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Hat jemand eine Idee für den Titel?

Sie saß einsam am Meer. Der Wind peitschte die Wellen ans Ufer und brachte den Geruch von Salz, Algen und den ungelüfteten Geheimnissen der Tiefe des Meeres mit sich. Es war kalt und nass hier draußen, der Himmel von ruhelosen, schwarzen Wolken bedeckt und unheilvoll grollte ein Unwetter in der Ferne während vereinzelt Möwen ihre klagenden Rufe ausstießen. Stumm zeichnete sie unbekannte Muster in den feuchten Sand und ging in Gedanken ihren Plan noch einmal durch. Sie würde, wenn der Moment gekommen war, aufstehen, und sich in die tosenden Fluten werfen. Niemand würde sie, dass unscheinbare Mädchen aus einem verschlafenen Küstenort, bemerken. Irgendwann würde selbst die Erinnerung an sie entschwinden, so wie das Wasser ihre Spuren im Sand fortspülen würde. Sie war ganz ruhig. Nichts konnte sie jetzt noch beunruhigen. Alle Entscheidungen waren bereits gefällt worden. Still wartete sie auf ihr Ende.

Es dunkelte schon. Der Sturm war nun nicht mehr allzu stark, aber die Kälte nahm zu und ließ sie frösteln. Noch immer sangen die Möwen ihr trauriges Lied. Dann, ganz plötzlich, stand sie auf, nahm den Rhythmus der Wellen in sich auf und lief in das dunkle Wasser. Schon bis zur Brust stand ihr das Wasser und gluckste lärmend um sie herum. „Adieu du hoffnungsloses Leben“, flüsterte sie. „Mögen die Tage anderer freudvoller sein als die meinen es waren!“ Und gerade, als sie untertauchen wollte, hörte sie es. Es war nicht viel mehr als ein zartes, helles Rufen, dass der Wind ihr zutrug. „Ignorier es einfach“, versuchte sie sich einzureden, während das eiskalte Wasser wie Silberklingen in ihre Haut stach. Da war es wieder, ein leiser Hilfeschrei, beinah schon erstickt durch das Brausen des aufgewühlten Ozeans. Beunruhigt blickte sie sich um. Woher kam bloß dieses Rufen, dass nun kaum mehr als ein angstvolles Wimmern war? Durch die schäumenden Wogen war ihr Sichtfeld sehr eingeschränkt, sie verließ sich auf ihr Gefühl und kämpfte sich in die ungefähre Richtung, aus der das Weinen zu kommen schien, einer Ansammlung von Granitfelsen, die sich deutlich vom ebenen Sand des Ufers abhob. Immer wieder schlugen Wellen über ihrem Kopf zusammen und hinderten sie am Fortkommen. Doch immer, wenn sich die Wogen zurückzogen, um erneut an das Ufer zu branden, konnte sie einen Blick auf eine zierliche Gestalt werfen, die sich verzweifelt an einen der Felsen klammerte und prustend nach Luft schnappte. Der Blick des Kindes richtete sich auf sie. Die schmerzerfüllten, schwarzen Augen dieses armen Geschöpfes waren so viel bedauernswerter als der Frau Leben jemals hätte sein können. Mitleid gab ihr eine Kraft, die sie nicht gekannt hatte. All ihre Gedanken waren bei diesem Kind, ihr größter Wunsch lag darin, ihm zu helfen und es zu beschützen. Warme Erinnerungen durchströmten sie, Erinnerungen an Länder, die sie nie zuvor betreten, und an die Sicherheit, die einem Vertrauen und Geborgenheit schenken...

Als sie erwachte, lag sie im sonnenfarbigen Sand des Meeres, der Sturm hatte sich gelegt und keine Wolke trübte den wärmenden Glanz der aufgehenden Sonne. Sie versuchte sich aufzurichten. Ihr Kopf schmerzte ein wenig, aber solch ungute Gedanken wollte sie noch eine Weile verdrängen. Nur noch ein bisschen die Sonne genießen...

Sie drehte den Kopf um nicht blinzeln zu müssen und wurde eines Musters gewahr, welches jemand in den Sand gemalt haben musste. Behutsam stand sie auf und verdrängte das aufkeimende Schwindelgefühl. Das Wort, welches im Sand zu erkennen war, lautete:  
D A N K E

Es stand dort, wo es das Meer nie würde wegholen können...

~zerbrechlich~

"Nein! Ich will das nicht! " Sie wich zurück. Er erstarrte. Dann ließ er seine Hand sinken und blickte verlegen zu Boden. Auf den glänzend polierten Fliesen spiegelte sich verschwommen sein Antlitz. Sie hatte die Lippen hart aufeinander gepresst, jegliches Blut war aus ihnen gewichen. Er setzte zu einer Entschuldigung an: " Hör zu, ich... ich wollte", doch sie unterbrach in unsanft. Ihr Blick glitt durch ihn hindurch als sie flüsterte: " Tu das nie wieder. Ich bitte dich. " Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Eine tiefe Traurigkeit überkam ihn. Er betrachtete sie, wie sie dort, ihm gegenüber, an die Wand gelehnt auf dem harten Boden saß, die Knie fest umschlungen; leise bebend. Er wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und ihr tröstliche Worte ins Ohr hauchen. Wollte sich entschuldigen und ihr bezauberndes Lächeln auf ihr schmales Gesicht zaubern. Doch obwohl er nur wenige Meter von ihr entfernt war, so schien dies doch unüberbrückbar weit zu sein. Sie schien wohl bemerkt zu haben, dass er sich eine Erklärung von ihr erhoffte und blickte ihm nun, wenn auch nicht zärtlich, in die Augen.
" All diese anderen Paare", verächtlich verzog sie den Mund
" berühren sich. Sie sind sich sehr nah ... Egal, auf jeden Fall küssen sie sich." Sie blickte fragend. " Findest du das nicht auch abstoßend?" Er antwortete nicht gleich, versank in dem Klang ihrer Stimme, bat im Stillen, dass sie fortfahren möge. Als das nicht geschah, schüttelte er den Kopf. " Wenn sie sich lieben, ist das doch total in Ordnung."
Sie sprang auf, funkelte ihn mit ihren haselnussbraunen Augen an und fauchte: " Ich weiß auch ohne Berührungen, dass ich dich liebe!" Obwohl diese Aussage eigentlich erfreulich war, zuckte er unter ihren harten Worten zusammen. Aufgebracht fuhr sie fort:
" Verdammt noch mal, ich WILL nicht von dir betatscht werden!" Dann sackte sie förmlich in sich zusammen und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Leise schluchzend fragte sie:
" Warum könnt ihr mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?"
Er wusste nicht, was er tun sollte. Er fühlte sich so unendlich schuldig. Aber was war denn falsch daran, sich nach einer Berührung zu sehnen? Es war doch nichts gewesen; er hatte nur seine Hand ausstrecken wollen, um ihr wunderbar golden glänzendes Haar zu berühren.
Er nutzte Mädchen nicht nur aus, um Zerstreuung zu finden. Er und sie waren jetzt schon über ein Jahr zusammen und er hatte geglaubt, dass eine einfache, flüchtige  Berührung sie wohl kaum an der Ernsthaftigkeit seiner Gefühle zweifeln lassen konnte. Ja, er war enttäuscht, dass musste er sich nun eingestehen. Er hatte zwar schon früher von ihrer Abneigung gegen allzu aufdringliche und offensichtliche Körperkontakte gewusst, sich dieses allerdings nicht ganz so sehr zu Herzen genommen, da er meinte, mit der Zeit würden sie genügend Vertrauen aufgebaut haben um sich auch körperlich näher zu kommen.
Sie hatten um ihre Liebe zueinander nie viele Worte gemacht. Eines Morgens standen sie auf dem Schulhof einfach zusammen und unterhielten sich lächelnd. Für alle war das verständlich gewesen. Sie brauchten nicht zu reden, um zu spüren, wenn mit dem anderen etwas nicht stimmte oder wenn er Trost brauchte. Und natürlich war es auch klar, dass sie sich nicht auf einmal küssten. Selbst wenn sie sehr nah beieinander standen, so befand sich zwischen ihren Körpern immer eine unsichtbare Trennlinie. Aber mit der Zeit sehnte er sich einfach danach, ihre helle, sommersprossige Haut zu berühren oder ihre Hand in die seine nehmen zu können. Er wollte sie nicht besitzen, aber er wollte ihre Nähe spüren. Doch mit dem bewussten Ausstrecken seiner Hand in Richtung einer Strähne ihres Haares hatte er eine Grenze überschritten, dass wurde ihm nun schmerzlich bewusst. Langsam lief er ein paar unsichere Schritte auf sie zu. Ihr Atem ging unregelmäßig. Ihr gegenüber ließ er sich auf dem Boden nieder. `Was hat sie bloß `,fragte er sich, denn ihm war klar, dass sie ihm etwas verheimlichen musste. Aber was?!
Quälende Unruhe packte ihn und nahm ihn in ihre harten Arme. Er betrachtete seine Hände. Am Ringfinger der rechten Hand steckte der schmale, silberfarbene Ring, den sie ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Mit einer plötzlichen Eingebung zog er diesen  von seinem Finger und ließ ihn an der Fingerkuppe kreisen. Doch auf einmal fiel er mit einem leisen Klirren auf die Keramikfliesen. Erschrocken blickte er auf und sein Blick kreuzte sich mit ihrem. Sie blickte nachdenklich auf den Ring und stellte dann mit entschlossenem Blick fest:
" Jetzt bindet mich nichts mehr an dich." Und mit diesen Worten verließ sie ihn.  

Nimm mich nicht mit

„ Lass mich!“ Ihre Stimme war eisig kalt als sie ihre Forderung in die unbewegte Luft des Winters schrie. Ihr kurzes, strubbeliges, grünes Haar war durcheinander geraten und ihr sonst so oft lächelndes Gesicht verriet nun Abscheu und Verachtung. „ Lass mich gehen!“, wiederholte sie ihre unmissverständlichen Worte während sie sich aus seinem Griff zu winden versuchte. Er schwieg. Er hatte Zeit. Er wusste, irgendwann würde sie aufgeben. Beinah zärtlich schaute er sie an. Ihre starke Fassade bröckelte bereits, das spürte er. Ein leichter Windhauch trug den Duft ihres Parfums zu ihm... sie roch so köstlich... Ohne es zu bemerken verstärkte er seinen Druck auf ihre Handgelenke. „ Aua, tu tust mir weh!“ rief sie und trat ihm reflexartig  gegen das Schienbein. Er wich ihrer Wut aus, ohne sie loszulassen, stellte sich hinter sie und verdrehte ihre Arme unsanft. Leise hörte er sie wimmern, als er sagte: „ Wir gehen jetzt da rein. Du hältst deinen Mund, dann passiert dir nichts.“ Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er diese langgeplante Lüge aussprach und nickte in Richtung eines schlichten, einstöckigen Hauses. ´Du wirst siegen´, sprach eine aufmunternde Stimme in seinem Kopf auf die ihn langsam erfassende Mutlosigkeit ein.

Er dachte an „HITMAN“, seinen Lieblingsfilm, den er in letzter Zeit oft angesehen hatte. Trocken lächelte er. Ja, „HITMAN“ war genial. Aber er war noch genialer.

„ HITMAN, jeder stirbt alleine“, hieß der Kinotitel des Filmes. Triumphierend hob er die Augenbrauen. Er würde nicht alleine sterben.

„ Los, vorwärts!“, kommandierte er und zog die weinende Frau hinter sich her, auf das kleine Haus zu. Schnee knirschte unter seinen harten Schritten. Sie hielt den Kopf gesenkt, wollte gar nicht erst sehen, wohin sie gebracht wurde. Ihr Widerstand war beinah gebrochen. Heiße Tränen liefen ihr das gerötete Gesicht entlang und tropften ihr in den Nacken. ´ Weine nicht,` dachte sie, ´ das bestätigt ihn noch mehr`. Aber die Verzweiflung war einfach zu stark.

Er brachte sie in einen größeren Raum an der dem Wald nähesten Seite des Gebäudes und ließ sie sich dort auf einen Stuhl setzen. Er verschwand ins Nebenzimmer. So ruhig wie möglich saß sie auf dem unbequemen Stuhl, während ihr Verstand fieberhaft arbeitete. Sie schätzte mögliche Fluchtwege ein, die Größe des Hauses und wie lange sie wohl brauchen würde, um von irgendeinem gottverdammten Menschen gehört zu werden. Vermutlich ziemlich lange. Ein Seufzen entrang sich ihrem gequälten Geist. Wie spät es wohl sein mochte? Sie zuckte zusammen, als hätte man sie bei etwas Unrechtem erwischt, als ihr Peiniger den Raum betrat und auf sie zukam. Er lächelte sanft.  In der Hand hielt er ein langschneidiges Messer, dass er auf einem Klapptisch ablegte. Voller Furcht und Entsetzen starrte sie ihn an. Ihr Herz raste wie wahnsinnig und ihre Augen weiteten sich. Sie konnte nicht anders, sie musste einfach auf dieses entsetzliche Messer starren, dass, - anders konnte sie es sich nicht vorstellen- nur zu einem einzigen Zweck gedacht war: SIE ZU TÖTEN.

Er war jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Sie spürte seine Nähe. Seine Gier. Er begehrte sie und sehnte sich nach ihrer Zuneigung. Aber sie nahm nichts richtig war. Der einzige Gedanke, den sie fassen konnte, war: ` Ich bin so gut wie tot`. Und das machte sie wahnsinnig vor Schmerz. Sie hatte immer geglaubt, wenn man stürbe hätte man Zeit, sein ganzes Leben Revue passieren zu lassen, alle schönen Momente noch einmal zu durchleben und mit dem Leben abzuschließen. Aber dies war ein grauenvoller Tod. Eine Vergewaltigung. Das letzte, was sie sehen würde, war seine Gestalt, die auf sie zu kam...

„ Liebst du mich?“ Seine dröhnende Stimme riss sie aus ihren verschwommenen Gedanken. Einen Augenblick lang glaubte sie, Unsicherheit aus dieser Frage herauszuhören, aber als es ihr gelang, den Kopf zu heben und ihn kurz anzuschauen, war seine Miene versteinert. Er war so kurz davor sein Ziel zu erreichen...

Ein letztes Mal nahm sie all ihren Mut zusammen. `Es ist ja eh bald vorbei`, dachte sie und zwang sich zu einer gekrächzten Antwort. „ Ähm... Nein.“ Einen Moment lang schien er verblüfft, dann gab er zurück: „ Nun, du bist... ehrlich.“ Er schaute weg, damit sie nicht sah, dass er den Tränen nahe war. Sie konnte sich noch immer nicht rühren,  war aber gleichzeitig fast erleichtert. Mit einem Ruck wandte er sich wieder zu ihr um. Nun sah sie auch, dass Tränen in seinen Augen glitzerten. Er schniefte, fuhr sich mit dem Ärmel über das Gesicht und flüsterte dann: „ Geh. Geh, eh ich dir was antue.“ Mit einem Ruck stand sie auf, warf ihm noch einen letzten ängstlichen Blick zu und rannte dann so schnell sie konnte fort von diesem schrecklichen Ort. Er aber nahm das Messer und stach sich damit mitten in sein blutendes Herz.





..ich weiß..etwas melodramatischeres KANN man gar nich verfassen.. *seufz*..aba bis jetzt halte ich mich noch davor zurück, die Geschichte in den Müll zu donnern, weil es meine erste, bessere Kurzgeschichte war..


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