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Love

Er sagte-Ich liebe dich ! <3
Sie sagte-Aber das Mädchen hinter dir ist viel Hübscher als ich
Er drehte sich um...da stand niemand !
Sie sagt -Hättest du mich wirklich geliebt,hättest du dich niemals umgedreht !

Hoffnung

Der Schnee bedeckte die Dächer der Häuser. Jener Häuser, welche noch vollständig standen. Es war einer dieser Tage nach den schrecklichen Angriffen auf die Stadt. Es war nicht mehr viel, was die Menschen dort hatten. Die meisten Häuser glichen Ruinen, Leichen pflasterten die Straßen der Stadt, auf denen man manchmal Kinder spielen sah; wie in alten Zeiten. Gesetze gab es schon lange nicht mehr. Jeder tat was er für richtig hielt, selbst vor Mord schreckten viele nicht zurück. Es war ein Kampf ums nackte Überleben. Der Winter stand vor der Tür und die ersten Menschen starben durch die Kälte, welche die Häuser heimsuchte, in denen es keine Wärmequellen mehr gab. Die Angriffe der Bomber waren schon mehrere Wochen her. Die meisten Menschen kamen durch die Bomben ums Leben. Viele andere durch die Chemikalien, die mit den Bomben kamen. Unter den Überlebenden waren viele Kinder, die ihre Eltern durch die Angriffe verloren hatten. Jedoch kämpften die Kinder auch ohne ihre Eltern tapfer um das Überleben. An jenem Tag, an dem der Winter kam, sollten russische Kampftruppen in die Stadt eindringen, um diejenigen zu töten, die noch am leben waren; hieß es jedenfalls. Es gab kein Fernsehen, kein Radio und auch keine Zeitungen mehr. Alles was man von irgendjemand hörte, war nur reine Vermutung.
Man spürte, es war Krieg. Der russische Präsident verweigerte den Amerikanern Überflugrechte über Russland. So begann der Streit der beiden Weltmächte und wir als Verbündete mussten einstecken.
Gegen Abend erschien die Stadt wie verlassen. Hier und dort war ein Wimmern, ein Hilferuf oder Geschrei zu vernehmen. "Warum?", "Warum wir?", erklang aus manchen Ruinen. Die Menschen waren verzweifelt. Gefangen in einer Welt aus Elend, Feuer und Chemikalien, welche die Lust verpesteten. Ich lag zu dieser Zeit in meinem Bett und kauerte vor mich hin. Ich wartete auf den Tod und hoffte, dass dieser mich so schnell wie möglich holen würde, denn ich hatte keine Lust mehr, dieses Leben zu leben, welches keines mehr war. Einen Grund weiterzuleben, gab es nicht. Meine Frau und meine zwei Kinder starben durch die Bombenangriffe. Zudem hatte ich keine Hoffnung mehr, diesen Krieg zu überleben.
Die meiste Zeit des Tages hockte ich in meiner Wohnung und vertrieb mir die Zeit mit zeichnen. Ich zeichnete die Ruinen, die ich sah, wenn ich aus meinem Fenster blickte, oder die Kinder, die auf der Straße spielten und dabei den Krieg scheinbar für einige Stunden vergaßen. An jenem Tag klopfte es an der Tür. Ich öffnete und vor mir stand ein kleiner Junge mit dreckigem Gesicht trauriger Miene. "Entschuldigen Sie, könnte Sie mir etwas zu essen geben? Ich habe meine Eltern verloren und seit Tagen nichts mehr gegessen". Der Junge sah ziemlich abgemagert aus. Ich sagte ihm, er könne hereinkommen und sich ein Stück Brot nehmen. Eigentlich gab ich Fremden nichts, aber der kleine Kerl machte einen guten Eindruck auf mich. Er setzte sich und erzählte mir etwas über seine Person. Michael war sein Name, elf Jahre sei er alt. Er erzählte mir von seinem größten Wunsch, dem Wunsch nach Freiheit. Nach einiger Zeit verließ Michael still meine Wohnung. Ich machte mir lange Gedanken über das, was er mir erzählt hatte. Michael wollte fliehen. Einfach weg von hier, weg von dem Grauen, dem Geschrei, den elenden Qualen dieses abscheulichen Lebens. Aber wohin er wollte, erzählte er mir nie: "Einfach weg, einfach weg und wenn ich sterbe. Das wäre immer noch besser als dieses unmenschliche Leben hier", entgegnete er mir immer.
Es hieß, dass nur noch wenige Menschen in unserer Stadt am Leben sein sollten. Die Truppen hatten wieder viele Menschen in den Tod geschickt. Die Stadt war leer, so verlassen wie nie zuvor. Zeitweise sah man Menschen, die ruhelos durch die Straßen trieben, aber den kleinen Michael hatte ich bereits seit drei Tagen nicht mehr gesehen. Vielleicht war er tot. Immer mehr Menschen starben durch die Chemikalien, die durch den Wind von Haus zu Haus getragen wurde. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen um ihn, er war mir sehr ans Herz gewachsen. Michael gab mir Halt, er erinnerte mich an meinen ältesten Sohn. Ich fiel in schwere Depressionen, machte mir Vorwürfe, wünschte mir, dass ich bei ihnen gewesen wäre, als die Bombe fiel, die sie getötet hatte. Dann würde ich diese Qualen jetzt nicht durchstehen müssen.
Die Tage vergingen und immer mehr Menschen starben. Auch mir ging es immer schlechter. Ein taubes Gefühl erfüllte meine Glieder, der Schmerz benebelte meinen Geist und ich spielte mit dem Gedanken, mein Leben vorzeitig zu beenden. Plötzlich klopfte es an der Tür. Mein erster Gedanke galt Michael, wer auch sonst könnte es sein. Mit letzter Kraft bewegte ich meinen müden Körper zur Tür. Ich öffnete und tatsächlich stand er vor mir und guckte mich mit großen Augen an. "Sie sehen ja schrecklich aus! Geht es Ihnen nicht gut?", waren seine ersten Worte. Sie klangen verschwommen, ich hatte Mühe ihn zu verstehen. Ich erwiderte, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde und ihn dann verlassen müsste. Doch Michael erzählte mir aufgeregt, dass in den nächsten Tagen Sanitäter kommen würden, um uns alle zu retten. Es hieß, dass der Krieg beendet sei und dass nun Hilfskräfte in den Städten eintreffen würden. Michael schien glücklich, war er doch ein Kind, dass den anderen, verzweifelten Menschen Glauben schenkte. Ich lächelte ihn an und tat so, als würde ich mich freuen. Ich war mir sicher, dass diese Gerüchte nur dummes Geschwätz sein. Nach all den Gerüchten, die seit Wochen durch die Stadt zogen, schenkte ich auch diesem keine Aufmerksamkeit. Michael verabschiedete sich und sagte, dass wir uns bald im Krankenhaus wiedersehen würden...dann verstummte er und mir wurde schwarz vor Augen.
Lärm, was war das für ein Lärm? Ich erwachte und merkte, dass meine Schmerzen immer noch sehr stark waren, doch ich traute meinen Augen nicht. Ich sah Menschen, die hektisch durch die Straßen liefen. "Das darf doch nicht...", in diesem Moment, riss jemand meine Tür auf..."Hallo? Geht es Ihnen gut? Leben Sie?", fragte er. "Wer sind Sie? Und was tun Sie hier?", entgegnete ich ihm. "Ich will Ihnen helfen, kommen Sie...", ich konnte es nicht fassen, es war tatsächlich jemand von den Hilfskräften. Michael hatte Recht gehabt. Ich wurde auf eine Trage gelegt und zum Krankenwagen gebracht. Ich warf noch einen letzten Blick auf die Stadt. Schwarzer Rauch lag über ihr und das letzte, was ich sah, bevor die Tür zufiel, war ein kleiner Junge, der mich glücklich anlächelte.

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