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Die Geschichte eines Mörders

Wirst einfach in die Welt gevögelt
Hinausgedrückt ins kalte Licht
Sogleich des Schicksals kalter Stachel
In deinen kleinen Körper sticht.

Wie lange wirst du es wohl machen
Wie lange diese Erde sehn
Und wie viel Leid wirst du ertragen
Bevor du wieder wirst vergehn.

Noch bist du klein, frei von Gefühlen
Kennst keine Trauer und kein Glück
Schreist dir die Kehle aus dem Halse
Willst in den Mutterleib zurück.

Du merkst nicht deiner Mutter Schmerzen
Wie sie den letzten Atem haucht
Nachdem sie dich der Welt gespendet
Ihr kurzes Leben ist verbraucht.

Grad auf der Welt und schon alleine
Dein Vater bleibt dir ewig fremd
Und Freunde wirst du niemals haben
Vom Kindsbett bis zum Totenhemd.

Bist eine Last für die Gesellschaft
Ein Stückchen Dreck das keiner will
Zeigst niemandem deine Gefühle
Erträgst die Schläge lieber still.

Tief in dir drin ein Hort des Zornes
Sich langsam in die Seele frißt
Wirst schlimm dich an der Menschheit rächen
Sobald du in der Lage bist.

Quälst Tiere früh in deiner Jugend
Stößt Klingen in die eigne Haut
Machst dich, getrieben von den Stimmen
Mit jeder Art von Schmerz vertraut.

An einem kalten Winterabend
Hältst du es schließlich nicht mehr aus
Zerschneidest viele kleine Kehlen
Und flüchtest aus dem Waisenhaus.

Läufst in den Wald, suchst Schutz in Büschen
Und spürst der blutig Klinge Macht
Du willst sie öfters nun gebrauchen
Berührst die scharfe Schneide sacht.

Von nun an kennst du die Bestimmung
Die deinem Leben Inhalt schenkt
Du bist der einzig wahre Engel
Der fortan nur ans Töten denkt.

Wer wird dein nächstes Opfer werden
Wann überkommt dich wohl der Drang
Den kalten Stahl in Fleisch zu treiben
Du weißt, es dauert nicht mehr lang.

Du hast die Seele eines Mörders
Bist äußerlich doch nur ein Kind
Sehr einfach haben es die Täter
Die augenscheinlich harmlos sind.

Die Zeit verstreicht, die Gier nach Seelen
Treibt dich seit Jahren schon umher
Ziehst durch die Dörfer und die Städte
Mußt Leben nehmen, immer mehr.

Du kennst nicht deiner Opfer Namen
Nicht einmal kennst du deren Zahl
Ob Männer, Frauen oder Kinder
Das alles ist dir scheißegal.

Erst gestern warst du wieder fleißig
Hast dir gegriffen eine Frau
Von allerhöchstens zwanzig Jahren
Schon bald warn ihre Lippen blau.

Hast sie gewürgt mit deinen Händen
Und dabei ihre Haut verletzt
Mit deinem langen scharfen Messer
Hast du den hellen Hals zerfetzt.

Ein Schreien war ihr nicht mehr möglich
Sie röchelte nur leis herum
Nach wenigen Minuten schließlich
Blieb ihre Kehl für immer stumm.

Flink öffnet deine scharfe Klinge
Den Leib der noch die Wärme hält
Ihr Brustbein ist dir keine Hürde
Das dumpfe Knacken dir gefällt.

Drückst auseinander ihre Rippen
Schneidest heraus ihr rotes Herz
Beißt du hinein in diesen Muskel
Erscheint erträglich dir dein Schmerz.

Du spürst wie deine Tränen fließen
Sie rinnen über dein Gesicht
Und tropfen leise auf den Körper
Der tot liegt im Laternenlicht.

In diesen seltenen Momenten
Begegnet dir das wahre Glück
Wenn du dein Leid auf diese Weise
Der Menschheit blutig gibst zurück.

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