S T O P  T A L K I N G  J U S T  L I S T E N!

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Du sitzt auf deinem Stuhl, die Stunde beginnt. Allein, in einem Raum mit 25 anderen Menschen. Starrst vor dir auf den Boden. Du denkst, du bist ganz allein. Die ganze Situation überfordert dich völlig. Du kommst nicht mehr klar, keiner sieht wie du daran zerbrichst. Du willst nach Hause und dich in deinem Bett verstecken. Willst deine Gefühle begraben, weil jeder darauf spuckt. Jeder neue Tag eine neue Qual. Dein aufgesetztes Lächeln ist deine Fassade, doch mit jedem Tag bröckelt sie ein Stück mehr. Du hoffst, es ist nur eine Phase. Du weißt, das geht schon viel zu lange so. Es macht dich kaputt, du bist müde vom Leben. Du kannst das nicht mehr lange vertuschen. Nicht mehr lange und irgendwem wird es auffallen. Wenn es nicht schon längst jemandem aufgefallen ist. Passiert das nur dir oder ist diese grausame Welt zum harten Alltag geworden? Du weißt, du willst es nicht wahr haben aber du musst anfangen, damit zu leben. Natürlich zerbrichst du daran, ständig die gleichen Fragen von den gleichen Leuten. Wie gern du hier weg möchtest, am Besten komplett weg von dieser Welt. Kein Bock mehr, sowas nennt sich Depressionen und sie ziehen dich jeden Tag tiefer. Die neue Vogue ist gerade mit der Post gekommen, das Mädchen auf dem Titelbild ist sofort dein Idol geworden. Du weißt, es ist hart aber du ziehst das durch. Weil du schön sein möchtest, du bist fett. Das Mädchen vorne auf dem Cover ist gerade mal 18, ein paar Jahre älter als du, du beneidest sie um ihre Schönheit. Sie hat den perfekten Körper, sonst wäre sie ja kein Model für Louis Vuitton oder? Du möchtest genau so sein, du möchtest auch diesen Körper. Mal wieder stehst du vor dem Spiegel und betrachtest dich angewidert. Du siehst an dir herunter, und im Spiegel erkennst du einen dicken Bauch, direkt darunter dicke Oberschenkel. Deine kleine Schwester kommt ins Zimmer getapst und bleibt hinter dir stehen. Du bemerkst sie nicht sofort aber du spürst ihre kleine Hand hinten an deinem Bein. Du drehst dich zu ihr um und sie kichert dich an. Schnell willst du dich wieder anziehen, doch da fragt sie auch schon warum du denn stumm vor dem Spiegel stehst und dich anguckst. Du antwortest ihr, das man das so macht in deinem Alter. Sie wird das sowieso noch nicht verstehen. Doch sie antwortet noch etwas darauf, sie sagt du bist schön und sie möchte auch einmal so sein wie du wenn sie groß ist.

Du bist die Erste, die das über mich erfährt. Du bist die Erste, der ich in die Augen schaue und weiß, es ist bei dir sicher. Du bist die Erste, die versteht was ich durch mache. Weil du genau das Gleiche durch machst. Du verstehst, von was ich spreche. Du verstehst, warum ich diese Fragen stelle. Du hast mir erzählt, das du auch stark abgenommen hast, dass sich deine Freunde von dir abgewendet haben und du es vor deiner Familie verheimlicht hast. Ich hab dir erzählt, dass ich mich zu dick finde, dass ich es vor meiner Familie verheimlicht hab aber meinen Freunden hab ich kein Wort gesagt. Ich bin für dich da, als alle anderen gegangen sind. Du bist für mich da, die Einzige die mich richtig versteht. Denn die Menschen sagen zwar sie verstehen was du gerade durch lebst, doch die Wahrheit ist dass sie es nur wirklich verstehen können, wenn sie die selbe Scheiße ebenfalls durch machen mussten. Und genau deswegen habe ich aufgehört mit euch zu reden, deswegen hab ich aufgehört Menschen zu vertrauen. Und aus diesem Grund habe ich aufgehört zu essen.

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