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Unsere Lehrerin verteilte Post-It's, auf die wir unsere groben Lebensziele niederschreiben sollten. Gruppierungen, wie "Familie" oder "Geld", sollten uns helfen, eine Auswahl der Ziele zu treffen, die uns als besonders wichtig erschienen. Das Mädchen, das neben mir saß, fragte mich, welche der Gruppierungen für meinen Lebensentwurf von Bedeutung wären.
"Ich schwanke noch", sagte ich, "zwischen keiner Gruppe und allen Gruppen."
Sie sah mich fragend an. "Wie meinst du das?"
"Weißt du, ich hab nicht mal 'ne Idee, was ich nächste Woche mache. Ich hab keine Peilung von meiner Zukunft. Vielleicht lande ich mal auf der Straße. Vielleicht bin ich in 5 Jahren schon Mutter. Aber vielleicht bekomme ich auch nie Kinder. Ich seh einfach, wo mich der Wind hintreibt."
Sie verstand nicht, was ich meinte. Sie war auch ein wenig von meiner Spontanität überrascht - oder viel mehr schockiert. Verständlich. Man würde nicht erwarten, dass jemand sich vorstellen könnte, irgendwann freiwillig obdachlos zu sein. Aber ich trau mir das durchaus zu. Die meisten sagen, das liegt am Alter, das sich das noch findet, aber das stimmt nicht. Ich hatte nie konkrete Ziele in meinem Leben, ich hab nie drüber nachgedacht, was passiert, wenn ich dies und jenes tu - oder wenn ich es lasse -, aber ich habe trotzdem immer meinen Weg gefunden. Ich bin immer spontan gewesen und habe mir alle Optionen offen gehalten, bis ich eine mögliche Richtung erkannt habe.

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