 Wir beginnen mit den Aufnahmen zu unserem dritten Album ?Foppt den Dämon?. Da wir nun einen Majordeal haben, von dem ja jede Band träumt, waren wir im Vorfeld ziemlich verunsichert, wie wir die Sache angehen sollten. Unsere Entscheidungen waren dann eher konservativ: Wir wollten die gleiche Arbeitsweise wie bei der letzen Platte anwenden, nur alles viel besser machen. Also blieben wir in Berlin beim Becks-Automaten und produzierten noch einmal mit Sven Regener. Diesmal hatten wir endlich mal mehr Zeit. Alles in allem sind wir einen Monat im Studio.
März 96 Eric bekommt Post von Martin Walkyier von SKYCLAD. Ein Fan hatte uns schon vor Monaten mit Kassetten der Band aus Newcastle bombardiert, und offensichtlich auch SKYCLAD Musik von uns zugesteckt. Jedenfalls schreibt Martin, daß er voll auf unsere Musik abfährt und schlägt vor, etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen.
18.03.-22.03.96 Unsere zweite Promotour: Diesmal dürfen Eric und Bodenski mit dem Zug fahren und in Hotels im Bett schlafen - Major sei dank!
13.04.96 Unsere nun schon dritte Record-Release im Lindenpark: Wir haben uns diesmal IOCULATORES, eine reine Mittelalterband aus Leipzig, eingeladen. In diesem Jahr ist der Lindenpark auch schon so gut wie ausverkauft - aber wir sollten uns noch steigern.
03.05.-25.05. Große Tour zum neuen Album: So langsam werden wir zu einer richtig ?großen? Band. Wir fahren die Tour im eigenen Nightliner, haben inzwischen nicht nur einen festen Tontechniker am Mischpult sondern auch einen festen Lichttechniker, Karin, die Freundin von T.W., am Merchandising und Doro, unsere Managerin, begleitet die Tour und kümmert sich um dies und das. Wir sind also mit Busfahrer schon 12. Wer nie einen Nightliner von innen gesehen hat, kann nicht ermessen, was es bedeutet drei Wochen in so einem Ding zu wohnen. Da wir uns aber inzwischen mehr als gut kennen überstehen wir auch das, zumal viele Konzerte inzwischen gut besucht sind und alle Konzerte großen Spaß machen.
Sommer 96 Unsere Tour geht nahtlos in die Open Air Saison über. In diesem Jahr machen wir so verrückte Sachen, wie für einen Gig nach Östereich fahren oder in drei Tagen bei glühender Hitze 1500 km runterreißen (und das nicht nur einmal). Einer der Höhepunkte ist Trossingen, wo wir mit Skunk Anansie, Prodigy und anderen großartigen Bands auf einer Bühne stehen.
11.08.-13.08.96 Frau Schmitt, Eric und Bodenski fliegen nach England und besuchen SKYCLAD im Studio. SKYCLAD sind gerade mit den Aufnahmen zu ihrem neuen Album beschäftigt. Wir spielen und singen bei einigen Stücken kleine Parts mit sind aber vor allem nach London geflogen, um mit den verrückten Engländern eine Tour für den Herbst zu planen. Bei viel Bier, Whiskey und lauter Musik verabreden wir, daß wir sie auf ihrer Tour im Dezember supporten und sie uns auf unserer Weihnachtstour begleiten.
26.12.-31.12 Auf unserer Weihnachtstour, die wir nun ohne SKYCLAD fahren müssen, stoßen als neuer Support die Merlons zu uns. Die Band erweist sich als Glücksfall: Musikalisch passen die fünf Erlangener sehr gut und zwischen uns entwickelt sich in den paar Tagen eine dauerhafte Freundschaft. Am 30.12. spielen wir noch einmal im Lindenpark, der an diesem Tag aus allen Nähten kracht.
Auch in diesem Jahr spielen wir über hundert Konzerte: 108 !
1997
Das Jahr beginnt mit einem schmerzlichen Einschnitt: In den letzten Monaten des vorangegangenen Jahres waren die musikalischen Differenzen zwischen T.W. und der Band unüberbrückbar geworden. Jede Konsequenz war solange aufgeschoben worden, bis zu der Zäsur, die nun kommen sollte. Wir wollten in den nächsten Monaten kaum Konzerte geben, sondern uns auf ein neues Album konzentrieren. Nach der Trennung von T.W. begann die fieberhafte Suche nach einem neuen Schlagzeuger, den wir durch einige glückliche Zufälle in David fanden. Die nächsten Wochen, waren für die Band so stressig wie noch nie. Wir probten ununterbrochen für die neue Platte mußten aber gleichzeitig das gesamte alte SVBWAY TO SALLY - Universum mit dem neuen Schlagzeuger durcharbeiten. Gleichzeitig gab es Komplikationen bei der Vorbereitung unserer Studioaufnahmen. Es war geplant die Platte noch einmal in Berlin aufzunehmen, wobei wir uns selber produzieren wollten. Das Problem war, daß kurzfristig unser Wunsch-Toningenier ausfiel und wir über Nacht Ersatz finden mußten. 13.04.97 An diesem Tag schaffen wir unser Equipment, nun schon zum dritten Mal, in das Vielklangstudio. Als Toningenier und Mitproduzent hatten wir Ekkehard Strauhs und seinen Co Matthias Tischer gewinnen können. Die beiden hatten ziemlich wenig Zeit, sich in unser Projekt einzuarbeiten, und werden nun von uns in den folgenden drei Wochen regelrecht ?kaputtgespielt?.
Mai 97 Mit den fertigen Aufnahmen düsen wir nach Holland in die Wisseloord Studios in Hilversum. Dort erwartet uns Ronald Prent, der unser neues Album diesmal mixen soll. Ronald, der schon jede Menge großer Sachen bearbeitet hatte, war vor allem durch seine Arbeit bei Rammstein in das Blickfeld vieler härterer Bands gerückt. Nach knapp zwei Wochen ist dann unser neues Album endlich fertig. Es wird aber erst im September veröffentlicht werden.
Sommer 97 Dieser Sommer vergeht mit endlosen Busreisen und viel viel Regen. Trotz des schlechten Sommerwetters, das uns z.B. ein total verregnetes Konzert in Losheim beschert, wo wir mit BAD RELIGION auf einer Bühne stehen, gibt es auch viele tolle Konzerte für uns. Wacken z.B., wo wir zugunsten von ROCKBITCH von der Hauptbühne ins Partyzelt verlegt werden, gerät zum absoluten Kultereignis. Unser recht kurzes Konzert wird nach seinem Ende noch eine halbe Stunde dadurch verlängert, daß die Fans ununterbrochen ?Blut, Blut Räuber saufen Blut ...? singen, während auf der Hauptbühne ROCKBITCH dem Eklat des Abends entgegenspielen. Absoluter Höhepunkt und gleichzeitiger Abschluß der Saison ist aber das Konzert in Konstanz bei ?Rock am See?. Dort bekommen wir ein eigenes VIP-Zelt Seite an Seite mit SKUNK ANANSIE, FAITH NO MORE und RAMMSTEIN. Schöner Tag!
05.09.97 Nach nunmehr drei Record-Release-Konzerten im Lindenpark hatten wir uns entschieden, diesmal unser neues Album ?Bannkreis? in Berlin vorzustellen. Wir spielen in der ausverkauften Kulturbrauerei vor einem völlig ausgeflippten Publikum, das unsere typische ?Record-Release-Nervosität? nicht zu bemerken scheint. Gut so. Danach feiern wir noch mit der von Jahr zu Jahr wachsenden Anzahl von Backstagesurfern bis in den frühen Morgen.
06.10. - 01.11. Das ist der Zeitraum unserer großen ?Bannkreis-Tour?, bei der wir wieder einmal rund durch Deutschland touren. Besonderes Markenzeichen der Tour ist die mit Spinnweben und Efeu dekorierte Bühne und das Land auf Land ab tobende Publikum. Wir sind am Ende der Tour alle sehr erschöpft aber auch glücklich, über das was wir inzwischen geschafft haben. Die erste Hälfte der Tour werden wir von den MERLONS begleitet, die zweite Hälfte fährt dann DIE HAPPY mit uns mit.
Rest des Jahres: Wir spielen auch nach der Tour noch etliche Konzerte und machen natürlich auch wieder unsere kleine Weihnachtstour, bei der uns diesmal die Band RINDERWAHNSINN begleitet. Das Jahr endet mit einem denkwürdigen Konzert im Lindenpark, der diesmal nun wirklich so ausverkauft ist, das leider etliche Leute wieder nach Hause gehen müssen. Schade.
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1998 & 1999
Wir beginnen das Jahr mit einer dreimonatigen Kreativpause, in der wir den Grundstein für ein neues Album legen wollen, daß wir im Herbst aufnehmen und im Frühjahr 1999 herausbringen werden.
Mit einigen guten Vorsätzen für unsere weitere Arbeit, stürzen wir uns in die Konzertsaison, die dieses Jahr erstmalig deutlich kürzer ausfallen wird, weil wir dann ab September am neuen Album arbeiten wollen.
Sommer 1998: Auch dieser Sommer glänzt wieder mit schlechtem Wetter.Trotzdem gibt es natürlich auch dieses Jahr echte Knüller. Das Highfield-Open Air bei Erfurt findet im schönsten Sommerwetter statt, beim Taubertal-Open Air ist es auch irgendwie trocken, bis wir abends unsere Kehlen soweit angefeuchtet haben, daß wir auf die schräge Idee kommen, dem großen Fesselballon eines Radiosenders mit Hilfe eines Messers die Freiheit zu schenken. Höhepunkt in diesem Jahr ist das Zillofestival, bei dem wir nach dem Konzert noch eine Autogrammstunde geben sollen, zu der wir uns eher schüchtern einfinden und dann echt überrascht sind, wie viele Menschen von uns eine Unterschrift haben wollen. Wir pinseln eine Stunde lang wie die Wilden und sehen uns spät am Abend wieder einmal RAMMSTEIN an.
14.07.98 Großes Konzert im Tempodrom in Berlin. In Sachen Heimspiel haben wir ja nun schon einiges ausprobiert. Das Tempodrom ist der bislang größte Gig für uns. Die 1500 Menschen, die an diesem Abend kommen, sind die größte Menschenmenge, die sich bisher zu einem ?Nur-SVBWAY-Konzert? auf den Weg gemacht haben. Wieder einmal unterstützen uns als Support die MERLONS, die dieser Tage ein neues Album im Gepäck haben.
Im September beginnen wir dann mit der Arbeit am neuen Album. Wir verkriechen uns in das kleine Studio unseres Produzenten Georg Kaleve, der schon bei den beiden Platten, die wir mit Sven Regener aufgenommen hatten, den Toningenier gegeben hatte. Die Arbeit an den Songs kostet uns diesmal unheimlich viel Zeit. Die Produktion verlängert sich immer wieder, so daß wir eine schon für Dezember geplante Konzertreise in die Schweiz und nach Österreich streichen müssen. Als wir dann kurz vor Weihnachten mit Freunden, Journalisten und Fanclubmitgliedern eine Klassenfahrt in die Tschechische Republik unternehmen, um uns dort in einem Schloß die Früchte unserer Arbeit anzuhören, haben wir gerade acht Titel im Gepäck. Unterbrochen durch die traditionelle Weihnachtstour gehen die Arbeiten am Album das wir ?hochzeit? taufen bis weit in den Januar. ?hochzeit? ist nun das bisher aufwendigste Album der Band. In vier verschiedenen Studios aufgenommen und gemischt, wurde das Album über einen Zeitraum von fast fünf Monaten produziert.
1999
Das Jahr beginnt geschäftig und arbeitsreich, da die Hochzeits(reise)vorbereitungen auf Hochtouren laufen. An allen Ecken und Enden wird gewerkelt, gebastelt, gehämmert, geschraubt, geprobt und geflucht. Auch wenn wir bereits bei der letzten Weihnachtstour mit einzelnen neuen Elementen experimentiert haben, bleibt noch reichlich zu tun.
1. März 1999 Unser großer Tag ist da: Das neue Album ?Hochzeit? steht in den Läden und geht derart häufig über die Ladentheke, dass es nach der ersten Woche auf Platz 29 der deutschen Album-Charts steht. Nur etwa zwei Wochen später ist es endlich soweit, die Koffer sind gepackt, die Generalprobe wurde ordentlich verpatzt, die Reiseroute steht fest und die Hochzeitsreise kann beginnen. Wir spielen zunächst zwei Konzerte, quasi zum Antesten, bevor wir nach einer kurzen Verschnaufpause richtig durchstarten und weitere 26 Städte in Deutschland und der Schweiz heimsuchen. Der erste Weg führt uns hierbei nach Neustadt/Orla, wo die vorangegangene Bannkreis-Tour im Herbst 1998 ihren Abschluss fand. Die erste Show supporten DIE HAPPY, danach werden sich DRAEI (Thüringen), MUD SLICK (Schweiz) und MILA MAR während der Tour abwechseln. Besonders ?heiß? gestaltet sich der Tourauftakt für Bodenski, der die warnenden Hinweise auf die neuen Pyro-Effekte erfolgreich verdrängt und mit angesengtem Haupthaar und Brandblasen an der linken Hand belohnt wird, welche ärztlich versorgt werden müssen.
Neu ist auch das Format unseres Nightliners. Erstmals sind wir mit einem Doppeldecker unterwegs, in dessen freie Schlafkojen sich nacheinander Wolf-Rüdiger Mühlmann (Rock-Hard) und weitere Angehörige der schreibenden Zunft einquartieren. Wir stehen unter ständiger Beobachtung und es ist ein wenig so, als nähme man die Schwiegereltern mit in die Flitterwochen. Vom Feiern lassen wir uns trotzdem nicht abhalten, schließlich muss das eine oder andere Klischee zum Thema Tourleben gepflegt werden (ganz nebenbei hält Wolf-Rüdiger ja auch fleißig mit).
Besondere Aufmerksamkeit wird während dieser Tour Frau Schmitt zuteil, die jeden Abend von Hochwürden Fish mit dem Publikum vermählt und von der Fangemeinde gefeiert wird. Wer könnte dazu schon nein sagen? Den Vogel schießt aber das Publikum in Saarbrücken ab, das sich das Thema ?Hochzeit? wohl besonders zu Herzen genommen hat. Hier fühlt sich eine junge Dame dazu berufen, ihrem Freund vor versammelter Band- und Fangemeinde einen Heiratsantrag zu machen.
Nach der Hochzeit kommt der Schrei
Im Herbst bauen wir das Programm noch einmal um und begeben uns auf einen weiteren großen Tourblock, bei dem wir eine ganze Reihe von Konzerten mitschneiden lassen. Das Ergebnis dieser Aktion ist das Live-Album ?Schrei? mit dem wir einen oft geäußerten Wunsch der Fans erfüllen wollen. Unsere besonders originelle Idee, dass sich unsere Fans mit Namen in Listen eintragen können damit sie in einem Abspann zur CD aufgelistet werden können entpuppt sich als logistisches Desaster, da hunderte von teils unleserlichen Namen abgetippt werden müssen. Am Ende gibt es dann einen Trailer auf der CD den man nicht vorspulen kann, so dass es schon mal 10 Minuten dauern kann bis man seinen Namen entdeckt.
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2000 & 2001
Mit dem Album ?Hochzeit? haben wir alle Vertragsverpflichtungen für unsere Plattenfirma in München erfüllt. Das Jahr beginnt mit einer langwierigen Suche nach einer neuen Braut. Wir werden von allen größeren Plattenfirmen im Land eingeladen und fliegen einmal quer durch die Republik um uns mit Leuten zu unterhalten, die uns unter Vertrag nehmen wollen. Nach langem hin und her entscheiden wir uns für die Universal, die zu dieser Zeit noch in Hamburg residiert, aber gerade dabei ist nach Berlin umzuziehen, was uns besonders gut gefällt, da wir uns vom kurzen Weg eine bessere Kommunikation erhoffen. Nachdem die Tinte auf den Verträgen getrocknet ist, beginnen die Vorbereitungen zu unserem neuen Album, welches wir ? genau wie den Vorgänger ? wieder in Berlin aufnehmen werden. Abgesehen von zwei kleinen Kurztouren und einigen Festivals bleibt uns in diesem Jahr nicht viel Zeit für Konzerte.
2001
Freude über Freude
Vorfreude auf die Veröffentlichung der neuen Platte macht sich breit. Weil wir die bekanntlich schönste Freude gerne teilen möchten und die schreibende Zunft erfahrungsgemäß neugieriger als jedes Weibsbild ist, laden wir schon im Januar eine Anzahl Schreiberlinge zu einer Präsentation des neuen Materials ein. Die Fans dagegen müssen noch knapp 3 Monate warten, bis sie am 2. April schließlich unser "Herzblut" in Händen halten können. Nach der ersten Woche steht dieses Album in den deutschen LP-Charts auf Platz 15, womit wir unsere persönliche Bestmarke wieder einmal deutlich nach oben setzen. Nur 2 Wochen später sitzen wir endlich wieder auf gepackten Kisten, Koffern und Taschen, um die neuen Songs auch live zu Gehör und damit direkt zu den Fans zu bringen.
Zur Verblüffung unseres Publikums steht bereits 5 Wochen nach "Herzblut" eine weitere CD-Veröffentlichung in den Läden die den Namen "Die Rose im Wasser" trägt. Unsere alte Plattenfirma, die BMG, hatte es sich nicht nehmen lassen, im Umfeld der Veröffentlichung von ?Herzblut? eine Art balladenbetontes Best Of Album auf den Markt zu bringen. Auf dem Album befinden sich außerdem Remixversionen von ?Ohne Liebe? und ?Henkersbraut? sowie den Videotrack zu ?Sag dem Teufel?.
Reisefieber
Viel interessanter für uns ist im Mai unsere Reise, welche unter anderem von einem mexikanischen Radiosender initiiert wurde. Da wir uns ja aus überwiegend beruflichen Gründen auf den Weg über den großen Teich begeben, stehen natürlich nicht nur die üblichen touristischen Attraktionen (einheimisches Essen, Tequilla, Pyramiden, Montezuma's Rache) auf unserem Programm sondern auch Radio-Interviews, Pressekonferenzen, Autogrammstunden und teils recht improvisierte Konzerte. Und so schreiben wir uns die Finger wund, kämpfen uns mit Deutsch, Englisch, Dolmetscher und Zeichensprache durch die Fragen von Presse und Fans und fühlen uns während der improvisierten Gigs in unsere Anfangszeiten zurückversetzt. Während des gesamten Aufenthaltes wissen unsere Gastgeber ein ums andere mal mit ihrer unglaublichen Begeisterung, der schier nicht enden wollenden Gastfreundschaft und ihrer ansteckenden Lebensfreude zu verblüffen. Eine Erfahrung, die sicher niemand von uns missen möchte.
Wieder zu Hause ...
Getragen von den Erlebnissen in Mexiko stürzen wir uns zunächst in die Festival-Saison und im weiteren Jahresverlauf auch in die schon fast obligatorische Herbst-Tour, nach deren Abschluss wir uns den Vorbereitungen für unser "Jubiläumsjahr" zuwenden. Außerdem wollen wir uns erste Gedanken über ein neues Album machen. Zu diesem Zweck begeben wir uns erstmals in Klausur, verschanzen uns für ein paar Tage und nutzen die Zeit zur Aussprache, Bestandsaufnahme und weiteren Kursbestimmung. Als wir dann im Dezember unterstützt von EVEREVE zur Weihnachtstour aufbrechen, ist die zukünftige Marschrichtung schon genau festgelegt und steht der Begriff "Engelskrieger" als Arbeitstitel des kommenden Albums bereits im Raum.
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2002 & 2003
Wir haben uns ja schon fast daran gewöhnt, dass die Funkmedien sich wirklich bemühen, uns zu ignorieren und ihrem geneigten Publikum unsere Musik vorzuenthalten. Anfang 2002 jedoch können sie unsere Existenz nicht mehr verleugnen. Zusammen mit PROJECT PITCHFORK (?Daimonion?), DONOTS (?Pocket Rock?), IN EXTREMO (?Sünder ohne Zügel?) und RAMMSTEIN (?Mutter?) sind wir, dank unseres Silberlings ?Herzblut?, welcher sich ja bis auf Platz 15 der deutschen Album-Charts vorgekämpft hatte, für einen ?Echo? nominiert. Bei der Selbstbeweihräucherungs-Veranstaltung der Musikindustrie, der ?Echo-Verleihung? am 7. März, nehmen schlussendlich Rammstein die Auszeichnung entgegen und wir können uns wieder unserer eigenen Party zuwenden, denn schließlich ist es an der Zeit, das 10jährige Bestehen von SVBWAY TO SALLY zu feiern.
Also packen wir Ende März wieder einmal unsere Reisetaschen und machen uns auf unsere Jubiläumstour. Zwei Wochen lang suchen wir, unterstützt von den BLOODFLOWERZ, traditionsreiche Orte unserer Bandgeschichte heim, um gemeinsam mit Crew und Fans in Erinnerungen zu schwelgen und unterwegs auch eine neue Tradition zu etablieren: Monitor-Mann Toshi surft erstmals auf einem Casedeckel zu den Klängen der ?Arche? über die Hände der Fans und wird fortan wiederholt als ?Noah? angesprochen.
Der Rest des Jahres ist der Arbeit an unserm neuen Album gewidmet, dessen Arbeitstitel ?Engelskrieger? bereits seit Ende 2001 im Raum steht. Wir verschanzen uns auf einem alten Bauernhof im Wendland, wo wir uns in die Vorproduktion der neuen Songs stürzen. Mit diesem Material im Gepäck fahren wir nach Dänemark, um dort in den Lundgaard-Studios mit den eigentlichen Aufnahmen zu beginnen. Die Fäden der Produktion hält Ralf Quick in der Hand, unterstützt von Gesangsproduzentin (Vocal Coach) Gudi Laos, die mit Eric in einem zweiten Studio parallel zu den restlichen Aufnahmen arbeitet. Nach gut zwei Monaten in den dänischen Studios hat der Name ?Engelskrieger? alle Gegenvorschläge überlebt und wird zum offiziellen Titel des neuen Silberlings. Mit der schon traditionellen Weihnachtstour schließen wir das Jahr ab und fiebern der Veröffentlichung unseres Albums entgegen.
2003
Auf in den Kampf!
Kämpfe unterschiedlichster Art liegen in diesem Jahr reichlich vor uns. Angefangen mit dem Kampf gegen die Zeit, der sich als schier aussichtslose Schlacht entpuppt, wird die Tourvorbereitung zu einer äußerst hektischen Angelegenheit. Und weil es zu einfach wäre, wenn alles auf den letzten Drücker aber gerade noch pünktlich fertig wird, schlägt unsere ganz private Pechsträhne zum ersten Mal zu und zieht erst Simon und dann auch Ingo krankheitsbedingt kurz vor dem Tourstart vorübergehend aus dem Verkehr.
Engelskrieger
Unsere Platte ?Engelskrieger? verliert das Rennen um unseren Wunschtermin für die Veröffentlichung am 03.03.03, und startet mit einer Woche Verspätung zu einem Siegeszug, der sie auf direktem Weg auf Platz 9 der deutschen Album-Charts führt und sie zum höchsten Neueinsteiger der Woche in den Hitlisten macht. Für alle, die erst ein Appetithäppchen möchten, erscheint zeitgleich die Single ?Falscher Heiland?. Die Veröffentlichung der beiden Silberlinge ist aber auch der Startschuss für eine scheinbar endlose Reihe kontrovers und teils sehr emotional geführter Diskussionen, die den ungewohnten Stil der Texte und das neue musikalische Erscheinungsbild betreffen. Wie bei keiner Platte zuvor werden wir mit verschiedensten Meinungen von Fans bombardiert. Wie bei keiner anderen Platte zuvor müssen wir uns erklären und unsere Entscheidung zugunsten direkterer Texte und dadurch geradezu zwingend härterer musikalischer Umsetzung verteidigen. Auch wenn die Platte erst Anfang 2003 erscheint, so stand doch ein Großteil der kreativen Arbeit an den Texten und an der Musik unter dem Schock der Ereignisse vom 11.September 2001. In diesem Kontext betrachtet ist das neue Album eine Umsetzung unserer damaligen Gefühle und Gedanken. Die Diskussion zeigt auch, dass unsere Fans sich mit dem auseinandersetzen was wir in die Welt setzen. Die Themen die uns am Herzen liegen bleiben im Bewusstsein der Menschen und werden in die Öffentlichkeit getragen. Das war es, was wir erreichen wollten.
Release-Tour:
Wie wichtig und richtig die Entscheidung war, diese Platte genau so zu machen zeigt sich, als wir - trotz aller Widrigkeiten im Vorfeld - zur ersten Etappe unseres Kreuzzuges starten können. Pünktlich zum Tourauftakt holt uns die Realität in Form des Irak-Krieges ein, wodurch die neuen Songs nochmals an Brisanz und Aktualität gewinnen. Wir starten also, gemeinsam mit unserem Support PINKOSTAR, zur Engelskrieger-Tour, die uns auch nach Frankreich, Österreich und in die Schweiz führt. Volle Hallen und ein auch bei den neuen Songs erstaunlich textsicheres Publikum lassen die Anspannung, Hektik und Auseinandersetzungen der letzten Tage und Wochen schnell vergessen.
Doch die Pechsträhne, die sich bereits während der Tourvorbereitung abzeichnete bleibt uns weiter treu. In lustiger Folge haut sie, getarnt als Krankheits- und Verletzungswelle, Bodenski, Uwe, Mel und Toshi um und macht auch vor unserer Support-Band nicht halt, die einen Außenspiegel ihres Busses einbüßt und schließlich mehrere Tage pausieren muss, weil der Sänger von einer Bronchitis niedergestreckt wird. Parallel dazu kämpft Ingo tagtäglich mit dem Lötkolben und der Kraft der Verzweiflung gegen die Tücken der Technik.
Zweiter ständiger Begleiter, neben der Pechsträhne, ist eine Kamera. Da wir beschlossen haben, dass es nun an der Zeit für eine DVD wäre, müssen wir natürlich auch dafür sorgen, dass Material dafür vorhanden ist. Wir werden also ein paar Tage von Profis begleitet, filmen selbst, suchen Fotos zusammen, zeichnen Interviews auf und lassen ein Konzert der Tour (Columbia-Halle, Berlin, 11.4.) auf Film bannen.
Brennend heißer Wüstensand...
Der Festival-Sommer brennt sich in diesem Jahr gerade zu ins Gedächtnis ein. Gab es in den vergangenen Jahren so manche witterungsbedingte Schlammschlacht, so wartet dieser Open Air-Sommer mit Staubwüsten und Glutöfen unterschiedlichster Ausprägung auf. Doch selbst gnadenlos brennende Sonne und Temperaturen über 40° Celsius, im eigentlich gar nicht vorhandenen Schatten, können weder uns noch unsere Fans abschrecken, sondern lassen beide Seiten zu Hochform auflaufen. Beim M?era Luna in Hildesheim werden wir mit völlig neuen Schlachtgesängen begrüßt! Statt ?Blut, Blut?-Chören schallt uns (in Anlehnung an ?Kleid aus Rosen?) die Zeile ?Meister, Meister, gib uns Wasser!? entgegen. Eric lässt sich denn auch nicht lange bitten und schreitet, bewaffnet mit einem Feuerwehrschlauch zum Löscheinsatz.
Auch im Herbst bleibt nur wenig Zeit zum Durchatmen, bevor im Oktober wieder der Nightliner zu unserem rollenden Zuhause wird. Nach ?Falscher Heiland? erscheint Ende September die zweite Single-Auskopplung aus dem Album, ?Unsterblich?, und vier Wochen später ist auch die Doppel-DVD erhältlich. Parallel dazu gehen wir wieder auf Tour, diesmal begleitet von SALTATIO MORTIS, die in den kommenden Wochen zu echten Freunden werden. Zusammen mit unserer Crew und dem Publikum bescheren diese uns in Fulda einen Tourabschluss, der sich gewaschen hat. Unser Set wird ordentlich mit Streichen und Überraschungen gespickt und es gibt wohl niemanden im vollbesetzten Saal, der sich nicht zwischenzeitlich vor Lachen ausschüttet.
Den Abschluss dieses ereignisreichen Jahres bildet die nun schon fast traditionelle Weihnachtstour, auf der uns diesmal DIE APOKALYPTISCHEN REITER begleiten und in deren Verlauf auch die Mannen von SALTATIO MORTIS für einen Abend noch einmal zu uns stoßen.
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2004 & 2005
Eigentlich....
Eigentlich wollten wir den Schwung, den das Engelskrieger-Jahr gegeben hatte nutzen und ungebremst und mit Elan gleich eine neue Platte angehen: Songs schreiben, aufnehmen und was sonst noch alles zu einer CD-Produktion dazugehört. Aus diesem Grund planen wir auch nur wenige Live-Shows ein, wollen uns in Proberaum und Studio verkriechen und nur zur Ostertour mal die Nase aus dem selbst gewählten Bunker strecken. Und obwohl wir inzwischen daran gewöhnt sind, dass unsere Vorbereitungen und Aufnahmen für eine Scheibe sich als schwieriger und langwieriger entpuppen als geplant, so stellen die Verzögerungen und Probleme, mit denen wir diesmal zu kämpfen haben, jeden einzelnen von uns auf eine harte Probe.
Erstens kommt es anders...
Und so wird die Oster-Tour nicht wie geplant zur wohlverdienten Pause von der Studioarbeit sondern eher zum Nervenbalsam für die Beteiligten. Die finnischen Kollegen von WALTARI, die mit uns zu dieser Tour aufgebrochen sind, reichen unterwegs sowohl die Support-Aufgabe als auch die recht geteilten Zuschauerreaktionen an TIEFLADER weiter.
Schon kurz nach dieser kurzen Tournee setzen wir unsere Namenszüge unter einen Vertrag, der die erste wichtige Veränderung für uns besiegelt. Da unser bisheriges Label sich bei tief greifenden Umstrukturierungen in der Medienlandschaft quasi in Luft aufgelöst hat sind wir frei und in der Lage, bei "Nuclear Blast" zu unterschreiben. Für den Chef von "Nuclear Blast" erfüllt sich damit ein lang gehegter Wunsch und wir finden bei Freunden ein neues musikalisches Zuhause.
Alles scheint gut. Aber am Ende der Festival-Saison, die wir in diesem Jahr auf einige wenige Auftritte begrenzen, kommt es zu einer zweiten einschneidenden Veränderung. David verkündet seinen Entschluss, die Band nach achtjähriger Zugehörigkeit zum Ende des Jahres zu verlassen, da er sich neuen beruflichen Aufgaben zuwenden möchte.
Ärmel hochkrempeln!
Ungeachtet dessen stürzen wir uns erstmal in die Arbeiten für das geplante Album, in die nun endlich Bewegung kommt. Eine Tatsache, die uns während unserer Herbst-Tour zu neuer alter Hochform auflaufen lässt, wobei wir uns aber auch hier auf einige wenige Konzerte beschränken, die wir entweder mit lokalen Supportbands oder im Rahmen kleinerer Festivals bestreiten. Letztere sorgen für so manche abenteuerliche, ärgerliche oder schlicht kuriose Überraschung.
Besonders spannend klingt im Vorfeld die Ankündigung des "Höhlenrock" in Balve. Bei der Location handelt es sich tatsächlich um eine Höhle. Im weiteren Line-Up des Abends finden sich unsere Weggefährten SCHANDMAUL und FIDDLERS GREEN. Was kann einem tollen Abend da noch im Wege stehen? Einiges! Während der Show der FIDDLERS nimmt das Unheil seinen Lauf. Es kommt zu einem technischen Defekt an der Zuschauer-Tribüne, die FIDDLERS müssen ihr Set vorzeitig abbrechen. Die Tribüne wird zu Sicherungsarbeiten mehrfach komplett geräumt und schließlich teilweise gesperrt. Der Unmut bei Fans und Musikern steigt, bis nach weit über einer Stunde der TÜV endlich sein "OK" gibt und die Veranstaltung weitergehen kann. Da das Ordnungsamt nicht bereit ist, die lärmtechnische Sperrstunde zu verschieben, sind sowohl die Schandmäuler als auch wir gezwungen, unsere Setlisten empfindlich zu kürzen. Ein gelungener Abend sieht sicherlich anders aus.
Entschädigt werden wir rund zwei Wochen später, als wir in Annweiler wieder zusammen mit SALTATIO MORTIS auf der Bühne stehen und dem Publikum einen waschechten "Doppel-Gig" bescheren. SALTATIO MORTIS machen den Anfang und lassen nach rund 90 Minuten eine bereits deutlich angeschlagene Fangemeinde zurück, deren Sing- , Tanz- , Schrei- und Feier-Kondition von uns in den folgenden zwei Stunden restlos ausgereizt wird. Selten haben wir unsere Fans derart erschöpft aus einer Halle wanken sehen. Kurios war hier jedoch unsere Unterbringung, denn der Hohenstauffen-Saal verfügt nicht über einen Backstagebereich, stattdessen ist im Gebäude ein griechisches Restaurant angesiedelt, in dessen Nebenräumen wir kurzerhand einquartiert wurden. Allerdings musste jeder, der vom Bühnenbereich zum improvisierten Backstage-Areal wollte (oder umgekehrt) einmal quer durch das gesamte Lokal, weshalb wir anschließend alle huldvoll winken konnten wie einst Queen Mum.
Time to say Goodbye
Zum Ende dieses turbulenten Jahres packen wir, einer alten Tradition folgend, noch einmal die Koffer und steigen, diesmal unterstützt von LACRIMAS PROFUNDERE, noch einmal für eine handvoll Konzerte auf die Bühne. Mit dem Konzert im Potsdamer Lindenpark geht diesmal aber nicht nur die Weihnachtstour sondern auch unsere Zeit mit David zu Ende.
2005
Die Produktion der neuen Platte steht an und alle gieren danach, die neuen Songs endlich im Studio einzuspielen. Zuvor muss jedoch die Lücke in der Band geschlossen werden. David hatte uns zeitig vorgewarnt und so können wir bereits zu Jahresbeginn mit den Proben mit seinem designierten Nachfolger Christian "CrishCrash" Gerlach (KNORKATOR) beginnen. Leider entscheidet dieser sich während der Probenphase gegen eine dauerhafte Zusammenarbeit mit uns und so müssen wir die schwierige Suche nach einem Schlagzeuger aufs Neue beginnen.
Kurs Nord Nord Ost
Ungeachtet der erneuten Vakanz auf dem Schlagzeug-Podest lassen sich die Aufnahmen zum geplanten Album nicht länger aufschieben und wir greifen für die Drumparts auf einen erfahrenen Studiomusiker (Martin 'Doc' Kessler, ehemals H-Bloxx) zurück. Erstmals hält Ingo als leitender Produzent und letzte Instanz für alle Entscheidungen die Fäden allein in der Hand, unterstützt von Georg Kaleve, der uns bereits von früheren Produktionen gut kennt. Ebenso arbeiten wir erstmals ausgesprochen dezentral; an verschiedenen Orten wird zeitgleich an den verschiedenen Teilen der Songs gefeilt. Erst, wenn Ingo die einzelnen Puzzle-Teile zusammenfügt, ergibt sich für alle ein klares Bild. Besonders spannend ist für uns die Arbeit mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg, mit dessen Beteiligung an unserer Produktion für uns der langjährige Traum, unsere Songs mit einem echten Streichorchester abzurunden, endlich in Erfüllung geht.
Wir haben keinen Käpitän und keinen Steuermann....
Während das neue Album also endlich Gestalt annimmt, steigt bei uns die Nervosität. Wir steuern auf die Festival-Saison zu, die für uns zu Pfingsten in Leipzig beim WGT starten soll und noch immer ist kein neuer Schlagzeuger in Sicht. Auch die Foto-Sessions für Plattencover und Promotion-Material werden nur von uns verbliebenen absolviert, die Zeit drängt. Doch der Moment des Aufatmens soll erst Ende April kommen, als ein junger Mann mit Namen Simon Michael Schmitt unseren Proberaum betritt, in der folgenden Session alle restlos überzeugt und sich nach einer kurzen Bedenkzeit von 24 Stunden entschließt, sich auf das Abenteuer SVBWAY TO SALLY einzulassen.
Volle Kraft voraus!
Zeit zu Feiern haben wir zunächst nicht, es bleiben gerade mal zwei Wochen (!), um zusammen mit unserem Neuzugang ein rund einstündiges Set bühnenreif einzuproben. Doch Simon Michael macht das scheinbar Unmögliche möglich und wird bei seiner Premiere nicht nur herzlich vom Publikum begrüßt, sondern geradezu frenetisch gefeiert. Alle anderen auf der Bühne unterliegen während der gesamten Show dem Zwang, sich immer und immer wieder zum Schlagzeug umzudrehen und sich zu vergewissern, dass es sich bei Simon Michael nicht um eine Fata Morgana handelt. Ein Effekt, der sich durch die gesamte Festival-Saison ziehen wird, welche sich als ausgesprochen wechselhaft erweist. Während der "Feuertanz" in Abenberg seinem Namen alle Ehre macht (was vor allem Bodenski zu spüren bekommt, der sich den rechten Arm gründlich verbrennt), gerät das M'Era Luna in Hildesheim dank anhaltender Regenfälle (die übrigens lediglich während unseres Sets pausieren) zur Schlammpackung für die vor und zur Rutschpartie für jene auf der Bühne.
Segel setzen!
Am 22. September ist es endlich soweit: Exakt einen Monat nach Veröffentlichung des Albums "Nord Nord Ost", welches uns mit Platz 5 den höchsten Charteinstieg der Bandgeschichte beschert, nehmen wir Fahrt auf. Kurs: Nord Nord Ost.
Begleitet werden wir zunächst von COPPELIUS aus Berlin, die mit ihrer ausgefallenen Bühnenshow in höchst ungewöhnlicher Besetzung die Fans mit atemberaubender Geschwindigkeit in ihren Bann ziehen und nicht selten mit "Zugabe!", Verzeihung, natürlich mit "Da Capo" -Rufen belohnt werden. Nicht ganz so begeistert, aber doch durchweg positiv werden LEAVE?S EYES aufgenommen, die ab Ende Oktober die Support-Rolle übernehmen und uns auch während der Termine im Dezember begleiten.
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Tourdaten
SUBWAY TO SALLY auf Festivals
Mo 28.05.2007
WAVE GOTIK TREFFEN
Leipzig
http://www.wave-gotik-treffen.de
mit
Haggard, Moonspell, ASP, Coppelius, Krypteria, Adorned Brood, u.a.
Sa 09.06.2007
MITTELALTER ROCKT DIE BURG
http://www.mrdb.de
Burg Königstein (Taunus)
mit
Schelmish, Regicide, Culumo Nimbus, Nachtgeschrei
Sa 21.07.2007
VELDENSTEINER FESTIVAL 2007
http://www.feuertanz-festival.de
Burg Veldenstein, Neuhaus a. d. Pegnitz
mit
Schelmish, Saltatio Mortis, Die Apokalyptischen Reiter, Letzte Instanz, Rabenschrey
So 22.07.2007
AMPHIFESTIVAL
Köln
http://www.amphi-festival.de
mit
Front 242, ASP, Unheilig, Samsas Traum, u.a.
Fr 27.07.2007
RUNNEBURG
Weißensee
http://www.runneburg.de
Sa 28.07.2007
THE ROCK 2007
Festung Königstein (Sachsen)
mit
Schandmaul, ASP, Letzte Instanz
03.-04.08.2007
WACKEN OPEN AIR
Wacken
http://www.wacken.com
mit
Blind Guardian, Iced Earth, In Flames, Die Apokalypitschen Reiter, Lacuna Coil, Dimmu Borgir, u.a.
24.08.2007
DEICHBRAND FESTIVAL
Cuxhaven
http://www.deichbrand.de
mit
H-Blockx, Madsen, Regicide, u.a.
25.08.2007
HUNTENPOP FESTIVAL
Niederlande
http://www.huntenpop.nl
mit
Soulfly, Fiddlers Green, Die Apokalyptischen Reiter, u.a.
Sa 15.9.2007 MOSKAU - Tochka
HERBSTTOUR 2007
Tickets: www.extratix.de
Fr 26.10.2007 WIEN - Arena
Sa 27.10.2007 STUTTGART - Schleyerhalle (20 Jahre Nuclear Blast Festival)
So 28.10.2007 ZÜRICH - Xtra
Di 30.10.2007 MÜNCHEN - Muffathalle
Mi 31.10.2007 KARLSRUHE - Festhalle Durlach
Do 01.11.2007 NÜRNBERG - Löwensaal
Fr 02.11.2007 KAISERSLAUTERN - Kammgarn
Sa 03.11.2007 KÖLN - E-Werk
So 04.11.2007 KIEL - Halle 400
Di 06.11.2007 HANNOVER - Capitol
Mi 07.11.2007 FRANKFURT/NEU ISENBURG - Hugenottenhalle
Do 08.11.2007 MAGDEBURG - Factory
Fr 09.11.2007 BREMEN - Aladin
Sa 10.11.2007 ERFURT - Stadtgarten
So 11.11.2007-BERLIN - Huxley
WEIHNACHTSTOUR 2007
Tickets: www.extratix.de
Fr 14.12.2007 LINDAU - Club Vaudeville
Sa 15.12.2007 GLAUCHAU - Alte Spinnerei
So 16.12.2007 BOCHUM - Ruhrcongresszentrum (Terminänderung!)
Di 18.12.2007 WÜRZBURG - Soundpark ost
Mi 19.12.2007 BRAUNSCHWEIG - Jolly Joker
Do 20.12.2007 KASSEL - Musiktheater
Fr 21.12.2007 LOSHEIM - Alte Eisenbahnhalle
Sa 22.12.2007 GIESSEN - Hessenhallen
Mi 26.12.2007 OSNABRÜCK - Halle Gartlage
Do 27.12.2007 HAMBURG - Docks
Fr 28.12.2007 DRESDEN - Alter Schlachthof (Terminänderung!)
Sa 29.12.2007 BAD SALZUNGEN - Presswerk
So 30.12.2007 POTSDAM - Lindenpark
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