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Gedichte zum Sommer I

Busch, Wilhelm (1832-1908)
Im Sommer


In Sommerbäder
Reist jetzt ein jeder
Und lebt famos.
Der arme Dokter,
Zu Hause hockt er
Patientenlos.

Von Winterszenen,
Von schrecklich schönen,
Träumt sein Gemüt,
Wenn, Dank der Götter,
Bei Hundewetter
Sein Weizen blüht..

Gedichte zum Sommer II

Erich K ä s t n e r:
Der Juni

Die Zeit geht mit der Zeit: Sie fliegt.
Kaum schrieb man sechs Gedichte,
ist schon ein halbes Jahr herum
und fühlt sich als Geschichte.

Die Kirschen werden reif und rot,
die süßen wie die sauern.
Auf zartes Laub fällt Staub, fällt Staub,
so sehr wir es bedauern.

Aus Gras wird Heu. Aus Obst Kompott.
Aus Herrlichkeit wird Nahrung.
Aus manchem, was das Herz erfuhr,
wird, bestenfalls, Erfahrung.

Es wird und war. Es war und wird.
Aus Kälbern werden Rinder
Und weil's zur Jahreszeit gehört,
aus Küssen kleine Kinder.

Die Vögel füttern ihre Brut
und singen nur noch selten.
So ist's bestellt in unsrer Welt,
der besten aller Welten.

Spät tritt der Abend in den Park,
mit Sternen auf der Weste.
Glühwürmchen ziehn mit Lampions
zu einem Gartenfeste.

Dort wird getrunken und gelacht.
In vorgerückter Stunde
tanzt dann der Abend mit der Nacht
die kurze Ehrenrunde.

Am letzten Tische streiten sich
ein Heide und ein Frommer,
ob's Wunder oder keine gibt.
Und nächstens wird es Sommer.

Gedanken zum Sommer I

Ja, es ist Sommer! Man erkennt es daran, daß alle Leute ihre Socken in die Ecke pfeffern und Frauen ihre Zehennägel lackieren, um sie in Sandalen mit Plateau-Sohlen präsentieren zu können. Männer jeden Alters und jeden Bauchumfanges werfen sich in Shorts, und nur Kinder von Mitbürgern aus Ostblockstaaten dürfen noch nicht ihre Kniestrümpfe ausziehen. Das markanteste Zeichen des Sommers ist gelegentlicher Sonnenschein, in unseren Breiten leider selten, aber immer wieder gern gesehen. Wenn dieses untrügliche Zeichen einsetzt, strömen die Menschen zu Hauf auf die Straße, bevölkern die Eiscafes und sämtliche Treppen, Blumenkübel, Sitzplätze, Brunnen und ähnliche Gegenstände der Stadt, auf denen man auch nur ansatzweise sitzen kann. Jeder, dem man begegnet, hat - wenn er nicht uncool ist, aber im Sommer ist niemand uncool - eine Sonnenbrille auf, ein Handy in der einen und ein Eis in der anderen Hand. Ja, das ist der Sommer.

Gedanken zum Sommer II

Sommer
Ist es das duftende Gras
grasende Kühe im warmen Regen
regende Kinder Im Schwimmbad
badende Leute am Strand
Gestrandete die wieder ein Segel sehen

Vielleicht ist es alles zusammen

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