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Ende 1960er – Anfang 1980er

Die Ursprünge des Metal liegen im Hard Rock. Neben Deep Purple, Blue Cheer und dem frühen Alice Cooper gilt insbesondere die Hard-Rock-Band Led Zeppelin als einer der Vorväter des Metal. Als eigentlicher Begründer des Metal gilt jedoch die Band Black Sabbath. Ab 1969 entwickelte sie aus Einflüssen des Jazz und Bluesrock eine riffbetontere Art der Musik, wie sie für späteren Metal charakteristisch wurde. Ihr auf Okkultismus basierendes Image beeinflusste den noch nicht erfundenen Musikstil maßgeblich. Während die Hippies an die „Macht der Liebe“ glaubten, fokussierte sich die Metal-Subkultur, als Trotzreaktion auf den Niedergang der Hippiekultur und ihrer Ideale, in ihren Texten auf die Schattenseiten menschlichen Lebens.

Vor allem junge britische Bands wie Iron Maiden, Saxon oder Samson prägten eine Generation von Musikbands, die sich von den zu dieser Zeit dominierenden Punkbands abheben wollten. Dazu bedienten sie sich eines Stils, der zum einen das hohe Tempo des Punk beinhaltete, zum anderen aber auch die Härte, Dynamik und Filigranität des Hard Rock von Bands wie Deep Purple in den 1970ern aufgriff. Einzelne Hard-Rock-Bands wie Judas Priest passten sich dem neuen Stil an und entwickelten sich zu Metal-Bands (in der Musikpresse als New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM) bezeichnet), daher kommt auch das Verwechselungspotential der Stile. In dieser Zeit kann von einem eigenständigen Genre namens „Heavy Metal“ gesprochen werden.

Mitte 1980er – Mitte 1990er

Etwa ab Mitte der 1980er teilte sich der Heavy Metal in einzelne Substile auf, die alle unter dem Begriff Metal zusammengefasst wurden. Heavy Metal bezeichnet seither nur noch einen bestimmten Substil des Metal.

Den ursprünglichen Heavy Metal an Geschwindigkeit und Aggressivität übertreffend, entwickelten sich so in den USA der Thrash Metal und der Speed Metal mit Bands wie Slayer, Metallica, Exodus oder Anthrax. Als erstes Thrash-Metal-Album gilt Kill 'Em All von Metallica. Mit ihren folgenden Alben stiegen ihre Popularität und ihr Ansehen. The Black Album leitete Metallicas musikalischen Wandel ein und vor allem ihre Ballade Nothing Else Matters verschaffte der Band außerhalb der Szene eine enorme Popularität. Metallica gelten mit ihrem ausgesprochen großen Erfolg in der öffentlichen Wahrnehmung oft als der Inbegriff des Metal selbst, obwohl sie Mitte der neunziger Jahre mit Load und ReLoad zwei Alben veröffentlichten, die eher dem Genre Alternative zuzuordnen waren. Auf der anderen Seite verloren sie dadurch viele bisherige Fans aus der Metal-Szene. Einen weiteren Klassiker des aggressiven Thrash Metal schufen Slayer mit Reign in Blood. Durch ihr unbedarftes Kokettieren mit Okkultismus und teilweise auch Nazisymbolen erhöhten sie auch die Messlatte für Provokationen deutlich – was ihrem Ruf im Allgemeinen jedoch eher schadete.


James Hetfield von Metallica live im Jahre 2004Parallel zum aggressiven Thrash Metal und Speed Metal etablierte sich in den 1980ern von den USA aus der so genannte Hair Metal (auch abwertend Poser Metal oder Cock Rock genannt). Er übernahm musikalische Elemente des Metal und verknüpfte sie mit dem Auftreten und Image des Glam Rock. Die Musikrichtung dominierte die Mainstreamcharts bis zum Aufkommen des Grunge Anfang der 1990er. Die bekanntesten Vertreter dieser Richtung sind Alice Cooper, Poison, Mötley Crüe, die frühen Bon Jovi sowie Guns N' Roses.

Aus dem Thrash Metal entwickelte sich wenig später der Death Metal mit Bands wie Possessed, Death, Morbid Angel und Autopsy, deren Musik noch aggressivere Züge trug.

In Europa entwickelte sich in den 1980er Jahren vor allem in Deutschland eine relativ umfangreiche Szene, wobei sich Hamburg und das Ruhrgebiet als kulturelle Zentren etablieren konnten. Kreator, Destruction und Sodom sind beispielsweise die bekanntesten Vertreter des deutschen Thrash Metal, welcher sich gegenüber dem meist glatter produzierten Metal aus Amerika durch seine größere Rauheit auszeichnete. Auf der anderen Seite begründeten Helloween, Blind Guardian und Gamma Ray den europäischen Power Metal.

Ebenfalls erwähnenswert sind Venom aus Newcastle (England), die weniger durch musikalische Finesse als viel mehr durch ihre für damalige Maßstäbe hohe Aggressivität in ihren Songs und ein satanistisches Image zu Legenden der Szene wurden. Auch wenn Venom selber eher zum Thrash Metal zu rechnen sind, wirkten sie als Zündfunke für die Entstehung des Black Metal, der seinen Namen vom gleichnamigen Venom-Album entlieh.

Ab Mitte 1990er

Im Untergrund setzte jedoch gleichzeitig eine Stilexplosion ein, wobei sich die skandinavische Metalszene als dominierend erwies.

Ausgehend von der durch Venom inspirierten schwedischen Band Bathory bildete sich in Norwegen in den 1980ern eine lebendige Black-Metal-Szene um Mayhem, Darkthrone, Immortal und Burzum, die gerne mit dem Image des absoluten Bösen kokettierten. Anfang und Mitte der 1990er erlangte diese Stilrichtung öffentliche Aufmerksamkeit vor allem aufgrund brisanter Ereignisse wie Kirchenbrandstiftungen, Todesfälle im Umfeld der Bands Mayhem und Burzum, sowie die rechtsradikale Gesinnung des Burzum-Gründers Varg Vikernes. Im Mainstream erlangte von den norwegischen Black-Metal-Bands nur Dimmu Borgir eine gewisse Bekanntheit – wie auch die englischen Cradle of Filth werden sie vom Underground deswegen jedoch als „untrue“ oder „Möchtegern-Black-Metaller“ gescholten.

Anfang der 1990er nahm in Schweden die New Wave of Swedish Death Metal ihren Anfang. Während Dismember oder Entombed eine betont rauhe Variante des Death Metal popularisierten, verwendeten Hypocrisy vermehrt melodischere Passagen. In Göteborg entstand ausgelöst von At the Gates die sogenannte Göteborger Schule, der Melodic Death Metal, der die Brutalität des Death Metal mit den melodischen Elementen der NWoBHM verband. Bands wie In Flames und Dark Tranquillity verhalfen diesem Stil zum europaweiten Durchbruch.

Die Gothic-Kultur hatte in den 1990ern eine große Relevanz für diese gesamte Subkultur entwickelt. Einige Bands wie beispielsweise Paradise Lost übernahmen Merkmale des Gothic Rock in den Metal und führten so den Gothic Metal neu in die Szene ein.

Anfang der 1990er Jahre erschien mit Skyclads Debutalbum The Wayward Sons Of Mother Earth das erste Folk-Metal-Album. Die fünf Musiker aus Newcastle kombinierten Thrash Metal mit Einflüssen von Bands wie New Model Army oder Thin Lizzy und setzen erstmals im Metal die Fiddle als Leadinstrument ein. Parallel dazu integrierten Bathory, die neben Venom und der Schweizer Band Hellhammer als Vorreiter des Black Metal gelten, Elemente klassischer Musik und skandinavischer Folklore in ihren Sound und legen mit den Alben Blood Fire Death und Hammerheart den Grundstein zum Viking Metal, einem mit dem Folk Metal sehr eng verwandten Subgenre. Beide Stile gewannen – zusammen mit dem vom Folk Metal nur schwer abgrenzbaren Mittelalter-Rock – seit Mitte der 1990er immer mehr an Popularität. Die vermutlich bekanntesten Vertreter sind neben den beiden schon genannten Bands Cruachan, Finntroll, Korpiklaani, Elvenking, In Extremo und Subway To Sally.


Seth von Behemoth live 2005Wichtig war ab den 1990er Jahren für die deutsche Metalszene auch das Plattenlabel Nuclear Blast, das trotz aller „Ausverkaufs“-Vorwürfe einerseits viele bereits erfolgreiche Bands der europäischen Szene unter Vertrag nahm, andererseits aber auch ein glückliches Händchen bei der „Entdeckung“ erfolgversprechender neuer Bands wie Children of Bodom bewiesen.

In Lateinamerika zeigten sich Sepultura oder Krisiun aus Brasilien als Vertreter des Thrash- bzw. Death Metals.

In Osteuropa entstand noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs eine Metalszene mit den Schwerpunkten Thrash Metal (Kruiz, Shah), Death-/Thrash Metal (Vader) und Black Metal (frühe Behemoth).

Während der Metal in Europa – Deutschland stellt mit dem Wacken Open Air das wichtigste Festival der Szene – lebendig blieb, sah sich die nordamerikanische Szene mit einer Stagnation konfrontiert, auch wenn Bands wie Manowar, Megadeth oder Slayer eine unverändert große weltweite Popularität genossen. Pantera, eine ehemalige Hairspray-Metal-Band, setzten jedoch mit ihren Alben prägende Akzente, indem sie Thrash Metal mit Einflüssen des Hardcore Punk anreicherten.

Dies sollte neben verschiedenen als Crossover betitelten Bands wie den sehr erfolgreichen Faith No More der Grundstein für den Nu Metal sein. Jene Musikrichtung, ausgehend von den USA, gestaltete sich zu einem prägenden Trend der ausgehenden 1990er. Hauptsächlich losgetreten von Bands wie Korn, Deftones und Limp Bizkit und später durch Slipknot und Linkin Park weitergeführt, konnte man sich gegenüber der dominierenden Black Music sogar in den Charts behaupten. In der – von nun als „klassisch“ oder „traditionell“ wahrgenommen – bisherigen Metalszene beäugte man den Erfolg dieser Musik allerdings tendenziell skeptisch: zu stark der Einfluss von Hardcore und Hip-Hop, zu deutlich das kommerzielle Potential, zu gering die Ursprünge in der alten Metalszene.

Ab 2002 ließen die Verkaufszahlen der meisten Nu-Metal-Bands dann stark nach [15], während in einem Prozess, der an den Cock-Rock-/Grunge-Umschwung zehn Jahre zuvor erinnerte, ausgehend von der Hardcoreszene der Metalcore an Bedeutung gewann. Diese New Wave of American Heavy Metal, angeführt von Bands wie zum Beispiel Killswitch Engage oder Chimaira, vermengte Einflüsse des Hardcore mit klassischem Metal, besonders dem aggressiven Thrash Metal der Marke Slayer oder dem schwedischen Melodic Death Metal.

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