Die Erinnerungen an alles Gute und Schlechte sind tief in meinem Fleisch. Man erinnert sich an bestimmte Augenblicke, wenn man dringend einen Halt in seinem Leben braucht. Sie helfen einem, ein bisschen Glück zu verspüren. Sie zeigen einem, was einem wichtig ist, was man liebt und was man niemals vergessen sollte. Man kann nicht alleine entscheiden was man vergessen möchte und was nicht, denn alles bleibt kleben.In deiner Seele. Erinnerungen versuchen einem auch, ein Gefühl davon zu geben, was falsch und was richtig ist. Erinnerungen versuchen die scheiß Tränen zu trocknen, dir das nah zu bringen, was du vermisst oder brauchst. Es gibt Tage, da versuche ich die Erinnerungen irgendwie abzuschütteln. Ja sogar von ihnen wegzurennen. Denn Erinnerungen können einem auch richtig wehtun. Denn nicht alle Momente im Leben müssen schön sein. Es gibt sehr schlechte und harte Zeiten und wenn ich mich an ihnen zurück erinnere, könnte ich mein Herz ins Klo kotzen und abspülen. Bloß weg damit!
Meine Erinnerungen bestehen größtenteils aus solchen Momenten wo alles zum kacken ist. Und wenn man sich an so etwas zurück erinnert, kann es einem echt schlecht gehen, wie mir z.B, und man fühlt genau das Drecksgefühl wie damals.
Apropo Gefühle. Manchmal wünsche ich mir, dass ich nicht soviel fühlen würde. Ein paar Gefühle reichen doch völlig aus, oder nicht? In Gedanken male ich mir immer aus, wie schön es eigentlich sein könnte. Ich lebe dann sozusagen in einer ganz anderen Welt. Nicht in dieser. Fühle mich dann immer unglaublich frei, und leicht wie die Feder eines bunten Pfau's. Doch immer wieder werde ich rabiat aus dieser himmlischen Welt in meinem Kopf hinausgerissen. Ja, die Realität ist schuld!
Dann fühle ich. Schon wieder. Ich hasse dieses ätzende Gefühl, wenn ich mich zu viel aufrege. Ich denke dann immer, dass ich keine Luft bekomme, weil es sich anfühlt, als würde etwas mein Hals abschnüren und auf meiner Brust stehen. Ich versinke in den Gefühlen. Also im Schmerz.
Es kommt schonmal vor, dass ich viel Liebe brauche, Nähe, aber sie dann nie bekomme. Dann versuch ich mir sie irgendwie selber herzuholen, aber weiß, dass mir nur ein Mensch so etwas geben kann. Manchmal sagen Taten mehr als 1000 Worte. So, gemacht und getan. Ich sehe wie das rote Wasser fließt. Mal in den Abfluss, mal aufs Taschentuch. Für einen kurzen Augenblick, wenn dann alles still ist, sehe ich alles plötzlich von einer ganz anderen Perspektive. Mich zu verletzen hilft mir, die schönen Gefühle, die ich vermisst habe hochkommen zu lassen. Okay, was heißt schon 'verletzen' mir selbst tut es gar nicht weh. Ich brauch dann ein einziges Mal nicht nachdenken, und genieße die Stille, die ein Paar Mal durch das tropfen des Blut's unterbrochen wird. Ja, schneiden ist für mich etwas tolles, bringt mir wieder Schwung und etwas Kraft ins Leben. Nervig ist nur, wenn Leute ankommen und Fragen „Warum?“ Soll ich euch ehrlich anlügen, und sagen „Weil ihr immer für mich da seid!“?, ich finde es beschissen. Schreiben ist auch schön, damit kann man sich den Rotz vom Geist schreiben, und es andere lesen lassen. Viele sind davon sehr begeistert, was ich so schreibe. Dabei ist es doch nur das, was ich in mir drin spüren muss..