Gänsehaut. Leere. Dann völlige Stille. Mein Körper ist ausgehöhlt, alle Gefühle wurden gewaltsam herausgekratzt. Einfach alles wurde Entfernt. Nur eines wurde zurückgelassen. Die Erinnerungen. Als ob man mich extra quälen wolle, damit ich merke was ich verpasst habe. Warum nur, werde ich dieses unbehagliche, zitternde Gefühl nicht los, wenn ich an dich denke? Irgendetwas will, das ich mich erinnere. Die Frage ist nur, wer will das? Und an was.

Dir wachsen die Flügel der Verleugnung, Schatz. Hast du denn nichts gelernt? Rein gar nichts? Fehler macht jeder, das ist menschlich. Aber du und deine realen Verhängnisse, soetwas ist ungeheuerisch. Denk drüber nach. 'Machs besser', hast du gesagt. Und ob ich es besser machen werde! Denn ich habe im laufe der Jahre dazugelernt. Und Fehler, die ich begangen habe, wieder ausgebügelt. Aber du, du lässt sie verbeult und die Löcher in deiner Seele werden immer tiefer. Immer dunkler. Bis sie schließlich unendlich schwarz werden. Willst du das?

Deine Haut ist blass, dein Haar kaputt, dünn und brüchig. Deine Lippen verlieren an Farbe und deine Knochen sind morsch. Du kannst dich nicht mehr so frei bewegen, wie früher. Langsam schreitest du voran, so, als ob du dich anschleichen würdest. Das ewige 'klick, klick' auf dem Boden von deinem hölzeren Gehstock wiederholt sich nun zum 34 - Mal. Du wirst immer schwächer und hilfloser. Seh es ein. Du bist alt.

Ist deine Nähe so berauschen, das mir davon ganz schwindlig ist? (Saphir - Orchester in mir)


Du und ich, wir waren schon was.
Besonders jung, besonders krass.
Gemeinsam überwunden wir alle Probleme,
Nichts ging mir an die Seele.
Bis zu diesem einen grauen Regentag,
andem all meine Hoffnung am Boden lag.
Nichts war mehr, wie es einmal war,
bis ich dich mit am Boden sah.
Die Augen weit geöffnet, starrtest du auf mich,
eines wusste ich immernoch; ich liebte dich.

Deine Augen lassen ungesagte Worte in Vergessenheit geraten.