» Ich bin immer die Schuldige. Ich war schon immer an allem Schuld. Immer lassen sie es nur an mir aus. Nur weil ich ein Einzelkind bin. Immer bekomme ich einfach alles ab. «

» Nein, nein. Ich kenn' das ja selbst. Bitte lass' dich nicht davon runterziehen, bitte. Kopf hoch! «


Es ist kalt und dunkel. Morgens kurz vor Sechs. Ich wollte dich unbedingt sehen - dir ein frohes neues Jahr wünschen. Ich habe dich so vermisst. Wir stehen gegenüber am Bahnhof. Du willst mich zurück zu meiner Freundin bringen, wir laufen über die Gleisen. Ein Wunder, dass du dir nichts dabei getan hast. Jetzt stehen wir vor dem Haus von meiner Freundin und reden noch weiter. Ich fange fast an, zu weinen. Wegen meinen Eltern. Dir ist kalt und willst heim, aber willst mich auch nicht alleine lassen. Du nimmst mich immer wieder in den Arm und es fühlt sich gut an. Beste Freunde schon seit langer Zeit. Und heute sind wir ein bisschen mehr. Ich schmiege mich an dich, es fühlt sich so schön an. Wir blicken uns an, tief in die Augen. Ich spüre plötzlich nur deine Lippen auf meinen. Es fühlt sich so lange ersehnt an. Als ob es der schönste Moment meines bisherigen Leben ist. Auf den ich schon so lange gewartet habe. Es war dieser eine Moment. Der eine Moment, wo ich mich in dich verliebte.