Weihnachten!
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
Auf den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil' ges Schauen!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
auf des Schnees Einsamkeit
steigt' s wie wunderbares Singen -
o du gnadenreiche Zeit!
Joseph von Eichendorff