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Sophie kam nach Hause. So wie fast jede Nacht. Müde von der Arbeit der sie nachging lief sie an ihrer Mutter vorbei, die so gut wie jeden Abend auf dem Sofa schlief.  Schon  lange schlief sie nicht mehr in dem selben Bett wie Sophie's Vater. Es würde wohl an seinem Schnarchen liegen. Sophie aber wusste, dass das nicht stimmte. Dafür kannte sie ihre Eltern zu gut. Sie wusste dass das Klima zwischen den beiden schon lange nicht mehr gut war. Egal was andere oder auch ihre Eltern sagten. Sie wusste es. Manchmal, wenn sie merkte das Zuhause Dicke Luft war, blieb sie einfach die ganze Nacht weg. Lief durch Parkanlagen, durch die in der Nacht ruhige Stadt, entlang am Rhein. Alleine. Sie mochte die Ruhe, die Einsamkeit und das Schweigen. Aber heute Nacht kam sie heim. Sie saß in ihrem Zimmer und dachte nach. Sie dachte an die anderen Mädchen, die jenigen, die in der Schule mit immer neuen Klamotten prahlten, über den tollen bevorstehenden Sommerurlaub erzählten und über den neusten Tratsch sprachen. So ein Mädchen war Sophie nicht. -Nichtmehr. Denn von einem Tag auf den anderen bekam sie zu spüren was es hieß nicht viel Geld zu besitzen, unfreiwillig. Ihr Vater kam immer öfters erst spät in der Nacht betrunken heim. Viele Monate ging es so, immer öfters bekam sie daheim zu hören, es sei nicht viel Geld im Haus. Der Grund sei die Firma, es kämen keine Aufträge mehr rein. Aber Sophie wusste das es mit der Sucht ihres Vaters zusammenhing. Sie sprach es nie aus, aus Angst verschwieg sie ihre Wut zu ihrem Vater. Wie konnte er sowas machen? Eine ganze Familie quasi in den Ruin treiben durch den verdammten Alkohol? Sophie starrte die leere Wand in ihrem Zimmer an. Langsam lief eine einzelne Träne über ihre Wange. Sie wollte so nicht mehr weiterleben, in einer Familie die auf ihre eigene 17 Jährige Tochter angewiesen ist, die arbeiten gehen muss um ihren Vater finanziell zu unterstützen. Ihren Vater, der das Geld, welches er von ihr bekam, wieder versoff. Sie mochte ihren Job nicht und sie mochte die Kunden nicht die zu ihr kamen. Wieso konnte nicht auch sie wie jede andere 17 jährige in ihrer Freizeit Freundinnen treffen und Spaß haben? Und aus einer einsamen Träne wurden plötzlich viele Tränen die sich ihren Weg über Sophie's Wangen bahnten. Sie began zu schluchtzen und lies sich auf ihr Bett fallen. Sie kuschelte sich in ihre Decke und sehnte sich nach Liebe. Nach Liebe von ihren Eltern, nach Liebe von Freunden und Hilfe. Aber sie bekam nichts von alledem. Wie kann ein einziger Mensch bloß so sehr das Leben einer ganzen Familie zerstören, fragte sich Sophie und schlief mit getrockneten Tränen auf ihrer Wange traurig ein.

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