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Liebe Miss Unperfect,
wir haben heute Nacht geschrieben.
Ich kannte dich nicht. Hatte keine Ahnung wer du bist, wie du heißt, wie du aussiehst, woher du kommst. Ich wusste gar nichts, denn ich kannte dich nicht.
Dann habe ich hier in superweb deine Seite gesehen. Eigentlich völlig normal. Aber die Art wie du über gewissen Menschen schreibst hat mich gerührt.
Also hab ich dich angeschrieben.
Erst hast du dich gewundert als ich dich gefragt habe ob wir schreiben könnten, doch du hast ja gesagt und das hat mich total gerührt.
Also habe ich dir erzählt was mit Emma war. Du hast alles gelesen und mir dann von dir erzählt.
Als ich deine Beschreibung vom letzten Jahr gelesen habe, musste ich weinen.
Ich fühlte mich so schwach und dumm. Ich hatte meine Schwester verloren, aber du so viel mehr. Dir sind Menschen verloren gegangen, die wichtiger waren als Bruder und Schwester.
Aber du hast gesagt es ist okay. Sowas gehöre zum Leben dazu.
Du hast mir in den 5 Stunden soviel Mut gemacht. Du hast mir gesagt, dass nichts ohne Grund geschieht und ich glaube dir.
Bei dir habe ich sofort gespürt, dass wir uns schreiben mussten,denn gerade war eine Zeit in der alles scheiße war.
Du hast mir erklärt, dass Schmerz,Leid und Trauer dazu gehören und jetzt verstehe ich was du meinst.
Du bist einen Monat älter als ich, wirkst aber wie eine viel ältere Person wenn du schreibst.
Und schreiben kannst du...
Ich wünsche mir, dass wir uns noch häufiger schreiben, denn ich will mich revanchieren. Ich will versuchen dir auch irgendetwas näher zu bringen. Dir etwas mehr Kraft zu geben.
Ich bin dir dankbar, auch wenn wir uns eigentlich nicht persönlich danken.
Mit allerherzlichsten Grüßen,
Emily.Erdbeere
[16.12.2009]
Zusatz vom 06.01.2010:
Und weiß du was? Ich habe jetzt auch eine. Weil ich durch dich auf die Idee gekommen bin.
Auch dafür Danke.
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Liebe Sandra,
ich weiß, dass ich niemals einfach war. Besonders im letzten Jahr konntest du dir von mir viel anhören und es tut mir Leid.
So wie ich dich kenne, wirst du gleich sagen, dass du das gern gemacht hast. Aber das ist nicht der Sinn einer Freundschaft.
Du bist meine beste Freundin. Und du warst Emma's Freundin. Ich habe meinen ganzen Mist immerzu bei dir abgeladen. Das ist nicht gut gewesen.
Du warst die Erste die angerufen wurde nachdem der Unfall war. Du warst direkt nach Mama im Krankenhaus und du warst die Erste der ich alles haargenau erzählt habe.
Du weißt alle Einzelheiten und ich bin froh, dass du das nie jemanden erzählt hast.
Sandy, du bist meine allerbeste Freundin. Seit so vielen millionen Jahren schon.
Und jetzt ziehst du um. Einfach so. Es ist dein Recht, ich weiß, aber es tut weh. Auch wenn du nur 50 minuten Bahnfahrt entfernt lebst.
Du kannst dich darauf gefasst machen, dass ich jedes Wochenende bei dir bin ;)
DIeser Brief ist nicht sehr lang, aber ich weiß nicht was ich sonst schreiben sollte.
Ich liebe dich. Ich liebe dich auf meine verkorkste Art, wie nur ich meine Beste lieben kann.
Du weiß was ich von dir halte, denn bei jeder sich bietenden Gelegenheit verrate ich es dir.
In Liebe,
Emily.
[05.01.2010]
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Lieber Erzeuger,
ja Erzeuger. Du solltest dich nicht wundern wieso ich dich so nenne. Ich könnte dich auch Alexander nennen, aber mit deinem Namen verbinde ich nichts.
Du hast weder unsere Namen ausgesucht, noch tragen wir deinen Nachnamen. Du stehst nur in der Geburtsurkunde. Ein Name. Nichts weiter.
Ich liebe dich nicht, ich hasse dich nicht, ich wünsch dir auch nicht den Tod. Ich kenne dich nicht und das brauch ich auch nicht.
Denn du bist erbärmlich. Ja erbärmlich.
Du hast Mama verlassen als sie schwanger war, weil du Angst vor Zwillingen hattest, oder aus was für einen Grund auch immer.
Das ist feige.
Aber weißt du was? Wir sind auch so groß geworden, wir haben alleine gelernt Fahrrad zu fahren, auf Bäume zu klettern und Spaß zu haben. Mama war die beste Mama die es gibt. Sie hat deine Rolle glatt ersetzt.
Ich hab dich nie vermisst, Emma manchmal schon. Sie redete immer davon dich wenigstens einmal zu treffen und das sie dich verstehen könnte.
Aber wir waren dir selbst mit unseren 15 Jahren noch zu kindlich. Du warst nicht einmal auf ihrer Beerdigung, obwohl sie dein Fleisch und Blut ist.
Du hast es gar nicht verdient uns als deine Familie zu haben.
Ich wünsch dir noch ein schönes Leben.
Emily.
[07.01.2010]
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Lieber Daniel,
ja auch an dich schicke ich einen Brief. Schließlich hast du für mich gesorgt als ich im Krankenhaus lag. Ich muss sagen, du warst die beste Krankenhausschwester die ich jemals hatte. :P
Ich fasse es nicht, dass das bereits 7 Monate her ist. Vielleicht erinnerst du dich auch nicht mehr an mich, aber ich war die aufmüpfige 16-jährige die den Blinddarm entfernt bekommen hat und bereits 4 Tage nach ihrer Entlassung wiederkam mit einem gebrochenen Arm und einem verstauchten Fuß.
Am ersten Abend im Krankenhaus, ein tag vor der Op, hab ich dich so dermaßen angemeckert und das tut mir Leid. Ich weiß, dass du nichts für den kaputten Fernseher konntest. Aber du warst sehr kreativ und du hast mich als Einziger zum Lachen bringen können. An dem Tag meiner OP kamst du morgens nochmal zu mir und hast gesagt, dass du wieder Nachtschicht hast und das du vorbeikommen würdest. Und das bist du.
Du hast mir stundenlang zu gehört ohne zu reagieren. Du hast dir angehört wie ich von einem Mädchen erzählte, dass du nie kennen gelern hast. Und ich hab dir von Jan erzählt und von meinem Erzeuger.
Jetzt denke ich, dass ich verrückt war. Aber damals war ich dankbar für einen Zuhörer.
Am Tag darauf warst du nicht da und am Folgetag wurde ich wieder entlassen.
Allerdings warst du der Erste der mich besucht hat als ich 2 tage später für eine nacht wieder da war.
Du Depp hast mich ausgelacht, mir aber Kaugummi,Zeitschriften und deinen iPod gebracht. Weil der Fernseher kaputt sei, hast du gesagt und gelacht. Was bin ich doch für ein Glückspilz.
Naya, lange Rede, kurzer Sinn:
Dankeschön. Danke, dass du als Fremder mir zugehört hast.
Liebe Grüße,
Emily
[05.01.2010]
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Lieber Jan,
weißt du eigentlich wann genau wir uns kenen gelernt haben? Weil ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Du warst so viele Jahre in unserer Clique und wahrgenommen hab ich dich nie. Dann aber 2008 ist irgendwas passiert, keine Ahnung was, aber ich hab angefangen dich zu beobachten. Ja wirklich. Voll verrückt. Wir haben uns oft getroffen, zuerst weil ich wissen wollte wieso du nie,bzw kaum gelächelt hast. Aber nach und nach wollte ich dich dann deinetwegen treffen, weil ich es liebte bei dir zu sein.
Als wir zusammenkamen war es als würde eine Last von mir abfallen. Mir wurde klar das ich nicht alleine war.
Du hast mir soviel Mut gemacht und du warst immer für mich da. Irgendwie ziemlich einseitig wie ich finde. Aber ich entschuldige mich nicht, denn das würdest du nicht wollen. Ich kenne dich, du würdest stur bleiben bis ich es zurückgenommen hätte.
Du warst derjenige der mich gerettet hat als ich dachte alles wäre zu spät. Meine Güte klinge ich melodramatisch o.ô Aber egal.
Ich liebe Dich. Eigentlich sollte man es ja aussprechen, aber das habe ich schon oft getan. Und nun schreibe ich es dir eben auch. "Du bist das beste was mir je passiert ist, es tut so gut wenn du mich liebst, vergess den Rest der Welt wenn du bei mir bist", um jetzt mal Silbermond zu zitieren. :P
Ich weiß gar nicht was ich sonst sagen soll, denn du weißt wie ich empfinde. Ich schreibe dir nur noch einmal, damit du das nie vergisst.
In Liebe,
Emily.
[02.01.2010]
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Liebe Mama,
du kommst erst so spät an die Reihe, weil ich erst einmal über die letzten 16 Jahren nachdenken musste.
Du hast Emma und mich alleine aufgezogen, hast nebenbei eine Catering-Firma betrieben und du hast beides hinbekommen. Du bist die beste Köchin die ich kenne und du hast aus Emma und mir wohlerzogene Kids gemacht. Aber ich glaube das hört sich jetzt sehr merkwürdig an. Damit meine ich, dass du uns beigebracht hast uns zu benehmen und du hast uns alles wichtige gelehrt. Dabei waren wir nie leicht.
Mit 7 fiel ich vom Baum im Garten und brach mir meinen Fuß, Baletttanzen war somit gestorben. Emma hat das Klavier fünfmal kaputtgemacht ind nur 2 Jahren, mit 12 haben Emma und ich eine Halloween-Party veranstaltet ohne dir vorher Bescheid zu geben. Aber du warst uns nie richtig böse, was ein großes Wunder ist. Du hast zwar geschrieen, aber du hast uns weder geschlagen noch Hausarrest oder dergleichen gegeben.
Du hast sogar die Sweet-Sixteen-Party erlaubt, die dann nicht stattfand. Du wolltest sogar deine Catering Firma dafür benutzen. Kann es eine bessere Mama geben?
Ich denke nicht.
Du hast mir erlaubt mit Emma's Zimmer und ihren Sachen so umzugehen wie ich es für richtig halte und ich hab alles so gelassen. Ich weiß, dass du mir dafür dankbar bist.
Ich bin dir nicht böse weil der Sommerurlaub wegen der Arbeit ausfallen musste. Aber du steigerst dich zu sehr in die Arbeit. Du kennst ja gar nichts anderes mehr. Es ist nicht leich eine Tochter zu verlieren, ich verstehe dich denn ich fühle denselben Schmerz. Und jeder geht anders mit der Trauer um, aber das kann doch nicht die nächsten jahre so weiter gehen. Du warst nicht Schuld an ihrem Tod, du hast sie wunderbar erzogen, es war nur die Schuld von dem Fahrer. Mama, wir müssen sie endlich loslassen. Wir können nicht so tun als würde sie noch leben, als würde sie jeden Moment wieder nach Hause kommen.
Ich habe diese Seite um mich von ihr zu verabschieden und du hast all die kleinen Dinge die du aus ihrem Zimmer genommen hast.
Mama, ich liebe Dich, bitte vergiss dies nie. Du bist schließlich die Einzige die ich noch habe und dich will ich nicht auch noch verlieren.
Emily.
[10.01.2010]
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Liebe Phoebe,Paige und Piper,
ja ich weiß, dass es euch nicht gibt. Dass ihr ausgedachte Figuren seid. Also eben an Alyssa Milano, Rose McGowan und Holly-Marie Combs:
Ich wollte Ihnen danken. Ich danke Ihnen im Namen meiner Schwester, denn Ihre Serie "Charmed-Zauberhafte Hexen" war ihre absolute Lieblingsserie. Sie kannte alle Folgen auswendig und konnte bei manchen Folgen sogar mitsprechen.
Sie fragen sie jetzt wahrscheinlich wieso ich Ihnen danken möchte. Und das ist auch schnell erklärt: Weil Sie meiner Schwester mit Ihrer Serie viel bedeutet haben. Sie haben die Serie erst zu dem gemacht was sie heute ist, bzw. war. Sie waren die einzigen die Emma an einem tristen und grauen Winter-/Regen-Tag zum Lächeln bringen konnten.
Und bevor ich Ihnen jetzt noch viel öfters danke, beende ich diesen Brief lieber.
Ein Danke allerdings noch:
Danke, dass Sie meiner Schwester zu ihrer Lebzeit soviel Spaß und Freude bereitet haben, auch wenn Sie überhaupt nicht wissen, dass sie überhaupt existierte.
Mit freundlichen Grüßen,
Emily E.
[11.01.2010]
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Liebe Fußgänger,
ich kenne Ihre namen nicht, kann mich nicht an Ihr Äußeres erinnern. Ich weiß nur, dass sie dort waren und gegafft haben. Als wären wir um Zoo und man kann uns bestaunen.
Wieso standen Sie da und haben nichts gemacht? Keiner von Ihnen rief den Krankenwagen oder hielt den Fahrer auf. Alle standen Sie nur da und haben geguckt.
Ich finde, dass das krankhaft ist. Es kann passieren was will, 50 Menschen stehen immer außenherum und schauen zu. Stellen Sie sich vor, dass wäre Ihre Schwester,Mutter,Freundin,Frau oder Tochter gewesen. Hätten Sie dann auch dort gestanden und einfach nur geguckt?
Und wieso haben Sie nicht den anderen Teenagern die Handys abgenommen oder wenigstens etwas gesagt als Sie sahen, dass das alles gefilmt wurde?
So was nennt man Zivilcourage. Aber heutzutage ist es ja eine Schäche soetwas zu besitzen.
Ich hoffe Sie haben schöne Alpträume.
Emily E., Schwester von Emma E.,Unfallopfer vom 09.01.09
[22.12.09]
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Liebe Kate Nash,
ich möchte Ihnen ein großes Lob aussprechen. Sie haben eine wundervolle Stimme. Besonders Ihr Lied "Nicest Thing" bewundere ich. Warum ich Ihnen einen Brief schreibe?
Einfach so. Emma & Ich haben Ihre Lieder geliebt und das wollte ich nur mal kurz loswerden.
Liebe Grüße,
Emily E.
[05.0.2010]
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Liebe Emma,
wie bitte soll ich diesen Brief beginnen? Mit einem "Ich vermisse Dich"? Zu unpersönlich. Mit einem "Wäre wir..."? Zu vorwurfsvoll.
Aber wie wäre es mit einem "Du warst der beste Mensch für mich von allen"?
Du weißt, dass ich nicht an den Himmel glaube, aber ich glaube daran, dass du irgendwo bist und mich hörst. Denn manchmal höre ich dich noch. Oder ich fühle dich.
Ich könnte dir jetzt soviel erzählen. Weißt du, Jan liebt mich wirklich. Und ich finde es unerträglich zu wissen, dass du nie die Chance bekamst ähnlich für einen Jungen zu fühlen.
Erinnerst du dich noch an Tim? Ich glaube er mochte dich richtig.
Ich kann es immer noch nicht fassen. Es ist zwar schon ein Jahr her, aber mir kommt es immer noch so vor als wäre es gestern geschehen. Und dann habe ich so viele Tage an denen ich mich zu Hause vergrabe und nur an dich denke. Und meist stöber ich in deinem Zimmer herum. Und so kam ich auch an deine Seite. Leider habe ich sie gelöscht. Erst später wurde mir klar das ich sie behalten hätte sollen.
Deine Bilder hast du mit Passwörtern geschützt. Aber ich schaffe es schon diese zu knacken. Du wirst sehen. Endlich bekommst du dann die Ehre, die du nie erhalten wolltest.
Mama hat aufgehört sich mit unserem alten Kinderarzt zu treffen. Ich weiß einfach nicht wie ich sie aus dieser Trostlosigkeit ziehen soll, wo ich doch teilweise immer noch drin stecke.
Ich bekomme einfach nicht dein Lachen aus dem Kopf.
Ich würde alles dafür geben dich nur noch einmal zu sehen. Dich noch einmal zu umarmen und dir noch einen Schmatzer zu geben. Dir offiziell Auf Wiedersehen zu sagen. Aber wie so vieles im Leben ist das nicht möglich.
Nur wegen dir habe ich diese Seite und ich muss dir danken. Es ist einfach unglaublich.
Mir fallen laufend neue Ideen ein und ich gehe selten ohne einen Block und einen Kuli aus dem Haus. Dabei hasse ich eigentlich viel zu schreiben. Du hast indirekt eine neue Emily aus mir gemacht.
Ich liebe Dich, wie nur eine Schwester dich lieben kann. Du warst so viel für mich. Du warst wirklich meine bessere Hälfte.
Ich werde niemals Dich oder eine gemeinsame Sekunde mit dir vergessen.
In nur größtmöglicher Liebe,
deine Zwillingsschwester
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