login   anmelden   
 
Ja   nein   

Es war vorletztes Jahr,ja genau um die Zeit rum.
Alles war gut,dann der Schock.
Ich weiß noch,wo meine Mama es mir erzählt hat,sie hatte Tränen in den Augen&zitterte.
Direkt am nächsten Tag besuchte ich ihn. Wir waren erst alleine auf dem Krankenzimmer,noch mit zwei anderen Männern.
Er fragte,ob ich Kuchen wolle.
Ich nickte.Wir gingen runter.Während wir die Treppen runtergingen,musste ich ihn immer wieder angucken.
Er sah so anders aus,er war gelb im Gesicht,die Augen,alles.
So träge wie da hatte ich ihn bis zu dem Zeitpunkt nie gesehen.
Wir aßen beide ein Stück Erdbeertorte-.3,50 zusammen.
Nachdem der Kuchen aufgegessen war,kam meine Mama.
Sie war immer noch aufgelöst.
Wir wussten nicht,was er hatte,wir hatten schrecklich Angst um ihn.
Jeden und jeden Tag besuchten wir ihn.
Von Tag zu Tag ging es ihm schlechter und schlechter.
Anfang des Jahres kam die Diagnose-Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ich rannte aus der Wohnung,als es mir meine Mutter sagte,sie weinte,wie so oft in letzter Zeit.
Ich rannte,und rannte,obwohl ich nicht viel an hatte,eine kurze Hose und das alte T-Shirt meines Vaters.
Ich rannte bis ich nicht mehr konnte,dann bin ich gefallen und blieb am Boden liegen.Es begann zu schneien,mein Knie blutete,sehr.
Sofort schoss das Adrenalin in mein Blut.Ich spürte keinen Schmerz,nur Angst.Ich hatte Angst um ihn.Verdammte Angst.
Seid der Diagnose begann ein Weg aus Tränen,und einem ständigen auf und ab.
Jeden Tag saß ich an seinem Krankenbett,betete das Gott mich doch erhören solle.Er tat es-dachte ich.
Es kam ein Arzt,der uns allen Hoffnung machte.
Er sagte,dass es auch nur eine Entzündung seien konnte.
Ich weiß noch,wie ich seine Hand genommen habe,und sagte das wir das schaffen,wir alle,als Familie.
Aber es wurde schlimmer und schlimmer.Irgendwann berichtigte sich der Arzt,und erklärte das seine Aussage falsch sei.
Er hätte noch einige Test's gemacht und es war Krebs-eindeutig.
Ich weiß es noch genau:meine Mama und der Arzt standen auf dem Krankenhausflur,vor dem Zimmer 208-2.Stock-innere Medizin.
Der Arzt redete leise,aber laut genug das ich es verstehen konnte.
''maximal ein Jahr noch'',sagte er mit gesenktem Blick.
Meine Mutter brach zusammen,weinte.
Ich weinte auch,konnte nicht mehr schlafen,es war eine schreckliche Zeit.
Dann im Mai-es sind knapp 6 Monate vergangen,und er wog nur noch 45 Kilogramm-fuhren wir zu einer Heilpraktikerin,das heißt meine Mama und er.
Sie gab im Tabletten.Erst sprang er nicht darauf an,aber dann ging es ihm besser,er durfte nach Hause.
Im Juni hatte er Geburtstag. Ich weiß es noch als sei es gestern gewesen.Wir saßen in der Küche,er aß ein Stück Sahnetorte und plante wie er seinen Geburtstag feiern wollte.
Mit einer großen Gartenparty.
Doch die Ideen blieben nur Ideen.
Die Tabletten wurden leer,und er wollte nicht mehr zu der Heilpraktikerin.
Er kam in ein Pflegeheim,wo er seinen 58.Geburtstag feierte,seinen letzten Geburtstag.
Wir waren alle da,Mama und ich hatten seine Lieblingstorte gebacken,die kleinsten aus der Familie haben etwas gebastelt.
Aber wir konnten ihm ansehen,wie er litt.
Wir wollten seine Schmerzen lindern,aber er wollte nicht.
Ich hatte Angst,die Zeit war mit die schlimmste meines Lebens,weil ich einen Menschen der mir am Herzen lag,beim sterben sehen musste.
An einem warmen Sommertag besuchte meine Mutter und meine beiden Onkel ihn.
Kurz nachdem meine Mama gefahren ist,sind auch meine Onkel gefahren.
Er starb.Er starb alleine.Alleine in einem großen Raum.
Ich weiß nicht,ob er es wollte.
Die Schwester rief an,und sagte er sei einfach eingeschlafen und nicht aufgewacht,mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Ich musste weinen als ich das hörte.
Was wohl sein letzter Gedanke war? Positiv-Negativ? Ich weiß es nicht.
Ich bin nicht mehr zu ihm gegangen um ihn zu sehen,bevor er verbrannt wurde.
Weil ich es nicht konnte,ich konnte ihn nicht angucken,ich wollte ihn so in Erinnerung halten,wie ich ihn kannte.
Mit verwuschelten Haare,einem Schlabbert-shirt mit Ölflecken drauf.
Meine Mutter sagte mir,wie er aussah.Teilweise.
Er hatte fast keine Haare mehr,durch die Chemotherapie,er war heruntergemagert auf 39 Kilogramm,trug nur ein Krankenhaushemdchen.
Als sie weiter erzählen wollte,rannte ich raus.
Auf der Beerdigung war ich nicht,ich konnte nicht.
Ich schäme mich dafür,und auch dafür,das ich bis jetzt nicht an seinem Grab war.
Aber ich kann es einfach nicht. Ich sehe oft sein Gesicht vor mir
und träume von ihm. Wie er mit seinem Hund gespielt hat,damals,als ich noch klein war.
Und wie er an Papa's Harley rumgeschraubt hat,und sie lackiert hat,dunkelrot.
Ich weiß es noch,wie er lebte,und wie er mit mir Kuchen aß.
Immer noch muss ich manchmal weinen,wie gerade.
&ich kann es einfach nicht,an dem Grab zu stehen,und zu wissen,das in ein paar Metern Tiefe die Asche von seinem Körper ist.
Ich kann es einfach nicht.

-ich weiß,das so etwas nicht hier hin gehört,aber ich habe so noch mit niemandem darüber geredet,und ich kann es nicht alleine aufarbeiten und es aufzuschreiben fühlte sich gut an,befreiend.
(c)

Homepage Erstellung und Pflege: Superweb Homepage-Erstellung