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Mein Gegenteil

ch bin mir sicher,
es gibt einen,
der ist mein Gegenteil.
Der lacht,
wenn ich weine.
Der ist satt,
wenn ich Hunger habe.
Der wird gestreichelt,
wenn ich geschlagen werde
und ist gesund,
wenn ich krank bin.
Der hat alles was ich mir wünsche
und nie bekommen werde.
Der hat nie Angst,
wenn ich mich fürchte
und einen Freund bei sich,
wenn ich alleine bin.
Wenn der aber mein Gegenteil ist,
dann müsste er doch tot sein,
wenn ich lebe.
Also gibt es ihn doch nicht.
Oder bin ich tot?
 

Es tut mir leid Mama!

Ich ging zu einer Party, Mama,
ich erinnerte mich, was Du sagtest-
Du ermahntest mich nicht zu trinken, Mama
also trank ich Soda stattdessen.
Ich fühlte mich richtig stolz, Mama,
so wie Du es mir vorausgesagt hast, Mama.
Ich habe nicht getrunken um dann zu fahren, Mama.
obwohl mir die anderen sagten es sei nichts dabei.
Ich weiß, ich tat das Richtige, Mama,
ich weiß, Du hast immer recht.
Nun ist die Party zu Ende, Mama.
und alle fahren sie fort.
Als ich in meinen Wagen stieg, Mama,
wusste ich, ich würde rasch nach Hause fahren,
weil Du mich so erzogen hast.
verantwortungsbewusst und lieb.
Ich fuhr also los, Mama,
aber als ich auf die Straße auffuhr,
sah mich der andere Wagen nicht, Mama,
er fuhr einfach über mich drüber.
Als ich lag auf dem Asphalt, Mama,
hörte ich den Polizisten sagen,
"Der andere Typ war betrunken", Mama,
Und nun bin ich es, die bezahlen wird.
Ich liege hier sterbend, Mama...
Ich wünsche Du wärst bald hier.
Wie konnte das geschehen, Mama?
Mein Leben zerplatzte wie ein Ballon.
Überall um mich ist Blut, Mama,
das meiste davon ist meins.
Ich höre den Arzt sagen, Mama
bald werde ich sterben.
Ich wollte Dir nur sagen, Mama,
ich schwöre, ich hab nichts getrunken.
Es waren die anderen, Mama,
die anderen haben nicht nachgedacht.
Er war wohl auf derselben Party wie ich.
Der einzige Unterschied ist, er hat was getrunken
Und ich werde sterben.
Warum betrinken sich die Leute, Mama?
Es kann ihr ganzes Leben zerstören.
Jetzt fühl ich heftige Schmerzen.
Es sticht wie ein Messer.
Der Typ, der mich anfuhr, der geht, Mama,
und ich denke, das ist nicht fair.
Ich liege hier im Sterben
Und alles, was er kann, ist, zu starren.
Sag meinem Bruder, er soll nicht weinen, Mama,
schreibt "Papas Mädchen" auf mein Grab.
Jemand hätte ihm sagen sollen, Mama,
kein Alkohol hinter dem Steuer.
Wenn sie es im bloß gesagt hätten, Mama,
wäre ich noch am Leben.
Mein Atem wird kürzer, Mama,
ich bekomme solche Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mama.
Du warst immer da, als ich Dich brauchte.
Ich hab ich nur noch eine letzte Frage, Mama.
Bevor ich mich verabschiede.
Ich bin nicht betrunken gefahren,
also warum bin ich diejenige, die stirbt?

Du Doof!

Du bist das ganz genaue Gegenteil von klug,
hältst dich für hip und das ist dir schon genug,
du bist zufrieden, doch du bist nicht ganz dicht,
und das Schlimmste ist: Du merkst es einfach nicht.
Du verwechselst teure Kleidung mit Stil.
Du verwechselst sowieso ziemlich viel.
Egal, worum es geht: Du verstehst nur "Hauptbahnhof".

Du Doof!
Du Doof!


Du bist, nett gesagt, 'ne peinliche Erscheinung:
Von nix 'ne Ahnung, doch zu allem eine Meinung.
Ich würd' dich ungern mal betrunken erleben,
denn du bist nüchtern ja schon völlig daneben.
Du machst gerne ziemlich dumme Zwischenrufe.
Du stehst mit Goofy und Hein Blöd auf einer Stufe.
Egal, worum es geht: Du verstehst nur "Hauptbahnhof".

Du Doof!
Du Doof!

Das hab' ich jetzt mal ganz bewusst so formuliert,
damit's vielleicht sogar ein Depp wie du kapiert.
Du Doof!

Dich gibt's in Deutschland ein paar hunderttausend Mal,
in coolen Kneipen, Karstadt, Clubs und bei Aral,
auf der Straße, bei McDonalds, manchmal auch beim Zelten,
auch im Museum und Theater (aber selten...).

Du Doof!
Du Doof!

Du hast sie wirklich nicht mehr alle auf der Latte.
Wo sonst das Hirn sitzt, ist bei dir nur Zuckerwatte.
Du Doof!

Der liebe Gott hat ganz bestimmt mit dir Erbarmen,
denn es steht geschrieben: "Selig sind die geistig Armen!".
Doch manchmal frage ich mich: Wer soll dafür haften?
Kann der Himmel denn so viele Selige verkraften?

Du Doof

Bitte höre, was ich nicht sage!

Lass dich nicht von mir narren. Lass dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache. Denn ich trage tausend Masken- Masken, die ich fürchte abzulegen. Und keine davon bin ich. So tun als ob, ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass dich dadurch nicht täuschen, um Gotteswillen, lass dich von mir nicht narren.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter: in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles wasser und als könne ich über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden.

Aber glaube mir nicht, bitte, glaube mir nicht! Mein äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter ist nichts Entsprechendes. Darunter bin ich wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und alleine. Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es irgendjemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwäche bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mit andern überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die dir hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiß es. Wenn er verbunden wäre mit Angenommen-werden , mit Liebe. Das ist das einzige, das mir die Sicherheit geben würde, die ich mir selbst nicht geben kann: dass ich wirklich etwas wert bin. Aber das sage ich dir nicht. Ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst dass dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, du wirst gering von mir denken und über mich lachen- und dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst nichts bin, nichts wert, und dass du das siehst und mich abweisen wirst.

So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen. Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes. Ich erzähle dir alles, was wirklich nichts ist und nichts von alledem was wirklich ist, was in mir schreit; deshalb lass dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede. Bitte höre sorgfältig hin und versuche zu hören was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich um des Überlebens willen reden und was ich nicht sagen kann. Ich verabscheue Versteckspiel. Ehrlich. Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe. Es ist ein unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt spontan sein können, einfach ich selbst, aber du musst mir helfen. Du musst deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das letzte zu sein scheint, was ich wünsche. Nur du kannst diesen leeren, toten Glanz von meinen Augen nehmen. Nur du kannst mich zum Leben rufen. Jedes mal, wenn du freundlich und sanft bist und mir Mut machst, jedes Mal wenn du zu verstehen suchst weil du dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel- sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel! Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft deines Verstehens hauchen mir Leben ein. Ich möchte, dass du das weißt. Ich möchte, dass du weißt, wie wichtig du mir bist, wie sehr du aus mir den Menschen machen kannst der ich wirklich bin- wenn du willst. Bitte, ich wünschte, du wolltest es. Du allein kannst die Wand niederreißen, hinter der ich zittere. Du allein kannst mir die Maske abnehmen. Du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt, aus Angst und Unsicherheit befreien- aus meiner Einsamkeit. Übersieh mich nicht. Bitte- bitte übergeh mich nicht! Es wird nicht leicht für dich sein. Die lang andauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern. Je näher du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man hat ir gesagt, dass Liebe stärker sei als jeder Schutzwall und darin liegt meine Hoffnung.

Bitte versuche diese Mauern einzureißen, mit sicheren Händen, aber mit zarten Händen: ein Kind ist sehr empfindsam.

Wer ich bin, magst du fragen. Ich bin jemand, den du sehr gut kennst. Denn ich bin jedermann, den du triffst, jeder Mann und jede Frau, die dir begegnet.

Wie Kann Es Sein

Die Sonne versinkt
Und der Tag wird still
Und der Lärm kommt allmählich zur Ruh'.
Was aufgewühlt war,
Wird ruhig und klar:
Alles, was ich brauche, bist du.

Die Spannung verklingt.
Was ist bloß passiert?
Ich kann es überhaupt nicht versteh'n.
Vertrocknet und leer.
Du fehlst mir so sehr.
Morgen werden wir weiterseh'n.

Wie kann es sein, daß Zufriedenheit verblaßt
Und plötzlich irgendwie gar nichts mehr paßt?
Wer hat die Welt auf den Kopf gestellt?
Nichts geahnt
Und nichts geplant.
Überrannt und die Gefahr nicht erkannt.

Und die Nacht bricht herein:
Tiefes Schwarz, das die Fragen verhüllt.
Ein weißes Papier,
Kariert, Din A 4,
Wird ohne Worte langsam zerknüllt.

Was niemals sein darf, kann und wird nicht sein,
Leicht verständlich und so unendlich schwer.
Vernunft ist verschleppt.
Es gäb' ein Konzept,
wenn heut' noch alles so wie vorgestern wär'.

Wie kann es sein, daß das Glück sich verkehrt
Und offenbar jede Lösung verwehrt?
Laß' uns die Szene noch einmal dreh'n!
Mit viel Mut.
Alles wird gut.
Schlaf' jetzt ein, ich würde gern bei Dir sein.

warum Papi???

warum Papi???
Papi...

Verängstigt, voller Scham und Angst sitz ich in der Ecke, mache mich ganz klein, mich darf doch keiner sehen. Drücke die Hand von meinem Zwillingsbruder ganz doll, zu doll, es tut ihm sicher weh.

Doch er sagt nichts, lässt mich nicht los, lässt mich nicht allein. Er will mich beschützen, doch kann er es nicht, ist doch noch viel zu klein, grad erst vier, und doch schon so ernst, so schweigsam, so traurig.

Er kann nix machen, genauso wenig wie ich. Ich muss weinen, er sieht mich an, "Nicht weinen!" sagt er und doch laufen ihm selbst die Tränen übers Gesicht. Kann nix machen, hilflos, machtlos, zu klein! Die Tür geht auf, er ist da, Papi ist zu Hause. Hab Angst!

Drücke die Hand fester zu, darf das nicht zu doll, es tut ihm doch weh, lasse etwas locker.
Bitte nicht, bitte, bitte nicht, geht es mir immer wieder durch den Kopf.

Doch es ist sinnlos, es wird passieren, wieder passieren, so wie jeden
Tag, Er ist da. Gleich kommt er! BITTE NICHT!!! Doch er kommt.

"Hier seid ihr ja!" Er lächelt, ich hab Angst! "Komm mein Engelchen, komm zu Papi!" Hab solche Angst! Er hebt mich hoch, hebt mich einfach hoch, will das doch nicht. Lasse meinen Bruder nicht los, klammere mich an ihm fest.

Bitte nicht loslassen, lass mich nicht allein. Er kann sie lesen, meine Gedanken, ich weiß es genau. Und er lässt nicht los, seine kleine Hand umklammert meine ganz fest. Nicht loslassen!

Doch Papa ist stärker, er zerschlägt unsere Hände, ich will sie wieder greifen, lass mich nicht allein, bitte! Ich weine, schreie, will nicht! Er weint auch, guckt mir nach, uns nach, Papi und mir.

Er zittert, er weint, er schreit meinen Namen. Schreit Papi an! Was sagt er? Ich verstehe es nicht, ich höre seine Worte nicht, er bewegt doch seine Lippen, warum höre ich seine Worte nicht??? Was sagt er, will wissen was er sagt!

Sehe ihn nicht mehr, die Tür geht zu, hinter mir, hinter uns. Bin ja auf Papis Arm. Wir gehen ins Schlafzimmer, will nicht! BITTE! Hab Angst, er lächelt. Freut sich, es macht ihm Spaß.

"Nicht weinen, Engel" sagt er "Bin doch jetzt bei dir, bin doch lieb zu dir, sei du doch auch lieb zu mir!" Kann nichts machen, kann mich nicht wehren. Er streichelt mich, will das nicht, nicht an diesen Stellen, warum streichelt er mich da?

"Nein!" flüstere ich immer wieder. Kann nix machen, bin doch so klein, zu klein. Muss lieb sein, sein Engel sein, hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi! Er küsst mich, überall, will das nicht, nicht an diesen Stellen.

Weine, sie tun weh, die Tränen, sie brennen wie Feuer. Warum da? Warum an diesen Stellen? Muss ihn auch küssen, warum? Will das nicht! Muss ihn küssen, überall! "Komm, sei mein Engelchen, sei lieb zu Papi!" Will lieb sein, will sein Engel sein, hab ihn doch lieb, er hat mich doch auch lieb, oder?!

Ja, ist doch mein Papi. Jetzt legt er sich auf mich, er ist schwer, so schwer. Er wiegt so viel, kriege keine Luft. Gleich passiert es wieder, gleich tut es weh, nein, will das nicht. Es tut so weh. Es macht ihm Spaß, er mag es, es gefällt ihm.

Er küsst mich, immer wieder. Auf und ab, wie bei "Hoppe-Hoppe Reiter". Ich mochte dieses Spiel, früher, als er das noch nicht machte, ja da mochte ich es, jetzt nicht mehr, jetzt hasse ich dieses Spiel, mag es nicht mehr spielen auch nicht im Kindergarten.

Er macht komische Geräusche, es tut so weh. Es wird immer doller, immer schneller. Bald ist es vorbei. Wo ist mein Bruder? Will zu meinem Bruder. "DANNY!" schreie ich in Gedanken, er hört es, ich weiß es genau, kann seine Gedanken lesen. Was ist nur los?

Sehe mich, nein uns, Papi und mich, von oben. Es sieht komisch aus. Es passt nicht zusammen. Er ist viel zu groß, ich bin zu klein, es passt nicht zusammen. Er macht komische Bewegungen. Seine Augen, er sieht glücklich aus.

Will tot sein, so wie Putzi, unser Wellensittich, der schläft jetzt auch, für immer. Will auch schlafen, für immer, nie wieder aufwachen, tot sein. Aber er ist glücklich, er ist froh. Papi macht es Spaß, muss lieb sein!

Und dann, dann stöhnt er ganz laut. Es ist vorbei. Es tut so weh! Er gibt mir noch einen Kuss "Warst ein lieber Engel, der liebste Engel, den es gibt!" flüstert er mir zu. Es tut so weh. Es blutet, ich blute! Warum? Was ist passiert? Verstehe es nicht! Warum???

Ich mag es nicht, will das doch nicht. Hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi! "Es ist normal." hat er gesagt, immer wieder, es ist normal. Glaube ihm, er ist ja groß, ist erwachsen. Erwachsene haben immer Recht, bin doch nur ein Kind. Hab Miriam im Kindergarten gefragt, sie hat gesagt, ihr Papa macht es auch mit ihr.

Aber es tut so weh, es blutet. Frage mich immer wieder, warum? Wo ist Mami, warum macht sie nichts dagegen? Sie weiß es doch! Sie hat uns doch gesehen, als er, als wir! Beim letzten Mal.
Sie hat nichts gemacht, nur geguckt.

Nichts gesagt, stand nur in der Tür. Er hat sie angeschrieen, warum schreit mein Papi meine Mami an? Dann ist sie gegangen, hat nichts gesagt, nie. Kein Wort,
nur, dass ich nichts sagen darf, niemandem, niemals! "Es ist normal" hat sie gesagt. Muss das glauben, will ja lieb sein, ein Engel sein!

Laufe zu Danny, er hält mich fest! "Hast du Aua?" fragen seine Gedanken, ich muss weinen! Er hat auch Aua! Er spürt dasselbe wie ich, jedes Mal. Spürt immer, wenn ich Aua habe, genauso doll wie ich.

Er nimmt mich in seine Arme, seine kleinen Arme, sind doch noch so klein, so schlafen wir ein, Arm in Arm in der Ecke, ganz allein, wo ist Mami? Frage mich immer und immer wieder "Papi, warum? Hab dich doch so lieb, will doch dein Engel sein, Papi warum? WARUM?"

Will tot sein, wie Putzi, für
immer schlafen, wie Putzi, tot sein...

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