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                  Verantwortungslos?
                        01. Juli | '10
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Jeder macht in der Schule mal die Episode mit der Erörterung durch. Einleitung, Pro und Contra, Schluss. Unsere Klasse hatte vor einer gefühlten Ewigkeit das Thema Abtreibung durchgenommen und ich war der Überzeugung, dass es eigentlich eine gute Sache ist.
Einfach aus dem Standpunkt heraus, wie es mir selbst gehen würde. Ich bin zu jung um Verantwortung für ein kleines Etwas zu übernehmen. Ich bin nicht einmal fähig meinen Bambus Charlie alle zwei Tage frisches Wasser zu geben, geschweige denn für mich selbst zu sorgen. Ich habe keinen Bock auf mein bisschen Freizeit zu verzichten, auch nicht darauf mich ständig um irgendwen kümmern zu müssen. Ich müsste meine Ausbildung abbrechen, wobei ich sie einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen möchte. Ich will keine drei Jahre lang zu Hause sitzen um auf das kleine Etwas aufzupassen etc. Und es tut mir für jene Kinder Leid, die nur entstanden sind, weil jemand nicht aufgepasst hat, es eigentlich nicht wollte und sich dann doch (abgefunden hat) dafür entschieden hat, einfach aus schlechtem Gewissen oder dieser „Wird schon“-Einstellung (Um dann vom Staat ausgehalten zu werden?!). Das ist für mich keine Basis um darauf was aufzubauen. Sein Leben beispielsweise. Oder diese dummen (das ist noch nett formuliert) Weiber, die sich schwängern lassen, weil sie denken sie könnten so ihren Stecher an sich binden. Was soll der Scheiß? Schon mal an das Kind gedacht? Will nicht jedes Kind ein Kind aus Liebe sein? Und kein Aus Versehen? Oder Mittel zum Zweck? Na ja.
Nicht nur das, wie ihr es schon ahnt, ich gehöre zu diesem Typ Mensch, der mit Kindern nichts anfangen kann. Ich bin zu ungeduldig um ihnen was zu erklären, kann keine dämlichen Spiele mit Playmobil (so geschrieben?) synchronisieren und habe keine Ahnung, warum die immer so laut sind und wenn sie es sind, werde ich eklig. Ich denke ich wäre eine miserable Mutter.
Andererseits fällt es mir schwer zu verstehen wie man ein Leben einfach so „töten“ kann. Ich könnte nicht mit dem Gedanken leben. Ich wäre wohl derjenige, der sich jahrelang denkt: „Jetzt wäre es ein Jahr und ein paar Monate alt“ oder „Wie hätte es wohl ausgesehen? Wessen Augenfarbe hätte es? Was wäre es geworden? Welchen Namen hätte es bekommen? Wie wäre es? Wäre es ein stilles es? Oder ein Schreihals?“.
Und um diesem Seelentod zu entgehen passt man einfach peinlich genau auf, was man tut, oder etwa nicht? Damit es gar nicht erst zu solchen Vorstellungen kommt!

Die Geschichte zu diesem Blog:
Da war einmal ein Mädchen. Nicht, dass es sie heute nicht noch immer geben würde.
Ihr Name wird nicht genannt, denn, egal wie sicher ich mir bin, dass sie sich niemals für den Mist, den ich fabriziere interessieren würde, könnte es schon passieren, dass ein kurzer dummer Gedanke sie auf diese Seite hier klicken lässt. (Nebenbei… ich denke nicht, dass sie sich diesen Text durchlesen würde, es sind zu viele Buchstaben darin, aber sicher ist sicher.)
Der Sachverhalt.
Madame ist ein paar Monate jünger als meiner selbst. Sie ist nicht hübsch, nicht hässlich – hat riesige Hamsterbacken, aber keine schlechte Figur. Sie hat einen wohlhabenden Stiefvater, mit dem sie wohl nicht wirklich auskommt -  trotz des Pools im Garten. Weshalb sie schon seit ihrem…17ten(?) Lebensjahr alleine wohnt. Ich war stets der Meinung, dass es dazu viel Verantwortung braucht, aber wie es auch anders geht: Man lässt sich vom Amt aushalten, schmeißt die Ausbildung hin, hat höchstens einen Hauptschulabschluss und bekommt Taschengeld von Mami. Und gelegentlich Klamotten-Ladungen.
Sie ist hohler als jeder andere Mensch den ich bisher traf und das sage ich ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil es einfach so ist. Sie ist so blond, wie die Witze jene beschreiben. Wirklich. Ich hätte auch nicht gedacht, dass so was möglich wäre.
[ Und ihr kennt mich doch. Ich bin ein kleines klugscheißerisches (aber liebenswürdiges) Arschloch [<3], das sich nichts vormachen lässt und liebend gern Tussen schikaniert. Gefundenes Fressen also. Egal, weiter im Text. ]
Das Leben ist schön, man muss sich nichts erarbeiten und kann gepflegt Ego-Geknipse machen lassen, shoppen, Essen gehen und natürlich muss alles springen, wenn man nur mit dem Mundwinkel zuckt. Denn nichts kann sie erschüttern. Das ist fast erbärmlich.
Madame lernt einen Kerl kennen. Er, selber mit einem IQ ausgestattet der gerade mal über die Anzahl meiner Zehen geht, ist zufällig der Bruder von einem Freund. Nennen wir ihn Winifred. Über kurz oder lang, die Episoden die ich erzählt bekomme werden irrsinniger, weckt sie meine Neugier. Was hat sich die Natur dabei gedacht?
Ich lernte sie kennen und betete sie niemals wieder treffen zu müssen. Dem war aber nicht so. Nein. Wenn man sich gezwungenermaßen sah, legte sie eine affige Verhaltensweise an sich. Sobald mein Freund (Mr. EP) mich nur umarmte, sprang sie unserem 10-Finger-IQ-Menschen an den Hals – wobei man vorher noch normal nebeneinander her gelaufen war. Wenn Mr. EP mir einen Kuss gab, saß Madame plötzlich wild knutschend auf den Armen von Winifred, sodass wir unsererseits die Zähne zusammenbissen, weil wir befürchteten Winifred würde einen Bandscheibenvorfall erleiden müssen. Ich tippe auf das „Guckt mal, wie glücklich wir sind!!“-Syndrom. Das kennt ihr bestimmt. Für mich zeugt das schon von einem Verzweiflungsakt – aber na ja – ich muss mir nichts beweisen.
Dann, die Sensation. Madame schwanger! Schnell ziehen die zwei Deppen zusammen um einen?- zwei? Monate später wieder auszuziehen. Winifred tat alles für sie, was ihr natürlich sehr gefiel. Die Schwiegereltern von Winifred waren nicht begeistert, aber sie freuten sich auf Lil Winifred und unterstützten die jungen werdenden Eltern. Ihre Mutter hingegen strich ihr alles an Taschengeld und wollte keinen Kontakt mehr. Klar – klingt brutal, aber ich kann sie vollkommen verstehen. Das Mädel ist dümmer als Witze es erlauben, hat keinen Plan vom Leben, lebt mit ihrem „Wird schon“-Motto Partynächte durch und überhaupt, man sollte dem Kid doch etwas bieten können? …
Ich hatte eine „Gott sei Dank ist das nicht ansteckend“-Einstellung angenommen und war gespannt wie die das ganze schaukeln wollten.
Und plötzlich gibt es einen Grund eine Abtreibung machen zu lassen. *Tadaaa*

Und was mich an der Sache aufregt… Einer der Gründe warum ich das hier überhaupt niederschreibe, ist folgendes:
Madame hält nichts von Verhütungsmitteln – Sie verträgt die Pille nicht (man wird dick davon), Kondome fühlen sich doof an, Spiralen könnten schmerzen und überhaupt - „Wie verhütet ihr? *Dämlich Guck*“. Also wird der Trieb auf gut Glück vollbracht. Immerhin, hat ja bisher funktioniert!
Nicht, dass dieser Leichtsinn Folgen hätte. Nun ist es passiert, Mama Bank will nichts mehr rausrücken. Also wird ein folgenschwerer Grund gefunden, das kleine Etwas für die eigenen Fehler zahlen zu lassen: Madame nämlich hatte vor etwa einem Jahr eine Nasen-Korrektur (sposered by Mami) und dies würde für ein möglich schwaches Immunsystem sorgen und somit eine Geburt kompliziert machen. Winifred weinte bitterlich. Vermutlich wochenlang. Zwar hatte auch er keine Ahnung was auf sie zukommen würde, mit diesem kleinen „Ding“ – weil auch er mit dem Motto „Wird schon“ lebte, aber immerhin zeigte er etwas, was mir an Madame fehlte. Emotion verdammt!
Nebenbei waren sie fast ein halbes Jahr zusammen, und fanden dann heraus, dass sie schon im zweiten Monat war. Die besten Voraussetzungen also.
So. Kind weg. Mami gibt wieder Geld. Alles super. Als wäre nie etwas gewesen.
… Leichtsinn oder einfach nur Dummheit tötet kleine, womöglich wundervolle, Existenzen.

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* Mit Namen oder nicht, das ist Euch überlassen.

                                            MY OWN DESPERATE HOUSEWIVES
                       16. Juli | '10
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Je länger ich mein Umfeld beobachte, desto mehr wünschte ich mir.. so eine Art Wahrheitsserum. Einfach mal unter's Essen mischen. Ich denke gerade an den Autor von Desperate Housewives. Ich mag DH, ohne Frage. Irgendwann ist mir der Gedanke gekommen, dass die Serie nichts anderes ausdrückt, als das, was jeden Tag passiert. Sicher, es ist witzig und leicht übertrieben, aber auch in unserem popeligen Leben spielen sich genau die selben Szenarien ab. Nur verdrängen wir das gerne. Beispielsweise werde ich aggressiv, wenn ich meine Großcousine sehe. Abgesehen davon, dass sie so hohl wie die Kinderstars unserer Zeit ist, nebenbei ist die Frau mittlerweile 24, tut sie zwei Dinge, für die ich sie schlagen könnte:
1. Sie redet. Sie redet zwar viel Müll, aber insbesondere redet sie über andere. Wie kommt es, dass jemand, der so... vorbelastet ist... einfach meint das Maul aufreißen zu können? Sie verbreitet beispielsweise das Gerücht, natürlich zwischen den Zeilen, ich sei eine Schlampe. Herrlich. Die Tatsache, dass es gesagt wurde ist nicht das, was mich... desillusioniert hat. Eher, dass es von IHR kam, meiner putzigen großen Großcousine.
2. Wo wir gerade dabei sind... ich bin es nicht, die im Urlaub ... . Die sich, zurück in Deutschland, heimlich mit einem Kerl ... trifft.
Hehe... damit habe ich kein Problem. Es ist die Tatsache, dass sie seit 5 Jahren verlobt ist, ihr Verlobter nichts davon ahnt und treu wie ein Schlosshund ist und ihre potenziellen Schwiegereltern sie vergöttern. DAS nenne ich Schlampe.
Ich denke der Großteil der Verwandten und Bekanten weiß davon. Sie tuscheln hinter ihrem Rücken und machen sich über sie lustig und dabei glaubt sie selbst, sie wäre diejenige... mit der Macht. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Die Mutter von ihr, ein ähnliches Prachtstück, (die gerne auf Alles Super macht und sich als die Heiligste von allen hinstellt und dabei ebenso gern was unter'n Tisch fallen lässt...) übersieht gerne, dass sie einen drogensüchtigen Sohn hat und eine ... als Tochter. Dass ihr Mann wahrscheinlich auch fremdgeht... so eine Vorstellung existiert gar nicht. Stattdessen wird über andere geurteilt und geredet. Oder die anderen da. Bei denen die Mutter irgendwann ins Krankenhaus kommt, weil sie ihr Mann verprügelt hat. Für uns heißt es natürlich nett verpackt „Nervenzusammenbruch“.
Oder jeden Tag, ich könnt' fast kotzen, wenn ich hören muss wie meine Bürovorsteherin meint über anderer Leben urteilen zu können. Wenn sie sich in eine Akte reinliest und man dann nur noch dreckige Lacher aka „Hoahoahoa“ kommt, weil sie wohl gerade gelesen hat, das irgendwer sich mit irgendwem um das Umgangsrecht ihres gemeinsames Kindes streiten und dabei aus dem Nähkästchen plaudert, aber nicht nur das. Die pikanten Stellen werden vorgelesen und gleich darauf eine Meinung gefällt. (Ihre Ansichten sind übrigens sehr wahrscheinlich bei Anno 1965 festgefahren)
Ich kann nur müde den Mund verziehen. Nicht einmal lachen. Ich sehe zu, schweige aber. Sie alle meinen urteilen zu können. Sie tun so, als seien sie Scheinheilige. Elendige Heuchler. Hoffentlich ersticken sie irgendwann an ihren Lügen.. Und solang, habe ich immer wieder neues Material für meine Satiren :D
Nebenbei, ich bin auch ein Heuchler. Wenn wir uns sehen, was ich vermeide, lächeln und umarmen wir uns trotzdem und spielen unsere Rollen. Wer nicht?

Aber die Schlimmsten bleiben jene, die nicht einmal auf so einen Gedanken kommen. Klatschpressen besonders. Aber na ja, jeder bekommt, was er verdient.
Ich denke, einige könnten mich für diesen Text killen. Und dabei ist es nicht einmal ein Hundertstel von den Dingen, über die ich noch erzählen könnte. Aber hey, ich bin nur der, der darüber berichtet - ihr macht die Geschichten.

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