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Termin Arbeitsamt


Eine unerträgliche Melodie tönt auf, macht mich aggressiv. Ich schaue auf mein Handy, 8:30Uhr, will noch nicht aufstehen, bin zu müde! Ich schalte den Wecker aus, drehe mich zur Seite und Schlaf wieder ein. Plötzlich zucke ich zusammen und werde mit einem schrecken wach, meine Gedanken drehen sich im Kopf herum, oh shit, hab ich verschlafen? Wie spät ist es? Schnell schaue ich auf die Uhr. 9:00Uhr, ich atme auf, bin beruhigt habe mein Termin nicht verpasst.
Muss erst in einer Stunde da sein. Mir geht es nicht so gut heute, habe keine Lust auf Menschen immer diese Maske! Ich stehe trotzdem auf und schlendere in die Küche, koche mir einen Kaffee, während er durchläuft, gehe ich ins Bad, putze mir die Zähne und ertränke mein Gesicht in eisig kaltem Wasser. Schocktherapie! Es tut gut.
Gehe ins Zimmer, wie jeden Tag, der Gedanke, was zieh ich an? Denke darüber nach während ich zurück in die Küche gehe um mir einen Kaffee zu holen.
Fühle mich heut nicht wohl in meinem Körper, muss ihn verstecken, keine Figur zeigen. Springe entschlossen in eine weite Jeans und einem weiten Pulli, setze mein Basecap auf und rauche anschließend noch ne Zigarette.
Suche meinen Schlüssel, finde ihn und stecke ihn in die Hosentasche, schnapp mir mein Portemonnaie und gehe los! Gehe zu meinem Fahrrad, schwing mich auf den Sattel, ab geht`s.
REALITÄT!
Fühle mich innerlich sehr schwach, versuche aber nach außen hin stärke auszustrahlen. Will mich gerade nicht der Gesellschaft offenbaren. Beim Arbeitsamt angekommen, steige ich von meinem Fahrrad, schließe es ab und gehe erhoben ins Arbeitsamt.
Die blicke der Menschen kleben für einen Moment ab mir und meiner Show, sie erkennen nur mein Äußeres, durchschauen mein Spiel nicht. Dumm, Naiv sehr oberflächlich, diese Gesellschaft macht mich Krank, wer will da noch zu gehören? Ich nicht, bin endlich jemand, fühle einwenig selbstliebe für mich.
Am Ziel angekommen, klopfe ich an die Tür und gehe selbstsicher hinein.
Da sitzt sie meine Sachbearbeiterin. Sie lächelt mich mitleidig an, wie immer, wünscht mir einen guten morgen. Natürlich, war klar, dachte ich. Sie fragt mich wie es mir geht. Meine Gedanken fliegen Wild durch meinen Kopf, wie unehrlich sie ist, wenn sie das wirklich wissen wollte hätte sie mich angerufen und danach gefragt. Ich bin ein höflicher Mensch spiele ihr die heile Welt vor, wie sie es von mir erwartet.
Wir unterhalten uns noch über berufliche Dinge, nach 30 Minuten gehe ich erhoben wieder raus aus ihrem Zimmer. Gehe zwei Etagen tiefer runter zur Leistungsabteilung, stelle mich an eine Schlange an eine Schlange an und warte das ich endlich mal dran komme. Dann ist es endlich soweit, ich sage der Dame an der Information, dass ich meine neue Kontoverbindung angeben möchte. Sie nimmt es zur Kenntnis! Warten sie bitte kurz draußen, sie werden gleich aufgerufen.
Ich setze mich in die volle Wartezone, alle schauen unauffällig zu mir rüber, zweifeln an meinem Geschlecht (Männchen oder Weibchen). Fünf Minuten später werde ich aufgerufen, ein älterer Herr steht im Flur und ruft meinen Namen. Frau @@@@?
Ja, ich lege das Buch, in dem ich las, zur Seite. Schon ruft er noch mal: Frau @@@@? Ich springe hoch, alle Leute die dort saßen schauten mich leicht verwirrt und doch erleichtert an, auch der Typ der mich aufrief, nun wussten sie es ganz sicher, dass ich ein Weibchen bin.
Leicht grinsend lief ich in das Zimmer. Ich gab dem Herrn die neue Kontoverbindung an, er schreibt es auf und versichert mir die Kontoverbindung an weiter zu geben. Ich stehe auf, öffne die Tür, drehe mich noch mal zu ihm und bedanke mich bei ihm.
Laufe wieder leicht grinsend durch den Flur, obwohl ich weinen könnte, weil mir das alles zu viel war, doch meine Show läuft weiter.
PERFEKT!
Meine Show ist glaubwürdig und keiner ahnt, dass ich beim kleinsten Schrecken zusammenbrechen würde, also probieren sie es erst gar nicht.
Mit diesem Gedanken verlasse ich das Gebäude, um es aufs Papier zu bringen!

Zugunglück

Jana sitzt im Zug. Ist auf dem Weg zu ihren Eltern. Die Bahn fährt durch einen dunklen Tunnel. Alles wird plötzlich schwarz vor Dunkelheit. Nichts ist mehr zu sehen, nur noch das Metall des Zuges ist zu hören und das Routieren der Wagons zu spüren. Die Menschen in den Abteilen werden unruhig, Kinder fangen an zu weinen. Plötzlich dringt eine Stimme durch die Lautsprecher in die Abteile vor. "Meine Damen und Herren, wir bitten Sie Ruhe zu bewahren. In wenigen Minuten werden wir... * klick, klick, klick * Hysterische Schreie brechen aus. Panik macht sich breit, Kinder klammern sich angstvoll an ihre Eltern. Hysterie ist zu hören. Ein dumpfer Schlag trifft Jana auf dem Hinterkopf. Das Geräusch vom klirrenden Fensterglas, holt Jana aus ihrer Dämmerung zurück. Sie hat unerträgliche Kopfschmerzen. Vorsichtig sieht sie sich um. Was ist passiert? Überall Trümmer, Feuerwehrleute und Sanitäter laufen hektisch durcheinander. Links von Jana, werden Menschen auf Tragen weg transportiert. Rechts von ihr liegt eine Mutter mit ihrem Baby im Arm. Jana versucht aufzustehen. Aber es geht nicht, sie hängt fest, kann sich nicht bewegen. Sie ruft um Hilfe. Da. Ein Feuerwehrmann scheint sie gehört zu haben. Er stürmt auf sie zu. Können sie sich bewegen? Jana antwortet eilig; "ja, ja mir gehts gut!" Aufgeregt zeigt sie auf die Mutter mit ihrem Kind. Der Feuerwehrmann versteht. Er rennt zu der Frau rüber. Über Funk ruft er noch zwei weitere Männer zu sich. Nach etwa zehn Minuten hört Jana, die Männer miteinander reden. Die Frau ist Tod. Das Baby ist in einem guten Zustand. Es hat nicht einen einzigen Kratzer abbekommen. Jana spürt, wie ihr Tränen über das Gesicht rollen ... Mit einem Schlag wird sie wach. Sie atmet tief ein und langsam wieder aus. Verwirrt stellt sie fest, dass es nur einer ihrer Tagträume war. Nichts war geschehen, der Zug ist am Zielbahnhof angekommen. Erleichtert steht Jana auf und verlässt den Zug.

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