Als es mir damals vor drei Jahren, ich war dreizehn, so schlecht ging, wusste ich, dass ich etwas ändern musste. Ich suchte Rat bei meinen Freunden, doch die verstanden mich nicht. Ich fühlte zu diesem Zeitpunkt eisener Leere. Verzweifelte Schreie und ein eingefrorenes Herz. Ich sehnte mich nach Liebe. Und davon verstanden meine Freundinnen noch nichts. Ich schwänzte die Schule und schlich mich, nachdem meine Eltern zur Arbeit gefahren sind, wieder hinein. Ich konnte ohne Probleme behaupten, ich sei in der Schule gewesen. Wenn es Lehreranrufe gab, dann hetzte ich zum Telefon und behauptete, meine Eltern wären nicht da. Ich war praktisch völlig allein auf der Welt. Ich habe mich viel mit der Liebe beschäftigt. Habe angefangen, Geschichten zu schreiben (leider sind diese wegen eines Virus auf dem Computer nicht mehr vorhanden) und mich vor allem zu verschließen. Der einzige, den ich noch hatte, war mein Bruder. Er war echt immer für mich da. Als ich dann vierzehn wurde, fing ich an, wieder in die Schule zu gehen. Unsicher, aber entschlossen. Ich war hübsch geworden, fühlte mich gut. Immernoch auf der Suche nach Liebe. Ein paar Tage später ging ich alleine in den Supermarkt, um Hundefutter zu kaufen. Es war ca. 20 Uhr. Und der Laden schloss gleich. Ich beeilte mich. Ich höre lautes gelächter. Ein paar Jungs aus meiner Schule torkelten durch die Regale. Sie waren betrunken. Einer sah mich und schwankte auf mich zu. Ich musste grinsen, ich kannte ihn. Er ging in die 11. und war schon 17. Er nahm mich an der Hand und tanzte mit mir durch die Gänge. Ich genoss es irgendwie. Es tat gut, jemand in den Arm zu nehmen, auch wenn ich wusste, dass er es alles andere als ernst meinte.