Vernebelt sehe ich mich selbst. Feuerrote Haare, die bis zum Kinn reichen, meine sonst blauen Augen sind heute schwarz, von Kälte erfüllt.
Ich höre helle, klare Stimmen, bemerke erst jetzt wie groß die Halle ist, in der ich bin und sehe zwei Kleinkinder. Eines davon ist ein Mädchen, das andere ist ein Junge. Das Mädchen der Kleinen erblickt mich jetzt und grinst frech, der Junge schaut, was es zu sehen gibt und sieht mich darauf seltsam blickend an. Beide wechseln einen Blick und verstummen. Ich frage mich warum, was ist los?
Plötzlich blitzt es, irgendetwas war geschehen. Statt Wänden sehe ich nun überall um mich herum große Spiegel.
Ich sehe in einen der Spiegel und starre mich an. Aus meinem Kopf quillt Blut und in meinem Herzen steckt ein Eiszapfen. Mein Blick wandert nun bis zu meinen Füßen, die Krallen haben, statt Zehen. Ich spüre es auf meinen Händen kitzeln und sehe nun auf sie, auch dort hatten sich blitzschnell Krallen gebildet. Ich erschrecke und in mir steigt ein Anflug von Wut auf. Ich möchte weg, was ist hier bloß los, frage ich mich. Was schauen die Kinder jetzt so doof? Die Kleine sieht mich so an, als wäre ich ein Monster. Mit entgeistertem Blick. Ja, ich sehe anders aus, doch ich bin es. Bloß ein normales Mädchen. Niemand, der sonderlich aufgefallen ist, in den letzten Jahren.
Nun spurte ich los, möchte eigentlich zur Tür, doch diese finde ich nicht so schnell. Mein Drang nach Blut steigt. Ich renne und renne, verliere mich selbst und gerate dazu, Dinge zu tun, die ich, ich niemals getan hätte! Ich lasse das Blut durch meine Kehle fließen, höre dumpfe Schreie und wache völlig verschwitzt auf.