Pink
Stellen wir uns die berühmtesten der us-amerikanischen Popsternchen als Girlgroup vor, dann ist Pink die Rolle der flippigen Punkröhre sicher. Sie vertritt in Interviews eine sich von der Gruppenmehrheit unterscheidende Meinung und spricht so jene Hörerinnen an, die sich auch in ihrer Schulklasse etwas am Rand aufhalten und die, die sich selbst etwas anarchistisch träumen, das jedoch nicht zu leben wagen. Pink ist sich ihrer pädagogisch wertvollen Aufgabe bewusst, den einen zu zeigen, dass es sich lohnt, im Team zu arbeiten und den anderen, dass sie mutig zu ihren Bedürfnissen stehen dürfen. Und Pink wagt es, sich (vorsichtig) politisch zu positionieren. Das machen zwar alle, wissen wir, allerdings ist es zurzeit unglaublich unpopulär, als politisch bezeichnet zu werden. Vor nichts haben beispielsweise Linkin Park mehr Angst als vor einem „politischen“ Image, die Mehrheit der amerikanischen Rapper, die uns erreichen (auch die Mehrheit derer aus Berlin) gibt sich unpolitisch bzw. politisch desinteressiert und das Castingsternchen Max Buskohl zeigt in seiner Reality-Show bei Gesprächen mit seinem Vater, dass er regelrecht Panik vor der Vorstellung hat, mit irgendwas Politischem in Berührung zu kommen, selbst wenn er vor Soldaten im Kosovo irgendetwas von Rebellion trällert.