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3. März, Mittwoch
"Wenn die Eulen tief fliegen, gibt es Regen.", murmelte Ron und duckte sich vor einem landenden Steinkauz, der dann auf Herm zu watschelte.
Artig streckt er sein Bein aus und warteten geduldig, bis diese den Brief abgeknüpft hatte.
Sie warf überflog das Pergament. Er war von ihrem Vormund.
Wahrscheinlich der gleich Mist wie jeden Monat, dachte sie, um den Anschein zu wahren.
Benimm dich... blablabla... lerne fleißig... dann verschluckte sie sich und kicherte. Da stand, sie solle sich nicht zu hübsch machen, sonst käme Draco noch auf dumme Gedanken. So was hat Neil doch noch nie gekümmert.
"Was denkt der nur von uns.", fragte sie halb entsetzt halb amüsiert und schüttelte den Kopf.
An der Stelle beschloss sie aufzuhören zu lesen. Das war doch bescheuert.
Auf dem Weg nach draußen, wurde sie von Draco eingeholt, der lässig einen Arm auf ihre Schultern legte.
"Und, steht was interessantes in dem Brief?", fragte er.
"Er ist von Neil.", antwortete sie im geringschätzigen Tonfall.
Draco blieb abrupt stehen. "Der kann schreiben?", fragte er entsetzt und grinste dabei, einen Kombination, die nur er fertig bekam und Hermione immer wieder zum Lachen brachte.
Sie beugte sich vor und küsste ihn.
"Willst du ihn lesen?", fraget sie.
"Ich weiß nicht.", überlegte Draco. "Will ich?"
"Diesmal hat er wirklich den Vogel abgeschossen." Sie faltete das Pergament auseinander und wie sie erwartet hatte, sah er sie kurz darauf ungläubig an.
"Das ist doch nicht sein ernst."
"Scheint wohl doch." Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. "Und, bin ich zu hübsch?"
Draco sah sie verwirrt an. "Was?"
Hermione stockte. "Wie, was?"
"Ach so, nein, das meine ich gar nicht.", winkte er ab. "Ich rede davon." Er deutete auf den letzten Abschnitt, den Herm gar nicht mehr gelesen hatte.
Das Mädchen nahm den Brief an sich und las. Ihre Augen weiteten sich. Schließlich sah sie auf die Uhr.
"Ich habe noch zehn Minuten. Ich muss zu Professor Fortuna."
Dann war sie auch schon weg. Draco hatte mühe sie einzuholen.
Sie klopfte an die Bürotür der Professorin, doch es schiene niemand da zu sein.
"Und jetzt?"
"Warte bis heute Nachmittag, wir müssen jetzt zum Unterricht. Komm schon." Draco griff ihre Hand und zog sie mit sich fort.
***
Pancy stand in der letzten Reihe, als Hagrid der Klasse die verschieden Arten, die sie für die Abschlussprüfung kennen mussten noch einmal erläuterte und an Beispielen zeigte.
"Die knallrümpfigen Kröter kennt ihr sicher noch alle.", sagte er gerade, als ein markerschütternder Schrei ertönte. Die Klasse wirbelte herum und da stand Pancy und hielt sich ihre Nase, die verdächtigt anschwoll.
Ein schillerndes Insekt flatterte in den Himmel davon.
"Wow, das war ein ganz seltner Regenbogen Stachelmoskito, die haben ein ganz besonderes Gift.", sagte Hannah ehrfürchtig.
Hagrid kratzte sich am Kopf. "Richtig.", murmelte er, als er plötzlich erschrocken zu Pancy sah. "Um Himmels willen Miss Parkinson, Sie müssen sofort zu Madame Pomfrey." Schon schob er das Mädchen vor sich her Richtung Schulhaus.
Hermione drehte sich zu Hannah um und fragte grinsend: "Wie konntest du das erkennen?"
Hannah zwinkerte lächelnd: "Gute Augen."
Ernie schob gerade ein Glas in seinen Umhang und nickte.
***
Hermione klopfte an die Bürotür von Professor Fortuna, die sie herein bat.
"Miss Granger, was gibt es denn?", fragte sie.
"Das hier." Herm streckte den Brief hervor.
Celina nahm und las ihn. "Warum sollten dein Eltern so was tun?", fragte sie verwundert.
"Genau deshalb bin ich hier. Warum? So wie es da steht, haben sie mich komplett enterbt und alles Neil vermacht, was vollkommen absurd ist, denn offiziell leben sie doch noch nicht mal mehr." Ihre Stimme wurde immer lauter und Celina legt warnend den Finger auf den Mund.
"Ich sehe was ich herausbekommen kann. Keine Sorge, das ist nur eine Fälschung, die Frage ist nur von wem und warum."
"Das kann ich ihnen sagen. Von diesem Schleimer Neil und weil er hinter meinem Geld her ist."
"Ich wünschte es wäre so einfach, aber ich befürchte es ist mehr. Darf ich den behalten?"
"Von mir aus."
"Komm morgen nach dem Unterricht zu mir, dann werde ich dir mehr sagen können."
"Okay, danke.", sagte Herm nun merklich ruhiger.
"Ach und Hermione. Zu keinem ein Wort, auch nicht zu Draco." Warnend sah Celina sie an.
Herm versuchte zu lächeln. "Upsi.", sagte sie leise und Celina schüttelte den Kopf.
"Ich hoffe er wird die Klappe halten.", sagte die Professorin.
"Oh, keine Sorge, ich habe da schon Mittel und Wege.", versicherte Herm und war verschwunden.
Celina wusste nicht, ob die schockiert oder amüsiert sein sollte.
Kurz darauf verschwand sie in Richtung Severus Büro.
***
"Kann ich dich stören?", fragte Celina Snape, als sie unaufgefordert in das Büro trat.
"Das tust du doch schon, warum also die Frage?", entgegnete er mürrisch.
"Der Höflichkeit halber.", lächelte sie.
"Es wird Zeit, dass wir Dumbledore einweihen." Sie schob Severus den Brief von Hermione hinüber und setzte sich abwarteten auf einen Stuhl.
Snape sah kurz genervt auf und griff sich das Pergament. Er fing an zu lesen und hielt nach dem ersten Ansatz inne.
"Das kann doch nicht dein Ernst sein.", zweifelte er.
"Lies weiter.", forderte Celina ihn auf und Severus tat es.
Als er geendet hatte legte er es auf den Tisch und sah seine Kollegin schweigend an.
"Und?"
"Wer hat das geschrieben?", fragte er.
"Ganz sicher nicht Neil."
"Das weiß ich auch. Also, wer? Du musst doch ein Vermutung haben, sonst wärst du nicht hier."
"Ich tippe auf meinen Stiefbruder.", sagte sie.
"Und warum?" Snape lehnte sich zurück.
"Hörst du mir eigentlich nie zu? Das habe ich dir schon alles erklärt.", fragte sie gereizt.
"Wann?"
"Vorgestern Morgen."
Severus dachte nach. Richtig, da hatte sie was erzählt von Narzissa und Macht, Mord und Geld. Das ganze klang eher nach einem schlechten Krimi.
"Wir wussten doch nicht wie, jetzt wissen wir es. Über Neil. Das wird aber nur funktionieren, wenn die Grangers sterben."
"Sie sind schon tot.", korrigierte Severus und grinste.
"Ich meinen wirklich sterben."
"Ja, ja schon gut. Ich versteh nur nicht, warum ich dir helfen soll. Wie du weißt, ist es nur in meinem Sinn, wenn der dunkle Rat und damit der dunkle Lord geschwächt werden."
"Diana ist meine beste Freundin, ich kann nicht zulassen, dass ihr oder ihrer Familie etwas passiert. Außerdem geht es hier darum, Tassilo aufzuhalten und das ist sehr wohl in deinem Sinn, denn er ist genau wie mein Onkel."
Severus stand auf und ging zu Tür.
"Was jetzt?", fragte Celina verwirrt.
"Wir gehen zu Dumbledore.", kam die knappe Antwort.
***
Pancy blieb bis zum nächsten Tag auf der Krankenstation.
"Wie geht es ihr?", fragte Hagrid Madame Pomfrey.
"Gut, das du sofort wusste, was es für ein Tier war, so konnte ich schlimmeres verhindern. Die Ärmste wird noch ein paar Stunden Krämpfe haben, aber sie wird es überstehen. Regenbogen Stachelmoskito. Die kommen doch nur in den Subtropischen Regenwald vor, so weit ich weiß."
"Vielleicht ist es einem Züchter entwischt.", überlegte Hagrid
Das Gift, dieser besonders seltenen Spezies verlor seine Wirkung gegen Mitternacht und das Mädchen fand endlich Schlaf.
***
Celina und Severus saß in zwei hohen Stühlen und warteten auf einen Reaktion des Direktors.
"Schon erstaunlich, das eine Aurorin mit Schwarzmagiern befreundet ist.", sagte er schließlich.
"Das wussten Sie nicht?", fragte Celina ungläubig.
"Nicht, das Sie immer noch mit ihr befreundet sind, aber das kann uns jetzt von nutzten sein. Der Plan hört sich vernünftig an. Sie gehen am besten noch heute zu Mrs Malfoy und bereiten alles vor. Das Ablenkungsmanöver läuft bereits, hält aber nur bis zum Sonntag."
"Ich habe schon gehört.", nickte Celina und stand auf. "Darf ich Ihren Kamin benutzen?"
"Sicher. Du auch Severus?"
"Ich glaube nicht, das das einen gute Idee ist.", wandte dieser ein. "Ich glaube Lucius hat einen Verdacht."
"Nein, Albus hat Recht. Du solltest mitkommen." Celina streckte ihre Hand aus. Snape überlegte kurz und ging zu ihr hinüber. Kurz darauf waren beide im Flohnetzwerk verschwunden.
"Hältst du es für einen gute Idee, Albus?", fragte da Minerva leise. Sie hatte bis dahin im Hintergrund gestanden.
"Wie sehr können wir ihr vertrauen? Was enthält sie uns noch vor?"
"Zum Beispiel, das Lord Voldemort ihr Onkel ist. Ihr letzter lebender Verwandter." Dumbledore sah sie über seine Brille hinweg an. McGonagall zog scharf die Luft ein.
"Dann erst recht die Frage."
Albus hob beschwichtigend die Hand. "Keinen Sorge. Sie wird für uns arbeiten und weißt du auch wie so? Sie will ihre Familie beschützen."
"Tassilo ist ihr Bruder."
"Stiefbruder, der sie verraten hat und von ihr verlangt, dass sie Severus Snape umbringen soll. Voldemort ist ihre Familie."
"Und?"
"Verrat wird in der Familie Riddle im Allgemeinen mit dem Tod bestraft." Dumbledore hat sich wieder hingesetzt und beugte sich verschwörerisch vor.
"Du wartest also darauf, dass sie ihren Bruder tötet?" McGonagall war entsetzt.
"Nein, ich warte darauf, dass der dunkle Rat einmal etwas Vernünftiges tut. Einen zweiten Voldemort können wir nicht brauchen. Einer ist schon schwierig genug."
"Du weißt, wenn ihr Onkel stirbt, wird sie sich an den Mörder rächen.", sagte Minerva.
"Ich weiß, deshalb ist es doch so günstig, das der Mörder und der Verräter ein und dieselbe Person sind."
"Tassilo." McGonagall sah auf und fröstelte. "Woher diese Skrupellosigkeit, Albus?"
"Er ist ein gemeiner Mörder. Er will das gleiche Leben wie Voldemort, also warum dann nicht auch das gleiche Ende.", sagte er leise und lächelte.
"Und wir sitzen hier und warten?"
"Fast! Wir werden dafür sorgen, dass unsere Leute heil aus der Sache wieder herauskommen. Der Stein ist am rollen, wir können ihn nicht mehr anhalten, nur noch umlenken."
***
Argwöhnisch sah Lucius zu Severus hinüber, der mit undefinierbare Miene und verschränkten Armen dastand.
"Ist ja mal was ganz Neues. Dumbledore gibt den Segen für einen Mord?", fragte Diana ungläubig.
"Nicht unbedingt für einen Mord, aber das wir ihn aufhalten, mit allem Mitteln. Der Plan ist der...", begann Celina.
"Verstehe und ich überwache alles, bis seine hellseherischen Fähigkeiten getrübt sind.", nickte Narzissa, als ihre Freundin geendet hat.
"Ich wusste gar nicht, das man das kann.", warf Lucius skeptisch ein.
"Man kann alles mit Zaubertränken erreichen, Lucius.", wies Severus ihn zurecht. Dieser sah genervt zu seiner Frau.
"Severus bekommt das schon hin, Schatz.", sagte diese und tätschelte abwesend seine Hand.
Snape grinste und Lucius kniff die Augen zusammen und sah ihn finster an.
"Sag Dumbledore das alles nach Plan laufen wird und er sich nicht einmischen soll. Außerdem möchte ich wissen, was genau es mit Sonntag auf sich hat.", sagte Lucius.
"Sonntag? Was soll da sein außer der Ratsversammlung?", fragte David.
"Wir sollen Besuch von einer Gruppe Irrer bekommen."
"Und einem Werwolf.", setzte Narzissa hinzu.
"Lupin auch, warum?", fragte David erneut.
"Ablenkung für meinen Stiefbruder, damit er was zum grübeln hat. Also, bis dann." Celina stand auf und ging zum Kamin. "Zu mir oder zu dir?", fragte sie Severus.
"Gleich zu mir.", entschied er und sie nickte.
Severus hatte schon das Flohpulver in der Hand, als Narzissa ihn fragte. "Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe? Schwarz?"
Irritiert nickte Snape und verschwant.
"Wieso fragst du?", wollte Celina wissen und griff ebenfalls nach einer Hand voll Flohpulver.
"Nur so. Deine ist doch immer noch rot, oder?"
Sie nickte und Narzissa war höchst zu frieden.
Als die Gäste verschwunden waren, wandte sich Lucius sich seiner Frau zu.
"Was sollte das denn jetzt?"
Auch David war eher verständnislos, nur Diana grinste, als Narzissa bedächtig ihr Strickzeug hervorholte und am letzten Schuh aus roter und schwarzer Wolle strickte.
Sie verstand.

4. März, Donnerstag
Hermione kaute nervös an ihren Nägeln, während sie immer wieder auf ihre Uhr sah.
"Jetzt sei nicht so zappelig.", mahnte Susan, die in Verwandlung neben ihr saß.
"Ich versuch es ja.", gab sie zurück.
"Miss Granger, würden sie bitte nach vorne kommen.", sagte da McGonagall und Herm stand auf.
"Bitte demonstrieren sie die so eben gezeigte Übung."
Hermione nickte und versuchte sich zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht die Vase in ein Tier zu verwandeln.
"Nun, sie scheinen mir etwas nervös.", begann die Professorin. "Ist alles in Ordnung?"
Hermione nickte und versuchte zu lächeln. McGonagall sah erst sie und dann Draco an.
"Na gut, setze sie sich, Miss Granger. Miss Bones, wenn sie es einmal versuchen würden."
Als der Unterricht beendet war, hielt McGonagall Herm noch zurück.
"Wenn sie irgendwelche Probleme haben, egal welcher Art, dann können sie jederzeit zu mir kommen.", sagte sie leise.
"Ja, danke Professor."
"Egal was es ist."
Wieder nickte Hermione.
"Und?" McGonagall sah sie lauernd an.
"Es ist nichts, nur das übliche.", wich Herm aus.
McGonagall sah sie nachdenklich an und nickte dann. "Ist gut."
Hermione rannte aus dem Zimmer. Vor der Tür warteten Draco, Harry, Ron und Susan.
"Was wollte sie denn?", fragte Susan.
"Nur das ich jederzeit zu ihr kommen kann, wenn ich irgendwelche Probleme habe."
"Und hast du?", bohrte Ron und schielte zu Draco hinüber.
"Warum siehst du mich an? Ich habe ihr nichts getan.", fauchte dieser sofort.
"Das hat doch auch keiner gesagt.", versuchte Harry ihn zu beschwichtigen.
"Aber gedacht. McGonagall hat auch so komisch geguckt.", knurrte Draco.
"Und stimmt das?", wandte Harry sich an Herm.
"Was?" Nun war Hermione verwirrt.
"Das Malfoy nichts mit deinen Problemen zu tun hat.", erklärte er weiter.
Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen und er funkelte Harry böse an. "Halts Maul, Potter.", zischte er.
"Nein, hat er nicht.", fauchte nun auch Herm und zog Draco mit sich fort.
***
Pancy blieb erschrocken hinter einer Säule stehen, als Hermione und Draco an ihr vorbei rauschten.
Ihr Herz schlug bis zu Hals. Heute war ihr noch nichts geschehen, aber sie hatte das dumpfe Gefühl, das es nicht so bleiben würde.
Und als hätte sie es geahnt, da flog auch schon Klatscher auf sie zu.
Dumpf krachte er gegen die Wand, nur zwei Millimeter neben ihrem Kopf.
Ein paar Splitter prasselten gegen ihre Haare und das Gesicht, dann war es wieder still.
Langsam richtete sich Pancy wieder auf und sah sich um. Sie hörte die aufgebrachte Stimme von Terry.
"Paß doch auf, du hättest noch jemanden damit treffen können."
"Hab ich aber nicht. Es ist niemand auf dem Gang. Siehst du?", sagte da Mandy vergnügt.
"Verwandle es zurück.", empfahl er.
Pancy sah die beiden Mitschüler an ihr vorbeigehen. Mandy hatte unter ihrem Arm eine Art Schaumstoffball. Offensichtlich haben sie sie nicht gesehen.
Immer noch ging ihr Atem stoßweise.
Hatte sie sich getäuscht? Sie drehte den Kopf und sah auf die Mauer, wo der Putz abgebröckelt war.
Wimmernd schlich sie davon. Sie würde Professor Snape holen.
***
"Also, Miss Parkinson.", begann der Hauslehrer von Slytherin. "Wo genau hat der Klatscher die Wand zertrümmert?"
Pancy zeigte wortlos neben die Säule, wo sie vor knapp zehn Minuten noch gestanden hatte. Die Wand war tadellos.
"Sie müssen sie wieder repariert haben.", sagte sie.
"Repariert, aha, und wer?"
"Die beiden Rawenclaws. Brocklehurst und Boot."
Snape sah sie zweifelnd an und dann aus dem Fenster.
"Doch nicht etwa die beiden, die da draußen beim Quidditchtraining sind?"
Pancy folgte seinem Blick und erschrak, doch sie nickte.
"Fein, dann gehen wir hin und fragen sie.", entschied Snape und schritt davon.
Kaum war der Gang leer, als Lavender und Neville kichernd hinter einer Statue hervorkamen, unter ihrem Arm trugen sie Quidditchumhänge der Rawenclaws und einen Schaumstoffball.
***
Severus winkte Professor Flint zu, der sofort zum Boden flog.
"Was gibt es denn?", fragte er und blinzelte. Die Sonne blendete ihn.
"Miss Parkinson hat behauptet, das zwei deiner Spieler sie angegriffen haben."
"Aha und wann?", fragte Flint.
"Vor zehn, fünfzehn Minuten.", fiepte Pancy.
"Zehn, fünfzehn Minuten, so.", überlegte Flint. "Das kann nicht sein, sie sind gleich nach dem Unterricht hier her und das war vor gut einer halben Stunde."
"Aber ich habe sie gesehen. Wirklich Professor.", verzweifelt wandte sie sich zu Snape.
"Schon gut, wir werden es im Auge behalten. Ihnen passiert in letzter Zeit dauernd etwas."
Pancy nickte.
"Ich will Miss Brocklehurst und Mr Boot sprechen.", entschied Severus.
"Jetzt?" Flint sah ihn ungläubig an.
"Ja, jetzt."
Marcus pfiff auf zwei Fingern und winkte Mandy und Terry zu sich hinunter.
"Wo wart ihr vor fünfzehn Minuten?", fragte er die beiden und ignorierte den entrüsteten Blick seines ehemaligen Hauslehrers.
"Ähm, ist die Frage ernst gemeint, Professor?" Ungläubig sah Terry Marcus an.
"Offenbar habt ihr Miss Parkinson tätlich angegriffen."
"Ach ja? Wie?", fragte nun Mandy.
"Mit einem Klatscher, im Treppenhaus.", rief Pancy, da fing Flint an zu lachen.
Verständnislos sah Snape ihn an. "Was gibt es da zu lachen, Herr Kollege?", fragte er knurrend.
"Entschuldige, aber das wird ja immer besser. Es gibt nur einen Satz Bälle in dieser Schule und die sind alle, wie auch die Angeklagten seit gut einer halben Stunde auf dem Spielfeld. Und wenn ich auch zugeben muss, das Terry ein wirklich guter Treiber ist. So weit." Er deutete mit dem Finger zum Schulhaus. "Kann selbst er ihn nicht schlagen. Dazu noch unbemerkt."
Severus dachte kurz darüber nach und nickte. "Mir scheint, Sie sollten sich einen Tag frei nehmen, Miss Parkinson.", sagte eisig. Er fühlte sich veralbert und schritt davon.
Flint begab sich wieder zu den anderen und Mandy sah abfällig zu Pancy, bevor auch sie sich auf den Besen schwang.
"Du solltest dich eben nicht hinter Säulen verstecken.", grinste Terry und verschwand.
Pancy wurde kreidebleich. Woher wusste er, dass sie hinter einer Säule gestanden hatte?
***
Celina nickte Herm aufmunternd zu. "Du siehst, alles in bester Ordnung. Wir haben alles unter Kontrolle."
"Und meine Eltern?"
"Den geht es bestens. Es war sehr vernünftig damit zu uns zu kommen. Wir werden Neil schon von dir fern halten, so lange es möglich ist, aber noch brauchen deine Eltern ihn."
"Ich bin bereits volljährig.", sagte sie.
"Schon, aber noch ist nicht die Zeit, dass er gehen kann."
"Wann ist denn die Zeit?" Hermione sah trotzig auf. "Ich mag ihn nicht, er hat so was Schmieriges an sich."
Draco nickte beipflichtend und sah grimmig auf.
"Vor erst musst du ihn ja nicht sehen." Celina sah auf die Uhr. "Tut mir Leid, ich habe noch einen wichtige Verabredung.", sagte Celina und die beiden standen auf. An der Tür drehte Hermione sich noch einmal um und sah zu Celina hinüber, die bereits in Gedanken zu sein schien und leise vor sich hinlächelte.
Herm blinzelte verwundert, zuckte dann jedoch mit den Schultern und ging raus.
"Und zufrieden?", fraget Draco, der draußen auf sie gewartet hatte.
"Na ja. Zufrieden bin ich, wenn ich weiß, das dieser Neil ganz weit weg ist."
Draco grinste. "Keine Sorge ich pass auf dich auf.", erbot er sich großzügig.
Hermione klimperte spielerisch mit den Augen und schlug entzückt die Hände zusammen. "Ich danke dir.", seufzte sie und fing an zu lachen.
***
"Du kommst spät.", sagte Severus, als Celina in sein Labor eintrat.
"Besser spät, als nie. Hast du schon angefangen?"
"Nein, ich habe noch nicht angefangen.", entgegnete er.
"Wieso nicht? Wir haben wenig Zeit?", schimpfte sie sofort und schlug, das Buch unter ihrem Arm getragen hatte auf.
"Also, ich brauche Myrre, Lavendel, Murmeltierhaare und was soll das sein?", fragte sie und stach auf das Buch ein. Severus beugte sich zu ihr hinüber und griff dann blindlings in das Regal über ihr. Wortlos stelle er ihr eine schwarze Flasche hin.
"Wofür ist das? Ich dachte wir wollten ihm die Fähigkeiten nehmen?", fragte er.
"Der ist für dich, Sev. Schließlich musst du immer noch sterben. Du hast doch Narzissa gehört. Bis sein Trank wirkt, vergehen ein paar Tage und da bist du theoretisch schon laaaaaaaange tot. Wir hätten früher anfangen sollen."
"Du willst mich in einen Todesschlaf versetzten?", fragte er entgeistert.
"Nur so lange, bis man dich für tot erklärt hat und wir den Totenschein an Tassilo geschickt haben.", beschwichtigte sie ihn und füllte Wasser in einen kleinen Kessel.
"Das kann man doch fälschen. Lucius hat sogar einen Feder dafür. Täuschend echt."
"Täuschend echt, du sagst es. Aber nicht echt, echt. Mein Stiefbruder ist nicht blöd, er wird es nachprüfen und das gelingt eben nur, wenn du wirklich tot bist."
Severus sah sie immer noch ungläubig an.
"Ich meine theoretisch, auf dem Papier.", setzte sie noch hinzu und warf Lavendel in den Topf.
"Das klappt schon, keine Sorge." Sie sah ihn an und warf eine Priese Quarz in den Kessel.
"Nur so aus Neugier, wie hast du die Prüfung in Zaubertränke abgeschlossen?", fragte Snape.
"Ich bin eigentlich durchgefallen und habe nur eine halbwegs passable Abschlussnote bekommen, weil ich den Professor bezierst habe.", sagte sie sarkastisch. "Ich kann das."
Severus sah sie zweifelnd an, aber dann sagte er sich, dass sie eine Aurorin war und dafür musste man in der Prüfung gut gewesen sein. Celina griff fröhlich nach der schwarzen Flasche.
"Du weißt schon, das ein Tropfen zufiel mich das Leben kosten kann?", fragte da Snape, als Celina fröhlich den Korken herauszog.
"Aber natürlich, vertrau mir.", lachte sie fröhlich.
Severus nahm sich vor genau mitzuzählen, als es hinter ihm plötzlich schepperte. Erschrocken drehte er sich herum, als es erneut krachte.
Auf der Fensterbank war ein Gelbschnabelkuckuck gelandet und... ausgerutscht.
"Also wirklich, das du mich so erschrecken musste.", schimpfte Celina und ging zu dem Tier um ihm das Pergament abzunehmen.
"Ein Glück, das du die letzte Essenz noch nicht zugetropft hast.", murmelte Snape.
"Oh doch, das habe ich schon."
"Wann?", fragte er.
"Gerade als du dich umgedreht hast.", sagte sie gleichmütig und überflog die Zeilen.
"Wie viel?"
"Wie in der Rezeptur steht."
Severus Augen weiteten sich. "Das ist die doppelte Menge.", sagte entsetzt.
"Ja, natürlich ist es die doppelte Menge.", giftete Celina. "Ich habe dir schon mal gesagt, vertrau mir."
Snape sah sie zweifelnd an. Celina kam auf ihn zu und legte ihre Arme um seinen Hals.
"Keine Sorge, ich vergifte dich schon nicht. Ich brauche dich schließlich noch." Dann stopfte sie den Brief in ihre Tasche und wandte sich wieder ihrem Kessel zu. "Du solltest besser anfangen, sonst wird das bei dir nichts mehr. Meiner ist fast fertig. Welchen Geschmack möchtest du? Karamell oder Erdbeere."
"Mir egal.", sagte Severus inzwischen mürrisch wie eh und je und begann mit der Arbeit.
Celina sah ihm interessiert zu, während Snape ganz im Brauen vertieft, den Trank für ihren Stiefbruder mischte. Er hob eine Hand und griff nach einer grünen Flasche.
Celina legte ihre auf seinen Arm und sah ihn strafend an. "Du sollst ihn nicht vergiften.", mahnte sie.
"Er wollte mich umbringen lassen.", verteidigte er sich.
"Trotzdem, er würde es merken. Halte dich an den Plan."
Missmutig sah Snape zu, wie Celina die Flasche an sich nahm und sie wegstellte. Er nutzte die Chance und schüttete zwei Tropfen einer anderen Flüssigkeit in den Trank. Hastig stellte er sie zurück, als Celina sich ruckartig umdrehte. "Hast du was gemacht, Sev?" Ihr Blick bohrte sich in sein Gewissen.
"Nein.", erwiderte er schnell. Zu schnell, wie Celina fand.
"Doch das hast du.", korrigierte sie ihn.
"Wieso verdächtigst du mich? Hast du Augen im Hinterkopf?", schimpfte er trotzig wie ein Kind. Celina holte wortlos den Brief hervor.
Er war von Narzissa. "Da stand, das Tassilo an deinem Trank ersticken würde, deshalb wusste ich sofort, das die grüne Flasche nicht für den Trank nötig war. Jetzt steht hier." Sie drehte den Brief um und starrte ihn ungläubig an. "Er bekommt Bauchschmerzen und ... das ist ja ekelhaft." Snape las den Brief von der anderen Seite kopfüber. Er grinste. "Da ist mir wohl ein Tropfen zu fiel hineingefallen."
"Slytherin.", knurrte Celina und musste sich ein Lachen verkneifen.

5. März, Freitag

Tassilo saß abwartend in dem Sessel von Celinas Büro. Er schien vergnügt und guter Dinge.
Nichts ließ ihn auch nur ahnen, was direkt vor seinen Augen geschah.
Wahrscheinlich weil es zu nahe war, wie seinen Schwester einmal sagte.
Was direkt vor der Nase passiert, wird leicht ignoriert.
"Schwesterchen.", wurde sie begrüßt, als sie dir Tür zumachte.
Celina zuckte leicht zusammen, hatte sich aber sofort wieder im Griff.

"Was machst du hier?", fragte sie.
"Dich besuchen. Wir sehen uns in letzter Zeit so wenig. Setzt dich doch."
Sie tat wie ihr geheißen.
***
Phoebe Malfoy lief den Gang entlang und blieb vor Fortunas Büro stehen. Sie wollte gerade klopfen, als sie aus einem Instinkt heraus innehielt und horchte.
Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Das war die Stimme von Tassilo.
Sie war dem Zauberer erst einmal begegnet, aber ihr Spiongedächtnis ordnete ihn sofort richtig zu.
Die Neugier siegte und so trat sie in den Schatten der Tür und lauschte.
Was sie da zu hören bekam, ließ sie aufschreien.
Erschrocken legte sie die Hand auf den Mund und sah sich um, doch es war niemand da, der sie gehört hatte und so versuchte sie sich wieder zu beruhigen.
Im Raum scharrte ein Stuhl und Phoebe hielt den Atem an.
***
"Jetzt also doch Gift? Der Dolch war dramatischer.", sagte Tassilo gerade, als er ein unterdrückten Schrei von draußen hörte. Celina schien nichts aufgefallen zu sein.
Sein Blick richtete sich zur Tür.
"Ich will sicher sein, das er sich nicht wehrt, wenn ich zusteche. Wäre mir nicht so lieb. Zauberei würde in diesen Mauern sofort auffallen.", sagte Celina gelassen und lehnte sich scheinbar entspannt zurück.
"Du hast Recht." Tassilos Blick richtete sich wieder auf seine Schwester. "Ich muss los. Wir sehn uns sicher bald.", sagte er und stand auf.
Bevor er in den Kamin stieg warf er noch einmal einen Blick auf die Tür, dann verschwand er.
***
Phoebe war einen Moment fassungslos. Sie musste was tun.
Fieberhaft überlegte sie was.
Sie erwog es einen ihrer Freundinnen zu erzählen, doch die waren zu unreif, dachte sie.
Dann überlegte sie, ob sie es Lisa erzählen sollte, doch sie wusste, dass sie Professor Snape nicht besonders gut leiden konnte.
Am Ende würde sie Professor Fortuna noch helfen, den Zaubertranklehrer umzubringen. Da fiel ihr Blick auf ihren Bruder, der nichts Böses ahnend auf dem Weg zur großen Halle war.
"Draco, ich muss dir unbedingt was erzählen.", stürzte sie auf ihn zu.
"Ach ja, was denn?", entgegnete er eher gelangweilt. "Hast du irgendwelchen Flöhen zugehört."
"Ach halt die Klappe, nein, es ist etwas ganz Furchtbares. Ich habe gerade gehört wie..."
"Da bist du ja.", wurde sie von Lisa unterbrochen. "Ich habe dich schon überall gesucht. Komm mit, du musst mir helfen." Und schon zog das Rawenclawmädchen die junge Malfoy mit sich.
"Phoebe sah ja so aufgewühlt aus, was wollte sie denn?", fragte Herm, die neben Draco trat.
"Keine Ahnung, hat mal wieder spioniert und unglaubliches herausgefunden." Dramatisch hob er die Hände, während er seine Schwester nachahmte.
"Aha. Und was?"
"Kam nicht mehr dazu es zu erzählen, sie wurde gewissermaßen von Lisa verschleppt." Er wies hinter sich.
"Na ja, gut Wir werden es schon erfahren. Lange hält sie es nie aus ein Geheimnis für sich zu behalten.", zuckte Herm mit den Schultern und Draco nickte. Dennoch war er besorgt. Er kannte seinen Schwester zu gut um zu wissen, das es diesmal wirklich wichtig war.
Er würde sie fragen, sobald er sie wieder traf.
***
Narzissa kam zur Tür von Lucius Arbeitszimmer gestürmt und stütze sich auf die Schreibtischplatte auf.
"Wir müssen sofort nach Hogwarts.", rief sie.
Ihre Haare hatten sich gelöst und fielen wie ein Schleier herab. Ein Anblick, den Lucius schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Lucius war etwas verwirrt. "Warum?"
"Frag nicht zu viel, sondern komm." Schon war seine Frau aus dem Zimmer und warf sich einen Mantel über.
Seufzend stand er auf und folgte ihr.
"Gut, fahren wir nach Hogwarts. Wenn uns jemand sucht, werden wir sagen, wir gehen wieder in die Schule.", murmelte er trocken.
"Beeil dich."
Lucius verdrehte die Augen. "Kannst du mir mal sagen, was das soll? Was um alles in der Welt hat dein Sohn schon wieder angestellt, das einen Besuch bei Dumbledore rechtfertigt?"
"Nicht Draco. Phoebe."
***
Einen Gestallt löste sich aus dem Schatten eines Baumes, als Phoebe auf dem Weg zum Kräuterkunde daran vorbei kam. Sie war allein, denn sie hatte mit Lisa noch nach Wolle für den Schal für Adrian gesucht und sich dabei verspätet.
Ihre Gedanken rasten die ganze Zeit um das Gehörte. Um den Mord an Severus Snape.
Sie konnte kaum glauben. Das Professor Fortuna, dass wirklich vorhatte.
"Sosehr kann sie ihn nicht hassen. So falsch ist sie nicht.", murmelte sie leise, als sie von einer blauen Lichtspirale erfasst wurde.
Der Boden schien unter ihren Füßen weggerissen worden zu sein und sie stürzte.
Ihr Kopf schlug gegen eine Wurzel und für ein paar Sekunden verlor sie das Bewusstsein.
So sah sie nicht, das Lächeln und die eiskalten Augen von Tassilo, der seinen Zauberstab in den Ärmel schob und davon ging.
"Phoebe, ist alles in Ordnung?", fragte da einen Mitschülerin aus ihrem Haus hinter ihr und half ihr auf. "Was ist denn passiert?", fragte sie weiter und klaubte die Bücher zusammen.
"Ich muss gestolpert sein.", murmelte Phoebe und rieb sich die Beule an ihrem Kopf.
Sie war irgendwie müde und fühlte sich leer.
"Wirklich alles okay?" Das andere Mädchen sah sie durchdringend an. Wie war doch gleich ihr Name, überlegte Phoebe.
"Ja, alles bestens."
"Na dann los, dann kommen wir noch rechtzeitig." Sie zog Phoebe am Ärmel mit sich und rannte Richtung Gewächshäuser.
***
"Wer ist denn heute dran?", fragte Lisa und sah sich um. Terry nickte zu den Gryffindors hinüber.
"Padma und Ron. Verteidigung.", grinste er.
"Ach wirklich?" Ihre Augen leuchteten auf. "Und?" Sie sah Padma aufmerksam an.
Diese füllte sich in aller Ruhe ihre Cerialien in einen Schüssel und rührte bedächtig die Milch unter.
"Wir haben immer noch Insekten, nicht?"
"Was wird es denn diesmal?"
"Wie reagiert wohl ein Mensch auf Insektenvernichtungszauber?", überlegte Padma und legte ihre Stirn in Falten.
"Weiß nicht, aber ich bin sicher, wir werden es bald erfahren.", sagte da Ron, der plötzlich hinter Padma stand und grinste. "Wir sehn uns gleich in Zaubertränke."
Padma nickte und schlang ihr sorgsam zusammen gemischtes Frühstück lieblos hinunter, bevor sie aufsprang und Ron hinterher eilte.
***
"Heute behandeln wir Insektenvernichtungszauber.", begann Professor Fortuna und erwartete das übliche stöhnen, doch zu ihrer Verwunderung bliebe es aus.
"Es ist ein sehr trockenes Gebiet und im Allgemeinen nur für Magier, die eine Gärtnerlaufbahn einschlagen wollen, wirklich interessant."
Immer noch hingen alle Blicke an ihren Lippen. Sie war etwas verwirrt.
Warum starrten die Schüler sie nur so an? Sie hatte dieses Thema zum sterben langweilig gefunden.
"Wie ich sehe interessiert es euch sehr. Dann werdet ihr es bedauern, dass wir darüber, auch wenn es ein großes Gebiet ist, keinen Test schreiben werden." Die Schüler nickten eifrig.
"Nun, dann. Ich zeige euch zunächst ein paar einfache." Sie hob ihren Zauberstab und sagte die entsprechenden Sprüche auf.
Die wenigen Insekten, die sie zuvor erscheinen ließ, fielen in einen Art Koma.
Padma meldete sich.
"Ja, Miss Patil?"
"Gibt es auch noch andere Sprüche? Welche, die die Insekten nicht nur in Schockzustände versetzten, sondern, vielleicht... auflösen?"
"Ja, die gibt es, aber die nehmen wir erst das nächste Mal durch."
"Ach, bitte zeigen sie uns einen."
"Warum wollen Sie das?" Aufmerksam sah Professor Fortuna sie an.
Padma zuckte kurz zusammen. Eine Ausrede, schnell, dachte sie.
"Weil ich ihr nicht glaube.", warf da Ron ein. Padma drehte sich erleichtert um und nickte.
"Sie hat behauptet, dass es solche Zauber gibt, aber ich glaube ihr nicht.", sagte er weiter.
Professor Fortuna lächelte milde. "Ich verstehe. Aber warum glauben Sie, dass es solche Zauber nicht geben soll. Immerhin können wir alles auflösen.", belehrte ihn die Professorin. "Aber um es zu beweisen, werde ich es ihnen zeigen. Der Spruch ist witzigerweise ähnlich dem eines Scherzfluches."
Sie sagte den entsprechenden Spruch und beschrieb mit ihrem Zauberstab einen Kreis. Die hummelartige Biene verschwand.
"Wow." Ehrfürchtig sah Ron zu dem Glas, wo nun nichts als Luft war.
"Wollen Sie es versuchen, Mister Weasley?"
"Ja." Er schwang wie Fortuna es vorgemacht hat den Stab und sofort war die violette Fliege im dritten Glas verschwunden.
"Das ist klasse, das muss ich meiner Mom zeigen."
Dann setzte er sich wieder hin.
Die Klasse folgte weiter dem Unterricht mit vollster Aufmerksamkeit. Am Ende verabschiede sich Fortuna und ging.
Lisa sah zu Padma, die Ron kaum merklich zunickte. Da schlich auch schon ein Lichtstrahl auf Pancy zu.
Sie zuckte kurz zusammen, schüttelte den Kopf und ging dann hinaus.
Die anderen unterdrückten ein Kichern, um nicht die Aufmerksamkeit der Mitschülerin auf sich zu ziehen, doch kaum war sie aus dem Raum verschwunden, da brüllten sie vor Lachen.
Pancy drehte sich kurz um. Sie kniff die Augen zusammen.
Ein Drittklässler sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Einem zweiten fiel die Kinnlade bis zu den Knien. Da erst bemerkte sie, dass sie froh und als sie ihren Mantel enger um sich ziehen wollte, stellte sie voll Entsetzten fest, dass der weg war.
Ebenso ihr Rock, ihre Bluse und ihre Stümpfe.
Sie stand in Unterwäsche und Schuhen auf den Gang und starrte entsetzt an sich hinab.
Als sie sich umdrehte, sah sie noch wie sich die letzten Kleidungsstücke auflösten.
"Miss Parkinson, was soll der Unsinn?", zischte da ihr Hauslehrer hinter ihr und sie presste die Bücher vor ihre Brust.
"Professor.", jammerte sie.
"Wo ist Ihr Mantel? Ihre Kleidung?"
Sie deutete hinter sich. "Aufgelöst."
Mit zusammengekniffenen Lippen zog Snape seinen Zauberstab aus dem Ärmel und verpasste Pancy einen Umhang, der am Hals so eng war, das sie befürchtete keine Luft mehr zu bekommen.
"Dafür verlange ich eine Erklärung. Nach der letzten Stunde finden Sie sich in meinem Büro ein. Und jetzt sorgen Sie dafür, dass Sie wieder etwas Vernünftiges anbekommen."
Pancy nickte mit hoch rotem Kopf und stürmte davon.
Snape drehte sich zu den gaffenden Schülern um. Sein Blick fiel auf die Hauswappen.
"Gryffindor und Rawenclaw jeweils zehn Punkte Abzug.", sagte er nicht ohne Genugtuung. Dann schritt er davon. Vor dem Klassenraum der siebenten Klasse wurde er kurz langsamer, als er das Gelächter hörte. Schüttelte aber dann den Kopf.
***
"Phoebe. Phoebe warte doch mal.", rief Draco und lief zu seiner Schwester, die quer über den Hof ging.
Das Mädchen schien ihn nicht zu hören und ging weiter.
"Jetzt bleib doch mal stehen.", sagte Draco und fasste sie bei der Schulter.
Erschrocken drehte sie sich um.
"Bist du taub geworden, oder was?", giftete er. "Ich habe dich die ganze Zeit gerufen. Also, was ist jetzt mit dem, was du mir heute Morgen unbedingt erzählen wollest?"
"Heute Morgen?", sie zwinkerte verwirrt mit den Augen.
"Ja, heute Morgen, bevor Lisa dich mitgeschleift hat. Du hast irgendwas ausspioniert und wolltest es mir erzählen. Du weißt übrigens, dass du irgendwann, mal mächtig Ärger bekommen wirst?"
Immer noch sah Phoebe ihn verständnislos an. "Ich weiß überhaupt nicht, wovon du da redest. Wer bist du überhaupt?"
***
"Na ja, das wird doch langsam. Was sagst du dazu Nr 367."
"Was ich dazu sage? Es wird wieder durcheinander, wie immer, wenn du versuchst mehrere Erzählstränge nebeneinander laufen zulassen."

"Ach halt die Klappe, wer fragte dich denn?"
"Du? Egal,... wie geht es weiter?"
"Sei nicht so neugierig. Das wirst du schon sehen. Jetzt haben wir erst einmal einen dramatischen Höhepunkt. *grins*"
"Deine Leser, werden dir wieder an die Gurgel springen. *pfeif*"
"Klappe, sag ich."
"*singsang* Das wird dir nichts nutzen, ich bin eine inner Stimme, du kannst mich nicht zum schweiffggmmmpfhfgbnml."

"*singsang* Und ob ich das kann. Also, ernst jetzt. Wir kommen zu wichtigen Thema. Dem *Trommelwirbel* Outtake. Danke, danke, Blumen und Autogramme später. *sich verbeug*"
"Eingebildet bist du wohl gar nicht?"
"Wer bist du jetzt?"
"Nr 368."
"Oh"
Outtake:

Herm, die Einbrecherin Teil 2
Bleich schimmerte der Mond durch die Scheiben, als eine junge Frau über den dichten Teppich schlich. Ab und zu vernahm man ein leises, triumphierendes Kichern, wenn sie in besonders schönes Stück entdeckt hatte, doch jedes Mal, hielt sie inne und lauschte.
Nein, der Hausherr war noch nicht wach.
"Gut.", formte sie tonlos mit den Lippen und schlich auf Zehenspitzen weiter. Sie entdeckte einen Spalt und vermutete da hinter den Familienschatz.
"Mein Schatz.", flüsterte sie immer wieder.
(Anmerk. der Autorin: Sie hat wahrscheinlich zu viel Herr der Ringe gesehen.)
"Was um alles in der Welt soll das?", rief da plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr und sie fuhr herum.
Es war ihr Ehemann. Den Ring an seiner Hand erkannte sie sofort, als das wertvolle Stück, das sie damals auf seinen Finger geschoben hatte, wieder.
Verschwörerisch hielt sie ihren auf den Mund. "Schscht, sie nur was Herm findet." (Eindeutig zu viel HdR!)
"Hermione, bitte komm wieder ins Bett. Es ist halb drei Uhr morgens.", sagte Draco.
Da nahm sie sich die Zeit ihn anzusehen. Seine Haare standen nach allen Richtungen ab. Der Morgenmantel war halb offen und an seinen Füßen gab es nur einen Schuh.
Den linken.
Wahrscheinlich war er unsanft aus tiefen Träumen gerissen worden.
"Stell dir doch mal vor. Wir sind jetzt verheiratet. Alles was ich hier erbeute, gehört uns beiden."
Prüfend legte Draco eine Hand auf ihre Stirn.
Nein, Fieber hatte sie keines.
"Herm." Eindringlich sah er sie an. "Das Haus gehört uns bereits. Alles was du hier siehst, ist unser Eigentum. Wenn, dann bestiehlst du dich selber und das ergibt wirklich keinen Sinn, dass musst selbst du einsehen."
"Dort liegt der Schatz." Sie deutete zu der Spalte.
"Nein, Herm, da liegt kein Schatz, da ist der Wintergarten." Draco rang zusehends nach Fassung.
"Duuuu, Daddy.", quietschte da einen Stimme neben ihm. "Was macht Mommy da?"
Draco beugte sich zu dem dreijährigen Mädchen hinunter.
"Glaub mir, das weiß sie nicht mal selber.", sagte er und nahm sie auf den Arm.
Müde lehnte sie den Kopf gegen seine Schulter und schielte zu ihrer Mom, die auf den Spalt in der Wand zu schlich.
"Ich werde ihn bekommen. Mich kann man nicht an der Nase herum führen.", flüstere Herm.
Draco hob misstrauisch den Blick. "Schatz? Du willst doch nicht wirklich da durch, der ist höchstens 30 cm breit.", warnte er.
Ruckartig blieb Herm stehen. "Willst du damit sagen, das ich zu FETT BIN?"
"Ich will damit sagen, dass es etwas eng werden wird, du bist im 8 Monat schwanger.", erwiderte Draco verzweifelt.
"Ach, Käse, das habe ich vergessen.", maulte sie.
"Wie kann man so was vergessen?"
Herm zuckte mit den Schulten und ließ sich in einen Sessel fallen.
Draco kam zu ihr hinüber und sah sie prüfend an. "Du wartest hier. Ich bringe nur schnell Lucy zu Bett. Okay?"
Herm nickte und gähnte. Er hatte noch nicht mal das Zimmer verlassen, da war sie auch schon eingeschlafen.
Kurz darauf kam er wieder die Treppe hinunter und sah auf seine schlafende Frau. Er schüttelte den Kopf. "Was soll ich bloß mit dir machen?"
Er schwang den Zauberstab, den er diesmal in weiser Voraussicht mitgenommen hatte und beförderte sie zurück ins Bett.
***
Wood und Flint, Version 1
Flint und Wood überraschen Celina und Severus in ihrem Büro, wo diese sich mal wieder fetzten, jedenfalls scheint es so.
Weder Marcus noch Oliver waren sich da wirklich sicher. Vorsichtig schlossen sie die Tür und gingen davon.
"Sie geben eine merkwürdiges Paar ab, nicht?", sagte Flint und Wood nickte.
Marcus dachte kurz an Susan und was wohl die anderen zu ihnen Beiden sagen würden. Hufflepuff und Slytherin war genauso merkwürdig. Mit einem Lächeln dachte er an den vergangenen Tag, als Susan im 'Raum der Wünsche' über ihn her gefallen war. Oder er über sie? So genau wusste er es gar nicht mehr.
Das würde er mit Susan noch einmal ausführlich besprechen müssen, dachte er und grinste noch breiter. Oliver sah ihn von der Seite an.
"Ist zwischen dir und deiner Freundin wieder alles im Lot?", fragte er Flint.
"Wie kommst du darauf?"
"Du bist wieder so ausgeglichen."
"Ich habe keine Freundin.", erwiderte Flint schnell. Wenn er es zugeben würde, würde Wood bestimmt wissen wollen, wer es war.
"Dann ist es ein Freund?", vermutete Oliver weiter.
Sein Kollege blieb ruckartig stehen.
Dunkelrot vor Zorn knurrte er: "Einen WAS?!"
Oliver hob alarmiert die Augenbrauen und sah zu, dass er Land gewann.
Marcus rannte mit gezücktem Zauberstab hinter ihm her. Als sie um eine Ecke kamen, trafen sie auf Dumbledore.
"Aber, sie sollen doch ein Vorbild sein.", schüttelte dieser den Kopf. Die Beiden blieben ruckartig stehen
"Er hat gesagt ich hätte einen Freund als Freundin?", beschwerte sich Marcus.
"Und haben sie?", fragte der Direktor.
"NEIN!"
"Warum regen sie sich dann so auf?"
Flint überlegt, ob er sich von der Treppe stürzen soll. Würde sich lohnen, fuhr es ihm durch den Kopf, war 7ter Stock.
7ter StOCK!?
Flint drehte den Kopf und sofort sah er die schwere, schalldichte Tür. Er öffnet den 'Raum der Wünsche' und schleift Wood mit rein. Die Tür schwang ins Schloss zu, doch es schnappte nicht ein, so dass Dumbledore, der verwirrt stehen geblieben war, markerschütternde, flehen Schreie, und triumphierendes Lachen, hörte.
Besorgt schob er die Tür auf und sah hinein.
Er sah Wood auf einen Stuhl gefesselt. Die Tränen standen ihm in den Augen, während er sich wandte, um den gebotenen Anblick zu entgehen. Flint, zeigte ihm ein Plakat von Minerva McGonagall in Bikinimode.

Wood und Flint, Version 2
...
Flint überlegt, ob er sich von der Treppe stürzen soll. Würde sich lohnen, fuhr es ihm durch den Kopf, war 7ter Stock.
7ter StOCK!?
Er riss die Tür auf und stiefelte in den 'Raum der Wünsche'. Die Tür schloss nicht richtig und so hörten Wood und Dumbledore, die draußen wartenden, Scheppern, Fluchen und Lachen.
Ab und zu drangen auch wüste Beschimpfungen an ihre Ohren, die sie noch nie gehört haben.
"Ist das erlaubt?", fragte Oliver seinen Direktor.
"Also, wenn Flint mein Kind währe, würde ich ihm den Mund mit Seife auswaschen.", entgegnete der Direktor und Oliver nickte.
Kurz darauf erschien Flint. Seine Haare standen wirr vom Kopf und in seinen Augen hatte sich ein irrer Blick festgesetzt, doch sonst schien er sehr ausgeglichen zu sein.
Dumbledore und Wood erhaschten einen Blick auf zertrümmerte Bilder im inneren des Raumes, die in Scherben, Fetzten und verunziert auf dem Boden lagen.
"Wer war da drauf?", fragte Wood.
"DU!"

5. März, Freitag

"Phoebe, lass die Scherze, ja?", sagte Draco ungeduldig.
"Wer ist Phoebe? Bin ich das?"
"Natürlich bist du das?" Draco sah sie nun misstrauisch an. Kann es sein, das sie ihn tatsächlich nicht erkannte?
"Miss Malfoy.", sagte da jemand hinter ihm und er drehte sich verwundert zu Dumbledore um. Zu seinem noch größeren Erstaunen waren auch seinen Eltern da, was ihm nur bestätigte, das irgendwas ganz und gar nicht mit seiner Schwester stimmte.
"Am besten bringen wir sie zu erst einmal auf die Krankenstation.", sagte der Direktor und schob das Mädchen mit sich fort.
***
"Ihr fehlt nichts weiter.", beendete Madame Pomfrey ihre Untersuchung an Phoebe.
"Sie meinen außer das sie nicht mal mehr weiß, wer sie ist?", fauchte Lucius und schritt gereizt vor Phoebes Bett auf und ab.
Aufgebracht kamen Hermione und Lisa in den Raum gestürmt.
"Was ist passiert? Wer hat das getan?", fragten sie.
"Wer seid ihr?", antwortete Phoebe mit einer Gegenfrage und Lisa und Herm fielen, so schien es die Kinnladen bis zu den Kniekehlen. Ihre Augen waren weit geöffneten und sie stotterten. "Das...das ist doch jetzt ein Scherz, oder?"
"Nein. Ein Gedächtniszauber. Da war jemand gründlich und hat alles gelöscht. Sie kann von Glück sagen, das sie ihre Emotionen noch hat.", grummelte Lucius.
Da erst nahmen Herm und Lisa die Eltern der Patientin wahr.
"Guten Tag Mr und Mrs Malfoy.", sagte Lisa höflich. Hermione war weniger taktvoll, immerhin hat sie einen ganzen Sommer in ihrem Haus verbracht.
"Was macht ihr denn hier? Oh, verstehe, du hast es vorhergesehen.", beantwortete sie ihre Frage gleich selber, als sie Narzissa ansah.
"Ihr kennt euch?", fragte Phoebe und lächelte unbestimmt zu Herm hinüber.
"Ja, natürlich kennen wir uns. Ich habe den letzten Sommer bei euch zu Hause verbracht. Das sind doch deine Eltern.", versuchte Herm zu erklären.
"Ach so, deshalb regen sie sich die ganze Zeit so auf, das ich krank bin.", nickte sie. "Und wer ist der da?" Ihr Finger schoss auf Draco, der erstaunt aufsah.
"Das ist Draco Malfoy, dein Bruder.", entgegnete Lisa ungläubig.
"Aha, und du?"
"Ich bin Lisa, wir sind in einem Haus."
"Was für ein Haus?", fragte Phoebe weiter. "Und wo bin ich hier?"
"Ich sehe schon, wir müssen von ganz von vorne anfangen." Lisa seufzte kurz und setzte sich dann auf die Bettkante. Geduldig begann sie dem Mädchen von Hogwarts zu erzählen. Sie wurde nur einmal unterbrochen, als Phoebe aufgeregt und mit glänzenden Augen fragte. "Ich bin eine Hexe? So richtig? Kann ich auch zaubern?"
Lucius war einem Nervenzusammenbruch nahe. Wie konnte einen Malfoy vergessen, das sie magisch war?
"Das wird mir der jenige, der es ihr angetan hat büßen.", knurrte er und Narzissa hatte Mühe ihn zu beruhigen.
"Wie lange dauert es, bis sie ihre Erinnerungen wieder hat?", fragte Narzissa Dumbledore.
"Ein zwei Wochen vielleicht? Es wäre einfacher, wenn wir wüssten was genau das für ein Gedächtniszauber war oder wenn sie sich wenigstens an ETWAS erinnern würde."
"Wie soll das gehen, wenn sie sich an gar nichts erinnern kann?", zischte Lucius ungehalten. "Ich nehme sie mit nach Hause. Da hat sie ihre Ruhe. "
"Das halte ich für keine so gute Idee, Mister Malfoy. Sie wird sich eher hier erinnern." Dumbledore drehte sich zur Tür und als hätte er es geahnt, trat in dem Moment Celina durch die Tür.
"Ich habe schon gehört.", sagte sie und trat an Phoebes Bett. Aufmerksam betrachtet sie das Mädchen, das immer noch Lisas Ausführungen über ihr Leben, an das sie sich nicht erinnern konnte, lauschte.
"Was denkst du?", fragte Albus sie.
"Alle Erinnerungen weg? Aber die Emotionen sind noch da." Der Direktor nickte. Er war zu dem gleichen Schluss gekommen.
"Sie erinnert sich noch nicht mal an Miss Granger, oder ihre Familie? Komisch, ich dachte immer, sie haben ein gutes Verhältnis zu einander. Ich habe so was Ähnliches vor ein paar Jahren gesehen. Die Erinnerungen kommen wieder, es dauert nur.", beruhigte sie Narzissa.
"Was hat man denn damals gemacht?"
"Die Hexe hatte schlagartig ihr Gedächtnis wieder, als ihr Mann sie besuchen kam. Das meine ich mit Emotionen. Je nach dem wie stark die Gefühle sind, umso schneller erinnert sich das Opfer. Es ist auch einen Sache, des erinnern wollens. Manches lässt sich selbst mit dem stärksten Zauber nicht löschen."
Lucius hörte ihr schweigend zu, bis er die Bedeutung begriff. "So das heißen sie WILL sich nicht an uns, ihrer Familie erinnern?", schrie er fast.
"Oder der Zauber war zu mächtig. Das Beispiel war schlecht gewählt. Ich kenne bis jetzt niemand, der sich an seine Familie erinnert. Oder Freunde.", setzte sie mit einem Blick zu Herm und Lisa zu. "Dafür sorgt der betreffende Magier schon. Nein, was ich meine ist, das niemand wusste, das diese Hexe verheirate war und deshalb war der Magier damals nicht intensiv genug mit dem Löschen vorgegangen. Das war auch alles Zufall oder zusammentreffen glücklicher Umstände.", beschwichtigte Celina ihn.
Hermione sah ihre Professorin genauer an. Woher wusste diese das so genau?
Und warum hatte sie das Wort 'glücklich' eher gequält gesagt?
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es war doch nicht etwa Celina gewesen, die der armen Hexe damals das Gedächtnis gelöscht hatte?
Celina sah sie plötzlich an, und als hätte sie die Gedanken erraten, sagte sie: "Der Gedächtniszauber kann manchmal die letzte Rettung sein, um sich selber zu schützen, ohne zu töten. Da entfällt einem schon mal das einen oder andere."
Immer noch waren ihre Augen auf sie gerichtet und in Herm machte sich ein unheimlicher Gedanke breit. Ob Celina wusste, das auch sie schon mehrfach Obliviate an gewannt hatte?
Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Phoebe mit skeptischen Blick zu ihren Eltern und Draco sah.
"Sie sind also mit mir verwandt?", fragte sie. Lisa nickte.
"Und wer ist dieses Mädchen? Das behauptet hat bei uns gewohnt zu haben?"
"Das ist Hermione Granger, die Freundin von deinen Bruder und einen sehr begabte Hexe."
Phoebe legte ihren Kopf leicht schief und sah Herm nachdenklich an.
"Dich mag ich.", kam sie zu dem Schluss und nickte. "Und dich auch.", wandte sie sich zu Lisa, die lächelte.
"Und ich?", fragte Draco leicht verstimmt.
"Du bist mein Bruder.", kam es als Antwort, als wenn das alles erklären würde.
"Schluss mit dem Theater, du kommst mit nach Hause.", bestimmte Lucius, doch Phoebe schien da andere Meinung zu sein.
"Wer bestimmt das?"
"Ich! Und ich bin dein Erziehungsberechtigter.", knurrt er.
"Das kann ja jeder behaupten. Erstmal will ich Beweise."
Lucius sah sie irritiert an. Die anderen begannen zu lachen. So hat noch keiner gewagt mit ihm zu reden.
Er wollte gerade etwas sagen, als er unterbrochen wurde. Harry kam in den Krankenflügel gelaufen
"Professor Dumbledore, ich soll sie holen, es ist...", er brach ab, als er die vollständig versammelte Familie Malfoy sah.
"Guten Tag", sagte er höflich und bekam ein knappes Nicken von Lucius und einen interessierten Blick von seiner Frau. Draco ignorierte ihn, wie immer und Herm lächelte ihn fröhlich zu.
"Was ist denn passiert? Ist Phoebe krank?", fragte er.
"Nein, sie liegt nur zum Spaß hier?", entgegnete Draco sarkastisch.
Harry drehte genervt die Augen. So einen Antwort hatte er erwartet.
Sein Blick streife gerade Phoebe, als diese aufschrie und auf Harry deutete.
"Dich kenne ich. Du bist Harry Potter, der Junge der überlebt hat."
Draco starrte fassungslos zu seiner Schwester. "Den da erkennst du, aber deinen eigenen Bruder nicht?", rief er. "Wieso? Wie kann man sich an so einen Loser erinnern?"
Dann drehte er sich zu Harry und knurrte: "Was hast du mit ihr gemacht?"
"Ich? Gar nichts. Hey, was soll die Frage?" Harry richtete sich auf und sah seinen Erzrivalen herausfordernd an.
"Es muss ja einen Grund geben, das sie sich ausgerechnet an dich erinnert, nicht?"
Dracos Blick wanderte zu Hermione, die mit den Schultern zuckte.
"Offensichtlich ist das die Schwachstelle im Zauber gewesen. Der Angreifer hat die Erinnerung an Mister Potter nicht gründlich genug gelöscht. Das ist gut, dann wird die Genesung viel schneller voran gehen.", überlegte Professor Fortuna laut und Lucius starrte sie an.
"Und was soll das heißen?", hackte er sofort nach. Ihm schwante Übles. Sofort richtete er seinen Blick auf seine Frau, die den Kopf schüttelte und er atmete erleichtert aus. Obwohl...
Misstrauisch betrachtete er Harry.
Auch wenn es ihm missfiel, so musste Lucius doch zugeben, das dieser Potter in den Augen eines jungen Mädchens durchaus gut aussah, zudem war er berühmt und auch nicht ganz so dumm.
"Phoebe wird die Schule wechseln.", bestimmt er und Narzissa sah ihn verwirrt an.
"Warum sollte sie das tun?"
"Weil ich das so sage. Hier gibt es zu viele Potters.", knurrte Lucius.
"Genau genommen ist das nur einer."
"Einer zu viel. Und jetzt Schluss, ich sage sie wechselt, je eher, desto besser."
Überhaupt war er zu dem Schluss gekommen, dass sie lange genug in Hogwarts waren.
"Sie wird bleiben.", zischte Narzissa. "Hier ist sie in guten Händen und am sichersten. Außerdem hast du Cel... Professor Fortuna doch gehört, das sie hier am schnellsten ihren Erinnerungen zurück kommt."
Lucius knirschte kaum hörbar mit den Zähnen, gab aber nach.
Sie machten sich für die Abreise bereit.
"Also, Kleines, werde wieder gesund und versuche dich an uns zu erinnern." Narzissa umarmte ihre Tochter, die es über sich ergehen ließ. Sie kannte die Frau nicht und wusste auch nicht warum sich alle, die sich als ihre Familie vorgestellt haben, so darüber aufregten, das sie sich an den dunkelhaarigen Jungen erinnerten hatte.
Sollten sie doch froh sein.
Dann kam der Mann, von dem man sagte, es wäre ihr Vater auf sie zu und sah sie an.
"Ich will keinen Klagen hören, Tochter. Du wirst wieder gesund und zwar so schnell wie möglich und du hältst dich von Potter fern. Wahrscheinlich ist er Schuld, das du jetzt hier liegst."
Phoebe nickte artig und da sah sie so was wie ein liebevolles Lächeln in seinen Augen. Kurze Zeit später waren ihre Eltern weg.
Dann kam das Mädchen, das man als Freundin ihres Bruders vorgestellt hatte und setzte sich auf den Bettrand.
"Hör bloß nicht auf deinen Vater.", sagte sie. "Harry ist schon in Ordnung. Außerdem scheint er dir dein Gedächtnis zurückzugeben, das ist doch gut."
"Seid ihr schon lange zusammen? Du und mein Bruder?"
Herm drehte sich zu Draco um, der am Fußende stand und seinen Finger um den Bettrahmen krallte.
"7 Monate und 2 Tage.", sagte Draco und Herm schüttelte den Kopf. "Nicht ganz, wir waren zwischendurch getrennt."
"Ach ja, wieso?" Neugierig sah Phoebe auf.
"Deine lieber Bruder hat mich verflucht und sich nicht dafür entschuldigt.", sagte Herm.
"Hab ich wohl."
"Ja, später, nachdem ich dich darauf aufmerksam gemacht habe.", rief nun Herm.
"Ich hätte es schon eher getan, wenn du nicht so unglaublich stur gewesen wärst. Weißt du was sie mir angetan hat?" Er sah fragend zu Phoebe, die verwirrt die Augenbrauen hob.
Hatte er es schon vergessen, dass sie keine Erinnerungen mehr hatte?
"Einen Woche lang war ich ihren Angriffen ausgesetzt. Insektenangriffe, Teufelschlingen, ich wurde in einen Frosch verwandelt und habe einen Stunde auf einen fliegenden Stuhl verbracht.", zählte er auf.
Celina hob interessiert die Augenbrauen und dachte unwillkürlich an einen Schülerin, der in letzter Zeit auch ein Unfall nach dem anderen passierte.
Richtig, sie erinnerte sich, dass auch Draco einmal so eine grauenvolle Woche hatte.
Ob Herm auch diesmal...?
"Das war doch alles purer Zufall.", winkte da das Mädchen ab.
"Aber lustig.", grinste Harry und Lisa kam nicht umhin zu lächeln.
"Zufall, natürlich.", sagte Draco sarkastisch.
"Willst du mir irgendwas unterstellen?" Herm war nun aufgestanden und sah ihn ungläubig an.
"Natürlich nicht, Schatz.", sagte er schnell.
"Doch, das willst du."
"Ich habe doch gerade gesagt, das..."
Doch er konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn er wurde von Herm unterbrochen. "Du weißt genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mich Schatz nennst. Das tust du doch nur, um mich auf die Palme zu bringen."
Draco setzte seine Unschuldsmiene auf und zeigte auf sich selber. "Ich?", fragte er ungläubig.
Lisa drehte sich zu Phoebe, die die beiden voller Neugierde betrachtet. "Und das kommt dir nicht bekannt vor?"
"Doch irgendwie schon.", nickte sie nun und hatte sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
***
Lucius und Narzissa waren gerade auf dem Weg zum Haupteingang, als Severus Snape ihnen über den Weg lief.
"Guten Tag, Professor Snape.", grüßte Narzissa ihn.
Severus nickte kurz und blieb stehen.
"Wie macht sich denn unser Sohn?", fragte Lucius.
"Er ist fleißig, höflich und rücksichtsvoll, wie eh und je."
"Also gar nicht. Schön zu hören." Lucius nickte.
"Nicht anderes als auch die anderen Schüler in meinem Haus."
"Wir müssen weiter. Celinas Kleid wir dir gefallen, da bin ich sicher.", zwinkerte Narzissa und ging davon.
"Kleid?", fragte Severus.
"Soviel ich weiß, stirbst du doch bald, viel Spaß und übertreibe es nicht.", sagte nun Lucius trocken und folgte seiner Frau.
Snape sah den beiden düster nach. Die hatten gut lachen. Die wurden ja auch nicht in einer Holzkiste liegen und für tot erklärt werden.
Er machte sich immer noch Sorgen, wegen des Schlaftrunks, den Celina gemischt hatte.

6. März, Samstag

Minerva McGonagall kam in Dumbledores Büro gestürmt. Verwundert sah der Zauberer auf. Ein solches Verhalten war er sonst nicht von seiner Kollegin gewohnt.
"Ein Sache stört mich.", kam sie ohne Einleitung zum Punkt. "Wenn Celina einen Riddle ist und die Riddles alle Verräter töten, wie kannst du sicher sein, das sie Severus nichts antut?"
"Die einzige Möglichkeit ihn zu töten, ohne das es weiter auffällt, wäre ihn mit dem Schlaftrunk zu vergiften, aber so wie ich Severus kenne, würde er eher Ballett tanzen, als irgendjemand fremden einen Zaubertrank brauen zu lassen, der für ihn bestimmt ist. Und schon gar nicht, wenn es sich um den irgendjemand, um eine so schlechte Zaubertrankschülerin handelt, wie es Celina einst war. Ich habe gehört, sie hätte ihre Professor seinerseits bestochen um überhaupt einen halbwegs passablen Abschluss zu bekommen."
"Du hast Recht, wie dumm von mir.", nickte McGonagall. "Es ist Zeit, das Spiel fängt gleich an."
***
Im Stadion war die Luft von Rufen der Schüler erfüllt. Hermione beugte sich über den Rand um nach den Slythernspielern Ausschau zu halten. Den Kommentator hatte jemand aus der vierten Klasse übernommen, den Herm nicht kannte, doch der Begrüßung zu folgen, hatte Phoebe ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Das Mädchen kam aus Rawenclaw. Wie Herm vermutete.
"Nachdem das fantastische Haus Rawenclaw im letzten Spiel die Löwen in Grund und Boden gestampft haben, dürfen wir gespannt sein, wie es nach dem heutigen aussieht."
Hermione sah missmutig zu der Kommentatorin auf.
"Nicht ärgern, Herm.", versuchte Ginny sie zu beruhigen.
"Wenn dir noch so'ne Bemerkung macht, fliegt ihr gleich was um die Ohren.", grummelte sie.
"Ach, der auch?", grinste Ginny.
Ron sah seine Schwester misstrauisch an. "Was hast du denn vor?", fragte er.
"Das wirst du schon sehen, Bruderherz. Ein Tipp, achte mal auf den Slytherinturm."
Ein allgemeines Leuchten ging durch die Siebentklässler und sofort fassten sie Pancy ins Augen, die am Rand des Turmes saß und sich halb hektisch halb zur Ruhe zwingend umsah.
"Wann sieht sie denn endlich ein, das es erst ein Ende, wenn sie sich entschuldigt?", murmelte Herm.
"Dazu musst du sie erst einmal mit dem Kopf gegen einen dicke Mauer stoßen, auf der es in leuchtenden Buchstaben steht.", erwiderte Harry. "Von alleine kommt sie da nicht drauf."
Hermione nickte. Richtig, dachte sie.
"Und da kommen die Spieler.", ertönte es über dem Spielfeld und Hermione richtete ihre Aufmerksamkeit auf Draco.
Ohne dass sie es wollte seufzte sie entzückt. Er sah unglaublich gut mit dem Quidditchumhang aus, wie sie fand.
Ginny und Harry sahen sich viel sagend an, während Ron die Augen verdrehte.
Er konnte immer noch nicht verstehen, was schief gegangen war, das ausgerechnet Herm und Draco zusammen gekommen waren.
Das Malfoy sich überhaupt mit Herm eingelassen hat, dachte er bitter. Das sie nur von Muggeln adoptiert worden war, haben sie doch erst im diesem Jahr erfahren.
Draco zwinkerte Herm kurz zu und konzentrierte sich dann auf das Spiel.
***
Ginny schien gelangweilt über dem Geländer zu lehnen. Sie sah zum Hufflepuffturm hinüber und nickte kaum merklich zu Richtung Slytherin. Dort stand Pancy Parkinson, in einen Ecke gedrängt.
Sie hatte kaum Augen für die Vorgänge auf dem Spielfeld.
Ihr Kopf fuhr panisch in alle Richtungen. Ihre Augen suchten die Luft ab, als sie plötzlich ohne ersichtlichen Grund fiel.
Schmerzhaft stießen ihre Knie auf den Boden. Mühsam rappelte sie sich wieder auf.
Als sie sich umsah, schien niemand sie zu beachten, Slytherin hat grade ein Tor gemacht und alle jubelten.
Sie putzte sich den Staub von ihren Beinen und versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren.
Da viel ein weiteres Tor für Slytherin und abermals knickten Pancys Beine unter ihr weg. Wieder schien niemand sie zu beachten.
Was soll das?, dachte sie verzweifelt. Sie tastete nach einer Bank und setzte sich.
Doch kaum fühlte sie das rettende Holz unter sich, als sie nach vorne kippte und erneut auf den Knien aufschlug. Tränen standen in ihren Augen. Sie sah sich um, doch wieder jubelten alle den Spielern zu.
Slytherin hatte erneut ein Tor erzielt.
Egal wie sehr Pancy sich auch am Geländer festklammerte, immer und immer wieder kniete sie sobald ihr Haus ein Tor schoss.
Und während alle um sie herum vor Freude schrieen und ihre Spieler anfeuerten, wünschte Pancy, das sie verlieren mögen, nur damit sie nicht ständig stürzte.
Slytherin gewann.
Die Treiber hatten sich gerade zu selbst übertroffen und erzielten 21 Tore.
Pancys Knie waren blau und verschrammt. Sie schmerzten, doch noch mehr brannte die Wut ihr, dass man sie verflucht hatte und niemand es zu kümmern schien.
"Pancy, was machst du denn für ein Gesicht?", fragte da Millicent. "Wir haben gewonnen, ist das nicht ein Grund zu feiern? Neunzehn Tore, Wow."
"Einundzwanzig.", korrigierte Pancy sie düster.
"Wirklich so viele? Das sie so gut sind, das nächste Mal werden es dreißig."
Millicent schlug Pancy auf die Schulter, das diese ein wenig zusammen sackte.
Da kam Blaise auf die Beiden zu. Erstaunt sah sie zu Pancys Knien. "Was hast du denn da gemacht? Damit solltest du zu Madame Pomfrey gehen.", empfahl sie ihr und erntete einen giftigen Blick.
"Halt die Klappe.", zischte sie und stieß einige andere Klassenkameraden beiseite.
"So ein unmögliches Verhalten.", schüttelte Blaise den Kopf.
"Warum sind die Knie von Miss Parkinson grün und blau?", fragte da Professor Snape hinter ihnen.
Die Schüler zuckten mit den Schultern. "Vielleicht hat sie ja Käfer gesucht und ist mit den Knien auf dem Boden rumgerutscht?", vermutete Ginny und die siebente Klasse lachte.
"Oder sie hat versucht um Vergebung zu bitten.", sagte Zacharias in einem bitteren leisen Ton, doch alle hörten, was er flüsterte und sahen stumm Richtung Krankenflügel, wo Pancy gerade um die Ecke verschwand.
Snape hob alarmiert die Augenbrauen.

7. März, Sonntag
Pancy fuhr erschrocken aus dem Schlaf. Sie zitterte. Mit klammen Fingern zog sie die Bettdecke höher. Da erst merkte sie, dass etwas nicht stimmt. Die Decke war schwer und kalt. Ihre Augen weiteten sich, als sie an sich hinab sah.
"Wasser!", rief sie mit erstickender Stimme.
"Ja, Wasser.", kam ein trockener Kommentar aus der Zimmerecke. Dort stand Blaise und betrachtete sich eingehend ihre Fingernägel.
Pancy saß in einem Schwimmbecken. Ihre Kissen, wie auch ihre sonstige Bettwäsche trieften.
Zitternd hievte sie sich aus dem nassen Lager.
"Warum hast du das getan? Ich dachte, wir wären Freundinnen?", kreischte sie nun.
"Ich war das doch nicht.", erwiderte Blaise. "Als ich hier rein kam, da lagst du dort. Ich habe mich zwar gewundert, aber wer weiß, dachte ich bei mir. Vielleicht ist es so 'ne neue Yogatechnik."
"Du hattest wirklich Recht. Ein Schwimmbecken und so solide gebaut, Respekt.", sagte da jemand hinter Pancy, die erschrocken herumwirbelte.
Vincent hockte vor dem, was einst Pancys Bett war und klopfte fachmännisch gegen die Wand.
"Gusseisern?", fragte er nun Pancy, die ihn ungläubig anstarrte. Ihre Lippen bewegten sich leicht, doch sie hatte Mühe einen Ton heraus zu bekommen. Schließlich sagte sie, leise, aber doch gut hörbar.
"Raus."
"Ich wollte doch nur..."
"Raus, habe ich gesagt. Dies ist ein Mädchenschlafsaal."
Vincent hob beschwichtigend die Hände.
"Schon gut, bin ja schon weg."
Auf dem Weg nach draußen zwinkerte er Blaise zu, dann klappte die Tür zu.
***
Antonin Dolohov kam außer Atem die Treppe zum Saal, wo sich der dunkle Rat seinen Sitzungen abhielt, gerannt.
"Noch nicht zu spät, dem Lord sei dank.", keuchte er und ließ sich in seinen Stuhl fallen.
"Du kommst in letzter Zeit öfter zu spät, Antonin.", wies Lucius ihn zurecht.
"Ja, ich weiß. Sagt mal, kennt einer von euch einen gute Babysitterin?"
Augenblicklich verstummten sämtliche Gespräche und jeder hielt in seiner Geste inne, während sie ihren Kollegen anstarrten. Bellatrix war die erste, die ihre Sprache wieder fand.
"Wozu? Bist du unverhofft Vater geworden?", spottete sie.
"Wieso unverhofft? Gleda ist schon bald sieben Monate alt.", fragte er verständnislos.
Sofort setzten sich alle weiter auf und beugten sich vor.
"Wie, Gleda? Du hast eine Tochter? Mit wem? Seit wann?", bohrte nun Bella weiter.
"Das ist eigentlich ganz witzig, sie ist genau ein Jahr nachdem meinen Frau und ich uns das erste Mal begegnet sind, geboren."
"Du bist auch noch verHEIRATET? Und hast uns nicht eingeladen?" Bella war aufgesprungen.
"Entschuldige, aber du und deine Familie saßt noch in Askaban.", wich er aus.
"Das hast du also getrieben, als du geflohen bist. Ich fasse es nicht." Rodolphus schüttelte den Kopf.
"Aber wir saßen nicht in Askaban und wussten auch nichts davon." Lucius sah ihn durchdringend an.
"Es war nur eine kleine Zeremonie, es waren praktisch niemand außer mir und ...."
"Wer ist sie? Kennen wir sie?", unterbrach Bellatrix ihn.
"Oh, ja. Sie ist ganz reizend. Sie..."
"Schluss mit den Privatgesprächen, wir haben heute viel vor.", wurde Antonin erneut unterbrochen, diesmal vom dunklen Lord persönlich.
***
Voldemort saß abwartend in seinem hohen Stuhl. Die Sitzung des dunklen Rats war beendet und der Herrscher sehr zufrieden mit der Entwicklung seiner Pläne und dennoch war seinen Stimmung mies.
"Celina, ich möchte dich sprechen.", sagte er plötzlich und stand auf.
Die Hexe war überrascht, nickte aber und folgte ihrem Onkel in den angrenzenden Raum. Dies war für die anderen das Zeichen zu gehen, nur Severus Snape saß unschlüssig da.
Sollte er auf seine Kollegin warten?
Voldemort ging zum Kamin und entfachte ein Feuer. Dann setzte er sich mit dem Rücken zu den Flammen in einen Sessel.
Seine Gesichtszüge verschwanden im Schatten.
Celina stand abwartend da.
"Wie ich merke, haben Severus und du euren Auftrag noch nicht ausgeführt.", begann er.
Sie nickte, sagte aber nach wie vor nichts.
"Warum nicht? Ich bin ein solches Verhalten nicht gewohnt." Seine Stimme war leise, aber drohend, fast als wartete er auf eine Ausrede.
"My Lord.", sagte Celina und kniete sich hin.
Voldemort war von dieser Geste überrascht. Das hatte er nun nicht erwartet, ebenso wenig die förmliche Anrede.
"Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen.", sagte sie ebenso leise, aber bestimmt. "Ich weiß, ich hätte Euch zuvor unterrichten müssen, doch ich versichere Euch, dass es zu Eurem Wohl ist."
Sie sah ihn an, blickte in den Schatten, wo sie glaubte die Augen finden zu müssen.
Er beugte sich etwas nach vorne und sofort blitzte es rot auf.
"Du überrascht mich, meine liebe Nichte. Warum so förmlich? Ist es das schlechte Gewissen über meinen Kopf hinweg Entscheidungen zu treffen, oder die Angst ich könnte einen Verrat an mich aufdecken?"
Celina erhob sich und kam zu ihm hinüber. Langsam setzte sie sich zu seinen Füssen und sah ihn an.
"Ein Verrat ist es. Aber nicht von meiner Seite."
"Wer dann?"
"Mein Stiefbruder trachtet nach deiner Macht."
"So, Tassilo, wagt es also an mir zu zweifeln.", stellte der dunkle Lord fast amüsiert fest und nickte. Es schien, als wäre dies nichts Neues für ihn. "Das wird ihm nicht gelingen."
"Doch, er ist Hellseher. Narzissa hat mich gewarnt. Deshalb handelte ich eigenmächtig."
"Ich würde dir gerne glauben, Celina."
"Warum kannst du es dann nicht? Habe ich dir nicht immer treu gedient? Ich wurde eine Aurorin um auch die weiße Magie bis zu Perfektion zu erlernen. Du hast mich zu einer mächtigen Schwarzmagierin erzogen. Ich unterschied nicht die Fähigkeiten, sondern nur, ob sie gegen oder für dich waren. Für mich gab es nur ein Ziel, dich zu schützen." Ihre Stimme war nur mehr ein Flüstern. "Meine Familie zu schützen, als du nicht in der Lage warst. Das habe ich mir selber versprochen und das werde ich halten. Und trotzdem zweifelst du an mir? Onkel, tu das nicht, bitte."
Voldemort war erschüttert, auch wenn man es ihm nicht ansah. Er hatte erwartet, das sie die Anschuldigen zurückschleudert, so wie er es von ihr kannte, nicht dass sie zusammen brach.
Er hatte nicht gewusst, dass sie Aurorin wurde um ihn zu beschützen.
Fast fühlte er sich gekränkt, schließlich war er der größte und mächtigste Zauberer.
"Aber meine Zauberkraft allein reicht nicht aus um gegen Tassilo vorzugehen.", sagte sie nun weiter.
"Hör zu Celina. Ich danke dir und ich entbinde dich von deinem Versprechen. Ab jetzt komme ich alleine klar."
"Du schickst mich weg? Warum?" Fassungslos sah sie ihn an.
"Es mag am Anfang der Grund gewesen sein. Aber jetzt? Ich kann mich allein verteidigen."
"Nein.", entschied Celina entschlossen. "Du hast mich nicht verstanden, als ich sagte, ich will dich beschützen. Vor den anderen Magiern, sicher, da kann dir niemand das Wasser reichen. Ich meine aber vor dir selbst. Du hast ein neues Leben geschenkt bekommen, warum dann immer noch der Krieg gegen die Muggel. Du hast doch erreicht, was du wolltest, lass es dabei."
"Du glaubst also auch nicht an mich?"
"An dich als Zauberer, ja. An dich als Herrscher, nicht. Jemand sagte mir, dass die Zeiten sich geändert haben. Eine Herrschaft wie vor fast zwanzig Jahren ist nicht mehr möglich." Ihre Hände umklammerten seinen Arm. Flehend sah sie ihn an. "Hör auf.", flüsterte sie. "Hör auf, solange es noch nicht zu spät ist."
"Ich soll also mit Demut und Spott aufgebe, was ich mir erkämpft habe?"
"Nein, du sollst dich zurückziehen und in aller Gedächtnis als der größte Zauberer, dessen Name niemand wagte auszusprechen, bleiben."
"Dafür ist es zu spät. Ich sage es noch einmal, Celina. Ich entbinde dich von deinem Versprechen."
"Was ist mit McGonagall und Dumbledore?" Sie war aufgestanden und stand nun entschlossen vor ihm.
Ihr Blick huschte zur Seite.
Zwei gelbliche Reptilienaugen starrten sie an.
Nagini, die Diamantklapperschlange, zischelte spielerisch und Celinas Onkel fuhr ihr beruhigend über den Kopf.
"Du machst ihr Angst.", murmelte er und war darüber relativ erstaunt.
Doch er schob diese Überlegung zur Seite und konzentrierte sich wieder auf die Frage, die seine Nichte gestellt hatte.
Er schien zu überlegen oder vielleicht wollte er auch nur sehen wie stark die Nerven seiner Nichte waren.
"Wenn ich sie am Leben lasse, bist du mir was schuldig.", sagte er schließlich.
"Einverstanden."
"Es gibt einen Verräter im dunklen Rat. Ich ahne schon langer wer es ist, doch ich brauche Gewissheit. Trotz allem, ich vertraue dir und ich möchte, dass du ihn findest und mir den Namen gibst. Mehr nicht. Den Rest erledigen die anderen."
Celina blieb stumm.
"Ich sehe du weißt, wer es ist." Lauernd lehnte Voldemort sich vor.
"Ich weiß es, ja. Erlaube mir mich selbst darum zu kümmern, Onkel."
"Gut. Tu das. Dann sehe ich deine Schuld bei mir als getilgt an.", willigte er ein.
Celina drehte sich zur Tür. Sie bliebe stehen und legte die Hand auf die kühle Klinke. Da drehte sie sich noch einmal um und sah ihn in die roten Augen, die deutlich hervorstachen. Sie steckte eine Hand in die Tasche und zog einen Penny hervor. Sie sah ihn kurz an und schnippte ihn ihm hinüber.
"Einen Beweis meiner Treue werde ich dir noch geben." Dann war sie weg.
Voldemort betrachtete sich den Penny. Fast meinte man ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen.
"Gewonnen.", sagte er in die Stille des Raumes.
***
Voldemort zog es vor sich zurück zuziehen. Nagini schlängelte sich zu seinen Füßen zusammen.
Nachdenklich betrachtete er das Tier.
"Wieso hattest du Angst vor meiner Nichte?", fragt er sie.
"Sie ist gefährlich, mächtig und tückisch wie eine Schlange."
Nagini hasste die Menschen und fürchtete nur ihn.
Doch sie war beherrschbar, wenn man ein Pasel war.
***
Severus hatte auf seinen Kollegin gewartet und half ihr in den Umhang.
"Dann mal zurück nach Hogwarts.", sagte sie.
"Was wollte er von dir?"
Celina sah ihn kurz an. "Das geht dich eigentlich nichts an. Aber zu deiner Beruhigung, Dumbledore und McGonagall sind nicht länger mein Ziel."
"Und was verlangt er dafür?"
"Deinen Kopf."
Snape war stehen geblieben und sah auf die Gestallt, die sich immer weiter von ihm entfernte. Langsam kamen ihm wieder Zweifel, ob er das richtige tat.
***
"Schwesterchen, du kommst spät. Die anderen sind schon alle weg.", wurde Celina begrüßt, als sie auf die Strasse trat.
"Waren wir verabredet?" Scheinbar nervös schaute sie auf die Uhr.
"Nein, nein, ich wollte dich nur sehen, das ist alles, du machst dich in letzter Zeit so rar."
"Ach so, und ich dachte schon, es ist etwas passiert?", begann sie.
"Nein, passiert ist nichts." Sein Blick fiel auf Snape "Noch nicht. Ich bin eigentlich nur gekommen, um euch zu warnen."
"Zu warnen?", fragte nun Severus.
"Ja, die Phoenix Order wird hier bald auftauchen und zwar genau... jetzt." Sein Finger zeigte gen Osten, wo sich nach und nach die Straßenlaternen löschten.
Die Straße lag nun im Dunkeln.
"Beeindruckend.", kam da einen Stimme von Celinas Seite, die ohne Zweifel Lucius zuzuordnen war.
"Nicht wahr, hat Dumbledore mir beigebracht.", entgegnete Sirius.
"Mein lieber Cousin. Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen.", flötete Bellatrix und schlug verzückt, so schien es, die Hände zusammen.
"Wir sollten uns unbedingt auf eine Tasse Tee treffe.", schlug Rodolphus vor.
"Gut, aber nicht hier. Etwa einen Meile von hier ist ein Wald."
"Bei dem alten Friedhof?"
"Exakt, liebe Cousine.", lächelte Sirius.
"Hat dir deinen Mom nicht verboten, dort zu spielen?", fragte sie weiter.
"Nur, wenn ich in schlechter Gesellschaft bin, aber wenn ich mich euch so ansehe, wäre sie gerade zu entzückt."
Keine Sekunde später fanden sie sich auf einer Lichtung wieder.
Lucius, Istave, Bellatrix, Antonin, Severus, Tassilo und Rodolphus waren schneller, als Sirius, der Animagus, Moody, Trixi und Dolloris, die letzten Auroren.
Celina hielt sich im Schatten. Sie hatte wenig Lust zu erklären, warum sie beim dunklen Rat zu finden war. Tassilo war nicht so vorsichtig.
Zu arrogant und selbstsicher, dachte sie bitter.
"Sieh an, sieh an, der dunkle Rat ist fast versammelt. Und Severus mittendrin. Du gibst dich also immer noch mit dem Abschaum ab.", spottet Sirius.
"Was wollt ihr?", fragte nun Antonin Dolohov
"Wir wollten nur mal höflich vorbeischauen. Das tut man unter Kollegen. Wie ich sehe nehmt ihr neuerdings auch Frauen bei euch auf. Und Sie?" Moody starrte zu Tassilo. "Sind Sie nicht der Auror Crawford?"
Tassilo blieb stumm.
"Dann stimmt es also tatsächlich. Sie sind der Verräter unter den Auroren. Haben sich bei uns eingeschlichen und morden wahllos."
"Nein, nein, nicht wahllos.", schränkte er ein. Irgendwas ging hier schief.
Eigentlich hätte er Moody gar nicht gegenüber stehen sollen.
"Wollt ihr nicht irgendwas unternehmen?", zischte er den Death Eatern zu,
"Im Moment tun sie uns ja nichts.", Istave Lestrange.
"Richtig. Bellende Hunde beißen nicht. Heißt es für gewöhnlich.", stimmte Antonin zu.
"Sieh nur der Mond. Heute ist Vollmond.", flüsterte Bellatrix und das war das Zeichen für die Death Eater, Lucius, Antonin, Istave, Bella, Severus und Celina zu disapperieren.
Auch Moody, Dolloris und Trixi waren plötzlich verschwunden.
Sirius verwandelte sich in einen Hund und Remus Lupin, der bis dahin im Hintergrund stand mutierte vor den entsetzten Augen von Tassilo zu einem Wehrwolf.
Gelb leuchteten seinen Augen und er fletschte die Zähne, als er auf Tassilo zusprang.
Im letzten Moment disapperierte auch dieser.
***
"Ein Wehrwolf?", keuchte Tassilo, als er sich vor seiner Wohnung wieder fand.
Zu seiner Überraschung wartete Celina dort auf ihn und fragte ihn ungläubig: "Wusstest du das nicht?"
"Hast du es gewusst?"
"Ja, natürlich, was meinst du, warum ich rechtzeitig gegangen war."
"Und die anderen? Wussten sie davon?"
"Jeder kennt Remus Lupin. Er war mal Lehrer in Hogwarts. Hat meine jetzige Stelle gehabt. Ist doch witzig, oder?"
"Witzig?", schrie ihr Bruder außer sich. "Findest du es witzig, dass ich fast gebissen wurde?"
"Jetzt beruhige dich wieder und werde nicht panisch. Du wirst immer panisch, wenn irgendwas nicht nach Plan läuft.", wies sie ihn zurecht.
"Verschwinde.", sagte er nur und sie hob die Schultern.
"Ich wollte dir nur sagen, dass es in vier Tagen so weit ist." Sie drehte sich zu ihm um. "Aber das weißt du sicher längst."
Er griente zurück. "Natürlich weiß ich es. Dein Onkel hat dir jetzt den gleichen Auftrag gegeben."

8.März, Montag
Zaubertränke war immer wieder ein spannendes und aufregendes Fach.
Snape saß an seinem Pult und schrieb emsig. Hin und wieder warf er einen Blick zu seinen Schülern, die sich verzweifelt mit der gestellten Aufgabe herumschlugen.
Ron fluchte leise.
"Verdammtes Teufelskraut."
"Irgendwelche Probleme, Mister Weasley?" Wie aus dem Boden gewachsen, stand der Professor plötzlich neben ihm und Ron zuckte kaum merklich zusammen.
"Nein, keine.", sagte er schnell.
Snape beugte sich ein wenig über den Kessel und sah mit nur einem Blick, das es einen Lüge war.
"Sie haben zu viel Teufelskraut hineingeworfen und die Graphitspäne sind zu früh hinzu gegeben worden. Was glauben Sie was wir hier machen? Ein Kaffeekränzchen?"
"Nein, Professor.", stotterte Ron und ehe er sich versah war sein Gebräu auch schon weg gezaubert.
Harry sah empört auf, direkt in das Gesicht von Snape, was ein Fehler war, denn sofort richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit des Professors auf den dunkelhaarigen Jungen.
"Und Sie Mister Potter? Sie fangen auch von vorne an." Ehe Harry sich versah, herrschte auch in seinen Kessel gähnende Leere.
Snape drehte sich zufrieden um und ging zu seinem Pult zurück.
Verdrossen begannen Ron und Harry erneut mit der Aufgabe, auch wenn beiden klar war, dass sie es nicht mehr schaffen würden.
Einige Slytherins sahen gehässig zu den beiden hinüber.
Auch Pancy blickte triumphierend auf, bevor sie sich wieder über ihren Kessel beugte. Sie konzentrierte sich wieder auf die Rezeptur und kratzte sich nachdenklich am linken Ohr, dann am rechten Ohr, dann an beiden gleichzeitig.
Ihre Finger fuhren weiter runter zu ihrem linken Arm. Verwirrt sah sie an sich herab und kreischte entsetzt auf.
Erschrocken zuckten alle zusammen, einschließlich Severus, auf dessen Pergament sich jetzt ein schwarzer Strich vom rechten unteren zum linken oberen Rand zog.
"Was soll das Miss Parkinson.", zischte Snape bedrohlich leise, wobei er jedes Wort betonte.
"Einen Spinne.", flüsterte sie und Ron verzog angewidert das Gesicht.
Ungehalten stand Snape auf und kam zu ihr hinüber.
"Wo?"
"D...d...da.", hauchte sie und zeigte auf ihre Hand, ohne hinzusehen.
"Da ist nichts. Noch nicht einmal ein Geist einer Spinne.", zischte er, doch kaum hatte er sich umgedreht, als Pancy erneut anfing zu schreien.
Snape wirbelte herum. "Wieder einen Spinne?"
Pancy nickte, doch als sie zu ihrem Arm zeigte, wo gerade noch ein dickes, beharrtes Untier saß, gab es dort nichts.
Abermals wandte Snape sich zum gehen, als er hörte, wie Pancy Luft holte um erneut aufzuschreien.
"WO?", schrie er fast.
Pancy sah ihn erschrocken an. Wieder war nichts zu sehen und die Klasse feixte bereits.
"Hören Sie mit dem Unsinn auf, Miss Parkinson, sonst verbringen Sie diese Stunde draußen und holen sie heute Abend nach, wenn ich auch nur einen Atmen von Ihnen höre."
Wirbelnd drehte er sich um.
Hinter sich hörte er Pancys Wimmern. Seinen Augen verengten sich zu Schlitzen.
"Um acht heute Abend und jetzt raus.", zischte er.
Das Mädchen jagte davon.
Vor der Tür hörte man ein ungehaltenes Kreischen.
Snape verdrehte die Augen.
"Wer immer Miss Parkinson verflucht hat, möge in Gottes Namen den Fluch von ihr nehmen."
Nichts passierte. Nur die schrille Stimme von Pancy war zu hören.
"Sofort.", befahl Snape und zwei Lichtstrahlen bahnten sich ihren Weg zur Tür und darunter hinweg. Dann war Stille und Snape begab sich zu seinem Schreibtisch zurück.
Ohne weiter darauf einzugehen, nahm er seine Schreibarbeit wieder auf.
Möglicherweise lag es daran, dass es Millicent und Gregory waren, die den Fluch wieder aufgehoben hatten.

9. März, Dienstag
"Pancy sieht echt fertig aus.", sagte Hermione und deutete zur Tür der großen Halle, wo das Slytherinmädchen stand und sich vorsichtig umsah.
Dann schlich es zu ihrem Tisch und setzte sich an der äußersten Ecke.
"Pech.", sagte Ron ungerührt und mampfte fröhlich vor sich hin.
"Ob wir morgen früh frei bekommen?", gähnte Lavender "Wie lange wird es heute Abend gehen?"
"Bis zwei Uhr nachts. Eher sind die Monde nicht zu sehen.", sagte Harry und sah auf die Uhr.
"Zwei Uhr.", stöhnte Lavender. "Ich brauche meinen Schönheitsschlaf."
"Das hilft auch nicht.", sagte Ron und Lavenders Kopf wirbelte herum.
"Was soll das denn heißen.", giftete sie.
"Das du schön genug bist?", versuchte er, doch es schien die falsche Antwort zu sein.
Kühler Kürbissaft ergoss sich über Rons Kopf.
"Lavender ist manchmal so impulsiv.", sagte Ginny und trocknete mit einem Spruch die Haare ihres Bruders.
Ron warf Lavender einen giftigen Blick zu und aß verdrossen weiter.
***
Schwarz spannte sich der Himmel über die siebente Klasse. Die Sterne glitzerten und der Mond schien hell.
Die Teleskope standen bereit. Die Schüler saßen gespannte davor und warteten darauf, dass Professor Sinistra ihre Stunde beginnen würde. Pancy sah misstrauisch zu der Klasse und rückte etwas von ihr weg.
Padma beugte sich zu ihrer rechten Seite.
"Was ist das für ein Shampoo?", fragte sie und schnüffelte in Richtung Rons Haare. "Das richt gut."
"Kürbissaft.", erwiderte Ron.
"Du wäscht deinen Haare mit Kürbissaft?"
"Nein, Lavender hat den heute Morgen über meinen Kopf gekippt."
"Warum?"
Ron zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, versteh einer die Frauen. Ich habe doch nur gesagt, das Schönheitsschlaf nicht sehr viel bringt."
Padma sah ihn entsetzt an. "Das hast du nicht."
"Was ist daran falsch?" Verständnislos sah Ron sie an.
"Manchmal bist ein unsensibler Idiot.", lächelte Padma und rutschte näher zu ihm heran. "Mein unsensibler Idiot, der nach Kürbissaft duftet.", hauchte sie und ihre Finger verflochten sich mit seinen. "Der Duft steht dir.", murmelte sie in sein Ohr, die knallrot anliefen. Wieder lächelte Padma und richtete ihren Blick nach vorne.
Professor Sinistra verteilte die Himmelskarten.
Padma zwinkerte Ron zu und ging zu ihrem Teleskop.
***
Hermione spähte in den Nachthimmel. Ab und zu kritzelte sie ein paar Zahlen auf ihre Karte.
Irritiert sah sie auf und in zwei eisblaue Augen.
Draco sah sie verträumt an, oder vielmehr er starrte.
"Was?", fragte Herm verwirrt.
"Du siehst wunderschön im Mondlicht aus.", murmelte er.
Hermines Kinn klappte bis zum Boden, bevor sie die Fassung wieder gewann.
Vorsichtig streckte sie ihre Hand und befühlte seine Stirn.
Fieber konnte sie ausschließen.
Hinter ihnen räusperte sich Sinistra "Mister Malfoy, wollen Sie sich nicht auf die Aufgabe konzentrieren?", fragte sie freundlich.
Wortlos reichte Draco ihr das Blatt ohne den Blick von Herm zu nehmen.
Fasziniert starrte Herm zu Draco und malte weiter auf ihrer Karte.
"Miss Granger, wollen sie nicht erst ins Teleskop sehen, bevor sie die Sterne einzeichnen?"
"Bin fertig.", hauchte sie und reichte ihr Blatt auch der Professorin.
Verwundert sah diese von Herm zu Draco und zurück, wie auch die anderen der Klasse.
"Was ist denn in die gefahren?", fragte Parvati Theodor verständnislos.
"Die Liebe.", sagte er versonnen und klimperte mit den Augen.
"Blödmann.", zischte Parvati.
"Glaubst du mir nicht?" Er beugte sich zu ihr hinüber. "Ganz bestimmt ist es die Liebe. Der Nachhimmel, die Grillen zirpen ihre Lieder und die Eulen schuhuen die Begleitung..."
"... und Mister Nott bekommt einen Dachschaden.", sagte Parvati trocken.
"Du bist soooo unromantisch.", beschwerte sich Theodor und lachte.
"Und du bist ein Idiot.", zischte sie.
Padma sah erstaunt auf. "Ach, der auch?", fragte sie.
"Wieso, der auch?"
"Ron ist auch ein Idiot.", erklärte Harry und spähte wieder in sein Teleskop.
"Das Weasley ein Idiot ist, wissen wir alle, aber wieso bin ich ein Idiot?" Entrüstete sich Theodor.
"Das werde ich nicht beantworten", sagte Parvati.
"Dann werde ich das tun.", mischte Ron sich ein.
"Klappe, Weasley. Ein Gryffindor hat jetzt gar nichts zu sagen."
"Was? Ich bin auch in Gryffindor.", rief Parvati.
"Du hast schon darauf verzichtet einen Kommentar abzugeben.", sagte Theodor ungerührt und konzentrierte sich wieder auf die Sterne. Den Bleistift, der gegen seinen Kopf flog, ignorierte er. Ebenso den zweiten Bleistift. Das Tintenfass fing er rechtzeitig ab.
"Du hast was verloren.", sagte er und gab es Parvati zurück.
"Oh, danke. Ich habe es schon gesucht. Hast du auch zufällig meine beiden Bleistifte gesehen?", grinste sie und sah wieder in ihr Teleskop
Es kehrte Stille ein. Sogar Herm und Draco wandten sich wieder den Sternen zu, als ein erstickender Schrei ertönte.
Verwundert drehte sich Professor Sinistra um und die Klasse streckte neugierig ihre Köpfe.
"Miss Parkinson.", sagte die Professorin und ging zu dem Mädchen. Dann erhellte ein Lichtstrahl das Dunkel.
Sinistra war zu der Schülerin hinübergeeilt, während sie mehrere Zaubersprüche rief.
"Miss Parkinson. Können sie mich hören?"
Sie drehte den Kopf des Mädchens.
Pancy war auf dem Boden zusammen gesunken. Ihr Atem ging schwer. Ihre Augenlider flackerten.
"Sind sie weg?", fragte sie mühsam.
"Sie dürfen nicht einschlafen, Miss Parkinson. Miss Parkinson!" Sinistra klopfte leicht die Wange des Mädchens, doch diese reagierte nicht mehr.
Sinistra drehte sich um. "Mister Potter holt sofort Hagrid, die anderen gehen ins Haus. Die Stunde ist beendet.", ordnete sie an.
Verwirrt stand Harry auf rannten zu Hagrids Hütte, die nicht weit weg stand.
"Was ist denn passiert.", fragte Blaise.
"Ins Haus, habe ich gesagt.", schimpfte Sinistra.
Die Klasse stürmte davon.
Auf dem Gang begegneten sie Dumbledore, der an ihnen vorbei nach draußen eilte.
***
Neugierig drehte Phoebe den Kopf.
"Wer ist das, was ist mit ihr?", fragte sie.
Doch niemand achtete auf sie.
Pancy wurde auf ein Bett gelegt.
"Wie viele waren es?", fragte Dumbledore Sinistra.
"Ich habe vier gesehen, aber wenn ich mir die Bissstellen so ansehe, vermute ich, dass es mehr waren."
Der Direktor nickte.
Vampirfledermäuse hatten das Slytherinmädchen angegriffen und niemand hatte es gemerkt, bis sie umfiel.
Pancy war mit den Nerven so nahe an einem Zusammenbruch, dass sie für die Fledermäuse das perfekte Opfer war.
Aus Angst wieder als Verrückte dargestellt zu werden, hatte sie nicht geschrieen.
Verächtlich hatte sie zu Herm und Draco hinüber gesehen. Ihr Teleskop stand etwas abseits.
Sie hatte sich demonstrativ von der Klasse abgeseilt.
Theodor flogen gerade Bleistifte um die Ohren, als sie einen ledrigen Flügel an ihrer Wange spürte. Sie achtete nicht darauf, zuckte aber dennoch zusammen, als sie ein leichtes Ziepen fühlte.
Erst an ihrem Knöcheln, dann an ihren Armen und schließlich an ihrem Hals.
Da erst merkte sie, dass es keine Einbildung war.
In ihrem Kopf drehte es sich.
Nur undeutlich merkte sie wie die Professorin auf sie zukam.
Sie hatte nicht gemerkt, dass sie aufschrie bevor sie fiel.
Sie fühlte auch nicht das nasse Gras, das einzige woran sie dachte war Schlaf.
Sie wollte den Alptraum der letzen Tage entfliehen.
Eine kühle Hand legte sich auf ihre Stirn und sie würde in den Krankenflügel gebracht, wo sich jetzt Dumbledore, Madame Pomfrey, Professor Sinistra und Professor Snape versammelt hatten.
"Wie konnte das nur geschehen? So was ist doch noch nie vorgekommen?", wunderte sich die aufgeregte Astronomieprofessorin.
"Sie muss mit den Nerven wirklich am Ende sein. Was ist nur geschehen?", fragte der Direktor und Snape berichtete von den Vorkommnissen der letzten Tage.
"Und wer steckt dahinter?"
Snape wusste nur von zweien, aber die waren in seinem Haus und er wollte sie nicht verraten, also zuckte er mit den Schultern.
"Sie wird wohl eine Weile schlafen. Morgen wissen wir mehr." Dumbledore nickte Madame Pomfrey zu.
Auf dem Weg nach draußen sah sie kurz zu Phoebe.
"Und, wie geht es dir?", fragte er sie.
"Gut, auch wenn ich noch nicht alles weiß. Wann kann ich hier raus?"
"Wir sehen mal, vielleicht morgen."
"Ist gut.", nickte das Mädchen. Dann runzelte sie kurz die Stirn und sah den Direktor an. "Wer sind Sie eigentlich?"
"Ich bin der Direktor dieser Schule.", antwortete Dumbledore lächelnd.
"Okay. Gute Nacht." Damit kuschelte Phoebe sich wieder in die Decke.

10. März, Mittwoch
Phoebe strich gerade die Bettdecke zu Recht, als Lisa, Herm und Draco in den Krankenflügel kam.
"Bereit, wieder zurück zukommen? Dumbledore meint, dass du ins Haus zurück zukommen kannst.", sagte Lisa.
Phoebe nickte. Und spähte zur Tür.
Draco folgte ihrem Blick. "Wartest du noch auf jemanden?"
"Ich dachte Harry würde auch kommen.", sagte sie leichtsinnig.
"Warum sollte er?", fragte Draco sofort misstrauisch.
"Weil er versprochen hat mir zusammen mit Lisa die Schule zu zeigen."
"Nichts da. Das werde ich tun. Schließlich bin ich dein Bruder.", bestimmte Draco und zog sie mit sich.
"Draco warte.", riefen Lisa und Hermione ihm nach, doch dieser hörte nicht auf sie.
Er schleifte seine Schwester durch die ganze Schule. Immer wenn sie etwas sagen wollte, schnitt er ihr das Wort ab. Irgendwann gab sie es auf und trottete ihm nach.
Nach und nach schlossen sich die verschiedensten Schüler an. Sie musterten Phoebe etwas verwirrt und wollten etwas sagen. Doch auch die ließ Draco nicht zu Wort kommen.
"Ruhe. Ich führe gerade einen Besichtigungstour für meine Schwester, damit sie sich wieder erinnert und sie nicht mehr auf Potter angewiesen ist. Wenn ihr unbedingt, mitlaufen müsst, bitte, aber dann haltet eure Klappe.", stauchte Draco einen Mitschüler von Phoebe zusammen, der ihn erschrocken ansah.
Hermione schüttelte missbilligend den Kopf.
"Draco, du solltest erst...", hob Herm an, doch auch sie wurde unterbrochen. "Du bist jetzt auch still. Du und Potter stecken doch unter einer Decke."
Hermione runzelte die Stirn. "Bitte.", zischte sie.
Phoebe hielt sie jedoch am Arm zurück und schüttelte kaum, merklich den Kopf.
Hermione streifte ihren Umhang ab und hing ihn über Phoebes Schultern, dann ging sie davon.
"Jetzt ist sie sauer.", grinste ein Erstklässler und Draco hetzte ihm kurzerhand einen Fluch auf den Hals.
Die Besichtigungstour ging weiter und wurde schließlich von Professor Snape abgebrochen.
"Mister Malfoy?", fragte er und Draco drehte sich fragend um "Irre ich mich oder läuft ihre Schwester in einem Pyjama durch das Haus?"
Da erst richtete er einen Blick auf seinen Schwester und tatsächlich trug sie nur ihren Pyjama, der über und über mit Häschen bedruckt war und ihre Plüschschuhe.
"Das wollten wir dir die ganze Zeit sagen.", sagte Lisa und lächelte.
"Oh.", erwiderte Draco nur.

11. März, Donnerstag
"Und? Wie gefällt dir der Abend bis her?", fragte Celina und sah aus dem Fenster.
Severus hatte seinen Kopf in eine Hand gestützt und sah sich um.
"Ja, ganz nett.", erwiderte er.
"Ganz nett? Ist das alles?", fragte Celina entgeistert und sah ihn an. "Weißt du was es für einen Mühe war, das alles zu organisieren?" Ihre Geste umfasste den Raum.
Die Tischdecke reichte bis zum Boden und schimmerte perlmundfarben. Das Geschirr schien fast durchsichtig, so dünn war das Porzellan. In großen, bauchigen Gläsern war schwerer, dunkler Wein.
Die Fenster waren mit mitternachtsblauen Tüchern verhangen. Und mehrer Kerzen tauchten den Raum in gedämpftes, warmes Licht.
Celinas Gestallt stand groß und schlank in einem dunklen, violetten Kleid gehüllt vor ihm. Die schwarzen, mit roten und violetten Strähnen durchsetzte Mähne fiel ihr glatt den Rücken hinab und einzelte Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Ihre Augen sahen ihn herausfordernd an.
"Das ganze hat dich doch nicht mehr als ein müdes Lächeln gekostet.", sagte Severus trocken.
"Das mag ja sein, aber die Planung, war dafür anstrengend.", schmollte sie. "Na gut, wenn du nicht magst?" Mit einer Handbewegung verwandelte sich de Raum in seine ursprüngliche Gestalt zurück und Severus saß nun nicht mehr an einen runden Esstisch, sondern seinem Schreibtisch. Im Kamin flackerte ein Feuer und die Weingläser standen nun auf dem Fensterbrett.
"Ist es dir so angenehmer?"
"Ein wenig, ja.", gab er zu.
Celina grinste. "Warst du also doch ein wenig nervös?"
"Das wärst du auch, wenn du wüsstest, dass du gleich sterben sollst. Ich verstehe immer noch nicht den Grund."
"Wenn ich es nicht tue, dann wird dich Tassilo heimsuchen und da hättest du keinen Chance.", erwiderte sie und setzte sich auf die Schreibtischplatte.
Sie schlug ihre Beine übereinander, wobei das Kleid, sich vorne teilte und zwei Stoffbahnen zu beiden Seiten hinab hing. Darunter kam ein kurzer Rock zum Vorschein, jedenfalls glaubte Snape das es einer war.
Irritiert sah er auf ihre Beine.
Ist das erlaubt, fuhr es ihm durch den Kopf und plötzlich wurde er aus einem ganz anderen Grund nervös.
"Du solltest dir nicht allzu viele Sorgen machen.", sagte sie abwesend und sah aus dem Fenster.
Ein leichter Wind erhob sich.
"Das klappt schon.", sagte sie nun leise eher zu sich selber, als zu Snape.
Dieser nickte abwesend und zwang sich seinen Augen von ihren Beinen zu nehmen, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt waren.
"Du hast gesagt, das Narzissa uns ein Päckchen geschickt hat?", versuchte er sich abzulenken und holte sie aus ihren Gedanken.
"Ja, richtig, das hätte ich fast vergessen. Accio Päckchen.", sagte sie und eine kleine Schachtel kam auf sie zu.
"Was ist denn drin?", fragt er und drehte misstrauisch den Karton.
"Keine Ahnung." Sie zuckte mit den Schultern.
"Hier wird doch keine Stickbombe oder so was drin sein?" Langsam zog er das Band auf.
Celina lachte "Nein, dazu ist sie viel zu erwachsen." Dann hielt sie inne. "Obwohl. Nein, DAS würde ich ihr noch zutrauen.", sagte sie mit ernster Stimme und nippte an ihrem Wein.
"Gleich wissen wir es." Severus hob den Deckel kam jedoch nicht mehr hineinzusehen.
Im Hintergrund schlug die Uhr zwölf und das war das Zeichen.
Er stellte den Karton ab.
Sie sah auf die Uhr.
"Es ist Zeit." Sie schüttete den Inhalt einer Phiole in seinen Wein und reichte ihm das Glas.
"Hier, trink.", forderte sie ihn auf. Widerstrebend nahm er ihr das Glas ab.
Ihre Augen glänzten, als sie ihn erwartungsvoll ansah.
"Ich denke du kannst dann gehen.", sagte er knapp, doch sie schüttelte den Kopf.
"Nein, ich bleibe. Ich will sicher sein, das es dir gut geht."
Severus setzte das Glas an und trank es in einem Zug aus.
Dann wartete er.
Die Wirkung würde bald eintreten.
Ein Lichtstrahl schien in seinem Gehirn aufzublitzen und er schloss unwillkürlich die Augen.
Celina war aufgestanden und wartete.
Wartete darauf, das sein Puls langsamer wurde und sein Atme abflachte, bis kein Sauerstoff mehr in die Gefäße gepumpt werden würde und sein Herz zum Stillstand kam.
"Sev?", flüsterte sie, doch sie erhielt keine Antwort.
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie beugte sich über den leblosen Körper.
Sie legte eine Hand auf seine Brust, die sich nicht mehr hob. Sie fühlte nach seinem Puls, der nicht zu spüren war.
Jeder Arzt und jeder schlechte Heiler würde ihn für tot erklären.
"Was für einen Ironie. Der Professor für Zaubertränke vergiftet sich selber. Das ist das Beste an dem Plan.", sagte eine Stimme in die Schwärze der Nacht, dann war es still.
Noch nicht einmal das Rascheln der roten Cala, die auf den Tisch, vor Severus fiel, war zu hören.
***
Dumbledore sah Stirn runzelt auf die Uhr. Celina sollte längst da sein. Auch Minerva wurde unruhig.
"Ob etwas passiert ist?", fragte sie.
"Wie? Außer das Severus soeben ermordet wurde?", fragte Albus mit leichtem Sarkasmus, den Minerva sonst nicht an ihm kannte.
Der Direktor stand auf und ging zur Tür.
"Wir werden nachsehen.", beschloss er und machte sich auf den Weg.
***
"Lass uns auf den Sieg anstoßen, Schwesterchen." Tassilo hob sein Glas und prostete Celina zu, die ihm gegenüber in einem hohen Sessel, in seinem Haus saß.
"Auf den Erfolg."
"Auf uns. Die Geschwister Crawford sind wieder da." Tassilo setzte das Glas an seinen Lippen und trank.
Celina sah ihm über dem Gasrand hinweg zu.
Ihre Augen blitzten.
Auf mich, sagte sie sich in Gedanken.
"Warum trinkst du nicht, Schwesterchen? Schmeckt dir der Wein nicht?"
"Ausgezeichnet sogar. Ich genieße ihn nur.", flötete sie und dachte, das wirst du mir büßen. Mir so etwas anzutun. Immer noch verfolgte sie aufmerksam jede Bewegung ihres Bruders.
Severus hatte ihr gesagt, auf was sie achten musste und tatsächlich zuckte es kurz in seinem Gesicht. Nur ein Bruchteil einer Sekunde.
Kurz schien er verwirrt zu sein, hatte sich aber sofort wieder gefasst und vergessen, dass er, wenn auch nur für einen Millisekunde, sogar sein Namen vergessen hatte.
Der Trank begann seine Wirkung zu entfalten und Celina konnte nun in aller Ruhe den Wein genießen.

12. März, Freitag

"Sagen wir es den Schüler?", fragte McGonagall.
"Ich denke wir sollten noch etwas warten. Die Sache würde nur Hysterie und Gerüchte verbreiten.", entgegnete Dumbledore.
***
Verwundert registrierte Hermione das weder Professor Snape, noch Professor Fortuna am Mittagstisch anwesend waren.
"Sie haben doch auch schon früh gefehlt.", sagte sie zu Ginny und deutete auf die leeren Plätze.
"Vielleicht einen geheime Mission.", vermutete sie.
"Geheime Mission?" Hermione bezweifelte es. Irgendwas stimmte da nicht.
Da war sie sich.

13. März, Samstag
"Hoagsmead? Was ist das?", fragte Phoebe und sah Hermione, von der sie inzwischen wusste, das sie die Freundin von ihrem Bruder, dessen Name ihr immer noch entfiel, war.
"Das ist das Dorf hier in de Nähe. Es wird dir gefallen. Wir gehen zusammen, hm?"
"Kommt Harry auch mit?", fragte Phoebe.
"Ich weiß nicht. Wir können ihn ja mal fragen."
"Auf gar keinen Fall.", zischte da Draco hinter ihr. "Ich werde nicht mit diesem Potter ins Dorf gehen. Das ist ja Ruf schädigend."
"Jetzt hab dich nicht so.", wies Herm ich zurecht. "Phoebes Gedächtnis ist zwar fast wieder hergestellt, aber wenn es ihr lieber ist, das Harry dabei ist, werde ich ihn fragen. Es ist schließlich ihre Gesundheit."
Draco verzog angewidert das Gesicht, als Harry und Ron gerade auf sie zukamen.
"Harry.", rief Phoebe und der Junge blieb fragend stehen.
"Gehst du mit mir ins Dorf?"
Dieser zuckte mit den Schultern. "Klar wieso nicht. Wir wollten eh gleich los."
"Klasse. Ich geh nur schnell Lisa bescheid sagen.", rief Phoebe und war weg.
Kurze Zeit später waren alle bereit. Inzwischen war fast die gesamte siebente Klasse versammelt. Nur Susan, Pancy und die Zwillinge fehlten.
Phoebe hatte sich zwischen Harry und Ron gedrängt und plapperte fröhlich auf sie ein.
Draco, der mit Herm hinter den dreien lief, durchbohrte Harry mit seinen Blick, oder zum mindestens versuchte er das.
"Wenn du ihn weiter so finster anstarrst, wird er in einer Rauchwolke verschwinden.", murmelte Herm.
"Wenn es doch nur wahr wäre.", gab Draco zurück.
"Sieht aus, als hätte Harry einen eine neue Verehrerin.", grinste Lisa, als sie Draco und Herm einholte.
"Sie ist nicht seine Verehrerin.", bellte Draco und Lisa zuckte erschrocken zusammen.
"Das sollte doch nur ein Witz sein."
"Sehr witzig, haha.", knurrte er und starrte weiter finster vor sich hin.
***
"Adrian!", schrie Lisa plötzlich auf und rannte einem jungen Mann entgegen.
Dieser schloss sie in seine Arme und küsste sie völlig ungeniert.
"Was machst du denn hier?", fragte Lisa außer Atem.
"Dich besuchen. Ich hatte gerade ein paar Tage frei und da dachte ich mir ich komme und kontrolliere ob du auch schön fleißig lernst."
"Das tu ich doch immer."
"Das dachte ich mir."
Spielerisch knuffte sie ihn in die Seite und zog ihn dann mit sich fort.
Ron verdrehte er die Augen. "Wie peinlich, in aller Öffentlichkeit."
"Sie sind verlobt.", erwiderte Ginny.
"Und? Ist doch kein Grund."
Missbilligend schüttelte Ginny den Kopf. Dann leuchteten ihre Augen auf.
"Terence. Was machst du denn hier?", fragte sie ungläubig.
"Ich dachte ich komme dich besuchen.", erwiderte er und nahm Ginny in den Arm.
Ron beobachtete sie misstrauisch und wurde von Harry mitgezogen.
***
"Was soll das sein?" Hermione stand mit schief gelegten Kopf vor dem Schaufester eines Kramladens und betrachtete einen merkwürdiges Objekt in rosa-blau.
"Sieht nach... oder... vielleicht... es ist bunt.", erwiderte Draco und versank wie Herm in die Betrachtung des Dings, was immer es auch war.
"Was macht ihr hier?", fragte Phoebe und starrte in das Fenster.
"Was meinst du, was das ist?", fragte Herm.
"Das nennt man Kunst.", sagte da einen Stimme hinter ihnen.
"Mom, was machst du denn hier?", fragte Draco entsetzt.
"Ich wollte sehen, wie es meiner Kleinen geht.", sagte sie und nahm Phoebes Kopf in beide Hände.
Aufmerksam betrachtete sie ihr Gesicht. "Du erinnerst dich wieder?"
"Ähm, ja?", sagte diese vorsichtig.
"Das ist schön. Haben dir Hermione und Draco geholfen dich zu erinnern?"
Phoebe sah unsicher auf. Ihr Blick huschte zu der kleinen Gruppe.
"Ähm, ja?", erwiderte sie erneut.
Narzissa folgte dem Blick ihrer Tochter und sah Harry.
"Verstehe.", nickte sie.
***
"Und, wie geht es Phoebe?", fragte Lucius seine Frau, als diese ins Arbeitszimmer von Malfoy Manor trat.
"Ihr geht es bestens. Sie hat ihr Gedächtnis zurück. Ich weiß jetzt übrigens wer es ihr angetan hat."
"Mhmmm? Und?"
"Tassilo."
"Ich weiß.", sagte Lucius ruhig.
"Du weißt es? Seit wann? Wie?"
Lucius legte die Feder bei Seite und betrachtete kritisch sein Werk. "Durch das was Celina gesagt hat."
"Warum hast du mir nichts gesagt?" Narzissa beugte sich über den Schreibtisch und musterte ihren Mann.
"Weil du dich aufgeregt und womöglich etwas Dummes getan hättest."
"Etwas Dummes? ICH?" Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
"Ja, du. Wenn es um deine Kinder geht, reagierst du unrationell. So ... wie einen Löwin, auf Leben und Tod und nur aus Instinkt und nicht mit Überlegung."
Narzissa sah ihn sprachlos an.
Meinte er das ernst?
Wütend kniff sie die Lippen zusammen und richtete sich auf.
"Auch egal. Wenn ich so unrationell reagiere, wird es dich ja jetzt auch nicht wundern, wenn ich jetzt losgehen und dem Kerl den Hals umdrehe."
Sie lief mit großen Schritten zur Tür. Lucius holte sie kurz vorher ein.
"Nein, Liebes, dass wirst du nicht tun.", hielt er sie zurück.
"Wieso? Er kann nicht mehr in die Zukunft sehen. Severus Trank wirkt hervorragend. Er würde es erst merken, wenn es zu spät ist."
"Nein, du wirst nicht gehen.", bestimmt er.
"Warum nicht? Weißt du eigentlich was der Kerl uns angetan hat?"
"Natürlich weiß ich das. Und du wirst nichts tun, weil ich bereits plane. Das ist mein Recht, als Vater. Niemand löscht ungestraft das Gedächtnis meiner Tochter." Er sah entschlossen auf.
Narzissa musste lächeln. Aus einem Impuls heraus beugte sie sich vor und küsste ihren überraschten Ehemann.

18. März, Donnerstag
Celina ging hinab in die Kerker. Langsam öffnete sie die Tür, von der sie wusste, dass dahinter Severus lag und schlief.
Sie trat zu ihm heran und sah zu ihm hinunter.
"Möchtest du einen Tasse Tee?", fragte da eine Stimme hinter ihr und sie drehte sich erschrocken um.
Minerva McGonagall saß dort am Kamin und las in einem Buch.
"Und?", wurde sie erneut gefragt.
"Ja, bitte." Celina ließ sich auf der breite Couch nieder. Ein Hauself kam herbeigeeilt und stellte vorsichtig die Tasse ab. Dann war es wieder still.
Celina hob ihren Löffel und häufte sich einen voll Zucker in den Tee. Dann noch einen und noch einen und noch einen...
Minerva sah dem etwa einen Minute zu, bis sie fragte: "Was soll das werden? Zucker mit Teegeschmack?"
Da schrak die andere auf und sah in ihre Tasse. "Oh je.", entfuhr es ihr und sie begann zu kichern, das in ein Lachen überging und schließlich flossen Tränen.
Sie schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte.
"Entschuldige.", gluckste sie zwischen den Fingern. "Ich wollte nicht heulen, aber ich kann nicht aufhören."
Krampfhaft versuchte sie die Tränen zurück zuhalten. Sie biss sich auf die Unterlippe, bis sie blutete, doch nichts konnte den Tränenfluss stoppen.
"Ich wollte nicht...", begann sie erneut.
"Schon gut.", winkte Minerva ab und legte das Buch, das auf ihrem Schoss lag auf den Tisch.
Sie kam zu der anderen hinüber und strich ihr beruhigend über den Rücken.
"Ich wollte nicht, dass es soweit kommt."
"Das wird schon. Ich gebe es ja nur ungern zu, doch von Zaubertränken versteht er was."
"Den habe ich gebraut.", bemerkte Celina und McGonagall war sprachlos.
Dann sprang die Hauslehrerin von Gryffindor panisch auf und rannte zum Bett hinüber. Ihre Finger tasteten nach dem Puls. Ihr Gesicht entspannte sich als sie ihn fühlte. Schwach zwar, aber er war da, was bedeutete, dass der völligen Widerherstellung nichts mehr im Wege stand.
Sie erhob sich und ging zu Tisch hinüber. Langsam griff sie nach dem Buch und sah dann zu Celina hinüber. "Kann ich Sie alleine lassen?", fragte sie besorgt und diese nickte. "Ja, es geht schon wieder. Ich weiß auch nicht warum ich plötzlich die Fassung verloren habe."
"Das ist eine ganz natürliche Reaktion, wenn man bemerkt, dass man einen geleibten Menschen tatsächlich verlieren könnte.", sagte Minerva. "Professor Snape wird in spätestens fünf Stunden genauso arrogant und wichtigtuerisch wie eh und jäh sein.", setzte McGonagall trocken hinzu und ging.
Celina sah ihr irritiert nach. Dann stand sie auf und ging zu dem Bett hinüber. Sie setzte auf den Rand.
Eine natürliche Reaktion? Sie hatte noch nie die Fassung verloren, noch nicht einmal, als ihre Mutter gestorben war. In Zukunft würde sie solche Schwächen nicht zu lassen.
Sie streckte die Hand aus und strich Snape über das Gesicht.
Sein Puls wurde regelmäßiger und sein Atem tiefer.
Kurz schlug er die Augen auf und sah Celina an.
Dann verfiel er wieder in einen Schlaf und sie ging.

19. März, Freitag
"Professor Snape und Fortuna sind wieder da.", sagte Herm und deutete zum Tisch der Professoren hinüber.
Ron nickte, sah aber nicht auf.
"Und wenn schon. Wen interessiert das?", murmelte er.
"Ich würde ja zu gerne wissen, wo sie in den letzten Tagen waren." Ihr Blick fiel auf Phoebe, die sich wieder an alles erinnern konnte. Ob sie vielleicht?
"Frag sie lieber nicht. Das letzte Mal, als sie spioniert hat, ist es ihr nicht gut bekommen.", warnte Harry, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
"Ja, du hast Recht. Weiß man inzwischen, wer es war?"
"Irgendjemand aus dem Bekanntenkreis der Malfoys."
"Ist ja typisch.", spottete Ron. "Ein anständiger Zauberer würde sich auch nicht an dem Gedächtnis aufrechter Mitbürger vergreifen."
"Halt die Klappe, Ron.", zischte Herm.
***
Susan saß auf dem Astronomieturm und starrte in den Himmel. Hinter sich hörte sie die Tür knarren.
"Entschuldige, wolltest du allein sein?", fragte da Blaise.
"Nein, schon gut. Wir können auch zusammen in den Himmel starren.", grinste Susan und Blaise setzte sich neben sie.
"Hier kann man prima nachdenken, wenn man Sorgen hat.", murmelte Blaise und Susan sah sie fragend an.
"Hast du Sorgen?"
"Die Üblichen. Es ist dieses Jahr alles so schwierig geworden."
"Ja, das stimmt. Du warst letztes Jahr auch auf einer anderen Schule, habe ich gehört."
Blaise lachte kurz auf. "Einen andere Schule, ja, das könnte man sagen."
"Auf welcher?"
"Kennst du nicht."
"War es schön?"
"Wie ein Traum.", seufzte Blaise.
"Ja, das kann ich verstehen. Pfützensee, war auch eine ganz andere Welt. Als ich hier zurückkam, kam ich mir Anfangs fremd vor. Bis..." Susan brach grinsend ab.
"Bis du Flint begegnet bist.", vollendete Blaise.
"Na ja, begegnet sind wir uns schon vorher.", räumte Susan ein und die andere nickte. "Wäre einfacher gewesen, wenn du da schon mit ihm zusammengekommen wärst."
"Das hätte nicht funktioniert. Er war viel zu arrogant."
"Ist er das nicht immer noch?" Blaise richtete sich etwas auf.
"Aber anderes. Viel aufmerksamer. Frag mal Hermione, Ginny oder Lisa. Die wissen wovon ich spreche."
"Dieser Typ-Slytherin hat anscheinend eine magische Anziehungskraft, ne?" Blaise lehnte sich wieder in den Liegstuhl zurück und diesmal richtete sich Susan auf.
"Wie meinst du das? Dein Grinsen spricht ja Bände. Sag bloß du bist auch in einen verknallt. Wer ist es? Kenn ich ihn?"
"Nicht persönlich, glaube ich. Ich bin ihm letztes Jahr ihm Sommer das erste Mal begegnet und war sofort hin und weg. Was für ein Mann." Blaise Stimme war einen Hauch tiefer geworden. Sehnsucht und Verlangen mischten sich in ihr.
"Wie sieht er aus? Wie heißt er?" Susan war nun neugierig. Blaise schenkte ihr ein Lächeln und wollte gerade zu erzählen anfangen, als die Tür geöffnet wurde und Lisa ihren Kopf hereinstreckte.
"Hier seid ihr.", rief sie.
"Schscht. Blaise will gerade von ihrem Freund erzählen.", warnte Susan und Lisa war sofort hellhörig. Sie zog sich eine Liege heran und sah Blaise aufmerksam an.
"Echt, wer ist es? Kenn ich ihn?"
"Adrian müsste ihn..."
"Hast du Susan gefunden?", fragte da Ginny von der Tür aus. "Ah, da seid ihr ja.
"Schscht.", ertönte es erneut, diesmal jedoch von Lisa. "Blaise erzählt gerade von ihrem Freund."
"Echt kenne ich ihn?", fragte Ginny und setzte sich neben Lisa. Sie stützte ihren Kopf in die Hände und sah Blaise gespannt an.
"Also...", begann diese erneut und wurde ebenso erneut unterbrochen. Diesmal riss Hermione die Tür auf. Hinter ihr taucht der Kopf von Phoebe auf.
"Hey, hier versteckt ihr euch.", rief sie.
"Schscht.", machte Ginny. "Blaise erzählt gerade von ihren neuen Freund."
"Du hast einen Freund? Erzähl. Kenn ich ihn?"
"Niemand scheint ihn zu kennen.", sagte Susan ungeduldig und rückte ein Stück zur Seite, um Hermione und Phoebe platz zu machen.
Blaise holte erneut Luft, als sie zum vierten Mal unterbrochen wurde.
Diesmal war es Harry.
"Ich wollte....", begann er, zuckte aber zusammen, als die ungeduldigen Blicke sich auf ihn richteten. "...nicht stören.", beendete er den Satz, doch alle wussten, dass es nicht das war, was er sagen wollte.
"Was ist denn?", fragte Herm schnell, bevor er wieder verschwinden konnte.
"Nicht so wichtig.", winkte er ab, doch sein Gesicht strafte den Worten Lüge.
Hermione stand auf und kam zu ihm hinüber.
"Also was? Für ein 'nicht so wichtig', kletterst du doch nicht bis hier rauf.", bohrte sie nach und Harry holte nach einigen Zögern einen Brief hervor und reichte ihn Herm.
Diese trat damit zu einer Lampe und knipste sie an.
Ihre Lippen bewegten sich im Takt der Worte. Plötzlich erstarrte sie und sah auf.
"Das ist ja schrecklich."
"Na ja, schön ist es nicht.", milderte Harry es ab.
"Wie kann sie nur?", regte Herm sich auf.
Harry sah unsicher zu den anderen Mädchen hinüber, die nun neugierig die Köpfe hoben.
"Vielleicht hast du später etwas Zeit?", fragte er und wollte gerade den Brief zusammen falten, als Phoebe ihn ihm aus der Hand nahm.
Sie hatte, ganz dem Ehrenkodex des Spions befolgend, ergattere so viele Geheimnis, wie du kriegen kannst, den ersten Teil des Briefes gelesen.
"Wer ist diese Cho eigentlich, das sie sich so was erlauben kann?", fragte sie. Den Namen hatte sie schon mal gehört.
"Das ist Harrys Freundin, sie ist ein Jahr älter und jetzt in Skandinavien.", klärte Lisa sie auf.
"Exfreundin würde ich sagen.", korrigierte Ginny, die sich über Phoebe Schulter gebeugte hatte und gerade den letzten Satz las.
"Wegen eines anderen? Spinnt die denn? Wie kann man Harry nur so fies abservieren?", rief Ginny entrüstet.
Anscheinend hatte sie völlig vergessen, dass besagter Harry genau neben ihr stand.
"Ja, das verstehe ich auch nicht.", sagte Phoebe und alle sahen sie erstaunt an.
Nun griff Herm endgültig nach dem Brief und gab ihn Harry zurück.
"Es tut mir Leid. Was willst du jetzt machen?", fragte sie.
"Gar nichts. Was soll ich schon tun? Es ist nur schade, das es so zu Ende geht. Ich wäre euch übrigens dankbar, wenn ihr es nicht gleich jedem erzählt.", sagte er und ging dann.
Irgendwie war es ihm unheimlich peinlich, dass sie es wussten und noch mehr, das Ginny sich über Cho so aufgeregt hatte und Phoebe ihr auch noch Recht gab.
Keine halbe Stunde später wusste die ganze Schule von der Trennung.

20. März, Samstag
Schweißgebadet fuhr auf der Krankenstation ein Mädchen aus Slytherin in die Höhe.
"Das könnt ihr nicht tun.", murmelte sie. "Das könnt ihr nicht tun!"
Sie sah sich um und erleichtert erkannte sie, das sie nicht in dem furcht erregenden Gerichtssaal war.
Man hatte sie nicht verurteilen lassen. Sie war auf der Krankenstation.
Beruhigt sank sie in die Kissen zurück und schloss die Augen, die sie jäh wieder aufriss.
Aber war nicht genau das passiert?
Hatte man sie nicht tagtäglich verflucht?
Langsam kehrten die Erinnerungen von dem Traum in ihr hoch.
Nein, es war ein Traum, nichts weiter. Diese Verhandlung ist nie passiert.
Und doch, es fiel ihr wieder ein. Der erste März war ein Montag gewesen. Sie hatte sich damals nichts gedacht, aber jetzt!
Es war kein Traum. Das war Realität gewesen.
Die täglichen Unfälle, waren Teil ihrer Bestrafung.
Tränen liefen ihr über die Wangen und man konnte fast Mitleid mit ihr bekommen, doch dann verzog sich ihr Gesicht zu einer Maske des Zorns.
"Damit wird Granger nicht durchkommen. Ich weiß wieder alles. Der Obliviatezauber wirkt nicht länger. Ich erinnere mich an alles."
Entschlossen schlug sie die Bettdecke weg und stand auf. Es war gerade Mittagszeit und alle würden in der großen Halle sein. Unvorbereitet und ihr ausgeliefert.
***
Mit beiden Händen stieß sie die Flügel der großen Halle auf.
"Du miese Intrigantin.", rief Pancy und zeigte mit ausgestreckten Finger auf Hermione, die erstaunt von ihrem Teller aufsah.
"Ich weiß alles. Ich habe meine Erinnerung zurück. Dein Zauber wirkt nicht mehr.", schrie Pancy außer sich vor Wut weiter.
"Ich weiß nicht, wovon sie spricht.", sagte Herm und sah zum Lehrertisch hinüber.
"Nicht? Sagt dir Sonntag vor dem ersten März etwas? Sagt dir das Wort Gericht, oder Anklage etwas? Du wolltest meinen Tot."
Hermione sah sie erst ungläubig an und brach dann in schallendes Gelächter aus.
Dumbledore war aufgestanden und Snape winkte Millicent und Blaise zu, das diese Pancy in den Krankenflügel zurückbringen sollten, zu.
"Sie stecken alle dahinter. Die gesamte siebente Klasse und Phoebe und Ginny auch.", ertönte noch Pancy Stimme. "Lasst mich los, ihr Verräter.", kreischte es noch, dann brach tiefe Stille herein.
Hermione sah unsicher auf. Alle Augen waren auf sie gerichtet.
Die Lehrer, selbst Fortuna und McGonagall zweifelnd. Die Schüler bedrückt.
"Die siebente Klasse, sowie Miss Malfoy und Miss Weasley warten im Klassenzimmer im ersten Stock auf mich.", sagte Dumbledore und mehrere Schüler erhoben sich. Der Direktor nickte den Hauslehrern zu, ihm zu folgen.
***
Hermione sah unsicher zu Draco. "Bin ich zu weit gegangen? Ob sie jetzt einen psychischen Knacks hat?", fragte sie.
"Eher dann ich. Immerhin war die ganze Aktion, die Pancy gestartet hat, gegen mich und Marcus gerichtet.", sagte Susan kleinlaut.
"Wenn, dann hängen wir alle mit drin.", entgegnete Harry und Draco gab ihm, wenn auch widerwillig Recht.
"Hey, sie kann uns gar nichts. Der Tag den sie meint, existiert doch noch nicht mal. Vollkommen plemplem die Frau.", beruhigte sie Lisa.
Sie sahen kurz auf, als Blaise und Mill eintraten.
"Und?"
"Sie erzählt einen wahre Schauergeschichte, nach der Herm Anklägerin war und ich ihre Verteidigung.", berichtete Millicent und setzte sich.
"Ich und die verteidigen. Na hallo." Sie tippte gegen ihre Stirn.
***
"Also, noch einmal von vorn. Du sagst, das Hermione dich angeklagt hat Susan und Professor Flint an den Direktor verraten zu haben und dafür haben sie dich vor Gericht gestellt und verurteilt. Und das die ganzen Unfälle, die dir passiert sind Teil der Strafe waren.", fasste Professor Snape ungläubig zusammen.
Pancy nickte.
"Warum bist du nicht früher zu uns gekommen?", fragte Celina, die sich kurzerhand angeschlossen hatte.
"Sie hat mich mit einem Gedächtniszauber belegt." Anklagend sah sie auf.
"Gedächtniszauber? Hermione? Wann denn?"
"Nach der Verhandlung. Nachdem sie mir gesagt hat, dass sie einen ganzen Tag neu erschaffen und wieder beseitigt hat." Pancys Stimme überschlug sich fast.
"Das ist schwarze Magie.", kommentierte der Celina.
Sie kannte diesen Zauber. Sie hatte ihn selber in einem ihrer Bücher ausführlich beschrieben. In einem der Bücher, die sie im vergangenen Jahr an Hermione ausgeliehen hatte.
"Richtig, schwarze Magie. Das traue ich Miss Granger nicht zu. Sie mag eine hervorragende Hexe sein, doch sie weiß wie gefährlich der Umgang mit schwarzer Magie ist. Ihre Eltern sind schließlich durch Schwarzmagier zu Tode gekommen.", sagte McGonagall.
"Der Blutverlust durch die Fledermäuse muss beträchtlich gewesen sein.", stelle Dumbledore fest.
"Ich gehe in die Klasse. Und Sie Miss Parkinson schlafen sich aus."
"Aber es ist wahr.", kreischte sie. "Es ist wahr. Fragen sie sie nach den Beweisstücken. Fragen sie wer die Richterin war. Es war Blaise. Die Geschworenen, das waren..."
"Ja, ja, ganz ruhig.", beschwichtigte Madame Pomfrey sie und flösste ihr einen Schlaftrunk ein.
***
"Ihre Mitschülerin hat offensichtlich einen vorübergehenden Verlust für den Sinn zwischen Traum und Realität zu unterscheiden verloren.", begann der Direktor.
"Aber sie wird doch wieder?", fragte Gregory.
"Sicher. Aber ich hätte an euch ein paar Fragen. Ist es wahr, das ihr hinter den Unfällen steckt, die Miss Parkinson ereilten haben?"
"Nein. Es waren Unfälle. Wie sie schon sagten.", erwiderte Hermione und die anderen nickten.
"Dachte ich mir doch.", sagte der Direktor und ging.
Eine Weile starten sie auf die Tür. Dann drehte sich Draco zur Klasse um. "Ich schlage vor, hiermit beenden wir die Aktion 'Strafe für Pancy'. Sie wird sich nie entschuldigen. Eher kommen wir in Teufels Küche."
Die anderen nickten.
"Und was war das nun für einen Geschichte?", wandte sich Ginny Millicent zu. "Was war ich denn?"
Zeugin der Verteidigung.", sagte Blaise.
"Echt? Schade, ich dachte ich wäre Richterin gewesen.", Enttäuscht setzte sich Ginny wieder hin.
"Nein, Richterin war ich. Ron und Susan Gerichtsdiener. Harry und Phoebe waren Herms Zeugen. Neville auch der, der Verteidigung.", schloss Blaise.
"Und wir?", fragte Lavender.
"Die anderen waren alle Geschworene und Theodor der Vorsitzende.", erklärte Millicent weiter und wurde dann aufgefordert alles von Anfang an zu erzählen.
Kapitel 16

Pancys Traum:

"Ich muss ins Gericht, sie warten schon auf mich.", sagte Blaise zu dem Kopf von dem Mann, der im Kamin schwebte.
"Ist gut. Moment, Gericht? Was hast du denn angestellt, Schatz?", fragte er da.
"Keine Sorge, ich gar nichts. Also, wir sehen uns morgen, okay?", lachte Blaise und warf ihm eine Kusshand zu. "Bis bald, bye, bye."
Da erlosch die Flamme und sie stand auf und knöpfte sich die Robe zu. Dann betrachtete sie sich kurz im Spiegel. Sie war mit ihrem Aussehen sehr zufrieden.
Würdevoll und autoritär. Genau passend für einen Richterin.
Schwungvoll öffnete sie die Tür und trat in den Raum, wo bereits alle anderen versammelt waren.
Sie erhoben sich und warteten, bis sie sich gesetzt hatten.
Schwer wog der Holzhammer in ihrer Hand, als sie ihn schwungvoll auf das kleine Holzbrettchen niedersausen ließ.
Nachdem sie von Ronald Weasley als Richterin Blaise Zabini vorgestellt worden war und sich auf seinen Wink hin alle wieder Platz genommen hatten.
"Die Verhandlung ist eröffnet.", klang ihre Stimme durch den Raum.
Dies war das Stichwort für Ron die anderen Beteiligten vorzustellen.
"Die Angeklagte ist Miss Pancy Parkinson. Die Anklage wird durch Miss Hermione Granger vertreten. Die Verteidigung übernimmt Miss Millicent Bulstrode. Mister Theodor Nott, ist der Sprecher der Geschworenen, in alphabetischer Reihenfolge, Mister Terry Boot, Miss Mandy Brocklehurst, Miss Lavender Brown, Mister Vincent Crabbe, Mister Gregory Goyle, Mister Draco Malfoy, Mister Ernie MacMillan, Miss Parvati Patil, ihrer Zwillingsschwester Miss Padma Patil, Mister Zacharias Smith und Miss Lisa Turpin. Miss Hannah Abbott wird das Protokoll führen. Miss Susan Bones und ich werden das hohe Gericht in der Ausübung seiner Tätigkeit unterstützen." Damit setzte Ron sich an die Seite neben Susan, die etwas irritiert aussah.
"Ich danke dem Gerichtsdiener Weasley. Sind die Geschworenen bereit sich das folgende anzuhören und einen gerechtes Urteil zu fällen?"
Theodor stand auf und sagt: "Ja, Euer Ehren."
"Gut, dann werden wir beginnen. Wir haben ja nur ein Tag zeit. Miss Granger?"
"Gern Euer Ehren. Miss Pancy Parkinson wird angeklagt des Verrates und Hetzerei aus Rache und Egoismus. Ich verlange die Höchststrafe für Verrat, wie es unter Schwarzmagiern, und einen solche möchte sie ja sein, üblich ist.
Jemand unter den geschworenen pfiff leise durch die Zähne. Eine andere schrie entsetzt auf, alles in allem sah man sehr erstaunt aus, nur Herm blieb gelassen und ordnete ihre Papier, bevor sie aufstand und sagte: "Dazu komme ich umgehend zur Beweisaufnahme und rufe dafür meinen ersten Zeugen auf. Mister Harry Potter."
Alle Augen richteten sich zum Eingang, durch den Harry hereinkam und auf dem Zeugenstuhl platz nahm.
Ron eilte mit einem Dicken Buch auf ihn zu. Es war 'Geschichte Hogwarts'.
"Sind sie Harry Potter?", fragte Ron und Harry nickte.
Ein Raunen ging durch die Reihen der Geschworenen. "Doch nicht der Harry Potter... der Junge, der Überlebt hat... Der den dunklen Lord einst besieg hat... Nicht zu glauben...", hörte Pancy und sie sah ungläubig zu ihnen hinüber. Was sollte das denn jetzt? Sie kannten ihn doch alle.
"Schwören Sie die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr dir der große Zauberer helfe?", fragte Ron und Harry antwortete: "Ich schwöre." Und setzte sich.
Herm rückte ihre Brille zurecht.
Das war nicht das erste Mal das Pancy stutzte. Seit wann trug Herm eine Brille? Und wo um alles in der Welt war sie hier? Was sollte dieses Theater?
Sie fühlte sich heiß an. Sie musste Fieber haben.
Ihr Blick wanderte zu Millicent, die neben ihr saß und aufmerksam ihm Stuhl zurückgelehnt war.
"Wo bin ich?", fragte Pancy.
"Im Gericht auf der Anklagebank, wo sonst."
Sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit nach vorne, wo Hermione gerade Harry nach dem Vorfall an einem 11. Februar fragte.
"Was genau ist an jenem Tag geschehen?", fragte Herm gerade und sah Harry gespannt an.
"Am besagten Tag hatte die gesamte Klasse sieben der Hogwartsschule Literaturunterricht bei Professor Flint."
Ein erneutes Raunen ging durch die Bank der Geschworenen und Pancy sah abermals verwirrt auf. Wieso waren sie so erstaunt darüber? Sie waren doch alle selber dort anwesend gewesen.
"Was passiert in dieser Stunde?"
"Es stellte sich heraus, dass Professor Flint eine Affäre mit einer Schülerin hat."
"Eine Affäre? So, mit wem?", fragte Herm
"Einspruch.", rief Mill und erhob sich. "Das steht nicht zur Debatte. Die Opfer könnten dadurch belastet werden."
"Ich möchte verdeutlichen, das die Angeklagte einen Grund hatte, die Opfer zu verraten, indem ich auf die allgemeine Abneigung von ihr und eines der Opfer hinweise. Dazu brauchen wir aber den Namen.", verteidigte Herm ihre Frage und Blaise dachte kurz nach, bevor sie nickte und sagte: "Die Geschworenen haben nur auf die Tatsache, das Opfer und Angeklagte sich nicht mochten, Rücksicht zunehmen und den Namen wieder zu vergessen."
Theodor nickte.
"Einspruch abgewiesen.", sagte Blaise und gab Hem ein Zeichen Fortzufahren.
"Also, Mister Potter. Wie ist der Name der Schülerin?"
"Miss Susan Bones."
"Ist sie anwesend?"
"Ja.", sagte Harry.
"Bitte zeigen sie nicht auf sie, um ihre Anonymität zu wahren.", bat Herm und Pancy schüttelte ungläubig den Kopf. Mittlerweile war sie zu dem Schluss gekommen, dass das alles nur ein Traum sein konnte.
Die ganze Fragerei war einen einzige Farce. Jeder der Geschworene kannte Susan. Sie gingen mit ihr in einen Klasse. Also was soll das Gefasel über Anonymität?
Sie sah zu Susan hinüber, die mit gesenktem Blick da saß.
"Wie haben sie die Affäre herausgefunden?", fragte nun Herm.
"Über Umwegen. Dazu müsste ich weiter ausholen?" Fragend sah er zu Blaise, die zustimmend nickte.
"Also, wir nehmen in Literatur gerade einen Roman durch."
"Wie heißt das Buch?", fragte nun Millicent und erntete dafür einen strafenden Blick von Blaise.
"Entschuldigen sie Euer Ehren, ich wollte lediglich vergleichen, ob wir von demselben sprechen."
Pancy sprang nun auf und sah zu Mill hinunter. "Natürlich sprechen wir von demselben, du warst doch dabei. Du hast doch sogar daraus vorgelesen.", rief sie.
"Miss Bulstode bringen sie ihre Mandantin wieder zur Ruhe.", ordnete Blaise an und klopfte mit dem Hammer auf den Tisch.
"Setzt dich.", zischte Mill.
"Aber.", begann Pancy, doch ihre Verteidigerin zog sie erbarmungslos in den Stuhl zurück.
Herm drehte sich wieder zu Harry um. "Ich greife die Frage meiner Kollegin auf. Wie heißt das Buch?"
"Schwarze Nixe."
"Um was geht es?"
"Einspruch. Der Inhalt des Buches wird uns wohl kaum weiterhelfen, schließlich sind wir hier nicht bei einer Buchmesse.", warf Millicent ein und Herm wandte sich an Blaise: "Der Inhalt ist sehr wohl wichtig. Zur Darstellung, wie die Mitschüler ihren Professor in die Enge getrieben haben."
"Ich hoffe wir kommen von dort ganz schnell auf unseren Fall zurück. Einspruch abgewiesen."
Mill nickte, schien aber nicht besonders darüber getroffen, dass man sie ein weiteres Mal ihren Einspruch ablehnte.
"Der Roman handelt von einem siebzehn jährigen Mädchen, das eine heimliche Affäre mit einem mächtigen Magier hat. Einige meiner Mitschüler haben das ganze so interpretiert, das es nach einer illegalen Schüler-Lehrer-Affäre aussah und so den Professor zur Antwort gezwungen.", sagte Harry.
"Wer?"
"Wer, was?", Harry sah verwirrt auf.
"Wer hat die Geschichte interpretiert?"
"Einspruch. Ich weiß nicht, was das mit dem Fall zu tun hat." Millicent hatte sich erhoben.
Blaise nickte und sah zu Hermione.
"Ich ziehe die Frage zurück."
Sie ging zu ihren Tisch und nahm ein Buch in die Hand mit dem sie zum Zeugenstand zurückkam.
"Ist dies das fragliche Buch?"
Harry warf einen Blick darauf und nickte.
"Wir müssen den Zeugen bitten zu antworten. Für das Protokoll.", warf da Ron ein und Harry sagte laut und deutlich: "Ja."
Hannah nickte zufrieden.
"Ich lege das Buch als Beweisstück A vor.", fuhr Herm fort und reichte Susan zwei weitere Exemplare, die einmal auf den Tisch der Verteidigung und den Tisch der Richterin gelegt wurden.
"Was geschah dann, nachdem sie von der Affäre wussten?"
"Wir einigten uns darauf Stillschweigen zu bewahren."
"Warum?"
"Weil wir nicht wollten, das einer der Beiden von der Schule verwiesen wurde."
"Wer sind 'Wir'?", fragte Herm weiter.
"Die gesamte Klasse sieben."
Hermione drehte sich zu Pancy um. "Gehört auch die Angeklagte dazu?"
"Ja."
"Und sie hat sich als einzige." Herm hob dramatisch den Finger und machte eine Pause. "Nicht daran gehalten, sondern ist zu Direktor gegangen und hat das glückliche Paar verraten."
"Einspruch, das ist keine Frage. Außerdem bitte ich die Kollegin ausschmückende Adjektive wie glücklich zu streichen. Sie beeinflussen den Zeugen."
"Einspruch statt gegeben. Formulieren sie eine Frage, Miss Granger."
Herm nickte und wandte sich wieder zu Harry. "War Miss Parkinson die einzige die sich nicht daran hielt?"
"Einspruch. Noch ist nicht bewiesen, das meine Mandantin irgendwas getan hat."
"Statt gegeben. Die Anklage sollte in Zukunft besser auf die Fragen achten."
Herm seufzte kurz und nickte. "Gut. Hat Miss Parkinson sich an die Vereinbarung gehalten?"
"Nein.", sagte Harry.
"Danke. Keine weiteren Fragen."
Erschöpft setzte Herm sich in den Stuhl und sah zu Pancy hinüber, die sie mit zusammen gekniffenen Augen ansah.
Nun stand Millicent auf und kam zu Harry hinüber.
"Wie geht es Ihnen?", fragte sie.
"Danke, gut.", antwortete Harry und setzte sich zurecht.
"Sie sagen, dass meine Mandantin sich als einzige nicht an die Abmachung des Stillschweigens gehalten hat, ist das richtig?"
"Ja, das stimmt."
"Schön. Woher wissen Sie das? Waren Sie dabei, als Miss Parkinson beim Direktor war?"
"Nein."
"Sie können also nicht sicher sein, das sie die Verräterin ist?"
"Man kann sich nie sicher sein.", warf Harry ein. "Aber..."
"Oh, oh. Ein aber hören wir hier nicht gern." Millicent lächelte ihn an und Pancy lehnte sich ruhiger zurück. Ob Traum oder nicht. Sie war froh, dass Mill sie verteidigte.
"Woher wissen sie, dass Miss Parkinson die so genannte Verräterin ist?"
"Wir haben es aus zuverlässiger Quelle erfahren."
"Wer ist es?"
"Miss Phoebe Malfoy.", sagte Harry und sah trotzig auf.
Millicent schien einen Augenblick zu überlegen. Offensichtlich hatte sie damit nicht gerechnet.
"Wer ist diese Phoebe Malfoy?", fragte sie nun und Pancys Verwirrtheit nahm zu.
Was sollte das denn jetzt? Jeder kannte Phoebe. Jeder wusste, dass sie Dracos Schwester war. Sie drehte den Kopf zu den Geschworenen, wo auch Draco darunter war. Sie traute ihren Augen kaum, als auch dieser gebannt zu Harry sah, als habe er den Namen das erste Mal gehört hatte.
"Euer Ehren.", erhob sich nun Hermione und Blaise erteilte ihr mit Erlaubnis von; Millicent das Wort.
"Miss Phoebe Malfoy wir meinen zweite Zeugin sein."
Blaise sah zu der Verteidigerin hinüber, die nickte. "Dann beende ich meine Beweisaufnahme."
"Sie dürfen gehen.", sagte Ron zu Harry, der aufstand und am Rand Platz nahm.
"Die Anklage ruft Miss Phoebe Malfoy in den Zeugenstand."
Die Tür schwang ein weiteres Mal auf und herein kam ein junges Mädchen.
Verächtlich sah diese zu Pancy und schwor, wie auch schon Harry auf das Buch.
"Was genau haben Sie gehört?", kam Herm ohne Umschweifen zum Punkt.
"Ich hörte wie Professor Snape sich mit dem Direktor unterhielt."
Millicent meldete sich zu Wort. "Professor Snape?"
Hermione ging wieder zu ihrem Platz und holte ein gerahmtes Bild hervor. "Professor Severus Snape, Professor in Zaubertränke und Hauslehrer von Slytherin. Ist dies der fragliche Professor?"
"Ja."
"Dieses Bild ist Beweisstück B.", sagte Herm
Wieder eilte Susan vor und verteilte je ein Bild an die Verteidigung und an den Richtertisch.
"Wollen sie jetzt von jedem ein Bild bringen?", fragte Pancy verächtlich und Mill sah sie strafend an.
"Was genau haben Sie gehört, Miss Malfoy?"
"Ich hörte wie der Direktor..."
"Direktor?", wurde das Mädchen erneut von Mill unterbrochen und nachdem auch ein Bild von Dumbledore als Beweisstück C aufgenommen wurde fuhr es fort.
"Also ich hörte wie der Direktor zu Professor Snape sagte, das er Professor Flint nicht von der Schule verwiesen hätte, wenn nicht einen Schülerin die Affäre zwischen ihm, also Professor Flint und der Schülerin Susan Bones..."
"...Der Name, der Schülerin und des Professors sind, aus anonymitätstechnischen Gründen sowohl aus dem Gedächtnis als auch aus dem Protokoll zu streichen, wie auch in Zukunft.", warf Blaise ein und Hannah nickte.
"...durch einen weitere Schülerin bekannt gemacht worden wäre. Der Direktor betonte, dass er davon bereits wusste, es aber, Angesichts des baldigen Abschlusses, der Schülerin und der Tatsache, dass der Professor nicht bei ihr Unterricht hatte, nicht für Nötig gehalten hat, irgendwelche Schritte gegen die Beziehung zu unternehmen.", beendete Phoebe den Bericht. Es klang wie auswendig gelernt.
"Hat Direktor Dumbledore auch den Namen, der Schülerin genannt, die zu ihm kam um von der Affäre zu erzählen?"
"Ja, es war Pancy Parkinson."
"Kennen Sie sie?"
"Ja."
"Befindet sie sich hier im Raum?"
"Ja.", erwiderte Phoebe erneut und zeigte auf Pancy.
"Fürs Protokoll, die Zeugin erkennt die Angeklagte als die Verräterin wieder. Keine weiteren Fragen.", sagte Herm und setzte sich.
Millicent stand auf und kam zu dem Tisch der Zeugin.
"Sie spionieren gern?", fragte sie Phoebe.
"Ich bin gut, falls Sie das wissen wollen."
"Ja, das wollte ich in der Tat. Wie hoch liegt ihre Quote in der Richtigkeit ihrer Informationen?"
"Höher als bei anderen?", sagte Phoebe.
"Ich meinen einen Zahl, zwischen null und hundert Prozent."
"Neunundneunzig Komma neun."
"Also null Komma ein Prozent Unsicherheit? Ist es nicht möglich, dass Sie sich verhört haben? Das Sie einen anderen Namen gehört haben? Die Türen sind dick und sie durften nicht dort sein. Mögen sie die Freundin Ihres Bruders?"
"Einspruch. Ich sehe nicht, was die frage mit dem Fall zu tun hat?", warf Herm ein.
"Die Frage ist ausschlaggebend für das folgende, Euer Ehren."
"Dann aber schnell. Einspruch abgewiesen. Bitte beantworten Sie die Frage, Miss Malfoy."
"Ja, ich mag die Freundin meines Bruders gern. Wie sollte ich nicht. Jeder mag Hermione. Sie ist wie einen große Schwester, die ich nie hatte." Sie lächelte Herm zu, die verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
"Rührend.", sagte Millicent trocken. "Miss Malfoy, war es vielleicht Ihr Wunsch den Namen, der Angeklagten zu hören, weil Sie wussten, das meinen Mandantin eifersüchtig auf die Freundin Ihres Bruders war und das Opfer eine gute Freundin von dieser ist."
"Einspruch. Die Verteidigung versucht die Frage bereits selber zu beantworten.", rief Herm.
"Stattgegeben. Formulieren Sie die Frage anders."
"Ich ziehe die Frage zurück. Wann haben Sie Ihren letzten Gehörtest gemacht?", fragte Millicent nun.
"Am 23. Februar."
Millicent ging zu ihrem Tisch und zog ein Pergament hervor. "Dies ist der Arztbericht, der besagt, das Miss Malfoy infolge von Überanstrengung der Ohren, nicht mehr so gut hört, wie zuvor." Sie kam zur Zeugenbank zurück.
"Ist dies die Unterschrift von Ihrem Arzt?"
Phoebe sah auf das Papier und nickte, bevor sie für das Protokoll ein Ja hinterher rief.
Ein Raunen ging durch die Reihen der Geschworenen.
"Beweisstück D. Dann ist es also möglich, das sie sich verhört haben?", bohrte Millicent weiter.
"Möglich, ja, aber Unwahrscheinlich.", gab Phoebe zu.
"Keine weiteren Fragen."
"Aber ich hätte eine.", erhob sich nun Herm.
"Warum waren ihre Ohren überanstrengt, Miss Malfoy?"
"Zwei Tage zuvor war ein Quidditchspiel und ich war Kommentator. Die Schwäche legt sich innerhalb von zwei drei Tagen wieder."
"Also haben sie am 11. Februar noch sehr gut gehört?"
"Ja."
"Danke, keine weiteren Fragen. Die Anklage hat auch keinen weiteren Zeugen mehr."
Millicent stand auf. "Die Verteidigung ruft Mister Neville Longebotton in den Zeugenstand."
Neville setzte sich und sah sich unsicher um. Nachdem auch er vereidigt wurde fragte Millicent: "Was können Sie uns zu dem Vorfall am 11. Februar sagen?"
"Gar nichts."
"Warum nicht?"
"Ich kann mich nicht erinnern."
Millicent nickte. "Ich bitte das ins Protokoll aufzunehmen, das ist sehr wichtig. Keinen weiteren Fragen.", sagte sie und setzte sich.
"Warum rufst du ihn in den Zeugenstand, wenn er mir nicht helfen kann?", zischte Pancy.
"Willst du meinen Strategie in Zweifel ziehen?", fragte Millicent?
"Ich finde die Aktion nur dumm.", erwiderte Pancy verständnislos und lehnte sich zurück.
Mills Gesicht versteinerte. Nachdem auch Herm sagte, das sie keine Fragen hatte, wurde Neville wieder entlassen.
"Die Verteidigung ruft Miss Ginny Weasley in den Zeugenstand."
"Warum das denn?", fragte Pancy.
"Vielleicht weil ich dumm bin?", gab Millicent bitter zurück.
Auch Ginny wurde vereidigt und nach dem 11. Februar befragt.
"Ich kann nichts dazu sagen.", gab sie zur Antwort.
"Warum nicht?"
"Ich bin nicht in der siebenden Jahrgangsstufe." Millicent beendete ihre Beweisaufnahme und auch Herm hatte nichts mehr zuzufügen.
Beide verzichteten die Angeklagte zu verhören und so kamen sie zu ihren Schlussplädoyers.
"Jeder kennt Phoebe Malfoy als eine zuverlässige Quelle von Informationen, vor allem solchen, die geheim sind. Wenn sie sagt, dass sie den Namen der Angeklagten, als den der Verräterin gehört hat, dann kann man dem Vertrauen schenken."
Herm sah den geschworenen in die Augen und nickte kurz.
"Miss Pancy Parkinson ist schuldig. Sie hat nicht nur wehrlos Mitmagier verraten, sondern auch die gesamte Klasse. Und das nur aus Rache und Eifersucht. Sie verdient die Strafe für Verrat."
Hermione Granger, die Anklage setzte sich zufrieden an ihren Platz und Millicent erhob sich. Langsam kam sie zu den Geschworenen hinüber und dachte kurz nach, bevor sie zu ihrer Mandantin hinüber sah.
"Es mag Ihnen jetzt merkwürdig erscheinen, nachdem ich jeden Zeugen der Anklage versucht habe, unglaubwürdig erscheinen zu lassen und dennoch denke ich, das im Sinne der Gerechtigkeit ist, wenn ich sage, Pancy Parkinson ist schuldig. Sie hat es mir gegenüber zugegeben."
Da sprang Pancy auf und schrie: "Du lügst, das habe ich nie getan. Ich habe es niemanden erzählt. Niemanden, hörst du? Keiner weiß dass ich bei Dumbledore war."
Still legte sich in den Raum und alle Blicke richteten sich auf die Angeklagte, die immer noch nicht begriffen zu haben schien, das sie soeben ein Geständnis abgelegt hatte.
Millicent hob ergeben die Hände "Dennoch denke ich, dass die so genannte mildere Variante der Bestrafung ausreichend ist. Nicht weil meinen Mandantin die Höchststrafe nicht verdienen würde, sondern weil es schwierig wäre es auszuführen. Außerdem hat sie von der Alternative mehr. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit." und setzte sich.
Blaise sah zu den Geschworenen und sagte: "Die Geschworenen können sich zur Beratung zurückziehen."
"Was ist die Höchststrafe, die Granger verlangt?" Panisch sah Pancy zu Millicent hinüber.
"Tot. Und sie heißt Miss Granger.", sagte diese ungerührt und packte weiter ihre Blätter zusammen.
Pancys Augen weiteten sich. "Das geht nicht. Das ist nicht erlaubt."
Blaise schlug den Hammer und erklärte damit die Verhandlung für beendet. Die Geschworenen zogen sich zurück.
"Hört auf damit, das ist nicht mehr witzig.", kreischte Pancy und versuchte aufzustehen. Sie wollte weg. Raus aus dem Raum, raus aus diesem Alptraum.
Doch so sehr sie sich auch mühte, sie kam nicht weg. Und alle ignorierten sie. Schienen sie nicht wahr zu nehmen.
Halb ohnmächtig sah sie, wie sie Geschworenen wieder hereinkamen.
"Sind Sie zu einem Urteil gekommen?", fragte Blaise und Theodor erhob sich.
"Ja, sind wir, Euer Ehren. Wir, die Geschworenen befinden die Angeklagte für schuldig und setzten die Strafe auf Verbannung aus der Klassengemeinschaft aus." Er reichte einen Zettel an Susan, die ihn an Blaise weiter trug
Diese nickte. "Damit ist das Urteil rechtskräftig. Im Namen der siebten Klasse der Hogwartsschule wird die Angeklagte Pancy Parkinson so lange bloß gestellt, bis sie ihre Tat bereut und sich bei den Opfern Professor Marcus Flint und Susan Bones - die Namen bitte aus dem Protokoll streichen - öffentlich entschuldigt. Bis dahin, wird sie keine Hilfe in der Gemeinschaft finden. Die Vollstreckung erfolgt umgehend ab den morgigen Tag, dem ersten März, Montag. Damit wünsche ich noch allen einen angenehmen Sonntag. Die Sitzung ist geschlossen."
"Was soll das heißen?", rief Pancy.
"Das heißt, dass du für alle Flüche und Streiche zum Abschuss freigegeben bist. Ich wollte dir ja helfen, aber offensichtlich war ich mal wieder zu dumm.", sagte Millicent und ließ Pancy stehen.
Auch Blaise, Hannah, Ron, Susan, die Zeugen und die Geschworenen waren verschwunden. Nur Herm war noch da und packte ihre Brille weg.
"Morgen ist Montag? Das kann nicht sein, der erste März ist ein Sonntag.", rief Pancy und war plötzlich erleichtert. Das war der Beweis, dass es alles nur ein Traum war.
Das ganze war Hermiones Werk, das war ihr klar, aber selbst diese konnte nicht einen ganzen Tag erschaffen. Das konnte noch nicht einmal Dumbledore.
"Doch das ist aber so. Morgen wird sich niemand daran erinnern, dass heute ein Tag in die Zeit eingebastelt worden war. Ein Geniestreich von mir. Und das Beste, niemand weiß davon. Dieser Tag hat nie existiert, außer für mich. Denn auch alle anderen haben ihn vergessen. Nur deinen Strafe, die nicht."
"Das kannst du nicht tun.", hauchte Pancy verzweifelt.
Herm grinste sie an. "Das hab ich schon."
"Die Bestrafung. Das könnt ihr nicht tun?", stammelte Pancy weiter.
"Wir werden uns dazu zwingen. Und damit es lustiger wird, vergisst du am besten alles. Obliviate.", sagte Herm und ein Lichtstrahl aus ihrem Zauberstab nahm Pancy sämtliche Erinnerungen an die Gerichtsverhandlung und was auf sie zukommen würde.

21. März, Sonntag
Tassilo stand vor dem großen Spiegel in seinem Schlafzimmer und sah sich zufrieden an.
"Heute bricht einen ganz neue Ära an.", lächelte er zufrieden.
Sein Blick fiel auf die Uhr und er lächelte noch breiter.
"Zeit zu gehen." Kurz überprüfte er noch die Zukunft, doch die hatte sich nicht geändert. Sie blieb beständig, wie schon die letzten Tage, doch er hatte auch nichts anderes erwartet.
***
Der dunkle Lord saß in seinem Sessel vor dem Kamin. Seine Finger lagen auf der Lehne und er hatte seine Augen halb geschlossen.
"Wie kommt dieser Wichtigtuer auf die Idee, mich stürzen zu können?", zischte er leise.
"Er wird keinen zehn Meter an Euch heran kommen, my Lord.", erwiderte Lucius.
"Ich kann mich selber verteidigen. Geht."
"Aber Herr, ich halte..."
"Es interessiert mich nicht was ihr davon haltet.", schnarrte Voldemort und funkelte Lucius an. "Geht, habe ich gesagt."
Lucius verneigte sich kurz und drehte sich zu den anderen um.
Diese taten es ihm nach, verneigten sich und gingen.
"Ach, Lucius?", hielt der dunkle Lord ihn zurück. "Wo ist eigentlich meine Nichte? Ich habe sie seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen?"
"Ihr habt sie doch aus dem dunklen Rat verband?", sagte er ausweichend.
"Ja, richtig.", nickte er. Eine müde Handbewegung entließ Lucius.
Der Raum lag nun still da.
Die bleiche Hand strich über den Kopf der Klapperschlage, die sich an seiner Seite aufrichtete.
"Was meinst du Nagini? Kommst du mit Celina klar?"
Es zischelte leise, dann war wieder Stille.
***
Tassilo stand abwartend hinter der Tür. Die Death Eater waren alle an ihm vorbei, ohne dass sie ihn gesehen haben.
Er grinste. Tatsächlich, dachte er, er ist allein.
"Komm rein, wenn du was von mir willst.", wurde er da aufgefordert und Tassilo war einen Moment überrascht.
Er trat in den Raum, den Zauberstab fest an sich gepresst.
"Woher wusstest du dass ich da bin?", fragte er
"Man hat mich dich angekündigt.", kam es als Antwort.
"Ach wirklich? Wer?"
"Spielt es eine Rolle? Ich weiß auch warum du hier bist. Du willst mich stürzen, du willst meine Macht." Die Stimme war leise und dennoch konnte man sie gut hören. Fast schien es, als tönte sie in seinem Kopf wieder und Tassilo beschlichen Zweifel um sein Vorhaben, doch dann erinnerte er sich wieder an seinen Vision, die ihm die Macht die er so sehnlichste suchte, habe würde und er trat mutig vor.
"Nagini mag dich nicht.", kommentierte der Lord das Zischen seiner Schlange.
"Das tun die wenigsten.", wischte Tassilo diesen Einwand weg. "Wenn du weißt, was ich will, warum dann diese Ruhe?"
"Ganz einfach. Man kann keinen Herrscher so einfach besiegen. Der Lord stirbt nie." Selbstsicher stand Voldemort auf und sah ihn herausfordernd an.
"Du bist allein. Und ich kann die Zukunft vorhersehen.", bemerkte Tassilo.
"Wer sagt, dass ich allein bin?"
Der Hellseher sah geringschätzig auf die Schlange. "Nagini ist keine Gefahr. Stupor." Augenblicklich versteinerte die Schlange und kippte um.
Voldemort beobachtete das Geschehen scheinbar ungerührt, doch innerlich schrie er vor Zorn.
"Du törichter Narr. Wie kannst du mich nur so hintergehen? Hab ich dir nicht alles beigebracht, was man als Schwarzmagier wissen muss? Habe ich dir nicht alles geboten und so dankst du es mir?"
"Mir hast du gar nichts gegeben. Immer nur meiner Stiefschwester. Sie war doch die einzige von uns, die deinen Erwartungen gerecht wurde. Es ist Zeit für dich zu gehen. Ich bin jetzt an der Reihe.", schrie er.
Die Stille, die eintrat war geradezu zum zerreißen.
"Du wirst das hier nicht überleben.", prophezeite der dunkle Lord.
"Doch das wird er.", kam es da von der Tür. Neil stand mit gezücktem Zauberstab und zielte auf den dunklen Lord.
***
Celina schreckte auf. Ihre Augen suchten fieberhaft nach der Uhr.
"So spät schon, so spät?", fragte sie entsetzt. Sie hatte zu lange geschlafen. Wie konnte sie nur? Gerade heute!
Fahrig sprang sie auf und fuhr in ihre Kleider.
Hastig stürzte zum Fenster.
Schwang sich auf den Besen und brauste in die Nacht.
***
"Was macht ihr hier?", fragte sie entsetzt David und Lucius, die vor dem Haus des dunklen Lords standen, wo normalerweise die Ratsversammlungen abgehalten wurden.
"Wir sollten gehen, aber wir dachten wir warten und fange deinen Stiefbruder selber.", erklärte Bella.
"Er ist doch schon längst da.", zischte Celina und stürzte zum Haus, doch kurz bevor sie die Tür erreicht, wurde sie zurück geschleudert.
Keuchend kam sie auf den Boden zum liegen.
"Ich komme nicht rein.", sagte sie benommen, während Severus ihr aufhalf.
"Ein Bann? Von wem? Wann?"
"Hoffen wir von meinem Onkel.", erwiderte Celina, doch sie bezweifelte es, denn der Zauber kam ihr verdammt bekannt vor.
Sie schwang ihren Stab und beschwor das Haus. Dann schritt sie noch einmal mutig darauf zu und diesmal kam sie bis zur Tür.
Sie stieß sie auf und die anderen folgten ihr.
Am Ende der Treppe stand die Tür halb auf und ein diffuses Licht verbreitete sich im Korridor.
Celina war nur noch wenige Schritte entfernt, als ein grüner Lichtstrahl erschien.
"Onkel Tom.", flüsterte sie und riss die Tür auf.
Das Bild was sie vor sich sah, entsprach genau der Vorhersage von Narzissa.
Ihr letzter Verwandter lag am Boden und war tot.
Sie stürzte auf den leblosen Körper zu und fuhr entsetzt mit der Hand über das Gesicht.
Die hereinstürmenden Death Eater zogen ihre Zauberstäbe, doch noch ehe sie einen Spruch aussprechen konnten, stellte Celina sich vor ihren Bruder.
Neil war längst getürmt, als er sie hat kommen hören.
"Er gehört mir.", sagte sie mit der gleichen kalten und gebieterischen Stimme, wie einst Voldemort.
Tassilo grinste. "Was willst du denn tun? Mich vergessen lassen, oder in Askaban einsperren? Schwesterchen, du hast doch noch nie jemanden getötet außer Snape, dass weißt du doch."
Celina schloss die Tür und somit den dunklen Rat aus.
Sie lächelte. "Du hast Recht, du warst der Mörder in unserem Duo, aber du übersiehst etwas Entschiedenes. ICH habe geplant. Glaubst du wirklich ich habe nichts gewusst?"
Tassilo wurde nun misstrauisch. "Wieso bist du eigentlich hier? Solltest du nicht in deiner Selbstverzweiflung ersticken?"
"Wegen Severus? Nein, er ist ja nicht tot, denn in dem Punkt hast du Recht, ich habe noch nie gemordet und ich werde wegen dir nicht damit anfangen. Enervate.", Ihr Zauberstab richtete auf die versteinerte Nagini, die sich erstaunlich schnell erholte und auf Tassilo zuschoss. Ein Biss und der Zauberer sank mit einem Schrei zu Boden.
"Sie hat mich gebissen.", fluchte er. Sein Blick fuhr zu seiner Schwester. "Du musst mir helfen. Du musst dieses Mistvieh töten."
"Warum sollte ich sie bestrafen, wenn sie genau das getan hat um was ich sie bat?"
"Du hast was?" Ungläubig starrte er sie an.
"Ja, ich bin auch ein Pasel. Habe ich es nie erwähnt?"
"Aber... Nagini hört doch nur auf Voldemort."
"Oder einem gleich starken Pasel. Du vergisst, dass wir verwand waren. Tom und ich. In mir fließt ein Teil seines Blutes."
"Der Lord stirbt nie.", flüsterte Tassilo, sich an die Worte von seinem letzten Opfer erinnernd.
Auf seiner Stirn waren Schweißperlen und er zuckte, ehe er endgültig die Augen schloss.
In dem Moment wurde die Tür aufgesprengt und die Death Eater kamen herein gestürmt.
"Schluss jetzt, mit dieser...", begann Istave, brach aber ab, als er den leblosen Körper von Tassilo am Boden sah.
"Ist er...?"
"Nagini, meine Hübsche, komm her.", zischelte Celina und die Schlange kroch unter den erstaunten Blicken der anderen auf die Hexe zu und schlängelte sich an ihrem Bein, über ihren Arm, bis zu ihrer Schulter hoch.
"Gehen wir.", sagte sie kurz und verließ das Haus.
Im Garten blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um.
Ihrem Zauberstab entwich eine grell leuchtende Spirale, dann brannte das Haus mit allem was in ihm war, bis auf die Grundmauern in Sekunden schnelle nieder.
"Die Herrschaft des dunkle Lordes ist vorbei?", fragte Bellatrix.
"Ja. Es ist Zeit für euch zu verschwinden.", sagte Celina und ging in die schwarze Nacht.
Sie überlegte, wo sie hin sollte.
Ihr Blick fiel Richtung Norden.
Hogwarts.
Sie nahm ihren Besen und disapperierte.
Snape folgte ihr.
***
Der Gelbschnabelkuckuck, wartete geduldig auf der Fensterbank vor Dumbledores Büro.
Der Direktor öffnete das Fenster und ließ ihn verwundert ein.
"Du hattest es wohl sehr eilig, was?", fragte er das Tier und stellte ihm einen Schale mit Körnern hin.
Fawkes beobachtete den Gast mit schief gelegtem Kopf.
"Wird deine Herrin auch gleich eintreffen?"
Wie auf Stichwort, klopfte es und Celina trat zusammen mit Severus ein.
"Ich hatte nicht erwartet dass du noch wach bist, Albus, aber ich hatte es gehofft.", begann sie.
Nagini kroch von ihrer Schulter und ließ sich zu ihren Füßen nieder.
"Ist das nicht die Diamantklapperschlange von deinem Onkel?"
"Ja, das ist sie."
Dumbledore zog interessiert die Augenbrauen hoch. "Ein Pasel bist du also auch?"
"Liegt in der Familie.", gab sie zurück.
"Wie fühlst du dich?"
Celina strich Gedanken verloren durch das Gefieder des Kuckucks.
"Willst du sie behalten?", fragte Dumbledore und deutete auf das Reptil, das sich müde erhob.
"Bis zu ihrem Tod, ja."
"Was ist mit deinem Stiefbruder?"
"Vergiftet. Er kam einer Schlange in die Quere, würde ich mal sagen."
Dann ging sie zur Tür und schloss sie leise hinter sich.
Sorgevoll strich Dumbledore durch den Bart. Celina hatte keine Trauer gezeigt, obwohl sie soeben die letzten beiden Angehörigen ihrer Familie verloren hatte.
War das der Schock, oder Verdrängung?
Severus zuckte mit den Schultern.

22. März, Montag
Narzissa Malfoy schlug mit einem fast amüsierten Lächeln die Augen auf.
Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Himmel.
Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah in das schlafende Gesicht ihres Mannes.
Lucius sieht so friedlich und unschuldig aus, dachte sie und strich mit einem Finger eine Strähne aus seinem Gesicht, die sofort wieder zurückfiel.
Sie beugte sich weit zu ihm hinüber und raunte in sein Ohr: "Zeit aufzustehen."
Als Antwort erhielt sie nur ein unzusammenhängendes Knurren, dann drehte er sich um und zog die Decke bis über seinen Ohren.
"Komm schon. Es wird sonst zu spät."
"Zu spät für was?", nuschelte er.
"Wir müssen deinen Verhandlung ausarbeiten, die Gedenkfeier für den dunklen Lord vorbereiten.", zählte Narzissa auf. Sie war inzwischen aufgestanden
Ihre langen, hellen Haare fielen den Rücken hinab. Der dunkelrote Morgenmantel schmiegte sich anmutig an ihre schlanke Gestallt, doch Lucius interessierte das nicht im Geringsten. Auch nicht die Gedenkfeier, des dunklen Rates und schon gar nicht seinen Verhandlung.
Wenn irgendwas schief gehen würde, hätte Narzissa längst etwas gesagt, das wusste er. Er dachte nur an eines.
SCHLAF.
"Komm schon, Lucius. Familienzuwachs bekommen wir auch bald.", sagte sie nun mit strenger Stimme.
An sein Ohr drang nur. "Familienzuwachs." Und er schlug die Augen auf, doch rührte sich sonst nicht.
"Noch ein Kind?", fragte er nur entsetzt.
Narzissa zuckte unwillkürlich zusammen. "Nein, du meine Güte.", rief sie, doch ihr Gesicht legte sich dann in nachdenkliche Falten.
"Was wird Draco denn diesmal anstellen?", gähnte er und rutschte tiefer in die Decken und Kissen.
Narzissa betrachtete sich kritisch im Spiegel und musterte einen Haarsträhne, ob sich dort bereits das erste Grau zeigte.
"Wieso Draco?", fragte sie wie nebenbei, währen sie sich der nächsten Strähne zuwandte.
Da kam Bewegung im Bett hinter ihr.
Ruckartig setzte sich Lucius hellwach auf und starrt ihr Gesicht im Spiegel an.
"Etwa Phoebe? Sie ist doch erst elf! Wer ist das Schwein? Ich werde ihn eigenhändig erwürgen." Mit grimmiger Miene stand er auf und stapfte auf sie zu.
Im ersten Moment war sie verwirrt. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Erst einmal hatte sie was sie wollte.
Lucius war wach und würde nun endlich aufstehen.
Sie konnte ihn ja später noch darüber aufklären, dass der Familiennachwuchs keine Enkel sein werden, sondern Patenkinder.
***
Dumbledore sah sich zufrieden um.
Die Schüler waren aufgekratzter den je. Er lächelte.
Heute wird ein schöner Tag, dachte er und erhob sich.
Nachdem Ruhe eingekehrt war, erhob er seine Stimme.
"Wir wollen heute auf ihre Mitschüler anstoßen, die wir seit Beginn des Schuljahres vermisst haben. Einigen wird das Gerücht schon zu Ohren gekommen sein und ich kann versichern, dass es die Wahrheit ist. Lord Voldemort ist gestürzt. Letzte Nacht." Er machte eine Pause und sah sich im Saal um.
Wie zu erwarten starrte man ihn ungläubig an. Die meisten vor Freude, doch einige auch vor Entsetzen.
"Trinken wir auf einen Zeit in Frieden."
Die Gläser erhoben sich und ein aufgeregtes Gemurmel machte sich breit gefolgt vom Klang aneinander stoßender Gläser.
Hermione sah zu Draco hinüber, der die Sache eher gelassen zu nehmen schien.
Wahrscheinlich hatte er es schon gewusst, vermutete sie richtig.
Dann verschaffte Dumbledore sich noch einmal Gehör.
"Ich war noch nicht ganz fertig.", schmunzelte er. "Zur Feier, werden die Osterferien verlängert. Ich wünsche euch einen schöne Zeit bei euren Familien." Dann setzte er sich und das Frühstück nahm seinen üblichen Verlauf.
Die Eulen flogen ihre üblichen Kreise und eine landete vor den Weasleykindern.
Umständlich knüpfte Ginny den Brief ab und faltete ihn, kauend auseinander.
Ihre Augen flogen über die Zeilen als sie inne hielt zu essen.
"Das glaube ich ja nicht.", nuschelte sie mit vollen Mund und reichte den Brief zu Ron weiter, der erst eine flüchtigen Blick darauf warf und schließlich, fast hektisch an sich zog.
"Was ist denn passiert?", fragten Harry und Herm besorgt.
"Dad ist wieder zu Hause. Es schein das es ihm gut geht.", sagte Ron ungläubig und in Ginnys Augen standen Tränen, als sie sagte: "Er ist wieder zu Hause."
***
Severus Snape öffnete die Schublade von seinem Schreibtisch um nach den letzten Arbeiten der fünften Klasse zu suchen, als seine Hand ein Päckchen ertastete.
Verwundert zog er es heraus.
Er drehte es kurz in seinen Händen, als es ihm wieder einfiel.
Narzissa Malfoy hatte es ihnen geschickt, als er 'starb'. Celina und er waren allerdings nicht mehr dazu gekommen, es sich genauer anzusehen.
Er beschloss es jetzt nach zu holen.
Severus schob den Deckel hinunter und sah hinein.
Fast ungläubig hob er ein Stück Wollstrick heraus.
"Was ist das?", fragt er und starte auf das rot schwarz geringelte Gebilde. "Ist das ein Babyschuh?"
Er runzelte die Stirn, schob dann entschlossen den Stuhl ab und ging festen Schrittest zu Celinas Büro.
***
Hermione und Draco saßen auf den hohen Stühlen im Büro von Professor Fortuna.
"... und deshalb sollst du auch in den Osterferien zu den Malfoys.", sagte Celina gerade und rührte in ihrer Teetasse, als ihr Tür aufgerissen wurde und ein verwirrter Severus Snape hineinstürmte.
Ohne die Schüler zu bemerkten warf er den Karton auf ihren Tisch und hielt ihr den schwarz-rot geringelten Babyschuh unter die Nase.
"Ist das ein Scherz?", fragte er.
Celina lehnte sich zurück.
Hinter sich hörte Snape Füßescharen und er drehte sich um.
Als er die beiden Schüler erkannte, warf er den Schuh zurück und schob hastig den Deckel darüber.
Doch es war schon zu spät.
Hermione hatte alles gesehen und ihr Gehirn arbeitete bereits auf Hochtouren.
Eilig sprang sie auf und zog Draco mit sich ohne ein weiteres Wort zusagen.
Die Tür klappte in Schloss. Severus Miene war verschlossen, als er sich zu Celina umwandte.
"Also?", fragte er.
"Also was? Du kommst hier rein gestürmt und stellst unsinnige Fragen, was soll das, Sev?" Sie lehnte sich gelassen zurück und schlürfte an ihrem Tee.
"Nenn mich nicht Sev.", zischte er und er hob erneut den Deckel. "Das ist das Päckchen von Narzissa. Ich habe es gerade in meinem Schreibtisch gefunden."
Celina verschluckte sich an ihrem Tee und hustete. Sie stand auf und ging zum Fenster um Luft zu bekommen.
Severus ging zu ihr und klopfte ihr auf den Rücken "Geht es wieder?", fragte er und sie nickte.
"Narzissa hat einen eigenartigen Humor. Was sollen wir mit Babyschuhen?"
Celina starte ihn an. Konnte er sich das nicht denken? Narzissa war Hellseherin.
"Das heißt wohl, dass wir bald Nachwuchs bekommt.", versuchte sie zu scherzen, doch Severus sah sie verwirrt an.
"Nachwuchs? Wir beide? Das kann doch nur ein Scherz sein."
Celina versuchte zu grinsen und ging an ihm vorbei zu dem Päckchen. Sie hob einen Schuh nach dem anderen heraus.
"Sieben Paar in doppelter Ausführung. Sieht nach Zwillingen aus."
"Das ist doch ein Scherz?", fragt er wieder.
"Ja, wahrscheinlich.", winkte sie ab und machte sich einen geistige Notiz Narzissa dafür zu verfluchen. Zufrieden nickte sie und hielt kurz inne.
Wenn Lucius nicht da ist, setzte sie in Gedanken noch hinzu und war dann wieder konzentriert.
"Eine Gallione für deinen Gedanken eben.", murmelte Severus, der sie beobachtete hatte, doch Celina grinste nur erneut.
Das musst er nicht wissen, womöglich kam er auf die Idee mehr über das merkwürdige Geschenk nachzudenken.
"Nimm es nicht so wichtig." Sie schob den Karton von ihrem Tisch in den Papierkorb.
Severus nickte zufrieden und ging wieder.
In der Eingangshalle traf er auf Herm und Draco und noch einen ganze Menge andere Siebentklässler, die augenblicklich verstummten.
Die Augen des Professors verengten sich misstrauisch zu Schlitzen, doch er sagte nichts.
Im Zimmer fischte Celina den Karton wieder heraus und öffnete ihn.
Liebvoll nahm sie einen Schuh nach dem anderen heraus und verstaute sie in einem Schubfach ihrer Kommode.
***
"Warum hast du mich so brutal herausgezerrt?", zischte Draco und fühlte seinen Arm.
Das gibt bestimmt einen blauen Fleck.
Warnend legte Herm einen Finger auf ihren Mund und zog ihn weiter mit sich fort.
"Ist es dir nicht aufgefallen?"
"Was?"
"Snape hatte einen Babyschuh in der Hand und die Schrift auf dem Karton war von deiner Mutter. Es war an Snape UND Fortuna adressiert."
Viel sagend sah sie ihn an, doch dieser verstand immer noch nicht.
"Mir ist nur aufgefallen, das Snape ohne anzuklopfen in das Büro gestürmt war. Das ist sehr unhöflich. Ich würde es nie tun."
"Bei MIR klopfst du nie an.", stellte Herm sachlich fest.
"Natürlich nicht, du bist ja auch... Moment mal, soll das heißen, dass... Nein." Draco starrte Richtung Bürotür, während sein Kinn zu Boden klappte.
"Gott sei dank sind wir bald aus der Schule raus... Ich meine stell dir mal vor... Er ist dann bestimmt noch übler gelaunt.", bemerkte Herm stockend.
"Ganz sicher.", pflichtete Draco ihr bei.
"Was'n mit euch los?", fragte Millicent, die mit Gregory auf den Weg zur großen Halle war, an ihnen vorbei kam.
"Snape und Fortuna werden Eltern?", rief Mill fassungslos, als sie dem stockenden Bericht von Herm und Draco dechiffriert hatte.
"Wer wird Eltern?", gähnte Blaise.
Millicent setzte sie ins Bild.
"Was? Das glaube ich nicht.", schüttelte sie ungläubig den Kopf.
"Hey, gibt es was Neues?", fragte Terry, der zusammen mit den restlichen Rawenclaws und Slytherins aufgetaucht war.
Noch einmal erzählte Herm, was sie gesehen hatte und auch die anderen stimmten ihr zu, das es nur eins bedeuten konnte.
"Könnt ihr euch das vorstellen? Snape junior. Gruselig." Ron sah entsetzt in die Runde, nachdem er davon erfuhr.
Auch die anderen Gryffindors und Hufflepuffs, die nun auch zu der kleinen Gruppe gestoßen waren, stiege ein Bild vor die Augen, die sie erschauern ließ.
In dieser Vision hüpfte ein Kind durch die Gegend, das aussah wie Snape nur viel kleiner und alle möglichen Mitschüler mit Flüchen belegte und sich tierisch freute.
"Wir haben es bald geschafft, das erleben wir hier nicht mehr.", beruhigte Harry seinen Mitschüler.
"Schon", wandte Herm ein. "Aber so einen Geburt kann sehr stressig sein, nicht nur für die Mutter."
"Musst du uns solch eine Angst machen?", meckerte Ron und fing an nachzurechnen, wann sie Hogwarts verlassen würden.
"Warum steht die siebte Klasse hier rum und hält ein Schwätzchen?", schnarrte da jemand, Snape sehr ähnlich, hinter ihnen und die Schüler drehten sich erschrocken um.
"Mensch, Marcus, musst du uns so erschrecken?", sagte Susan und sah ihn missbilligend an.
Dieser grinste nur und ging davon.
"Zeit fürs Abendbrot.", scheuchte Oliver die Gruppe in die große Halle.
Severus betrat in Gedanken die große Halle. Er überlegte gerade was er der vierten Klasse grausames in der nächsten Prüfung fragen konnte, als McGonagall auf ihn zukam.
Verwirrt richtete er sich wieder auf, denn er war gerade im Begriff sich zu setzten.
"Meinen aller herzlichsten Glückwunsch.", sagte sie und lächelte ihn gütig an, dann ging sie wieder zu ihrem Platz.
Snape runzelte die Stirn. Hatte er Geburtstag und es vergessen?
Nein, schüttelte er innerlich den Kopf. Wahrscheinlich wurde McGonagall einfach nur senil.
Celina schob den Stuhl vom Tisch ab, als Dumbledore sich zu ihr hinüber beugte und ihre Hand ergriff.
"Ich wünsche alles Gute und das sie gesund sind.", sagte er und Celina ergriff verwirrt die Hand des Direktors und nickte.
Fragend sah sie zu Snape, als auch ihm alles Gute gewünscht wurde.
Dieser zuckte hinter dem Rücken von Dumbledore mit den Schultern und setzte sich endgültig hin.
Senil, alle beide, dachte er, als ihm jemand in die Seite stieß.
"Also wirklich Severus, in Ihrem Alter. Meinen Glückwunsch." Flint nickte ihm anerkennend zu und schien gar nicht zu merken, das Snape sich bei dem Worten 'Ihrem Alter' verschluckte.
Er schielte zur Seite und dabei kam Celina in ihr Blickfeld, der gerade von Oliver gratuliert wurde. McGonagall lächelte ihr gutmütig zu.
Senil und verrückt, dachte Severus und begann zu essen, oder zum mindestens versuchte er es.
Denn Madame Hooch stand plötzlich neben ihm.
"Alle Achtung, Kollege. Habe gar nichts davon gemerkt. Meine besten Wünsche für die Kleinen."
Kleinen? Welche Kleinen? Was um alles in der Welt ging hier vor?
Er sah den Lehrertisch hinunter und alle Kollegen nickten entweder ihm oder Celina fröhlich zu.
Sein Blick war genauso verwirrt wie ihrer.
Sie sahen zu den Schülern, die sie auch neugierig musterten und da dämmerte es ihnen.
Sofort durchbohrte Celina Herm und Severus Draco, die sich hinter ihren Mitschülern duckten.
"Aber das muss Ihnen doch nicht peinlich sein. Das ist doch ein freudiges Erlebnis.", lächelte McGonagall Celina zu und erntete einen finsteren Blick.
***
"Möchte mal wissen, wie sie auf diese absurde Idee kommen." Aufgebracht wanderte Severus in seinem Büro auf und ab.
Er hatte noch nie Selbstgespräche geführt, bis jetzt.
"Das werden sie bereuen.", knurrte er und ließ seine Faust auf die Tischplatte sausen.
"Slytherin hin oder her. Diesmal ist Malfoy auch dran."
Es klopfte. "Wer stört?", rief Severus und Celina, die vor der Tür stand deutete es als ein 'Ja, bitte?' und trat ein.
Vorsichtig schloss sie die Tür wieder.
"Bitte tu nichts Unüberlegtes.", sagte sie.
"Wie kommst du darauf, dass ich etwas Unüberlegtes tun werde?"
"Du siehst so aus.", sagte sie und musterte ihn eingehend.
"Unsinn. Und sieh mich nicht so an.", knurrt er.
"Wie sehe ich dich denn an?"
"Als wenn ich verrückt wäre."
Celina musste grinsen. "Entschuldige, dass war nicht meine Absicht." Sie trat nun dichter zu ihm heran. "Nimm es ihnen nicht übel. Sie konnten doch nicht wissen, dass es ein Scherz ist. Hermione hat wahrscheinlich nur eins und eins zusammengezählt."
"Miss Granger, also." Grimmig nickte Snape vor sich hin.
Celina zog es vor ihn allein zu lassen und ging wieder.
***
Lisa saß in einem Sessel, nahe am Kamin und kämpfte mit dem Schal.
Sie war sehr stolz auf ihr Werk. Immerhin hatte sie bereits dreißig Reihen.
Phoebe sah ihr träge dabei zu.
Eine Mitschülerin von ihr saß in dem dritten Sessel und blätterte in einem Buch.
"Ich habe es gefunden, Phoebe.", sagte sie plötzlich und beugte sich zu der anderen hinüber.
Ihre Finger fuhren über die Zeilen.
"Dein Gedächtnis wird wieder das alte werden. Irgendwann kannst du dich wieder an alles erinnern. Sogar an Sachen, die du lieber vergessen hättest."
"Aber wann werde ich mich unmittelbar an den Fluh selber erinnern. Ich will endlich wissen, wer mir das angetan hat."
"Haben deinen Eltern nicht gesagt, sie wissen, wer es war?", warf Lisa ein.
"Schon, aber sie wollen es mir nicht sagen. Ich wäre noch zu klein, haben sie gesagt. Blabla, man manchmal können sie ja so nerven."
"Sprich nicht in diesen Ton von deinen Eltern.", wies Lisa sie zu Recht.
Schmollend sank Phoebe in ihre Kissen zurück.
"Ja, ja. Vielleicht kann Hermione mir ja helfen. Wozu haben ich einen der intelligentesten Hexen als Schwägerin?"
"Ich wusste nicht das Herm und Draco bereits verheiratet wären.", warf Lisa erneut ein.
"Aber sie werden es irgendwann sein. Zeit ist doch nur relativ und daher unwichtig. Wichtig ist doch nur, was am Ende ist.", belehrte sie Phoebe.
Die Ältere runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich finde zwar nicht, dass die Zeit unwichtig ist, aber einer Verrückten soll man ja bekanntlich nicht widersprechen.", sagte sie schließlich gleichmütig.
"Du nennst mich verrückt?" Entrüstete stellte sich Phoebe vor Lisa auf.
"Ein wenig. Wen ich da an deinen ersten Tag nach dem Gedächtnisverlust denke? Legst dich mit Malfoy senior an."
"Er ist mein Vater."
"Das wusstest du da ja nicht wirklich."
Phoebes Mund öffnete sich kurz, doch sie sagte nichts. Sie ließ sich wieder in die Kissen sinken.
"Ich verstehe sowieso nicht warum sie sich alle so aufgeregt haben, als ich mein Gedächtnis wieder bekommen habe. Ich meine, sollten sie doch froh sein.", beschwerte sich Phoebe.
"Ich glaube vielmehr, es ist nicht die Tatsache, dass du es wieder bekommen hast, sondern wie.", wandte Lisa ein. "Dracos Gesicht war zu herrlich.", lachte sie bei der Erinnerung auf.
An jenem Tag, bevor sie entlassen worden war, saß Phoebe angestrengt grübelnd auf dem Bett. Lisa war sie besuchen gekommen.
"Na, Phoebe, hatte sie gefragt, "Irgendwelche neuen Erinnerungen?"
"Ich erinnere mich, das ich Kommentator bei einem Spiel war.", hatte das Mädchen gesagt. "Voll merkwürdig. Da sind Leute auf Stöckern..."
"Besen.", korrigierte Lisa.
"...Oder Besen geflogen und haben irgendwelche Kugeln gefangen und geworfen.", beendete Phoebe die neueste Erkenntnis.
"Das ist Quidditch. Schon erstaunlich, das du dich gerade daran erinnerst.", meinte Lisa.
"Wieso erstaunlich?", hatte da Draco gesagt. "Immerhin spielt ihr talentierter Bruder mit."
Doch Phoebe hatte den Kopf geschüttelt. "Nein, ich erinnere mich daran, dass Harry vorbei geflogen war."
"Potter!", hatte Draco geknurrt, das immer bösartiger wurde, je länger Phoebe von ihrem neu erlangten Gedächtnis erzählte, denn immer, war der Auslöser Harry, sonst niemand.
"Was hat Daddy eigentlich gegen Harry?", fragte Phoebe schließlich und riss Lisa damit aus der Erinnerung.
Diese ließ sich mit der Antwort Zeit.
"Also mal sehn. Harry triumphierte ständig über den dunklen Lord. Er wird einmal einer, der mächtigste Zauberer werden. Er hat sie einige Male lächerlich gemacht. Er ist nicht reinblütig. Hat sich seinen einzigen Sohn zum Feind gemacht und seiner einzigen Tochter den Kopf verdreht. Kurz die Malfoys verachten die Potters." Lisa grinste Phoebe geradewegs ins Gesicht, die den vorletzten Satz noch gar nicht geschnallt hatte.
"Wie engstirnig.", murmelte diese nur.
Ihre Mitschülerin riss die Augen auf und auch Lisa sah sie erstaunt an.
Phoebe stand auf und ging zur Tür und verschwand.
"Habe ich das gerade richtig gehört?", vergewisserte sich Lisa bei dem anderen Mädchen, die immer noch stumm war, aber nickte. Sie sahen beide ins Feuer, als hinter ihr die Tür wieder aufflog.
"Was hast du damit gemeint, Lisa?", rief Phoebe.
Diese wusste genau, worauf sie anspielte, doch sie stellte sich absolut begriffsstutzig.
"Womit?", fragte sie unschuldig.
"Das Harry mir den Kopf verdreht hat, das ist doch totaler Blödsinn. Wie kannst du es nur wagen, so einen Behauptung aufzustellen?"
"Wenn es so ein Blödsinn ist, warum regst du dich dann so auf?"
"Mhmmpf."
***
Es war fast Mitternacht, als Professor Fortuna leise summend die Tür zu ihren privaten Räumen schloss. Sie ging zu dem Kamin hinüber und entfachte mit einem kurzen Wink ihres Zauberstabes das Feuer.
"Und wie geht es Nagini heute?", fragte sie und beugte sich zu dem Reptil hinunter.
Die Schlage hob nur ein wenig den Kopf und ließ sich dann wieder entkräftet auf den zusammen gerollten Körper fallen.
Celina ging besorgt in die Hocke und strich mit dem Zeigefinger vorsichtig über ihren Kopf.
Sie vertiefte sich in ein Gespräch mit dem Tier, das sie das leise Klopfen überhörte.
Sie schrak zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.
"Ich glaube nicht, dass sie dich immer noch hören kann.", sagte Dumbledore, der hinter ihr stand.
Verwirrt sah sie auf den kleinen Schlangenkopf der in ihre Hand lag hinunter.
Er war vollkommen reglos, wie auch der Rest des Körpers.
Sie nickte und stand auf.
"Dann werde ich sie mal beerdigen.", sagte sie tonlos und suchte nach einer Schachtel.
Sie griff nach der, in der das Geschenk von Narzissa drin gewesen war und polsterte sie etwas aus. Dann hob sie den leblosen Körper hinein und schloss den Karton.
"Wo willst du sie denn beerdigen?", fragte Albus.
"Im verbotenen Wald." Sie sah aus dem Fenster. Der Mond stand als helle Scheibe am tiefblauen Himmel.
"Es ist die perfekte Zeit."
"Soll ich dich begleiten?"
"Nein, danke, ich bin lieber allein.", winkte sie ab.
"Celina.", hielt er auf dem Weg zur Tür inne. "Wenn du Hilfe brauchst."
"Danke.", nickte sie.
***
Severus Snape stand abwartend unter einem Baum. Celina hatte ihn noch nicht bemerkt.
Er sah sie mit dem Dunkel der Umgebung verschmelzen, nur ihr helles Gesicht blitzte ab und zu im Mondlicht, das sich durch die Bäume stahl auf.
Sie hatte die Kapuze ihres samten, schwarzen Umhanges tief ins Gesicht gezogen. Ihre Hände waren in ebensolche Handschuhe gehüllt und schwangen gerade den Zauberstab, worauf hin sich das kleinen Loch im Boden schloss und Nagini damit ins Erdreich aufnahm.
Kurze Zeit verharrte sie fast reglos. Den Kopf gesenkt und die Hände gefaltet, wie zu einem Gebet, dann wandte sie sich ruckartig um und kam auf Severus zu.
Sie bemerkte ihn erst, als er seine Hand nach ihr ausstreckte. Erschrocken sah sie auf.
"Was machst du denn hier?", fragte sie mit versteinerter Miene.
Doch er antwortete nicht, sondern fasst nur ihre Hand fester.
"Sie war alt.", sagte sie und deute hinter sich. "Sie war alt."
"Ich weiß. Wie geht es dir?" Aufmerksam musterte er ihr Gesicht.
"Mir geht es gut. Wieso auch nicht. Sie war nur einen Schlange. Ein Tier. Tiere leben nun einmal nicht so lange wie Menschen."
Immer noch waren sie keinen Schritt gegangen.
"Das meine ich nicht." Er zog sie näher zu sich und sah ihr eindringlicher in die Augen. "Du hast gestern zwei Menschen verloren, die dir wichtig waren und es scheint, als würde es dich überhaupt nicht interessieren."
"Tassilo war ein Verräter."
"Aber auch dein Bruder."
"Ich wusste, das Onkel Tom bald sterben würde. Schon als er mir zu verstehen gab, das ich nicht länger im dunklem Rat bin."
"Er war deine Familie."
"Jetzt werde nicht sentimental, Severus.", sagte sie ärgerlich und machte sich von ihm los.
Entschlossen schritt sie davon, dabei rutschte ihr die Kapuze vom Kopf.
Nun brach sich das Mondlicht auch in den roten und violetten Strähnen.
Kurze zuckte sie zusammen, als sie über einen Wurzel stieg, aber Severus konnte sich das auch eingebildet haben.
Er holte sie ein und sah sie von der Seite an.
Ihr Gesicht war mit einem Mal Tränen überströmt.
"Warum hast du sie erwähnt?", klagte sie. "Ich habe nicht mehr an sie gedacht."
Sie stürmte weiter. Ins Schulhaus, über den Gang.
Vor seiner Bürotür blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.
Ihr Gesicht war wutverzerrt, während sie gleichzeitig versuchte die Tränen zurückzuhalten.
"Warum?", presste sie heraus.
Einlenkend hob Severus die Hand, doch sie schlug sie weg.
Neugierig schob Peeves seinen Kopf aus der Wand.
Severus zog sie in sein Büro.
"Ich wollte nicht...", begann er.
"Spar dir deine Wort.", zischte sie, während sie ärgerlich die Tränen wegwischte, die unaufhörlich die Wangen hinabkullerten.
"Ich habe dich nicht darum gebeten, bei Naginis Beerdigung dabei zu sein. Es hatte einen Sinn, dass ich alleine gehen wollte! Warum bist du nur soo....", doch weiter kam sie nicht.
Hilflos machte sie eine weitgreifende Bewegung mit den Armen, die alles bedeuten konnte.
Es schien als wollte sie zusammenbrechen, doch Severus fing sie rechtzeitig auf. Er presste sie an sich und da war es mit aller Selbstbeherrschung von Celina vorbei.
Haltlos weinte sie und krallte sich an ihm fest.
Unsicher strich er ihr über das Haar. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie in einem Weinkrampf zusammenbrechen würde.
Nach einer Weile beruhigte sie sich etwas.
Sie sah auf und versucht zu lächeln.
"Das glaubt dir keiner.", winkte Snape den Versuch ab.
"Na fein." Celina schniefte und sank auf die Couch im Nachbarraum.
Seufzend tauchte sie tiefer in die Kissen.
"Morgen wird es eine Gedenkfeier für den dunklen Lord.". sagte Severus und setzte sich neben sie.
Träge nickte Celina und schloss die Augen, was Severus als ungeteilte Aufmerksam interpretierte. Also begann er auf sie einzureden und war so darin vertieft, das ihm nicht auffiel, wie Celina immer weiter zu ihm sank und ihn mit ihrem schlafenden Körper in der Couch festnagelte.
Ihre Arme hatten sich um seine Hüfte gewickelt.
Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, als würden sie seinem Herzschlag lauschen.
Das gleichmäßige Atmen, ein untrügliches Zeichen, das sie fest schlief, zauberte ein friedliches Lächeln auf ihr Gesicht.
Verwirrt sah Severus zu ihr hinunter, als es plötzlich klopfte.
Erschrocken wirbelte er herum.
"Der Mann hat immer ein spitzen Timing.", fluchte Severus leise, der, richtiger Weise, Dumbledore hinter der Tür vermutete.
Celina murmelte etwas Unverständliches, drehte ihren Kopf, zog ihre Beinen an und klammerte sich fester an Snape.
Schon senkte sich die Klinke. Severus erhaschte einen Blick in dem Spiegel neben ihm und das Bild bestätigte ihm seinen Befürchtungen.
Man konnte es ganz falsch verstehen.
Er versuchte sich aus Celinas Umarmung zu befreien, vergeblich.
Erbarmungslos hielt sie ihn fest.
Schon schien sich die Tür einen Spalt zu öffnen, als plötzlich die Stimme von McGonagall zu hören war.
"Albus, ich habe dich schon...", mehr verstand Severus nicht mehr, denn die Tür schloss sich wieder geräuschlos.
Severus wusste, das der Direktor auf jeden Fall noch einmal herein kommen würde.
Wahrscheinlich eher früher als später.
Vorsichtig löste er Celinas Finger aus seinem Umhang und schob sie zur Seite.
Ihren Kopf bettete er auf ein Kissen und trat zur angelehnten Tür zwischen Büro und Privaträumen.
Zu auffällig. Sie musste in eines der hinteren Zimmer.
Er versuchte sie zu wecken, doch es schlug fehl. So hob er sie auf den Arm und trug sie in den angrenzenden Raum. Es bleiben nicht viele Möglichkeiten, also legte er sie auf sein Bett und deckte sie zu.
Sofort ergriffen ihre Finger das Kissen und hielten es fest.
Das erneute Klopfen an der Bürotür, riss ihn von dem Anblick der schlafenden Kollegin los. Leise schloss er die Tür und ging ins Büro, wo Dumbledore bereits wartete.
"Severus, entschuldige wenn ich dich noch so spät störe. Ich mache mir nur Sorgen um Celina. Sie wollte diese Schlange beerdigen, doch es scheint, als wäre sie noch nicht zurück."
Albus Blick glitt in den hinteren Raum und erfasste die Couch, die leer war.
"Du hast sie nicht zufällig gesehen?", fragte er, während seine Augen sich an der Tür vom Schlafzimmer hafteten.
"Doch, sie ist wohlbehalten ins Haus zurückgekehrt.", versicherte Severus. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, das Dumbledore erfuhr, das Celina bei ihm war. Und schon gar nicht, dass sie in seinem Bett lag und schlief. Nicht, nach dem merkwürdigen Abendessen.
"Ich war schon bei ihr. Aber sie schien nicht da zu sein."
Severus nickte nachdenklich und setzte sich. "Aha, nun sie kann doch überall sein. Vielleicht hatte sie Hunger und ist noch mal in die Küche?"
"Da war ich schon. Dobby meint, er hätte sie nicht gesehen."
"Astronomieturm?"
"Nein."
"Bibliothek?"
Wieder kam ein Kopfschütteln vom Direktor.
"Gewächshäuser?"
"Das wäre ja nicht mehr im Haus."
Langsam verließen Severus die Ideen und es ging ihm gehörig gegen den Strich, das der Direktor darauf zu lauern schien, das er zu gab, dass sie bei ihm war.
Zum Teufel, und wenn es so war, was ging es Albus an, dachte er verärgert.
"Wenn sie aufwacht, sage ihr doch bitte, dass ich sie gesucht habe und ich jederzeit da bin, wenn sie Hilfe braucht."
Severus nickte erleichtert, da Dumbledore offensichtlich aufgegeben hatte weiter zu bohren.
Zu spät registrierte er das amüsierte Lächeln.
Er war in die augenscheinlichste Falle getappt, die es gab.
"Einen schönen Abend, Severus.", grinste Dumbledore.
Hatte Snape richtig gesehen? Der Direktor grinste!?
Schon glitt die Tür lautlos ins Schloss.
Severus war verärgert. Er ging wieder nach hinten um Celina zu wecken. Sie konnte wirklich woanders ihr Nickerchen machen. Doch kaum sah er ihre verschlafenen Augen, die ihn zwinkernd musterten, hatte er sein Vorhaben bereits über Bord geworfen.
Wie ein Schuljunge, schollt er sich selber und setzte sich auf den Bettrand.
"Geht es wieder besser?", fragte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
"Ich habe gar nicht gemerkt, wie ich eingeschlafen bin. Außerdem...?", misstrauisch sah sie auf. "Wie komme ich hier her?"
"Dumbledore war der Meinung mich nach dir zu fragen. Ich soll dir ausrichten, wenn du Hilfe brauchst, kannst zu jederzeit zu ihm kommen."
Celina zog eine Grimasse. "Das weiß ich doch längst."
"Dachte ich mir."
"Dann wolltest du also nicht, dass er mich bei dir sieht? Bin ich dir peinlich?", bohrte sie weiter.
"Ich hatte nur keine Lust auf ewige Erklärungen."
"Die wirst du aber irgendwann abgeben müssen, Sev.", raunte Celina und sah ihn in die Augen.
"Was hast du vor?", fragte er unsicher.
"Ich beende jetzt den Abend."
"Den Abend? Welchen Abend?"
"Den, an dem du 'gestorben' bist." Celina hatte sich aufgerichtete und seinen Kopf in ihre Hände genommen. Woher sie den Mut nahm, wusste sie selber nicht, aber sie beugte sich vor und küsste ihn.
Severus konnte nicht sagen, dass er überrascht war. Auch nicht das es ihm unangenehm war. Ganz im Gegenteil. Seine Hand fuhr wie selbstverständlich in ihre Mähnen, während er die Berührung ihrer Lippen auf seinen genoss.
Sie entledigten sich ihrer Umhänge noch bevor sie die Tür verriegelten. Noch einen unliebsamer Besuch wollten sie nicht riskieren.
Die ganze Zeit sprachen sie nicht ein Wort. Es genügte ihnen der Anblick. Ab und zu drang ein verhaltenes Lachen oder ein fast gequelltes Stöhnen durch den Raum, doch sonst umgab sie nur der frische Wind, der durch das Fenster drang.
Es war ungewöhnlich mild, für März.

24. März, Mittwoch
Theodor saß nervös auf der Couch im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Sein Bein wippte im unregelmäßigem Takt und der Absatz seines rechten Schuhs schlug im selben Tack mit einem leisen, aber gut hörbaren 'Klack, Klack' auf den Boden.
Millicent und Blaise hörten sich das einen Weile an, doch schließlich feuerte Mill ihren Stift auf den Tisch, das dieser in zwei Teile zersprang und schrie zu Theodor hinüber: "Sag mal, kannst du damit mal aufhören? Das ewige geklacke macht einen ja verrückt."
"Hä?" Verständnislos drehte Theodor sich um. "Was?"
"Halt deinen Fuß still, oder ich hacke ihn dir ab.", drohte sie.
"Ja, ja.", erwiderte er unwirsch und legte sie auf die niedrige Tischplatte. Dort schlug er die Sohlen gegen einander. Ohne Vorwarnung sprang Millicent von Stuhl hoch, der in der Wucht nach hinten flog und hart auf dem Boden aufprallte. Eher aus Instinkt, als aus einen willkürlichen Handelns heraus, sprang Theodor hoch und stellt sich in Abwehr auf.
"Was? Was habe ich denn getan?", fragte er verwirrt.
"Sag mal, merkst du es gar nicht mehr? Du machst uns hier alle wahnsinnig.", schrie Mill außer sich.
Neben sich hörte sie ein Räuspern. Vincent und Gregory saßen über ein Schachbrett gebeugt.
"Eigentlich bis es nur du, die austickt, Mill.", verbesserte Gregory und setzte den Springer.
Hätte er nicht auf das Schachbrett, sondern zu Millicent gesehen, wären ihm die kleinen Rauchwölkchen, die aus ihren Ohren und Nase zu steigen schienen, aufgefallen, doch so war er dem Angriff von Mill hilflos ausgeliefert. Sie stieß das Brett um und fegte so alle Figuren durch den Raum.
Vincent beschwerte sich, denn er war am gewinnen gewesen.
"Hast du irgendwas zu sagen? Gregory?", fauchte sie. Ihre Hände pressten ihn gegen den Boden und er begann ernsthaft über die Frage nach zu denken.
"Ich denke nicht?", murmelte er schließlich.
"Das will ich dir auch geraten haben.", zischte sie und ließ ihn los. "Und du!", ihr Zeigefinger schoss auf Theodor, der beklommen schluckte, "Hör auf mir auf die Nerven zu fallen."
"Okay.", sagte dieser kleinlaut.
Vincent hatte inzwischen alle Figuren wieder aufgehoben und sie neu geordnet. "Die weiße Dame fehlt.", grübelte er.
"Die weiße, die grausamere? Warum zaubern wir uns nicht Mill klein und stellen sie auf ihren Platz.", knurrte Gregory leise. Zu seinem Glück hatte sie es nicht gehört.
Es kehrte wieder Ruhe ein. Die hielt ganze zehn Minuten, dann ertönte wieder ein 'Klack, Klack'.
Erschrocken sahen alle zu Theodor, der wieder in Gedanken war.
Vincent, Gregory und Blaise sprangen gleichzeitig auf. Blaise stürzte sich zusammen mit Vincent zwischen Theodor und Millicent, die gegen Gregory ankämpfend, der sie festzuhalten versuchte, auf Theodor zukam.
"Ich werde sie dir abhacken, Nott. Gleich hier und ohne Betäubung."
"Was ist denn hier los?", rief Draco da hinter ihnen.
Sie drehten sich überrascht zu ihm um.
"Theodor schein etwas nervös und treibt Mill damit in den Wahnsinn.", erklärte Gregory, seine Hände umklammerten immer noch Millicent, die laut knurrte.
"Und deshalb dieser Krach, verdammt? Ich wollte schlafen.", meckerte Draco und kam verstimmt auf die Gruppe zu.
"Warum bis du denn nervös?", fragte er nun Theodor, der stotternd antwortete: "Na ja, wie soll ich sagen? Ich habe doch mit Parvati eine Wette geschlossen, welche Seite gewinnt. Nun ist der dunkle Lord besiegt und ich habe die Wette verloren, was heißt, das sie gewonnen hat."
"Und weiter? Was war denn der Einsatz?"
"Das ist ja das Problem, ich weiß es nicht.", gestand er. Millicent hörte schlagartig auf sich gegen Gregorys Umklammerung zu wehren. Mitleidig sah sie Theodor an.
"Das ist schlimm.", sagte sie. "Eine Wette, gegen eine Patil und dann auch noch die aus Gryffindor. Hat sie wenigstens eine Andeutung gemacht?"
Sie setzten sich auf die Couch und sahen ihn an. Theodor ging vor ihnen auf und ab.
"Nein, keine. Ich hatte schon gehofft sie hätte es vielleicht vergessen, aber heute morgen sagte sie, dass der Wetteinsatz am Wochenende fällig ist. Aber nicht was es ist." Erschrocken sah er auf. "Sie wird mir doch nichts antun."
"Nein, das glaube ich nicht."
"Was mache ich denn jetzt nur?", verzweifelt hob er die Hände in die Luft.
Draco gähnte und stand auf. "Weißt du, du bist doch selber schuld.", sagte er herzlos. "Sich auf eine Wette mit einer Gryffindor einzulassen ist schon bescheuert und ich weiß wovon ich rede, aber dann noch nicht mal den Einsatz zu kennen, ist glatter Selbstmord." Er stieg durch den Eingang und verschwand.
Theodor war blass geworden.
"Keine Sorge, Draco übertreibt.", beruhigte ihn Vincent, doch irgendwie glaube ihm keiner.
***
Theodor sah sich suchend um, als Parvati ihn von hinten auf die Schulter tippte.
"Hallo, du Loser.", begrüßte sie ihn grinsend.
"Wieso nennst du mich so?", fragte er beleidigt und sie zuckte mit den Schultern. "Na du hast doch die Wette verloren, oder nicht?"
"Ich nehme mal an, jetzt forderst du deinen Einsatz?" Theodor sah sie lauernd an.
"Ja! ... Angst?"
"Ich?... Nein..., wieso? Wie kommst du darauf?", unsicher kratzte er sich am Kopf und versuchte glücklos zu lächeln, bevor er sie intensiv ansah, in der Hoffnung einen Schimmer der Beruhigung in ihren Augen zu sehen, doch Parvati war erbarmungslos. "Sollte ich?", fragte er vorsichtig.
"Das kommt darauf an.", erwiderte sie ausweichend und Theodor lockerte sich seinen Schlips, der ihm plötzlich sehr eng erschien.
"Nun mal ganz ruhig, Theodor. Ich tu dir schon nichts.", beschwichtigte Parvati ihn und zog seinen Schlips wieder zurecht.
Unnötig lange, wie er fand, doch er wagte nichts zu sagen.
Parvati lächelte wieder. Sie hatte ihn genau wo sie ihn haben wollte.
"Du wirst mit mir am nächsten Hoagsmeadwochende ein Geburtstagsgeschenk für meinen Cousin aussuchen helfen.", erklärte sie und richtete seinen Kragen, der auch verrutscht war.
Theodor atmete erleichtert auf und versuchte auf ihre Hände zu schauen. "Was machst du da eigentlich?"
"Ich sorge dafür, dass du nicht wie ein Loser herumläufst. Das ist ja peinlich.", erklärte sie und sah ihn an. "Also bis Samstag."
Er nickte.

26. März, Freitag
Gähnend sah Hermione sich um.
Sie hatten Zaubertränke und sie war noch nie so müde gewesen, wie an diesem Morgen. Verwundert sah Lisa sie an.
"Wieso bist du denn so müde?", fragte sie. "Das habe ich ja noch nie bei dir erlebt."
"Ich habe gestern noch den Aufsatz für Zaubertränke geschrieben.", sagte Herm und gähnte erneut
"Du hast ihn erst gestern geschrieben?", fragte nun Hannah.
"Sonst war keine Zeit.", zuckte das Gryffindormädchen mit den Schultern und die anderen waren sprachlos
Was war passiert? Es schien als drehte sich die Welt anders herum.
Herm machte Hausaufgaben im letzten Moment? Irgendwas stimmt da doch nicht.
Sofort richteten sich alle Blicke, die der Unterhaltung gefolgt waren auf Draco, der gerade den letzten Satz von seinem Aufsatz beendete.
Zufrieden las er sich ihn noch einmal durch, als er sich merkwürdig beobachtet fühlte.
"Warum starrte ihr mich so an?", fragte er verwundert.
"Nichts. Es ist nur erstaunlich, das du deinen Hausaufgaben hier beendest.", bemerkte Terry.
"Ich hatte nicht anders Zeit, außerdem ist Snape doch noch gar nicht da." sagte er.
"Ja, genau. Wo bleibt er denn? Es ist doch schon bestimmt seit zwei Minuten Unterricht."
Ron sah auf seinen Uhr. Nicht, das etwas dagegen gehabt hätte, die Stunde ausfallen zu lassen, doch er hatte die Befürchtung, das Snape etwas aufgehalten haben könnte und das bedeutete nur eins. Die Gryffindors würden wieder mode sein. Und zwar mehr als sonst.
Da flog auch schon die Tür auf und der Professor kam mit seiner üblichen düsteren Miene herein.
Er wandte sich zu den Schülern um, die ihn verwirrt anstarrten.
Snape war irritiert. Misstrauisch kniff er die Augen zusammen.
Irgendwas stimmte hier doch nicht.
Er verteilte die Aufgaben für die Stunde, doch anstatt der üblichen Hektik blieb die Klasse erstaunlich ruhig, ihren Blick auf sein Gesicht geheftete.
"Was gibt es denn zu glotzen?", fragte er schließlich unwirsch und alle senkten den Blick. Sie konnten ihm unmöglich sagen, das er einen Kissenabdruck auf der linken Wange hatte.
***
Die sechste Klasse saß im Raum für Verteidigung gegen die dunklen Küste und wartete auf die Professorin.
"Wo sie nur bleibt? Sie ist doch sonst immer so pünktlich.", sagte ein Mädchen aus Hufflepuff und sah auf die Uhr.
Ginny schien aus ihrem Dämmerzustand aufzuwachen. Sie konnte sich noch nicht entscheiden, ob sie schon wach war, oder noch schlief.
"Mhmm? Was?"
"Professor Fortuna ist heute spät dran.", sagte ihre Mitschülerin erneut.
"Kann ich ihr nicht verdenken noch etwas weiter zu schlafen.", gähnte Ginny.
Da öffnete sich die Tür und Fortuna trat ein. Ihre Haare standen etwas wirr vom Kopf und ihr Umhang sah aus, als wäre er in aller eile übergeworfen worden. Mal ganz davon abgesehen, das er linksrum war, doch niemand wagte es sie darauf aufmerksam zu machen.
Sie hatte eindeutig verschlafen. Der Kissenabdruck auf ihrer linken Wange sagte das übrige.
***
"Ist das zu fassen? Snape hat verschlafen, dass ich das noch einmal erleben darf. Dafür nehme ich sogar die zehn Punkte Abzug in kauf.", lachte Ron, als sie zur großen Halle zum Mittag gingen.
"Snape hat auch verschlafen?", fragte Ginny.
"Wieso auch?" Die Siebentklässler waren nun stehen geblieben und drehten sich zu dem Mädchen um.
"Wir hatten heute morgen bei Professor Fortuna und sie kam fast drei Minuten zu spät. Sie sah aus, als wäre sie aus dem Bett gefallen und sie hatten einen Kissenabdruck..."
"Auf der linken Seite.", fiel ihr Bruder ihr ins Wort.
Ginny blinzelte erstaunt. "Ja, woher weißt du das?", fragte sie.
Hermione kicherte. "Der gute Snape sah ähnlich aus."
"Zugfall?"
"Da fresse ich einen Besen."

27. März, Samstag
Theodor stand, sich zur Ruhe zwingend vor dem Laden. An beiden Armen hingen Pakete und Päckchen.
"Woher zu Teufel, hat sie nur das Geld, sich soviel zu kaufen?", meckerte er leise vor sich hin.
Schon kam Parvati schwingenden Schrittes aus der Tür.
"So, jetzt kommen wir endlich zu dem eigentlichen Wetteinsatz. Dem Geschenk."
Theodor starrte sie an. "Soll das ein Witz sein? Und was ist das hier?" Er versuchte seine Arme zu heben, doch das Gewicht der Einkäufe zogen sie erbarmungslos in die Tiefe.
"Das sind nur ein paar Kleinigkeiten für meine Familie zu Ostern.", winkte sie ab und ging voran.
Hinter sich hörte Theodor unverhaltenes Lachen.
"Bist du jetzt ein Packesel?", höhnte Gregory. Vincent, Draco und Terry, die auch dabei standen grinsten.
"Halt die Klappe.", zischte Theodor und stapfte Parvati hinter her, die bereits in einem weiteren Laden verschwunden war.
Verdrossen stellte er sich vor die Tür und wartete.
"Komm schon rein.", sagte da Parvati und winkte ihn hinein. "Du sollst mir doch beim aussuchen helfen."
Wackelnd trat er in den Laden. Er erblickte ein Sofa und eilte erleichtert darauf zu. Ohne lange zu Überlegen, ließ er alles fallen und kreiste mit seinen Schultern, um sie zu lockern.
"Das ist doch schon viel besser.", murmelte er zu sich selber.
"Wenn du sie auch auf Muggelweise trägst?", sagte Padma, die hinter einem Regal hervor kam.
"Wie jetzt?"
"Noch nie was von Wingardium Leviosa gehört?", fragte Hermione, die sich gerade durch eine Kiste mit Socken wühlte, die je nach Stimmung die Farbe veränderte. So genannte 'Stimmungssocken'.
Verärgert kniff Theodor die Augen zusammen. Natürlich, darauf hätte er auch selber kommen können!
"Habe ich vergessen.", sagte er verstimmt.
"Armer, Theodor.", bemitleidete ihn Parvati. "Dafür hast du was gut bei mir, aber jetzt zu dem Geschenk. Was sagst du dazu?"
Sie hielt ihm ein schwarzes Spitzendessous entgegen.
"Ähm..., äh..., hast..., hast du nicht gesagt, es wäre ein Cousin?", stotterte Theodor. Da erst bemerkte er, dass er in einem Unterwäscheladen stand.
"Habe ich wirklich Cousin gesagt? Da muss ich mich wohl versprochen haben.", klimperte Parvati unschuldig mit den Augen.
"Aber was meinst du?"
"Ich glaube nicht, das ich da der richtige bin, so was zu entscheiden.", wehrte er ab.
"Aber wieso nicht. Du bist doch ein männlicher Teenager. Das bist du doch?", fragte Parvati dann leicht zweifelnd.
"Natürlich, bin ich das.", entrüstete sich Theodor.
"Na also, dann bist du genau der Richtige. Diese Cousine hat keine Ahnung was Unterwäsche betrifft und da habe ich ihr versprochen, dass ich einen fachmännische Meinung einholen werde.", sagte Parvati und durchwühlte einen weiteren Ständer mit Dessousgarnituren.
"Auf welche Farbe steht ihr so? Rot, schwarz oder nachtblau?", hackte sie weiter, doch Theodor blieb stumm.
"Nur eine Farbe, das wird doch nicht so schwer sein?", bohrte Parvati weiter.
"Rot?", fragte er vorsichtig.
"Aha." Schon schoss der Arm von Parvati zielsicher auf ein dunkelrotes Etwas zu, das sich besonders durch sehr viel Nichts auszeichnete.
"Und? Geheimnisvoll, verführerisch?" Fragend sah sie ihn an. Auch die anderen schielten sehr auffällig unauffällig zu ihm hinüber.
Doch es kam nur ein krampfartiges Nicken.
"Also eher nicht.", schloss sie aus der Gestik. "Vielleicht weniger verführerisch und mehr geheimnisvoll."
Sie griff nach einem weiteren Modell, das mehr als nur ein paar Bindfäden zu bieten hatte.
"Auch nicht?", fragte sie, die Mimik ihres Gegenübers interpretierend. "Du musst doch nur sagen, ob es dir gefällt, oder nicht."
"Ich kann doch nicht wissen, was deiner Cousine gefällt.", beschwerte er sich.
"Aber ihrem Freund.", schloss Parvati. "Und das?"
Sie hielt ein drittes Modell hoch.
Kurz hoben sich die Augenbrauen von Theodor.
"Aha.", nickte sie. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Mehr Spitze also."
Eine Weile suchte sie wortlos und er hatte Gelegenheit sich etwas umzusehen, als die unausweichliche Frage erbarmungslos auf ihn zuschoss.
"Die ist doch perfekt, oder?" Mit leuchtenden Augen hielt sich Parvati einen BH mit dazu gehörigem Slip an und betrachtete sich im Spiegel.
Theodor der ihrem Blick folgte, schluckte.
Dann trat sie in die Umkleidekabine.
"Was hast du vor?", fragte Theodor Böses ahnend.
"Ich werde es anprobieren, ist doch klar, ich kann doch nicht blind kaufen, am Ende passt es nicht.", erklärte das Mädchen aus der Kabine.
Theodor sah ihren Kopf in dem kleinen Fenster, in der sonst aus Holz bestehenden Tür.
Unter der Tür sah er mit Schrecken, wie Parvati die Schuhe auszog. Klappernd vielen sie zu Boden. Theodors Augen weiten sich.
"Das kannst du doch nicht wirklich bringen.", sagte er entsetzt, sich darüber bewusst, dass sie ihm gleich nach seiner Meinung fragen wird.
"Wieso nicht?", nuschelte sie. Offenbar zog sie gerade ihr T-Shirt aus.
Sie tut es wirklich, dacht er verzweifelt.
"Ich bin gleich fertig.", rief sie und ihre Gürtelschalle klapperte.
Theodor versank innerlich zu Boden.
"Weißt du, ich bin wirklich froh, dass ich mal eine unmittelbar beteiligte Meinung höre.". plapperte sie weiter.
Die Tür öffnete sich einen Spalt und Theodor stemmte mit aller Kraft dagegen.
"Du kannst nicht jetzt raus kommen.", sagte er verzweifelt und sah zum Fenster.
Dort blickten Draco und Terry neugierig hinein.
"Aber wieso nicht? Wenn du die Unterwäsche nicht live siehst, wie willst du dann ein eindeutige Meinung dazu abgeben?", fragt sie.
"Nimm sie und dann lass uns gehen.", beschwor er sie.
"Na gut, dann zieh ich mich eben wieder an."
Theodor drehte sich um und starrte die Tür an. Er sah Parvati genau vor sich.
Ihre Haare fielen wie fließendes Wasser den Rücken hinab. Ihre seidige Haut würde einen leichten rosa Schimmer haben.
Ihr schlanker, geschmeidiger Körper würde nur in einem Hauch von Spitze gehüllt sein.
Filigrane Rosenblüten schlängelten sich um ihre Brüste und würden an den entscheiden Stellen verdichtet sein, wie zufällig.
Verführerisch und unschuldig zugleich.
Er erschrak vor seinen eigenen Gedanken. So konnte er sie unmöglich in die Öffentlichkeit lassen, das musste sie doch selber einsehen.
So in Gedanken lehnte er gegen die Tür der Kabine.
Auf der anderen Seite lehnte Parvati dagegen und grinste sich im Spiegelbild an, als könnte sie die Gedanken von Theodor lesen.
Ihre Haare waren tatsächlich offen und fielen über ihren Rücken.
Ihr T-Shirt war etwas verrutscht und sie zog es zurecht, dann krempelte sie die Hosenbeine wieder herunter. Sie hatte das Dessous nie angehabt, geschweige, das sie wirklich heraus gekommen wäre, aber da musste Theodor ja nicht wissen. Sie fand nur schade, dass sie sein Gesicht nicht gesehen hatte.
Bedächtig löste sie die Unterwäsche vom Bügel und reichte ihn Theodor durchs Fenster heraus.
"Kannst du sie mal wieder ordentlich aufhängen?", fragte sie.
Zögernd nahm er den Bügel ab und schielte hinaus auf die Strasse. Draco und Terry grinsten nun.
"Großartig.", knurrte er.
"Hast du was gesagt?", fragte Parvati.
"Nein, nichts."
"Erst einmal der BH."
Schon streckte sich ein Arm durch das Fenster, an deren Finger besagtes Stück baumelte.
Vorsichtig nahm er dass Hauch von Nichts entgegen und begann die Träger umständlich festzuklemmen.
"Kommst du zurecht?", zwitscherte Parvati.
"Ja, alles klar.", sagte er. Seine Ohren brannten und er wurde zunehmend wütender auf sich selber.
"Der Slip.", sagte sie da.
Mit spitzen Fingern nahm er ihn ihr ab und schüttelte den Kopf. "Dafür braucht man ja 'ne Bedienungsanleitung.", fluchte er.
Draco und Terry kugelten sich bereits vor Lachen und zu allem Überfluss hatten sich auch noch ein paar andere Mitschüler zu den beiden gesellt.
"Ich mach das.", erbot sich Parvati, die nun wieder neben ihm stand.
"Ja, bitte." Umständlich gab er ihr das Zeug zurück und sie fädelte alles in sekundenschnelle richtig auf.
Dann spazierte sie zur Kasse, wo die Verkäuferin, zum Unglauben von Theodor das Dessous wieder vom Bügel abnahm.
Er ging zu den Haufen Paketen zurück und sammelte sie ein, während Parvati bezahlte.
"Ich kann sie tragen.", sagte sie, als sie aus dem Laden waren.
"Nein, schon gut.", winkte Theodor ab. Die Gewichte der Einkäufe lenkten ihn wenigstens noch ab.
"Wozu habe ich mir die Arbeit gemacht, das Zeug aufzufädeln?", beschwerte er sich, als sie aus dem Laden waren.
"Damit wir was zum Lachen haben.", erklärte Vincent und schon flog eine Faust auf ihn zu.
Dann schleppte er die Pakete tapfer bis zur Schule und vor dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Oder vielmehr, schwebten sie vor ihnen.
"Vielen Dank, du hast was gut bei mir.", sagte Parvati, dann doch leicht verlegen. Sie hatte nicht damit gerechnete, das er ihr die Sachen bis vor das Bild tragen würde.
"Heißt das ich darf mir was wünschen?", fragte er.
"Ja.", antwortete sie leichtsinnig.
Schon blitzte es in seinen Augen auf, wie es öfters bei den Slytherins zu sehen war.
"Ich würde dich doch gern mal in der Unterwäsche sehen.", grinste er, war aber schlauerweise schon weg, als sich ein Fluch aus der Spitzte von Parvatis Zauberstab sprühte.
***
"Tüddeldü. Das war es so weit. Die Ferien sind da und Kapitel 16 ist beendet."

"Und noch mehr Pairings sind aufgetaucht."

"Irgendwelche Kritik???!!!"

"Nein, wie kommst du darauf?"

"Ich weiß auch nicht, wie komme ich nur darauf? Weiter im Text. Also, wir haben ja noch die Ferien. Ostern. Wir versuchen mal herauszubekommen, was es mit Blaise und ihrem geheimnisvollen Freund auf sich hat und... wir schalten natürlich nach Malfoy Manor, schließlich ist die gute Herm nicht umsonst dort wieder zu Gast."

"Armer Draco."

"Arme Narzissa, armer Lucius, würde ich eher sagen. *kicher*

Kommentar:
Es wird Zeit so kurz vor dem ende der Geschichte allen Lesern zu danken und das sind einige. *nick, nick*
Hier ein paar Fehler, die sich so eingeschlichen haben.
Zum einem das Quidditchspiel im Kapitel ??? Es stimmt schon, das Slytherin gewonnen hatte.
Dann zu Celinas Alter. Ja, ich habe sie ursprünglich als Mitte vierzig beschrieben und sie dann mal eben um zehn Jahre verjüngt. Sonst hätte sie ja nicht zu Sev gepasst, gell?
Nagini musste sterben, weil ich eine heulende Celina brauchte, ist halt so, da bin ich mal ganz gnadenlos.
Kann schon sein, das sie etwas zu groß ist um auf die ihre Schulter zu sitzen, aber kam doch gut, oder?
Die pairings waren fast alle nicht geplant, so viel zu, die Charas machen sich selbständig, das tun sie wirklich, zBsp. Oliver und Alicia sollten tatsächlich nur ein Spieler-Trainer-Verhältnis haben, bis ein Leser fragte: Sag mal haben die was mit einander? Da fing mein fieses Gehirn an zu rattern und da Slytherin grundsätzlich schlimmer sind als Gryffindor musste Susan herhalten. Die und Blaise habe ich im ersten Jahr schlichtweg vergessen. Ja, Blaise spielt auch noch einen größere Rolle, kommt bald.
Ansonsten wünsche ich euch noch viel Spaß beim Finale, Eure Saturn.

28. März, Sonntag
Missmutig sah Hermione auf den Bahnsteig.
Neil war nicht zu sehen. Er war aber auch immer noch ein 'Muggel'.
"So ein Blödsinn. Warum kann ich nicht gleich zu euch mit kommen.", maulte sie und sprang auf den Bahnsteig.
Draco pflichtete ihr bei. "Weil unsere Eltern komische Einfälle haben."
"Eure Eltern?", fragte da Susan und sah fragend zu Herm. "Aber hast du nicht erzählt, das..." Ihre Augen weiteten sich. "Oh, ich verstehe." Sie drückte Herm an sich und schüttelte dann Dracos die Hand. "Gratuliere."
"Wozu?", fragte nun Marcus Flint, der schwer mit Koffern beladen ausgestiegen war und alles mal eben fallen ließ.
"Herm und Draco werden heiraten."
"Wir werden WAS?", riefen sie wie aus einem Munde
"Etwa nicht?"
"Wir sind doch noch nicht mal verlobt.", entrüstete sich da Herm und Draco sah sie von der Seite komisch an.
Das klang bei ihr, als wäre es eine Strafe. Nicht das er sich darum gerissen hätte, aber so abgewertet zu werden, war auch nicht besonders erbauend.
"Nicht jeder heirate so überstürzt wie ihr, Flint.", grinste Oliver im vorbeigehend.
"Wer will hier heiraten?", fragte da eine tiefe Stimme und Marcus wirbelte herum. Mit bleicher Mine rief er: "Mom, Dad! Was macht ihr denn hier?"
"Wir wollten unseren Sohn abholen, wie, als du noch Schüler warst.", lächelte seine Mutter.
"Also, wer wird heiraten?", fragte Mr Flint erneut.
"Ich.", erwiderte Marcus ruhig.
Die Augen seines Vaters weiteten sich. "Du willst heiraten?" Er baute sich vor seinem Sohn auf "Und warum weiß ich nichts davon?"
Bedrohlich beugte er sich über ihn.
"Das kommt ja gar nicht in die Tüte.", knurrte er. "Ich erlaube es nicht."
"Ich bin volljährig, du kannst mir gar nichts verbieten.", entgegnete Marcus ungerührt.
"Stimmt.", nickte nun Mr Flint wieder die Ruhe selbst. "Wann soll denn die Hochzeit sein?"
"Im Sommer."
"WAS schon im Sommer? Wann soll das alles organisieren werden?" Wieder hatte sich Mr Flint auf die doppelte Größe aufgeblasen und starrte seinen Sohn an.
"Wir.", sagte dieser ungerührt.
"Ach so ihr.", nickte sein Vater bedächtig.
Nun trat Mrs Flint einen Schritt vor. "Marcus, es mag dir ja unwichtig erscheinen, möglicherweise ist das auch nun eine kleine Nebensache, aber wer ist den die Glückliche? Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt einen Freundin hast."
Nun lächelte Marcus und drehte sich zu Susan um. Er griff ihre Hand und zog sie neben sich.
"Mom, Dad, das ist Susan Bones.", stellte er sie vor.
"Sie nur wie hübsch sie ist. Einen Bones.", sagte Mrs Flint entzückt.
Mr Flint betrachtete misstrauisch das Zeichen auf ihrem Umhang. "Hufflepuff? Wohl auch noch einen Schülerin?!"
Doch ehe er sich erneut in Rage reden konnte, blockte Marcus den Redeschwall ab.
"Ja, aus Hufflepuff und einen Schülerin und ich werde sie heiraten und sie wird uns auch in den Ferien besuchen kommen und wenn du noch ein Wort gegen Susan sagst, dann werde ich dir verbieten mit meiner Braut auf unserer Hochzeit auch nur einen Tanz zu tanzen."
Mr Flint, ein leidenschaftlicher Tänzer wurde blass.
"Das würdest du tun? Wie kann mein eigener Sohn so grausam sein?", fragte er fassungslos.
"Er kommt ganz nach dir.", sagte Mrs Flint ungerührt.
"Wenn das jetzt alles geklärt ist, habe ich noch einen Frage.", kam da einen Frauenstimme hinter Susan. Diese wirbelte erschrocken herum und wurde bleich. "M...Mom!", stotterte sie.

1. April, Donnerstag
Hermine stand vor dem Schrank und sah prüfend hinein. Sie war wieder in Malfoy Manor und hatte dasselbe Zimmer wie auch schon im Sommer.
"Was ziehe ich nur an?", murmelte sie und zupfte ein blaues Kleid heraus. "Nein, besser nicht."
Sie warf es auf das Bett und griff nach einem roten Shirt. "Na ja, vielleicht?" Sie hielt es sich an und zupfte an den Ärmeln. "Nein, lieber nicht.", entschied sie schließlich und warf es zu dem Kleid, das auf der spitze eines Klamottenbergs lag.
Sie war nur gut einen Woche hier und hatte ihren gesamten Kleiderschrank dabei, wie es Draco schien. Er hatte sich, ohne das Herm es bemerkte mit verschränkten Armen in den Türrahmen gelehnt und sah nun seiner Freundin beim aussuchen der passenden Kleider für den kommenden Tag zu.
Der kurze Morgenmantel war fest zugeschnürt. Darunter war ein kurzer Pyjama, denn obwohl schon längst Frühling war und tagsüber bis zu zwanzig Grad, war es nachts noch sehr kalt.
Ihre langen Haare fielen ihr über den Rücken und die Locken wippten leicht, wenn sie den Kopf wiegte, so wie jetzt, als sie überlegte, ob sie das schwarze Shirt anziehen sollte.
"Nein, dazu müsste ich schon die schwarze Unterwäsche anhaben.", sagte sie sich selbst und hielt inne. "Wann habe ich die eigentlich zu letzt gesehen?", überlegte sie weiter. Noch immer hatte sie den Zuschauer nicht bemerkt.
"14. Juli letzten Jahres.", kam es da von der Tür und Herm drehte sich rum.
"Letzten Sommer? Ja, das kann stimmen.", nickte sie, als sie plötzlich stutzte. "Woher...?" Ihre Augen weiteten sich.
"Das war als du so plötzlich in meinem Zimmer standest."
Draco hob beschwichtigend die Hände. "Du sahst wirklich toll in der schwarzen Unterwäsche aus.", grinste er.
"Spanner!", schrie Herm und ließ das Shirt sinken, nur um im nächstem Moment auf ihn loszugehen.
Draco zog es vor sich zu verziehen.
Er kam gerade die Treppe herunter gesprungen, als die Grangers eintraten.
"Guten Morgen, Draco.", begrüßte ihn Diana.
Dieser verlangsamte kurz seinen Sprint. "Guten Morgen Mr und Mrs Granger.", sagte er vergnügt und mit einer halb angedeuteten Verbeugung, dann lief er auch schon schneller, denn Hermine sprang gerade die letzten vier Stufen auf einmal herab.
"Morgen Mom, Dad.", rief sie nur knapp und wollte schon vorbei, als ihr Vater sie am Arm festhielt und sie unweigerlich anhalten musste.
"Was ist denn das für eine Art?", fragte er streng. Herm beugte sich pflichtschuldig zu ihm hinüber und drückte sowohl ihrem Vater als auch ihre Mutter einen Kuss auf die Wange und weil Narzissa und Lucius in der nähe standen auch ihnen noch. Phoebe konnte sich noch rechtzeitig ducken, dann brüllte Herm auch schon. "Beleib stehen, Draco Malfoy oder du kannst was erleben."
"Genau deshalb bleibe ich ja nicht stehen. Ich befürchte, das ich dann ach was erleben kann.", kam es lachend aus einem anderen Zimmer.
"Was hat dein Sohn angestellt?", fragte Narzissa ihren Mann, der fragend aufsah.
"Wieso mein Sohn?"
"Er hat Hermione offensichtlich verärgert und dann ist es DEIN Sohn.", gab sie kurz als Erklärung.
"Verstehe.", erwiderte er und ging voran ins Esszimmer.
Sie nahmen gerade alle Platz, als Draco am Tisch vorbeikam. Er angelte sich ein Brötchen aus dem Korb, dann war er auch schon weg.
"Willst du dich nicht setzten?", rief noch Narzissa hinterher.
"Keine Zeit, Mom. Ich bin auf der Flucht.", kam die Antwort.
"Das wird dir nichts bringen. Irgendwann musst du stehen bleiben.", schrie Herm, als sie gerade am Tisch vorbei kam.
Sie warf einen kurzen Blick auf das Frühstück und seufzte, dann ergriffen ihre Augen wieder Draco, der lachend in der Tür stand und schon hatte sie die Köstlichkeiten vergessen und rannte auf ihn zu.
"Du Fiesling, du Nichtsnutz, du Laus, du ...du ...du ...", rief sie.
"Fällt dir nichts mehr ein, mein Schatz.", grinste er, während er davon rannte.
"Ich hasse es wenn du mich so nennst.", knurrte sie.
"Ich weiß. Drum tu ich es ja. Du regst dich immer so herrlich darüber auf.", kommentierte er ihren Gesichtsausdruck.
Hermines Hände griffen nach einem Kissen, das sie zielsicher gegen Dracos Kopf schleuderte.
"Hey, das ist unfair. Du bist Jäger."
"Und du Sucher. Du solltest also in der Lage sein, so etwas zu fangen.", schrie sie und fegt auf ihn zu.
Draco blieb abrupt stehen und drehte sich um. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er seinen Blick einmal über ihren Körper wandern ließ.
"Wusste ich es doch.", sagte er.
"Wusstest du doch was?" Hermiones Blick fuhr an sich hinunter. Ihr Morgenmantel hatte sich gelöst und darunter war nur ein kurzes Nachthemd.
"Du Spanner. Perverser, Lüstling." Wütend knotete Herm ihren Mantel wieder zu und jagte ihm nach.
Draco kannte sich besser im Haus aus, drum war er auch schneller.
Als er erneut am Tisch, wo seinen und Herms Familie saß vorbeikam, rief ihm Lucius zu: "Du bleibst jetzt stehen."
"Keine Zeit, Dad."
"Hast du nicht verstanden?", fragte Lucius eindringlich Draco, der schon wieder im Nebenzimmer war, stand augenblicklich still und drehte sich um. Herm, die damit nicht gerechnet hatte, versuchte zum Halten zukommen, doch sie schlidderte und fiel gegen Draco, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und Herm mit sich zu Boden zog.
"Du mieser...", versuchte Herm es noch einmal, doch ihr fiel nichts mehr ein, also schlug sie mit der Faust in den Boden, dicht neben Dracos Kopf.
"Das ist jetzt etwas übertrieben, findest du nicht?", versuchte er vorsichtig einzulenken.
"Übertrieben?", rief Herm und richtete sich soweit auf, dass sie ihn ansehen konnte.
Draco versuchte sich aufzurichten, doch Herm drückte ihn wieder auf den Boden.
"Ich verstehe einfach nicht, warum du dich darüber so aufregst. Das ist doch längst verjährt, außerdem habe ich damals gar nichts gesehen. Ich meine du hast mich doch gar nicht interessiert. Damals noch nicht.", versuchte er erneut einzulenken.
"Es geht ums Prinzip.", sagte sie und setzte sich mit verschränkten Armen auf.
Draco richtete auch auf und stützte sich auf die Unterarme.
"Na fein. Dann entschuldige ich mich hiermit in aller Form. Es war nicht meine Absicht, ich war ja selber ganz überrascht."
Hermione sah ihn zweifelnd an, nickte dann aber und stand auf, sodass auch Draco nun aufstehen konnte.
"Okay, dir sei verzeihen.", sagte sie hoheitsvoll.
"Vielen Dank. Du solltest dir endlich was Vernünftiges anziehen."
Herm nickte und verschwand in ihr Zimmer, während Draco zum Frühstück ging.
Die Eltern saßen abwartend da, doch weder Draco, noch Herm, die wenige Minuten später erschien, hatten Lust irgendwas zu erzählen, also fragte Diana direkt. "Was hatte das mit Spanner, Perverser und Lüstling auf sich?"
Herm wollte gerade von einem Brot abbeißen und hielt inne. Sie schielt zu Draco, der ohne eine Regung zu zeigen weiter aß.
Typisch dachte sie.
Sie legte ihr Brot wieder ordentlich auf den Teller und sah ihre Mutter an.
"Gar nichts weiter, Mom. Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit."
"Ich habe sie nur zufällig gesehen, wie sie nur mit Unterwäsche bekleidet durchs Haus gehopst war.", erwiderte Draco. "Letzten Sommer.", setzte er noch nach.
Hermione warf ihr Brot nach ihm, doch traf nicht.
"Man spielt nicht mit Essen.", kommentierte dies ihr Vater.
"Und was hast du gesagt, als du sie gesehen hast?", bohrte nun seine Mutter.
"Gar nichts, es war mir doch total egal?", gab Draco sofort zurück.
Phoebe, die bis dahin stumm dagesessen hatte, sah fragend auf.
"War das zufällig der Tag, an dem du grinsend nach Hause gekommen bist und gesagt hast, du hast ein hinreißendes Mädchen gesehen?"
Draco setzte seine gelangweiltste Miene auf, die er hatte. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst."
"Na der Tag, als ich dich dann fragte, warum du so grinst und dann hast du gesagt, das dich Hermione gar nicht interessiert und dann habe ich Dad gefragt..."
"Stimmt.", fiel nun Lucius ein, "Phoebe hat mich gefragt, ob man glücklich ist, wenn man einen Menschen sieht, der einen gar nicht interessiert. Ich wusste nicht das du damit gemeint bist, Sohn."
Draco durchbohrte seine Schwester mit einem Blick.
"So, so, also gar nichts gesehen, ja?", zischte Herm leise.

2. April, Freitag
Hermione saß betrübt im Garten. Ihre Eltern hatten sie kurz besucht und waren wieder weg.
Ein neues Leben aufbauen.
Sollen sie doch, dachte sie bitter. Ich werde nicht mitkommen.
Narzissa stand am Fenster und sah hinaus. Lucius saß grübelnd am Schreibtisch. Seine Verhandlung war nahe.
"Wir müssen sie irgendwie aufmuntern.", murmelte Narzissa.
"Mhmm?" Lucius sah auf.
"Hermione ist so trübsinnig, das passt nicht zu ihr."
"Und was haben wir damit zu tun? Soll Draco sich darum kümmern, wozu bekommt er sonst sein Geld?"
"Einen Überraschungsparty. Und wir laden ihre Freunde aus Hogwarts ein."
Lucius Kopf fuhr ruckartig hoch. "Soll das heißen dieser POTTER und WEASLEY auch?"
"Ja, natürlich? Und nichts würde dir mehr helfen, als eine Party für eine Muggelgeborene mit Muggelfreunden."
"Mir wird schlecht.", grummelte Lucius.
"Wir können ja noch mal darüber reden.", lenkte Narzissa ein.
Hinter der Tür stand ein elfjähriges Mädchen und grinste. "Nein, werden wir nicht.", flüsterte sie und rannte in ihr Zimmer.
Noch am gleichen Tag verließen unzählige Einladungen Malfoy Manor.

3. April, Samstag
Ronald Weasley und seine Schwester Ginny kamen gähnend die Treppe hinunter.
"Morgen Mooooooooom."
"Guten Morgen. Ihr habt Post." Mrs Weasley deutete auf zwei Eulen, die auf dem Fensterbrett saßen.
"Von Harry können die nicht sein.", stellte Ron fest.
"Ach was?", fragte Ginny sarkastisch und knüpfte die Brief ab.
Suchend sah sie nach dem Absender, als sie erstaunt aufblickte.
"Malfoy Manor?"
Ron riss ihr den Brief aus der Hand. "Tatsächlich, Malfoy Manor. Soll das ein Scherz sein?"
"Nein, eine Überraschungsparty für Herm.", sagte George als er über die Schulter seiner Schwester sah.
"Eine Überraschungsparty für Herm? Sie hat doch gar nicht Geburtstag?"
"Wer weiß was es zu feiern gibt? Vielleicht sollte Herm bei der Feier auf Alkohol verzichten?", überlegte Fred und bekam einen Rippenstoß von Ginny.
***
Harry saß gelangweilt in seinem Zimmer im Legustenweg, als eine Eule ungeduldig an die Scheibe pickte.
Er öffnete und der Vogel steuerte Hedwigs Käfig an.
Gierig sah das Tier auf deren Futternapf.
Hedwig plusterte sich entrüstete auf.
"Komm schon her.", lockte Harry das Tier mit einer anderen Schüssel mit Körner und augenblicklich humpelte das Tier, von dem Brief behindert auf den Jungen zu.
Harry musste grinsen. Dann band er das Papier vom Bein und rollte es auseinander.
Wahrscheinlich war er von Ron, der fragte, wann er ihn abholen kommen könnte.
Umso erstaunter war er als er das Siegel sah. Erschrocken musste er sich erst einmal setzten.
"Malfoy?" Seine Augen wanderten zum Ende des Briefes.
Phoebe Malfoy lud zur Überraschungsparty für Herm ein.
"Wissen ihre Eltern davon?", zweifelte er leicht.
Da fegte eine zweite Eule ins Zimmer. Diesmal kam sie von den Weasleys.
"Sie wissen ganz sicher nicht davon.", grinste er, als er diesen las.
Es war ein Rundschreiben von sämtlichen Schüler seiner Klasse, die alle offensichtlich einen Einladung bekommen hatte.
Er überlegte nicht lang. Den Spaß wollte er sich nicht entgehen lassen.
Schwungvoll setzte er seinen Namen auf die Liste, die zugesagt haben, es waren ausnahmslos alle und schickte beide Eulen zurück zu den Malfoys.
Harry blinzelte zu Hedwig. Kritzelte ein paar Zeilen auf ein Papier du schickte sie zum Fuchsbau.
Er fragte, ob er die Weasleys besuchen kommen könnte. Dann begann er den Koffer zu packen. Er wusste, dass er spätestens heute Abend bei ihnen sein würde.
***
Phoebe besah sich zufrieden die Liste. Sie würden alle kommen.
Da waren, die Zwillinge Patil, Theodor, Gregory, Vincent, Terence, Adrian und Lisa, Lavender, Terry und Mandy, Hannah und Ernie, Susan, Mill, Neville, Blaise die Weasleys Ron und Ginny und sogar Harry.
"Das wird einen Big Party.", kicherte Phoebe, "Dad wird ausflippen."

4. April, Dienstag
'Dad' war einem Tobsuchtsanfall nahe, als Phoebe fröhlich pfeifend von der Party erzählte.
"Wie kannst du nur ohne meinen Erlaubnis ein solches Fest organisieren?", rief er aufgebracht.
"Mom hat es doch selber vorgeschlagen.", verteidigte sie sich.
"So nicht. Phoebe. Du kannst nicht machen, was du willst."
"Mom?" Hilfe suchend sah das Mädchen nach Narzissa um, doch diese schüttelte nur den Kopf.
"Dein Vater hat Recht. Du hättest zum mindest vorher damit zu uns kommen sollen."
"Wir können sie jetzt nicht mehr alle ausladen."
"Doch könne wir.", knurrte Lucius.
"DAD! MOM!", schrie nun Phoebe. So hatte sie sch das nicht vorgestellt.
"Geh auf den Zimmer und komm erst wieder, wenn wir dich rufen.", bedrohlich blickte Lucius seine Tochter an, die nun doch so was wie Angst bekam und stumm nickte.
Dann verschwand sie.
Narzissa drehte sich zu Lucius um und kam auf ihn zu. "Aber sie hat Recht, wir können sie nicht mehr ausladen."
"Natürlich nicht.", knurrte er verärgert "Aber das werde ich doch vor dieser Göre nicht zu geben."
"Und vorgeschlagen habe ich es ja tatsächlich."
"Willst du das Verhalten von Phoebe auch nicht entschuldigen." Lucius zeigte zur Tür.
"Nein. Ich will gar nichts entschuldigen. Nur, du weißt, wie gerne sie spioniert."
Lucius verschränkte die Arme. "Ich werde es trotzdem nicht einfach so durchgehen lassen. Und ich habe keine Zeit für so was."
"Gut, sie wird das Fest organisieren und Draco wird ihr dabei helfen.", bestimmte Narzissa.
"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut."
"Wenn es doch nur wahr wäre." Seufzend setzte Lucius sich in den Sessel. Mit Sorge dachte er an den nächsten Tag, wenn er vor Gericht erscheinen musste.
***
"Ich soll was? Habe ich nichts Besseres zu tun?", fragte Draco, als er erfuhr, das er mit Phoebe eine Überraschungsparty organisieren sollte.
"Und kein Wort zu Herm."
"Wie stellt ihr euch das vor? Wir wohnen nicht gerade Meilen von einander entfernt."
"Du schaffst das schon."
Draco ließ sich zurück auf die Couch fallen.
"Dann, müssen wir die Einladungen schreiben.", sagte er düster.
"Sind schon.", quietschte Phoebe vergnügt.
"Von dir? Na super, das wird also eine Kinderfete."
"Nein, wieso? Es kommen fast alle aus deiner Klasse, bis auf Parkinson, die habe ich nicht eingeladen."
"Potter und Weasley auch?"
"Jepp."
"Arg, diese Göre.", knurrte Draco.

5. April, Montag
"Was macht ihr denn so früh und einträchtlich nebeneinander so geheimnisvolles?", fragte Herm und schob sich mit einem Finger eine Strähne hinter das Ohr.
Phoebe und Draco schoben hastig ein paar Zettel zusammen.
"Das erzählen wir dir später."
"Eine Überraschung?" Hermiones Augen weiteten sich neugierig.
"Jaaaaa, aber nicht jetzt und nicht für kleine neugierige Herms gedacht.", sagte Draco bestimmt und schob seinen Freundin wieder aus dem Zimmer. Gab ihr einen Kuss und schlug die Tür vor ihrer Nase zu.
Hermione war einiger maßen verdutzt.
Doch dann zuckte sie mit den Schultern und ging Malfoy senior suchen.
Mr Malfoy saß vergnügt im Wohnzimmer und las Zeitung. Er hatte die Verhandlung wegen Verdacht auf Anhängerschaft des dunklen Lordes gewonnen.
Natürlich war alles völlig haltlos und erfunden gewesen.
"Natürlich.", murmelte er vergnügt.
"Guten Morgen, Lucius.", sagte Herm und setzte sich ihm gegenüber.
"Guten Morgen, Hermione. Was habt ihr heute so vor?"
"Draco und Phoebe planen etwas. Und da ich davon ausgeschlossen bin, habe ich nichts Besonderes vor."
Lucius ließ die Zeitung sinken und sah sie über den Rand hinweg an.
"Höre ich da eine gewisse Verstimmung heraus?"
"Natürlich ist sie verstimmt.", entgegnete nun Narzissa. Dann drehte sie sich zu Herm.
"Die werden morgen wieder Zeit für dich haben. Was hältst du davon, wen wir beide in die Nokturngasse gehen. Ich muss ein paar Besorgungen machen?"
"Hältst du es für eine gute Idee, jetzt wo Lucius endlich frei gesprochen ist, sich gleich wieder unter den Schwarzmagiern zu mischen?"
"Wir haben nie bestritten Schwarzmagier zu sein, das würde uns eh keiner abnehmen.", sagte Narzissa gleichmütig und reichte Herm ihren Umhang.
Ihr war es egal, außerdem wollte sie schon immer in die Nokturngasse. Was für eine günstige Gelegenheit.
***
Hermione war sprachlos, als sie einen Buchladen gingen, der ausschließlich Bücher der verbotenen Abteilung führte.
Sofort hatte sie sich in eins vertieft.
Narzissa sah ihr mit einem Lächeln zu.
Wenn sie noch einen Tochter haben könnte, würde sie genau so einen haben wollen, wie Herm es war.
"Wir müssen gehen, Herm.", sagte sie nachdrücklich, als diese zum Wiederholtesten Male abwesend nickte.
Ihre Hand legte sich auf Herms Schulter und sie zuckte unwillkürlich zusammen.
Nicht schon wieder, dachte sie erschrocken. Erneut umfing das Mädchen schwarze Aura, ein untrügliches Zeichen, das sie dem Tod näher war, als sie sollte.
Narzissa sah sich um.
Hier war niemand außer dem Besitzer, doch von dem drohte nicht die Gefahr. Dennoch war sie nervös. Sie zog Herm etwas unsanft das Buch aus den Händen, ging zum Tresen und bezahlte, dann zog sie das Mädchen hinter sich her.
Auf der Strasse war die Aura verschwunden.
Hatte sie sich getäuscht, oder war jemand im Laden gewesen, den sie nicht gesehen hatte.
Sie waren einig Schritte entfernt, als einen weitere Gestallt aus dem Buchladen trat.
Dieser sah den beiden Frauen hinterher und lächelte ein kaltes Lächeln.
"Ich bekomme was ich will, Hermione Granger.", sagte er und drehte sich um. Dabei stieß er gegen ein Pärchen, die ihn misstrauisch ansahen.
Dann hastete er weiter. Celina sah ihm nach.
"War das nicht der Vormund von Hermione?", fragte sie Severus, der immer noch schützend einen Arm um sie gelegt hatte.
Dieser nickte.
***
"Es geht mir einfach nicht mehr aus den Kopf, Lucius." Nervös lief Narzissa auf und ab.
"Ihr wird nichts passieren. Überleg mal, wie oft du nun ihren Tod schon voraus gesehen hast und sie ist immer noch am Leben."
"Durch Glück, durch Zufall.", winkte sie ab.
Lucius sah sie eindringlich an. "Ihr wird nichts passieren. Es gibt niemand mehr, der ihr etwas Böses will. Hörst du?"
Narzissa nickte.
Es klingelte.
"Das werden sie sein." Poo eilte zur Tür.
Die Grangers kamen besorgt ins Zimmer.
"Was gibt es, warum hast du uns so eilig gerufen", fragte Diana.
Narzissa bedeutete ihr sich zu setzen und sie erzählte die Begebenheit in die Noturngasse.
"Und jetzt? Was sollen wir tun?"
"Wir haben gedacht, wir holen Hermione ganz her, wenn ihr einverstanden seid.", schlug Lucius vor.
"Wir schicken sie gleich morgen los und lassen ihre Sachen holen."
Diana nickte. "Ja, das wird wohl das Beste sein. Wir werden das Haus ganz verkaufen."
***
"Wie, ich ziehe ganz hier ein?" Hermione sah zwischen ihren Eltern hin und her. Nicht das sie was dagegen gehabt hätte, aber es kam so plötzlich.
"Und Neil?"
"Wird entlassen. Wir brauchen ihn nicht mehr."
"Schade, ich hätte ihn so gerne mal verflucht.", seufzte Herm und Draco grinste: "Wer sagt denn das du das nicht trotzdem kannst."
"Bitte. Ihr verkennt den ernst der Situation.", sagte Lucius streng.
"Ja, Dad.", sagten Herm und Draco gleichzeitig und lachten laut los.
Natürlich verkannten sie den Ernst der Situation, immerhin bekamen sie endlich was sie wollten.
"Das ist ein weiterer Punkt.", begann Narzissa. "Ihr seid nicht verheiratet, also werdet ihr von einander die Finger lassen."
Augenblicklich verschwand jede Lachfalte aus den Gesichtern.
"Wie... wie meinst du das?", fragte Draco vorsichtig.
"Genau so wie ich es gesagt habe. Mehr als ein paar Küsse sind nicht drin. Ich muss dich ja nicht darauf hinweisen, dass ich die Zukunft kenne." Eindringlich sah sie ihren Sohn an, der schmollend die Unterlippe vorschob. Hermeine runzelte die Stirn und verschränkte die Arme.
"Wir sind siebzehn, volljährig.", grummelte sie.
"Aber nicht verheiratet.", sagte nun David, der bis dahin still in einer Ecke gesessen hatte.
"Wenn irgendwas passieren sollte, wird Hermione nach der Schule auf ein Internat geschickt."
Erschrocken sahen sich die Jungendlichen an.
"Habt ihr versanden?", fragte Lucius eindringlich.
"Ja, Sire.", murmelten sie verdrossen.

6. April, Dienstag
"Guten Morgen.", rief Hermione und genoss das erschrockene Gesicht von Draco, der kerzengerade aus dem Schlaf fuhr.
Genervt verdrehte er die Augen und sank wieder in die Kissen zurück.
"Wie spät ist es?", knurrte er und bedeckte seine müden Augen mit einem Arm, vor der ekelhaft hellen Sonne.
"Es ist schon fast zehn. Ich darf dich wecken. Ist das nicht großartig?"
"Phantastisch.", grummelte er und drehte sich auf den Bauch um sein Gesicht im Kissen zu vergraben.
Herm kümmerte es überhaupt nicht, das er noch schlafen wollte. Sie sprang auf sein Bett und setzte sich auf ihn drauf.
"Komm schon steh auf.", verlangte sie und ihre Finger wanderten über seinen Rücken.
Draco grummelte nur weiter vor sich hin.
"Steh aaaaaauf?", sang sie mit schiefem Ton.
Dann beugte sie sich zu ihm hinunter. Sie sah es deutlich, er versuchte krampfhaft am Traum fest zu halten.
Ihre Lippen waren nun ganz dich neben seinem Ohr.
"Weißt du was?", hauchte sie. Er murmelte unverständliches.
"Ich habe unter meinem Morgenmantel praktisch nichts an." Augenblicklich hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Er drehte den Kopf und musterte sie.
"Wirklich?"
"Würde ich lügen?"
Draco drehte ich so gut es eben ging wieder um und richtete sich auf.
"Beweise.", verlangte er und Herm zog mit einem Finger den Ausschnitt tiefer.
Er zog die Augenbrauen hoch. Sie hatte Recht.
Immer weiter öffnete sich der Mantel, als es plötzlich klopfte.
Frustriert sank Draco zurück und Herm kletterte von ihm herunter um sich sittsam neben ihn zu setzten.
Da ging die Tür auch schon auf.
"Draco, kommst du...", Narzissa stand in der Tür und musterte erstaunt die engelsgleich lächelnde Herm. Fehlt nur noch ein Heiligenschein.
Hermione und ein Engel?! Nie im Leben!
"... zum Frühstück?", beendete sie den Satz und schloss die Tür wieder sorgsam.
Sie warteten noch die Schritte ab, dann begannen sie zu lachen, das schließlich in einem unendlichen Kuss erstickt wurde.
***
"Also, da du mich gestern so sträflich vernachlässigt hast, wirst du mir einen Wunsch gewähren.", sagte Hermione amüsiert und musterte Dracos Gesicht, der nun vorsichtig aufsah.
Dunkel erinnerte er sich an Theodor und wie dieser nervös auf und ab lief, weil er eine Wette gegen Parvati verloren hatte.
Genauso musste dieser sich gefühlt haben.
Irgendwie in die Enge getrieben.
"Na?" Herm lauerte und Draco nickte zögernd.
"Hast du Angst?"
"Ich? Keinen Spur.", entrüstete sich Draco.
"Ich würde gerne Billiarde spielen."
"Billiarde? Was soll das sein?", fragte er verständnislos.
"Es wird dir gefallen. Einen Kuchenschlacht wäre auch nicht schlecht, aber dazu haben wir zum einen nicht genügend Leute und nicht genügend Torten."
"Einen Kuchenschlacht?" Nun musste Draco doch grinsen. Die Idee gefiel ihm und er wusste auch schon wem er die erste ins Gesicht feuern würde.
***
"Hatschiiii."
"Harry, hast du dich erkältet?", besorgt legte Mrs Weasley dem Jungen eine Hand auf die Stirn.
Nein, Fieber hatte er keins.
***
Hermione sah sich zufrieden um. Der Raum war perfekt zu spielen.
Ein Tisch war schnell verwandelt, ebenso die Kugeln und Queues.
Hermione erklärte die Spielregeln und Draco sah mit einem leicht verwirrt Blick auf den grünen Tisch und nickte ab und zu.
"Du hast nichts verstanden, oder?", fragte sie scheinheilig.
"Ich denke ich krieg das hin.", winkte er ab und fixierte die weiße Kugel, während er seinen Queue ausrichtete.
Ungeschickt stieß die Spitze in den Bezug und hinterließ ein Loch.
Wie er das geschafft hat?
Herm zauberte es wieder ganz und legte die Kugel zurecht. "Du darfst noch mal, weil es für dich ja das erste Mal ist.", sagte sie großzügig und stellte sich hinter ihm.
Erneut fixierte er das Ziel und... die weiße Kugel flog in einem hohen Bogen vom Tisch.
Hermione gewährte ihm eine dritte Chance. Diesmal stellte sie sich hinter ihm und richtete den Queue mit aus. Ihr Gesicht war nahe an seinem und ihr warmer Atem streifte seine Wange.
"Siehst du genau so.", sagte sie leise und er konzentrierte sich erneut.
Diesmal traf er und es gelang ihm sogar eine der farbigen Kugeln zu versenken.
Nach einem Spiel, das Herm gewonnen hatte, war Draco immerhin schon so weit, so schien es, dass er einige Kugeln mit etwas Glück genau dort versenkte, wo er es auch wollte.
Hermione ging zur Tür und sah sich um, während Draco die Kugeln neu ordnete.
Sie blickte die Treppe hinauf.
Lucius und Narzissa waren gerade gegangen und Phoebe war zu einer Freundin aufgebrochen.
Sie waren alleine im Haus und würden es auch die nächsten Stunden sein.
Sie schloss die Tür und schob den Riegel vor, dann drehte sie sich mit einem verführerischen Lächeln um und sah Draco von unten her an.
"Was hältst du von einer kleinen Bedingung?", fragte sie.
Draco sah auf, als hätte er nichts mitbekommen.
"Bedingung?"
"Für jede Kugel, die richtig vorhergesagt versenkt wird, fällt für den Verliere ein Kleidungsstück."
"Das ist kindisch.", sagte Draco.
"Aber lustig."
Draco musterte sie einen Augenblick, grinste dann auch und hielt seine Hand entgegen. "Abgemacht, Gryffindor."
Herm schlug ein und hatte den Anstoß.
Zehn Minuten später stand sie barfuss mit Unterwäsche und Bluse bekleidet vor dem Tisch und starrte fassungslos auf die Kugel, die gerade in das vorhergesagte Loch verschwand.
Draco hatte lediglich seine Schuhe und einen Strumpf verloren.
Er drehte sich zur ihr um. "Was sagst du dazu?"
"Ich bin fassungslos."
"Kann ja sein, aber Wette ist Wette."
"Das kannst du nicht machen, dann stehe ich nur noch in Unterwäsche da.", sagte Herm entsetzt.
Draco grinste "So sind wir Slytherin eben." Dann wurde sein Gesicht ernst. "Bluse her.", befahl er und streckte seine Hand aus, während er sich mit der anderen auf seinen Queue stützte.
Herm musste einsehen, das er im Recht war, immerhin hatte sie es sogar vorgeschlagen, nur lief das ganze in eine andere Richtung als sie wollte.
Langsam knöpfte sie sie auf und er verfolgte jeden einzelnen Handgriff mit wachsendem Interesse.
"Sieh an, die schwarze.", kommentierte er den Anblick der Unterwäsche.
"Extra für dich.", hauchte sie mit einem bitteren Lächeln, dann blitzte es in ihren Augen auf.
"Links Mitte.", kündigte sie an und die Kugel rollte in einer naturwissenschaftlich nicht erklärbaren Weise genau dort hin.
"Reich mir deinen Hose, Schatz.", sagte sie mit einem bissigem Lächeln.
"Das war geschummelt.", protestierte er.
"Beweise es."
"Wozu, du hast sowieso gleich verloren.", zuckte er mit den Schultern.
Dachte er jedenfalls.
Für alle unerklärlich rollten sein Kugeln Bögen um die Löcher, die jeder Wissenschaft widersprachen.
Während Herms alle einlochten, wie sie es wollte.
"Ein Hemd für die liebe Herm.", lachte sie. Sie musterte ihn und nickte zufrieden.
Nun war Draco dran. Er fixierte Herm mit einem Blick, der besagt, ich habe dich durchschaut.
Dann lächelte er. Er stieß die Kugel an und drehte sich dann zu Herm um. Er ließ sie nicht aus den Augen und so war es ihr unmöglich das Spiel zu manipulieren.
Die Kugel rollte mit unendlicher Langsamkeit auf das vorhergesagte Loch zu.
Sie stand auf der Kante, wackelte leicht und Herm atmete schon auf, als sie, vielleicht durch einen Windhauch, doch in der Tiefe verschwand.
Draco schaute gar nicht hin. Der Gesichtsausdruck seiner Freundin sprach Bände.
Er grinste und beugte sich zu ihr hinunter. "Du hast schon wieder verloren, Schatz."

7. April, Mittwoch
Hermione war alleine in ihr Elternhaus gegangen. Das Kissen von Draco unter dem Arm stieg sie die Treppe hinauf.
Sie hatte darauf bestanden alles allein zu packen. Sie wollte sich verabschieden, wie sie gesagt hatte und das stimmte ja auch irgendwie. In diesem Haus gab es nur noch ihre Sachen in ihrem Zimmer.
Sie setzte sich auf dem Boden und begann langsam die Schränke auszuräumen. Viel hatte sie nicht. Sie hatte schon einen Menge in Malfoy Manor und in Hogwarts. Hier war sie am Ende ja doch nur noch wie ein Besuch gewesen.
Die Möbel würden hier bleiben. Die Zwei Truhen waren bald gepackt und in das Wohnzimmer gebracht.
Am nächsten Morgen, sollte sie via Flohnetzwerk zurück zu den Malfoys.
***
Hermione gähnte. Es war spät geworden und
Die Truhen im Wohnzimmer musste sie nur noch klein hexen.
Ihr Besen stand ordentlich daneben.
Sie sah aus dem Fenster.
In der Ferne hörte sie eine Turmuhr elf schlagen.
"Wenn ich nicht bald einschlafe werde ich morgen nicht aus dem Bett kommen.", mahnte sie sich.
Sie drückte ihr Gesicht in das Kopfkissen, das sie Draco entwendet hatte.
Ob es ihm aufgefallen war?, dachte sie noch mit einem Grinsen, dann schloss sie die Augen.
Wohlig Wärme breitete sich um sie aus.
Sie wünschte sie hätte auch einen Kamin, wie Draco in seinem Zimmer, dachte sie. Sie drehte sich unruhig hin und her. Hier konnte sie unmöglich schlafen.
Sie griff sich dass Kissen und ging hinunter ins Wohnzimmer. Dort zündete sie das Feuer im Kamin an, bette ihren Kopf auf Dracos Kissen und schloss die Augen.
Krummbein machte es sich auf der Decke gemütlich.
Fast perfekt, dachte Herm, fast wie in Malfoy Manor.
Der Raum erhitzte sich und wurde so heiß wie Feuer, dass sich in ihre Bettdecke fraß, doch Herm war schon im Halbschlaf und registrierte kaum das plötzliche Fauchen von Krummbein.

8. April, Donnerstag
Narzissa fuhr ruckartig aus dem Schlaf.
Die Uhr schlug halb eins.
"Hermione!", rief sie mit weit aufgerissenen Augen. Dann war sie schon aus dem Bett gesprungen.
Lucius sah müde auf.
"Was ist denn los.", gähnte er.
"Das Haus der Grangers brennt.", rief seine Frau und war schon in einen Umhang geschlüpft.
Sie hastete ins Kaminzimmer und sprang hinein, noch ehe Lucius den Raum betreten hatte.
Sie ließ das Flohpulver aus ihrer Hand rieseln, dann war sie auch schon in grüne Flammen gehüllt und kurz darauf verschwunden.
Lucius hastete zu Kamin, doch ehe er die Gedanken ordnen konnte, war Narzissa schon wieder da.
Sie hustete und roch stark nach verbrannten Holz und Stoff.
Ihre Wangen waren Ruß geschwärzt und ihre sonst so hellen Haare mit einer Ascheschicht bedeckt.
"Es brennt.", flüsterte sie und lehnte sich hustend gegen ihren Mann.
"Was brennt?", fragte er nun.
"Das Haus der Granger. Hermione ist dort und schläft."
"Bist du sicher?"
"Ich sehe sie deutlich schlafen und wir haben sie doch heute Nachmittag zurück geschickt. Sie wird... sie wird.... Wir können nichts tun, bevor wir da sind, ist es zu spät."
"Wir gehen sofort." Entschlossen griff Lucius nach der Hand seiner Frau und schritt zur Eingangstür.
Das wollte er doch mal sehen.
Durch den Kamin war der Weg versperrt, doch sie konnten ja noch apparieren.
"Es ist zu spät, Muggel versuchen es schon zu löschen.", jammerte Narzissa.
"Mom, Dad, was ist denn los?", fragte da eine Stimme von der Treppe.
Phoebe war von dem Tumult aufgewacht.
"Nichts. Geh wieder schlafen. Wir holen nur Herm her.", bestimmte Lucius.
"Herm? Aber..."
***
"Tjaaaa, würde mal sagen, die Heldin hat die Hüppe gemacht, dann ist die Geschichte hier wohl zu Ende. *besonders fies grins*"
***
... to be continued

8. April, Donnertag
Da sah Narzissa schockiert zu Phoebes Füßen.
"Was macht Krummbein hier?", rief sie und stürzte die Treppe hoch.
Ihre Finger fuhren in das dichte Fell des Katers. Es war verraucht und rußig.
"Er kam so gegen halb zwölf in mein Zimmer getapst.", erklärte Phoebe gähnend.
Konnte es ein? Narzissa sah zum Gästezimmer, das in Zukunft das von Herm werden sollte.
Schon rannte Lucius an ihr vorbei und stieß die Tür auf, doch das Zimmer war leer und dunkel.
"Wo ist sie?", rief er und Phoebe legte warnend einen Finger auf den Mund.
"Nicht so laut, sie sind gerade erst eingeschlafen."
Sie sah zu Dracos Tür, dann gähnte sie noch einmal herzhaft, winkte ihren Eltern zu und grummelte während sie in ihrem Zimmer verschwand: "Also ehrlich, Draco sollte ganz dringend sein Bett ölen."
Dann klappte die Tür zu ihrem Zimmer zu und die Münder der Malfoys auf.
Böses ahnend gingen sie zur Tür von ihrem Sohn.
Schwer legte sich die Hand von Lucius auf die Klinke. Er wollte es nicht wissen und dennoch stieß er sie Tür auf.
Narzissa, die vor ihm stand, prallte zurück.
Sie hatten genug gesehen.
Aber immerhin, war Herm wohlbehalten und unversehrt, jedenfalls soweit sie es sehen konnten.
Ihre nackten Schultern lehnten gegen die von Draco, der seinen Arm um sie geschlungen hatte.
Ein seliges, erschöpftes Lächeln war auf beiden Gesichtern zu sehen und sie schliefen tief und fest.
***
Hermione kam die Treppe hinuntergetapst.
Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
Narzissa und Lucius würden sicht schlecht gucken, das sie schon da war.
Doch umso mehr staunte sie, als sie das Kaminzimmer betrat.
Ihre Eltern waren da.
"Guten Morgen.", sie beugte sich zu ihnen und gab beiden einen Kuss auf die Wange.
"Wo genau warst du letzte Nacht?" Diana zog fragend eine Augenbraue hoch.
Hermione sah sie von der Seite an. Warum hatte sie das Gefühl, das ihre Mutter genau wusste wo sie war?
"Unser Haus ist angebrannt.", sagte Herm.
"Bis auf die Grundmauern. Ich weiß. Aber das beantwortet nicht meinen Frage."
"Ich war hier?", versuchte es Herm.
Da trat Draco fröhlich pfeifend in den Raum und blieb angewurzelt im Türrahmen stehen.
"Stimmt irgendwas nicht?", fragte er.
Doch niemand achtete auf ihn.
"Nun?" Ihr Vater trat vor uns blickte sie streng an. "Im Gästezimmer warst du jedenfalls nicht."
"Woher wollt ihr das wissen?"
"Wir haben nach gesehen.", antwortete nun Lucius.
Hermione setzte sich in einen Sessel und verschränkte trotzig die Arme. Sie wusste genau worauf sie hinaus wollten.
"Und wenn schon, dann habe ich eben in Dracos Bett geschlafen. Und?"
"Wir haben es euch untersagt.", sagte Narzissa nun streng und nahm ihren Sohn ins Visier.
"Ist das alles?" Draco trat nun ins Zimmer. "Könnt ihr euch nicht freuen, das Herm wohl behalten aus der Flammenhölle entkommen ist?"
"Doch. Natürlich sind wir froh drüber. Aber das hat nichts mit der Tatsache zu tun, das ihr die Regeln dieses Hauses missachtete." Lucius sah zu Draco. "Mal ganz nebenbei. Wie kam Herm überhaupt hierher? Appariert ist sie nicht und durch diesen Kamin kam sie auch nicht."
Hermione wollte schon sagen, das sie mit dem Besen geflogen war, doch da fiel ihr ein, dass dieser ja verbrannt war. Genau wie all die anderen Sachen.
"Sie kam durch meinen Kamin. Fiel mir halb ohnmächtig in die Arme." Nun verschränkte auch Draco seine Arme und setzte seinen Ihr- könnt- mir- gar- nichts- Miene auf.
"Seit wann ist dein Kamin am Flohnetztwerk angeschlossen?"
"Seit du mir verboten hast zu apparieren."
Lucius lachte sarkastisch auf. "Anstatt illegal zu apparieren, schließt er einen illegalen Kamin an."
"Es hat Herm das Leben gerettet.", verteidigte Draco sein Handeln.
"Ach, bist du jetzt auch unter die Hellseher gegangen?"
"Hört auf.", schalltet sich nun Hermione sich ein. "Den Kamin habe ich damals angeschlossen, weil ich, als ich im Sommer hier war öfters mal nach Hause bin, wenn ich meine Ruhe haben wollte. Davon mal abgesehen, weiß ich nicht was ihr für einen Aufstand macht." Sie funkelte ihre Eltern böse an. "Ihr solltet dankbar sein, das ich lebe. Ich hätte sterben können, wenn Krummbein mich nicht in die Hand gebissen hätte."
Sie hob ihren Arm und deutlich sah mal Kratz- und Bissspuren. "Der Rauch war schon so erstickend, das ich kaum bei Bewusstsein war. Wie ich herkam, weiß ich gar nicht mehr. Das nächste woran ich mich erinnere, ist, wie Draco mich zu seinem Bett getragen hat. Was hätte er denn tun sollen?"
"Dich in Ruhe lassen.", murmelte David.
"DAD! Falls ich dich daran erinnern muss, aber es gehören immer noch zwei zum ..."
"Schon gut, schon gut.", winkte Diana ab. Sie ging zu ihr und nahm sie in den Arm. "Natürlich sind wir froh, dass es dir gut geht. Was hast du denn gedacht?"
Hermione schloss die Augen und dann, sie wusste selbst nicht warum fing sie an zu weinen.
"Es tut mir Leid, das ich euch enttäuscht habe.", sie sah auf und in die Augen ihrer Mutter. "Aber es tut mir nicht Leid, das ich mit Draco geschlafen habe."
Diana nickte.
***
"Was werden sie jetzt austüfteln?", fragte Hermione und lehnte sich zurück.
"Entweder werden wir jetzt zwangsverheiratet oder sie stecken dich in ein Kloster.", erwiderte Draco.
"Zwangsverheiratet?" Herm richtete sich auch und sah ihn an.
"Na das schlimmste wäre es ja nicht.", lenkte er ein.
"Oh, vielen Dank." Sie wollte gerade entrüstet aufspringen, als sie ein Grinsen sah, dass er mühsam zu verbergen versuchte.
"Du kannst so fies sein."
"Du etwa nicht?"
"Ich tarne es besser.", sagte sie von sich überzeugt.
"Verstehe." Er sah zum Himmel. Er war wolkenlos und blau.
"Das Haus. Wie meinst du konnte es anfangen zu brennen? Hast du den Kamin nicht ausgemacht?"
"Er war an, aber das Feuer kam nicht von dort. Ich hatte am Abend auch alle Stecker gezogen."
"Stecker?"
"Von den Elektrogeräten. Kühlschrank, Toaster, Fernseher, Video und so weiter."
"Diese komischen Muggelsachen.", nickte Draco. "Und die können ein Feuer entfachen?"
"Sicher wenn es einen Kurzschluss gibt, die Kabel durchschmoren. Was meinst du was das für einen Energieentladung ist. Mit etwas Pech kannst du daran auch sterben."
"Und dann habt ihr so was im Haus?" Draco schüttelte verständnislos den Kopf.
"Das passiert eher weniger oft. Die Technik ist inzwischen so weit." Hermione musste lachen, doch plötzlich verstummte sie wieder.
"Nein, das Feuer kam wo anderes her. Aber ich habe geschlafen. Als ich aufgewacht bin, war das Feuer im Kamin längst aus und der einzige Fleck, wo noch keine Rauchschwaden hingen. Ein Glück das ich nicht in meinem Zimmer war. Das Dach krachte zusammen, als ich flüchtete, also nehme ich an, dass es dort zu erst gebrannt hat, aber ich verstehe nicht warum? Dort oben gab es nichts mehr, außer einem Schrank, einem Bett und einem Tisch."
"Und dich.", sagte da plötzlich die Stimme von Phoebe hinter ihr.
"Wenn ich Mom richtig verstanden habe, war das ein Mordanschlag."
"Schon wieder?"
Hermione schüttelte den Kopf. "Harry wird der Tod ständig vorhergesagt und mich jagt er die ganze Zeit. Irgendwas stimmt da doch nicht."
"Aber wer?" Draco sah zu seiner Schwester.
"Neil? Wenn ich Professor Fortuna und Professor Snape richtig verstanden habe."
"Die sind doch nicht etwa hier?"
Phoebe grinste, was so viel bedeutet: Doch, sind sie!
"Noch nicht mal in den Ferien werden wir verschont.", jammerte Herm und stützte ihr Kinn in die Hände.
"Ich geh mal sehen, ob ich noch mehr raus finde.", schüttelte Draco den Kopf.
"Irgendwann bekommt sie mal mächtig Ärger."
"Du meinst außer das man ihr die Erinnerungen raubt?"
"Ach ja richtig. Hat sie inzwischen herausgefunden wer es war?"
Hermione nickte. "Der Bruder von Celina. Der mir selbst gedroht hatte. Widerlicher Kerl." Draco zuckte ungerührt mit den Schultern "Der ist doch tot, also was soll's."
Sie nickte und lehnte sich wieder zurück, gegen ihn. Eine Weile starrten sie in den Himmel.
"Und wenn sie mich wirklich in ein Internat stecken?"
"Du bist volljährig, das können sie nicht so einfach."
Herm seufzte. "Was glaubst du, was sie alles so können. Ich meine sogar diese Situation ist mehr als absurd."
Draco richtete sich etwas aus und griff nach ihren Händen. "Okay, ich verspreche dir was. Wenn sie dich wirklich in ein Internat stecken wollen, brennen wir nach der Schule zusammen durch."
"Ehrlich?", nun musste sie doch grinsen. "Weißt du dass doch noch kitschiger ist, als die Verlobung von Lisa und Adrian?"
Draco sah zum Himmel. "Es regnet immerhin keinen Blüten."
"Das kann ich ja ändern."
"Bloß nicht." Energisch zog er ihre Hand mit dem ausgestreckten Zauberstab zurück.
"Das muss ja nicht sein."
Sie lächelte und nickte, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn.
Sie vergaßen die Zeit und warum sie im Garten saßen, als sie hinter sich ein Seufzen hörten. Irritiert sahen sie auf.
Da stand Phoebe und strahlte sie an.
"Ihr seid süß zusammen. Mom und Dad wollen euch sehen."
"Von wem?"
"Von euch beiden. Oh und die Professoren sind auch noch da."
"Das ist ja wie Spießrutenlaufen und Folterung in einem.", knurrte Draco, stand auf und ging zusammen mit Herm ins Haus.
"Guten Morgen Professor.", sagte Herm, als sie in das Zimmer trat.
"Wir sind gar nicht da.", lächelte Celina und Severus präsentierte seinen üblichen abweisenden Gesichtsausdruck.
Lucius und Narzissa dirigierten die beiden in das Arbeitszimmer, wo bereits die Eltern von Herm warteten.
"Also.", begannen sie. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder zieht Herm unverzüglich aus oder ihr werdet euch noch heute verloben."
Das ganze ging so schnell, das die beiden erste einmal stumm blieben.
"Nun?"
Draco erwachte als erster aus seiner Trance. "War das eine Frage?"
"Ja natürlich war das eine Frage.", bellte Lucius.
"Dürfen wir darüber nachdenken?", fragte nun Herm und Draco nickte.
"Nein. Ihr müsst doch wissen was ihr wollt."
"Na dann verloben wir uns halt.", sagten sie gleichmütig.
Die Eltern rissen erstaunt ihre Augen auf und sahen zu Narzissa. Hatte sie nicht vorhergesehen, das sie durchbrenne würden?
Diese zuckte mit den Schultern. Draco und Herm beobachteten das Geschehen aus dem Augenwinkel.
Sie waren ihnen doch tatsächlich auf den Leim gegangen.
"Ja, dann werden wir das heute Abend etwas feiern.", sagte David und ging einigermaßen irritiert aus dem Zimmer. Diana und die anderen folgten ihm.
Kaum fiel die Tür ins Schloss, als Herm und Draco anfingen zu lachen und sich um den Hals fielen.
Warum sie die Show abgezogen hatten wussten sie selber nicht, es war auch gar nicht abgesprochen gewesen. Wahrscheinlich war es nur eine kleine Rache für die verstockte konservative Haltung der Eltern.

9. April, Freitag
Hermione brauchte sämtliche Sachen, die sie für Hogwarts gepackt hatte neu und so machte sie sich zusammen mit Narzissa und Phoebe auf den Weg in die Winkelgasse.
Herm steuerte als erstes ein Bettenhaus an.
Sorgsam besah sie sich die einzelnen Federkissen.
Narzissa und Phoebe standen etwas ratlos daneben.
"Wozu brauchst du ein neues Kissen?", fragte schließlich das Mädchen.
"Nicht ich, Draco. Seins ist im Haus verbrannt."
"Wie kommt sein Kissen zu euch ins Haus?", fragte nun Narzissa.
"Hab es mir ausgeliehen." Herm zuckte gleichmütig mit den Schultern.
"Und das hat er sich so einfach gefallen lassen? Sieht ihm ja gar nicht ähnlich."
Einfach gefallen lassen? Herm grinste. Nein, das hatte er nicht.
Schließlich entschied sie sich für ein Federkissen in XXL.
Dann zogen sie weiter.
Die Bücher waren schnell zusammen gesucht und auch die Federn, Umhänge, Pergamentrollen, ein Kessel und was sie sonst noch so brauchte.
Als letztes standen sie vor dem Schaufenster mit Besen.
Hermione zog seufzend ihren Geldbeutel heraus. Es würde nicht reichen um ihren alten zu kaufen. Das Kissen war doch mehr als sie gedacht hatte.
Narzissa nickte ihr zu. "Lass mich ihn dir kaufen.", zwinkerte sie und trat in den Laden.
***
Während dessen in Malfoy Manor.
"Wann soll die Party denn steigen?", fragte Lucius.
"Am 15. April."
"Fünf-zehn-ter.", erwiderte sein Vater bedächtig.
"Wieso? Hast du vor irgendwelche Fallen auf dem Grundstück aufzustellen?"
Erstaunt sah Lucius auf. "Was denkst du denn von mir? Natürlich nicht. Ich muss mich nur darauf einrichten können."
"Ja, ja, schon klar, Vater.", grinste Draco und schoss weiter Fliegen mit dem Zauberstab ab.
"Hast du dann bald alle Insekten?"
"Noch nicht ganz. Die da, fehlt noch." Eine kleine Feuerspirale entwich der Spitze und rauchend sank das Insekt zu Boden. "Aber jetzt."
"Wie sind wieder daaaaaaa!", rief Phoebe von der Tür und Herm ließ diese krachend ins Schloss fallen.
"Nicht zu überhören.", murmelte Lucius und stand auf.
Draco drehte sich eher träge zu den Neuankömmlingen um. "Und hast du mir was mitgebracht?", fragte er.
"Ja, das habe ich tatsächlich." Hermione zog ein überdimensionales Kissen hervor.
"Damit kann man sich ja fast mit zudecken." Draco wandte das Ungetüm.
"Dein Bett ist ja auch riesig. Passt genau rein." Überzeug nickte Herm mit dem Kopf.
"Das geh ich gleich mal ausprobieren." Schon war Draco verschwunden und Herm sah ihm sehnsüchtig nach, doch sie musste auch die anderen Sachen auspacken und in die vielen Regle und Kisten verstauen.
Bis sie eine halbwegs passable Unordnung in ihrem Zimmer haben würde, würden wahrscheinlich noch ein paar Tage vergehen.
Phoebe half ihr die ganzen Tüten und Schachteln auszupacken.

12. April, Montag
Hermione saß zusammen mit den anderen am Frühstückstisch. Vorsichtig legte sie sich einen Scheibe Käse drauf und bestrich das ganze mit Erdbeermarmelade.
Narzissa sah ihr verwundert zu.
"Schmeckt das denn?", fragte sie leicht zweifelnd.
Hermione nickte und biss genüsslich hinein.
"Dasch isch wie Camembert mit Preischelbeeren.", nuschelte sie.
"Davon habe ich ja noch nie gehört."
"Muggelessen. Aber köstlich."
Narzissa nickte, doch man sah ihr an, dass sie nichts verstand.
"Wir bekommen übrigens Familienzuwachs.", sagte sie.
Draco ließ klirrend den Löffel fallen. "Nicht noch eine Schwester, oder?", fragte er.
Auch Herm und Phoebe hielten in ihrer Bewegung inne.
"Nein, wir doch nicht.", entrüstete sich Lucius.
Draco sah Herm fragend an.
"Wir werden Pateneltern."
"Von wem?", riefen die Kinder wie aus einem Mund, doch langsam dämmerte es ihnen.
So viele kamen ja nicht in Frage.
"Doch nicht... oh nein. Wir hatten es doch fast hinter uns."
"Haben wir nicht kluge Kinder?", fragte Narzissa voller stolz und Lucius nickte.

14. April, Mittwoch
Draco zog genüsslich den Duft des frisch gebackenen Kuchens in die Nase. Er hatte sich selber übertroffen. Extra für Herm hatte er persönlich Poo beaufsichtigt, der mit flatternden Nerven den Kuchen zubereitete.
Auch seine Freundin wurde magisch angezogen und stand mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen im Türrahmen und genoss den herrlichen Duft.
"Das ist phantastisch, genau, das was ich jetzt brauche.", säuselte sie immer noch im Kuchenhimmel.
Draco sah auf und grinste. Er ging, den Kuchen in der Hand auf sie zu, drückte ihr einen Kusse auf den Mund und ... spazierte an ihr vorbei.
"Hey.", rief sie. "Ich meinte den Kuchen."
"Denn gibt es morgen.", bestimmt Draco. Er war schon im Flur.
Schon hing Herm an seinem Ärmel. "Nur ein kleines Stück." Sie sah ihn mit großen, hungrigen Hundeaugen an. "Nur ein Krümel. Ich mach auch alles was du willst."
Kurz blitzte es in Dracos Gesicht auf. Alles?, dachte er schon, als ihm seine Mutter einen Strich durch die Gedanken machte.
"Den Kuchen gibt es morgen.", bestimmt auch sie und nahm ihn Draco kurzer Hand ab.
Schon heftete sich Herm an die Fersen von Narzissa. "Oh bitte liebste Narzissa. Nur ein kleines Stück."
"Nein."
Da griff Herm tief in die Trickkiste. "Wie gehen denn die Hochzeitsvorbereitungen voran?", fragte sie scheinheilig und sah Narzissa herausfordernd an.
"Woher?" erstaunt war diese stehen geblieben. Ihr Gesicht war Weiß. "Weiß Draco auch davon?"
"Noch nicht.", erwiderte Herm und leckte sich schon die Lippen nach dem Backwerk.
"Ich verstehe schon.", nickte Narzissa, doch da kam Lucius und stellte sich zwischen Herm und den Kuchen. "Nix, da. Der Kuchen wird erst morgen angeschnitten."
Dann nahm er die Köstlichkeit an sich und schritt weiter. Mit Herm, die keinen Zentimeter von seiner Seite wich.
"Lucius, sei nicht so grausam. Bis morgen halte ich das nie im Leben aus. Eher sterbe ich."
"Aha. Willst du einen Holz- oder Metallsarg?", fragte dieser sachlich.
Hermione blieb wie angewurzelt stehen.
Sei froh, dass du nicht mein Vater bist.", schmollte sie.
"Du bist ganz schön respektlos, Miss Granger!" Lucius hatte sich aufgerichtete und sah sie mit ernster Mine an.
"Ich bin verzweifelt.", jammerte sie. "Ich brauche was Süßes."
"Dann iss Schokofrösche.", empfahl er.
"Die sind alle."
"Schokokekse?"
Hermione schüttelte den Kopf.
"Die Bonbons."
"Vor dem Frühstück?", sagte Herm kleinlaut.
"Erst recht ein Grund, dass du den jetzt nicht bekommst." Er deutete auf den Kuchen.
"Wozu ist der überhaupt? Bekommen wir morgen Besuch?"
Da strauchelte Lucius leicht.
"Nein, wie kommt du denn darauf?", lächelte nun Narzissa.
Hermione musterte sie misstrauisch.
"Ich würde so gerne was Leckeres essen. Und wenn ich nur ein kleines Stück probiere?"
Die gesamte Familie Malfoy schüttelte den Kopf und Herm ließ die Schultern hängen.
Da schritt Draco mit einem Gönnergesicht auf Hermione zu, legte lässig seinen Arm auf ihre Schultern und zog sie mit sich fort.
"Oh, Draco, du hast noch Schokolade?" Ihre Augen weiteten sich vor Freude.
"Nein, aber etwas viel besseres."
Narzissa war schon fast daran hinterher zu gehen, doch Lucius hielt sie zurück.
"Mir gehen langsam die Argumente aus. Lass Draco mal machen.", warnte er und sie nickte.

15. April, Donnerstag
Draco Malfoy lief mit der Torte, die Poo unter seiner Aufsicht gebacken und die, die ganze Familie vor der hungrigen Herm in Sicherheit gebracht hatte in ein abgelegenes Zimmer.
Sorgsam schloss er die Tür. Dann zog er den Zauberstab heraus und dachte kurz nach.
Er nickte.
Ja, dass war der richtige Spruch.
Leise murmelnd schwang er den Zauberstab. Dann besah er zufrieden sein Werk.
Er nahm die Torte vorsichtig in die Hände und trug sie wieder hinaus. Verschloss die Tür mit einem Bannspruch und spazierte über den Gang, an Herm vorbei, deren Augen sich gierig weiteten in die Speisekammer.
"Sagst du mir für was sie ist?", bettelte sie, während sie das Gebäck anstarrte.
Draco setzte den Kuchen im Regal ab und drehte sich zu ihr um.
"Nein.", sagte er schlicht.
Dann ging er davon.
Herms Finger streckten sich nach der Torte aus.
"Das würde ich nicht versuchen.", empfahl Draco. Schon sprühten leichte Funken und Herm zog schmerzlich die Hände zurück.
"Du bist fies.", zischte sie schmollend.
"Aber ich liebe dich trotzdem.", sagte er grinsend und ging endgültig davon.
Hermione indes blieb in der Kammer stehen. Nachdenklich schlich sie um das Regal und überlegte. Wie kam sie an den Kuchen, ohne das jemand es merken würde.
Einen kleine Stimme sagte: Gar nicht, oder...
Herm ruckte mit dem Kopf hoch. Ihre Augen blitzen. Oder sie vervielfältigt ihn.
Schon hob sie den Zauberstab, als ihn ihr jemand von hinten abnahm.
"Das möchtest du jetzt gar nicht tun.", drang da Dracos Stimme an ihr Ohr.
Frustriert ließ sie die Hand sinken.
"Ach nein? Und was möchte ich tun?", schmollte sie.
"Du möchtest jetzt ein Bad nehmen und dich frisieren und dir ein hübsches Kleid anziehen."
Herm sah erstaunt an. Ach? Wollte sie?
Draco nickte.
Ein diebisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Sie lehnte sich gegen ihn und spielte mit einem seiner Knöpfe.
"Möchtest du auch baden?", fragte sie mit einem gekonnten Wimpernaufschlag.
Draco seufzte laut und bekümmert.
"Leider kann ich ja einen Menge wollen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich es auch bekomme."
"Versteh schon. Wie lange habe ich denn Zeit?"
Draco sah auf die Uhr. "Bis halb vier."
***
"Irgendwie habe ich das Gefühl veralbert zu werden.", sagte Harry und sah zweifelnd zum Haus der Malfoys.
"Nicht nur du.", nickte Ron.
"Gott sei dank, ihr seit auch hier.", sagte da jemand hinter ihnen.
Neville schien leicht außer Atem.
"Ich weiß gar nicht, warum ich mir das antue.", jammerte er.
"Weil Herm trotz allem unsere Freundin ist.", erwiderte Ron entschlossen.
"Richtig. Das werde ich mir immer wieder vor Augen halten."
"Vielleicht wird es ja lustig.", versuchte nun Padma die drei aufzumuntern.
"Für die Malfoys bestimmt.", sagte Neville düster und dachte an Bellatrix.
"Wenn du keine Lust hast, warum bist du dann hier?", fragte nun Gregory.
"Weil Herm unsere Freundin ist.", sagte er bestimmt und schritt auf das Tor zu.
***
Am Fenster von Malfoy Manor standen fünf Magier und sahen auf die bunte Gesellschaft, die sich da einen Weg zur Haustür bahnten.
Inzwischen waren sie bis auf Susan komplett.
"Der Junge ganz vorne.", sagte eine der Hexen "Woher kenne ich den?"
Celina beugte sich dichter an die Scheibe. "Meinst du Neville Longbotten, Bella?"
"Longbotten.", flüsterte diese mit einem Grinsen auf den Lippen.
"Vergiss es Bellatrix. Sie sind unsere Gäste und sollen so unversehrt wie sie her kommen auch wieder gehen.", mahnte Lucius und Narzissa nickte.
"Ich weiß sowieso nicht warum du hier bist."
"Ich wollte mich von euch verabschieden und meinem lieben Schwager bei seinem Sieg vor dem Gericht gratulieren. Ich geh ja schon, will sowieso bei Antonin vorbei. Ich will endlich wissen, wer seine geheimnisvolle Frau ist und wie der Fuchs es angestellt hat, der Justiz zu entkommen. Wurde frei gesprochen, einfach so. Nicht zu fassen."
Sehnsüchtig sah sie noch einmal zu Neville hinunter, der inzwischen an der Haustür angekommen war.
"Nein.", zischte Celina drohend und Bella trat in den Kamin und verschwand.
Es klingelte.
***
Neville sah tapfer lächelnd auf und senkte dann, weil dort niemand war, verwirrt den Blick.
Vor ihm stand ein kleiner Hauself.
"Poo!", rief da Herm aus dem oberen Stock. "Wer ist denn da?"
Sie wollte schon die Treppe hinunter springen, als sie von Draco in sein Zimmer geschoben wurde.
Verdutzt sah sie ihn an.
"Weißt du wer da gekommen ist?"
"Gekommen? Hat es geklingelt?", stellte er sich doof.
"Ja, hat es. Oder bist du taub geworden." Entschlossen ging sie zur Tür, doch Draco sprintete voran und stellte sich zwischen ihr und dem Ausgang.
"Weißt du, Herm, ich wollte dich schon die ganze Zeit etwas fragen.", begann er umständlich und schob sie an den Schultern zurück ins Zimmer.
"Ach ja, was?"
"Wir sind jetzt verlobt.", begann er von neuem.
Herm nickte.
"Aber eigentlich hat keiner von uns dem anderen einen Antrag gemacht."
"Ja?" Auf was wollte er nur hinaus?
"Auf was ich hinaus wollte, ist folgendes." Draco räusperte sich.
"Hermione." Er nahm ihre Hand und ihr Herz begann zu schlagen. "Das wir heiraten werden ist zwar schon klar, aber ich denke jemand sollte trotzdem fragen."
Er atmete tief durch und Herm musste lächeln.
Er bekam doch tatsächlich rote Ohren.
Bevor Draco weiter sprechen konnte, fragte sie: "Willst du mich heiraten, Draco Malfoy?"
Er sah irritiert auf. "Das war mein Text."
"Das ist aber einen komische Antwort.", gab sie grinsend zurück.
"Ja, ich will. Und du?"
"Natürlich.", nickte Herm.
"Gut." Er ließ ihre Hände wieder los. "Dann hätten wir das geklärt. Fehlt nur noch eins, damit wir alle in tiefes Grübeln stürzen."
Er zog einen kleinen Samt bezogenen Schachtel hervor und klappte sie auf.
Da stockte Herm doch der Atem.
"Das... Wo hast du ihn her?", fragte sie, als er ihr den Ring ansteckte.
"Dad und ich waren einkaufen, als ihr deinen Sachen für Hogwarts gekauft habt. Dachtest du wirklich ich verlobe mich und habe dann keinen Ring für meinen Braut?"
Hermione besah sich den Stein im Sonnenlicht.
Da klopfte es und Phoebe steckte ihren Kopf herein.
"Herm? Da will dich jemand sprechen.", sagte sie.
"Also ist doch jemand gekommen."
Schon lief sie die Treppe hinunter und folgte Phoebe in den Salon. An der Tür blieb sie wie angewurzelt stehen.
Das erste was sie sah, war Harry, der neben Ron und Neville stand und sie ansah.
"Was geht hier ab?", fragte sie verwundert.
"Eine Überraschungsparty für dich.", sagte da Draco hinter ihr.
"Wissen eure Eltern davon?"
"Natürlich, es war ja ihre Idee."
"Nicht möglich." Hermione war fassungslos vor Überraschung und Freunde.
***
Phoebe stand am Rand zur Terrassentür und sah lächelnd zu Hermione. So fröhlich hatte sie sie noch nie erlebt und da merkte sie, wie sehr sie ihre zukünftige Schwägerin mochte.
Seufzend ging sie hinaus und legte sich in einen Decke gehüllt in eine der Liegstühle.
***
"Was sehe ich denn da." Aufgeregt zeigte Susan auf den Ringfinger von Hermione.
"Das ist ein Verlobungsring. Wann?"
Nun drängten sich auch einige andere um sie.
Hermione sah auf die Uhr. "Ganz offizielle seit zwei Stunden."
"Deshalb also die Party.", rief Lisa. "Und ihr habt uns verspottet. Nicht zu fassen."
"Ähm, nein, das ist eher Zufall.", mischte sich nun Draco ein.
Hermione wiegte den Kopf. "Ich weiß nicht, bei deiner Mom wäre ich mir da nicht so sicher."
"Aber schick ist er.", sagte Blaise und hob die Hand mit dem Ring näher zu sich heran.
"Sag mal, Blaise.", begann Herm und musterte irritiert deren Hand. "Ist das ein Ehering?"
"Ja, natürlich, ich bin ja auch verheiratet.", nickte diese und lächelte.
Um sie herum herrschte fassungslose Stille. "Du bist was?", fand Mill als erste die Sprache wieder. "Aber dein Name. Du heißt doch immer noch Zabini."
"Ja, ich wollte dass es so bleibt. Blaise Zabini hört sich in der Schule einfach besser an, als Blaise..."
Da wurde sie von Lucius, der in der Tür aufgetaucht war, unterbrochen. "Blaise? Da will dich jemand sprechen."
"Oh, danke, Mr. Malfoy.", nickte diese und ging davon.
Alle Gäste starrten Lucius böse an.
Er war etwas verwirrt, obwohl er es gewöhnt war, böse Blick nachgeworfen zu bekommne, war es doch ungewohnt bei so vielen.
"So muss Severus sich fühlen, wenn er unangekündigt einen Arbeit über ein Thema schreiben lässt, das noch nicht behandelt worden war.", schilderte er es seiner Frau.
Augenblicklich funkelte besagter Professor dem Hausherren an. "So was würde ich nie tun.", protestierte er.
"Ach nein?", grinste Celina, die wusste, das er genau das schon einmal überlebt hat.
***
Blaise kam zurück in den Raum. Bevor sie mit Fragen bestürmt werden konnte, entschuldigte sie sich, da sie wieder gehen musste.
"Und mit wem bist du nun verheiratet?", fragte Lisa.
"Kommt mich doch besuchen.", winkte sie ihnen zu und war verschwunden, noch ehe man sie aufhalten konnte.
Harry schüttelte den Kopf. "Wer hätte das gedacht.", murmelte er und schenkte sich ein Glas Punsch ein.
Nachdenklich betrachtete er die rote Flüssigkeit. Zu Silvester hatte er das letzte Mal so etwas getrunken.
Damals hatte Cho sich schmollend auf den Dachbalken zurückgezogen.
"Das ist doch unglaublich, das wir in Malfoy Manor sind und feiern.", rief da Ron neben ihn.
Die Musik war inzwischen so laut, dass man in normaler Lautstärke nichts mehr verstand.
"Ron hat erzählt, dass du zu Sirius ziehst?", fragte Padma.
Harry nickte. "Er sucht gerade eine geeignete Wohnung."
"Wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen?"
"Hätte ich nie gedacht.", bestätigte nun Ginny, die sich mit Terence zu ihnen gesellt hatte.
"Ein Death Eater ist doch auch frei gekommen.", sagte nun Terence.
"Ach, noch jemand als Mr. Malfoy?", fragte Ron sarkastisch, war aber klug genug die Stimme soweit zu senken, das nur die Umstehenden es hörten. Die mussten verstohlen grinsen.
"Seht sie euch an.", warf Ginny ein und sah zur anderen Seite hinüber. "Wie süß."
Die anderen folgten ihrem Blick.
Terence und Padma grinsten. Ron zog die Nase kraus und Harry schielte über sein nun zweites Punschglas hinweg.
Dort standen Hermione und Draco, die sich selbstvergessen küssten.
Ein ungewohnter Anblick, denn in Hogwarts hatten sie steht's peinlichst darauf geachtet nicht beobachtet zu werden.
Da stutzte Harry. Irgendwas kam ihm an diesem Bild bekannt vor.
Vor seinen geistigen Augen erschien ein abgelegener Gang von Hogwarts.
Langsam ließ er das Glas sinken.
Das kannte er.
Es viel ihm wie Schuppen von den Augen. Das hatte er schon einmal gesehen.
Wie konnte er das nur vergessen?
Damals, war noch nicht die Rede davon, das Herm und Draco zusammen kommen würde.
Er hatte sie überrascht und vor Schreck die Bücher fallen gelassen.
Eins davon hatte Cho gehört.
Draco lief damals davon und Hermione kam auf ihn zu und dann...
Er schluckte. Dann hatte sie ihm das Gedächtnis gelöscht.
Mit zitternder Hand stellte er das Glas auf den Tisch und bahnte sich einen Weg nach draußen.
Nur am Rand hörte er die besorgte Frage von Ron, ob alles in Ordnung wäre.
***
Harry musste sich darauf konzentrieren die Tür zur Terrasse zu schließen.
Mit gefurchter Stirn lief er auf und ab.
"Was habe ich noch alles vergessen?", murmelte er und blieb stehen, sah zu Himmel und hielt sich an einem Eckposten fest.
Verwirrt schüttelte er den Kopf.
Langsam ließ er sich auf dem Geländer nieder und lehnte sich gegen den Pfosten.
Krummbein kam auf ihn zu spazierte. Schlich erst um seinen Füße und sprang dann neben ihn auf das Geländer.
"Na, Kater.", sagte er und kraulte ihm hinter den Ohren.
Krummbein schnurrte behaglich.
"Was würdest du dazu sagen, wenn deine beste Freundin dich verflucht? Wann ich nur wüsste warum? Wegen diesem Pseudokuss sicher nicht."
Krummbein schnurrte erneut. "Ich habe mich bei dir noch gar nicht bedankt, weißt du das?"
Er beugte sich tiefer zu dem Tier. "Du hast den Verräter meiner Eltern getötet. Fast bedauere ich es nicht dabei gewesen zu sein. Für dich war es nur eine Ratte. Eine elendige Ratte von Death Eater.", flüsterte er nun und hielt inne.
Das war es.
Hermiones Eltern.
Plötzlich raste das Gespräch zwischen Herm und Draco durch sein Gehirn.
Hermiones Eltern lebten noch und waren Death Eater.
Hermione hatte ihn darauf hin das Gedächtnis gelöscht. Das erste Mal nicht besonders gut. Dumbeldore hatte es ihm zurückgeholt. Er hatte sie nicht verraten.
Trotzdem hatte sie es ihm noch einmal gelöscht, noch ehe er überhaupt eine Chance hatte etwas dagegen zu tun.
Sie wurde nie adoptiert, dass war alles nur ein Ablenkungsmanöver.
Er konnte sich auch denken woher es kam. Er hatte Professor Fortuna und Snape im Haus gesehen und er war sich ziemlich sicher, dass die Hexe dahinter steckte. Schließlich läuft das Gerücht, das sie eine Aurorin war.
Er lehnte sich wieder zurück.
Hätte er sie verraten?
"Was würdest du tun? Wenn du an meiner Stelle wärst? Ihre Eltern leben und waren Anhänger von Voldemort. Kein Wunder das Malfoy sich mit ihr abgegeben hat. Wäre sie einen Muggelgeborene hätte sie nie im Leben diesen Ring am Finger. Was würdest du tun, Krummbein?", seufzte er erneut und sah in den Himmel.
"Ich würde überlegen, wie viel mir die Freundschaft wert ist.", sagte da eine Stimme.
Harry starrte den Kater an.
Nein, der hatte nicht gesprochen. Sein Kopf drehte sich zur Seite.
***
"Wo ist eigentlich Harry?", fragte Hermione Ron.
"Der ist raus, Hatte wohl zuviel Punsch getrunken." Hermione sah Richtung Terrasse.
"Hat jemand meinen Schwester gesehen?", fragte nun Draco.
"Wieso?"
"Dad sucht sie. Er sagt es ist spät und sie soll ins Bett." Er grinste.
Hermione sah zur großen Uhr. "Es ist gerade erst acht.", erwiderte sie skeptisch.
"Ja und? Sie ist erst elf."
"Und sie hat Ferien."
"Wo ist sie?"
"Auf der Terrasse.", sagte nun Lisa, die das Mädchen hat rausgehen sehen.
Doch noch ehe Draco losziehen konnte, schob Herm ihn auf die Tanzfläche.
Das kam ja gar nicht in die Tüte, dass der herzlose Bruder der lieben, kleinen Schwester das Fest verdarb. Inzwischen hatte sie nämlich herausgefunden, wer die Einladungen geschrieben und den Zorn der Eltern wegen dem Fest auf sich genommen hatte.
***
"Wie lange sitzt du schon da?", fragte Harry und sah Phoebe, die sich nach vorne gebeugt hatte und so im Mondlicht zu sehen war, an.
"Seit du rausgekommen bist. Wirkt der Zauber also nicht mehr?"
"Du hast es gewusst?"
"Geahnt. Hermione hat mal etwas angedeutet."
"So, hat sie das." Harry kniff verärgert die Lippen aufeinander.
Phoebe zog einen weitere Liege neben ihre und deutet einladen darauf.
"Setzt dich, Harry." Es klang eher wie ein Befehl als eine Bitte.
Was würde Malfoy dazu sagen, schoss es ihm durch den Kopf und sah zum Mond. Was ging ihm das eigentlich an?, fragte er sich darauf und ließ sich neben Phoebe nieder.
"Nun? Was hat das Orakel zu sagen?", fragte er leicht spöttisch.
"Wieso Orakel? Ich kann nicht hellsehen." Phoebe war leicht verwundert.
"Dein Name trug auch einen Orakelgöttin in Delphi, bevor Apollon kam. Er bedeutet Leuchtende."
"Was heißt Harry?"
"Keine Ahnung."
"Hermione? Ronald?"
"Ich weiß es nicht. Wieso?" Er drehte sich zu ihr um.
"Nichts." Sie lächelte in sich hinein.
Eine Weile sagte keiner etwas.
Narzissa kam aus dem Gewächshaus und an der Terrasse vorbei.
"Es ist kühl, Phoebe.", wies sie ihre Tochter zurecht und nickte Harry zu.
"Was würdest du tun?", nahm er schließlich den Faden wieder auf.
"Wie wichtig ist es dir, wer Herms Eltern sind? Und was ändert es, dass sie wirklich noch leben?"
Harry dachte einen Augenblick darüber nach. "Nichts. Ist es das was du hören willst?"
"Ich will gar nichts hören. Nur für mich spielt es keine Rolle. Neville zum Beispiel. Wir verstehen uns wirklich gut und das obwohl meine Tante seinen Eltern in den Wahnsinn getrieben hat. Susan, eine Hufflepuff und absoluter Gegner des dunklen Lords hat sich in einen Schwarzmagier verliebt, genau wie Lisa und Ginny. Haben deren Eltern irgendwas gesagt? Hat Herm dich irgendwie verraten?"
"Sie hat mich verflucht.", sagte er bitter.
"Um ihre Familie zu schützen. Um sich zu schützen. Ja, vielleicht auch um dich zu schützen. Was glaubst du wäre passiert, wenn jemand erfahren hätte was du weißt? Glaubst wirklich die Granger hätten in Seelenruhe drauf gewartet, dass die Auroren sie festnehmen? Dabei spielt es keine Rolle, ob du je etwas verraten hättest oder nicht. Nein, sie hätten die Gefahr sofort beseitigt." Phoebe sprach nun eindringlich auf ihn ein.
"Sie hätten es ruhig versuchen können.", erwiderte er trotzig.
"Du hast keine Chance gegen Schwarzmagier, wenn sie sich zusammen tun. Das sollstet selbst du wissen, Harry. Sie haben Verbindungen, von denen noch nicht einmal Dumbledore weiß."
Harry drehte sich verwundert zu ihr um.
"Also doch Professor Fortuna?"
Phoebe lächelte, sagte aber nichts. Ihre Augen funkelten leicht auf.
"Warum erzähltst du mir das alles. Hast du keine Angst, das ich etwas verraten könnte?"
"Du wirst es nicht verraten. Du wirst auch Herm nicht verraten.", sagte sie mit einem Lächeln.
"Wieso bist du dir so sicher?"
"Weil ich dir vertraue."
Harry sah sie verwundert an. "Du vertraust mir?", fragte er nun leicht irritiert.
"Natürlich." Sie nickte. "Freunde vertrauen einander und sie beschützen sich."
Harry lächelte. "Eine Malfoy als Freundin? Das ist mal was ganz neues. Dein Bruder wird an die Decke gehen."
Phoebe zuckte mit den Schultern. "Nicht so sehr wie mein Dad. Hoffentlich tun die beiden sich nicht zusammen."
Harry schluckt. Wenn Schwarzmagier sich zusammen tun, aber andere seits, Phoebe würde ihn ja beschützen, hatte sie selbst gesagt.
"Da seid ihr ja.", rief da eine Stimme hinter ihnen. "Nicht zu fassen, sitzen einträglich neben einander und schwatzen." Padma versuchte entrüstet auszusehen.
Hinter ihr tauchte Ginny auf und zog verwundert die Augenbrauen hoch.
"Wir suchen euch schon die ganze Zeit. Kommt rein."
Dann waren die beiden Mädchen auch schon wieder im Haus verschwunden.
"Und was wirst du tun?", fragte Phoebe leise.
"Du hast recht. Es spielt keine Rolle."
***
Draco sah zur Terrassentür. Zufrieden nickte er. Phoebe kam gerade herein. Dann verfinsterte sich seine Miene. Hinter ihr schloss Harry die Tür.
Doch er nahm sich vor sich nicht die Stimmung vermiesen zu lassen und so drehte er sich zu Herm um.
"Ich habe noch einen Überraschung für dich."
Mit einem Schwung mit seinem Zauberstab öffneten sich zwei Flügel einer Tür und dahinter war ein riesiges Buffet aufgebaut, das an die hundert Torten trug.
"Wer soll das alles essen?", schluckte sie.
"Von essen war doch nie die Rede."
Feierlich gab er ihr einen Tort in die Hand und sah sich suchend um. "Neville zum Beispiel hört mir überhaupt nicht zu."
Herm grinste verstohlen. Ja, das ist richtig, aber Vincent und Gregory auch nicht und als Gryffindor war es eine Frage der Ehre die Slytherin zu treffen.
Schon klatschte das Gebäck gegen den Kopf von Gregory, der erstaunt aufsah. Mit der Zunge fuhr er sich über den Mund und mit einem Finger wischte er sich die Augen frei.
"Himbeere?", murmelte er und Vincent kugelt sich vor lachen. Was zur Folge hatte, das er die nahenden Torte von Padma geworfen, nicht sah.
Draco wog abschätzend die Torte in seiner Hand, fixierte Harry, der in dem Moment nicht aufpasste und schleuderte sie dem Gryffindor an den Kopf. Wenige Sekunden später war eine Schlacht im Gange, die der Schneeballschlacht im Winter im nichts nachstand.
Vom Lärm angezogen, traten Lucius, Severus, Celina und Narzissa in den Türrahmen.
Hermione hatte gerade ihren zehnten Treffer gelandet. Sie überlegte wen sie noch nicht getroffen hatte und sah sich um. Theodor und Millicent, doch Theodor hatte genug damit zu tun die Zwillinge abzuwehren, also lenkte sie ihren grinsenden Blick zu Mill. Holte aus und warf die Torte.
Diese flog auf das Slytherinmädchen zu, die das Geschoss jedoch rechtzeitig sah und sich duckt.
So flog die Torte über sie hinweg auf Lucius zu, der zur Seite trat, dann auf Celina, die von Narzissa hinter den Türrahmen gezogen wurde und landetet mitten in Professor Snapes Gesicht.
Augenblicklich herrschte Stille. Jeder hielt in der Bewegung inne und sah zu ihrem Zaubertrankprofessor, dem die Sahne vom Kinn tropfte, bevor sie in unkontrolliertes Lachen ausbrachen. Selbst Narzissa und Lucius grinsten.
"Und das von meiner besten Schülerin.", knurrte Severus und drehte sich um.
Celina fuhr mit dem Finger seinen Wange entlang und leckte ihn ab.
"Hmm. Himbeere.", lächelte sie
***
Missmutig wischte sich Severus die letzten Flecken Sahne von seinem Gesicht, dann reinigte Celina seinem Umhang von den letzten Spuren mit einem Zauberspruch.
"Aber sie hat eins A getroffen. Das musst du zugeben."
"Kann ja sein, aber trotzdem.", knurrte er, als ein erstickter Schrei zu ihnen hinaufdrang.
Lucius trat zu Fenster und sah hinaus.
"Wer ist das?", fragte Narzissa.
"Die Art kommt mir bekannt vor.", bemerkte Severus, der mit seinem scharfen Adleraugen die Person, die sich an den Grasnarben des Randes eines Grabens am Rade des Grundstückes klammerte, sah.
"Wir sollten nachsehen.", schlug Celina vor.
"Severus und ich gehen.", bestimmte Lucius und so waren sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Die Frauen beobachteten das Treiben vom Fenster aus.
***
Mit bereitgehaltenen Zauberstäben näherten sie sich dem Graben.
Als sie kurz vor dem Rand standen, sahen sie auf die in bedrängnisgeratene Person.
"Marcus Flint? Was machst du denn hier?", rief das Severus. Er wusste doch er kam ihn bekannt vor.
"Könne ich bitte erst festen Boden unter meine Füße haben?", quälte er mühsam die Worte heraus.
Sie halfen ihm wieder auf die Beine und Flint klopfte sich den Dreck vom Umhang.
"Was um alles in der Welt lebt da unten? Irgendwas hat mich am Schuh gebissen."
Misstrauisch betrachtete er die Sohle, die in der tat Bissspuren aufwiesen.
"Das die Säbelzahnlemminge meiner Frau.", erklärte Lucius.
***
"Säbelzahnlemminge?" Mit leuchteten Augen sah Celina zu Narzissa.
"Ich wusste gar nicht das du welche davon hast."
"Ist vielleicht auch besser so gewesen.", murmelte Severus und hatte damit gar nicht mal so unrecht. Denn diese possierlichen Tierchen hatten die Gestallt eines Lemmings, aber das Gebiss eines Säbelzahntigers und war äußerst aggressiv. Der Vorteil war, das sie den Hang hatten sich in Abgründe zu stürzen, so dass man sie ohne Probleme in einem Graben halten konnten, denn wenn sich eines mal an die Oberfläche verwirrte, war man sicher, das es auf jeden Fall sich wieder in die Tiefe stürzen würde.
"Stell dir mal vor wir hätten so was im Garten."
"Das will ich mir gar nicht vorstellen.", murmelte Severus erneut.
"Phantastisch.", schwärmte Celina weiter.
"Es gibt einen Grund, warum diese Tier nicht an Familien mit Kindern unter dreizehn abgegeben werden.", belehrtre sie Severus und stutze. "Ist Phoebe nicht erst elf?"
"Aber nie hier. Sie ist doch fast immer nur in Hogwarts.", winkte Narzissa ab.
"Wenn das Ministerium davon Wind bekommt."
"Wenn Flint nicht so dumm gewesen wäre durch den Garten zu spazieren, hätte nie jemand davon erfahren. Warum bist du eigentlich hier?" Alle sahen nun zu Marcus.
"Ich haben die Eingangstür nicht gefunden. Ich wollte Susan abholen.", verteidigte dieser sich.
"Sie ist unten. Immer dem Lärm nach.", kommentiert Narzissa.
"Was feiern sie eigentlich da?"
"Ursprünglich war es nur einen Überraschungsparty für Hermione, aber inzwischen ist wohl eine Verlobungsfeier daraus geworden.", überlegte Celina.
"Aha, wer hat sich denn verlobt?", wollte Marcus weiter wissen und sah Severus und Celina an.
"Wir nicht. Miss Granger und Mister Malfoy."
"Also doch." Marcus grinste. "Aber warum sind Sie dann hier? Um ihnen zu gratulieren?"
Doch erwartete gar keine Antwort ab und war auf den Flur verschwunden.
"Aber das ist mal einen gute Frage.", nahm Lucius den Faden wieder auf. "Warum seid ihr hier?"
Severus zuckte mit den Schultern und zeigte auf Celina, die lächelte.
***
"Marcus.", rief Susan und ließ die Torte in ihrer Hand wieder sinken. Der Boden war inzwischen mit einer dicken Sahneschicht bedeckt, doch das störte keinen, denn auch die Kleider waren eher weiß, als bunt.
Angestrengt musterte Marcus die Person vor sich. Nur mit Mühe erkannte er darunter seine Verlobte.
"Kannst du überhaupt was sehen?", fragte er und sah ihr prüfend in die Augen. "Das ist kindisch, weißt du das?", belehrte er sie.
Susan zog verärgert die Stirn kraus. "Ach ja?", fragte sie und schon drückte sich die Torte in ihrer Hand in sein Gesicht.
"Hmm, Himbeere."

18. April, Sonntag
"Wer ist das denn?", fragte Ron schockiert und starrte aus dem Abteilfenster auf den Bahnsteig.
Der Hogwartsexpress würde bald abfahren und es waren nur noch wenige Schüler, die in den Zug kletterten.
Seine Aufmerksamkeit hatte ein Mann Mitte dreißig, mit einem etwa einjährigem Mädchen auf dem Arm erregt.
Auch die anderen hängten sich aus dem Fenster und starrten hinaus.
Sie kannten ihn alle, wenn auch nicht so gut genährt und in so schicken Klamotten.
"Das ist Antonin Dolohov", murmelte Ginny, die als erste die Sprache wieder gefunden hatte.
"Aber was macht er hier? Und wer ist dieses Kind?", fragte Herm aus dem Nebenabteil, das sie sich mit Darco und Millicent teilte.
"Er ist vor fast zwei Jahren aus Askaban geflohen und jetzt frei gesprochen worden.", klärte sie Harry, der davon damals nichts mitbekommen hatte auf.
"Aber das erklärt immer noch nicht, warum er hier ist."
"Oh, sieh mal da ist Blaise.", rief Padma und winkte dem Slytherinmädchen zu.
"Ziemlich spät dran."
"Da sind auch ihre Eltern mit ihren Sachen. Mr. Zabini sieht richtig nett aus."
"Das ist ja gut und schön, aber warum ist Dolohov hier?", rief nun Parvati aus dem Nebenabteil auf der anderen Seite aus dem Fenster Harry, Ginny, Ron und Padma zu.
Herm, Draco und Mill wandten sich ihr zu und zuckten mit den Schultern.
Dann drehten sie ihre Köpfe wieder auf den Bahnsteig und heilten die Luft an.
Blaise beugte sich gerade zu dem Mädchen und drückte es an sich, dann beugte sich Antonin zu ihr und küsste sie.
"Das... das ist doch nicht etwa der ominöse...", stotterte Herm, als die Abteiltür aufgerissen wurde und Lisa und Susan keine fünf Sekunden später aus dem Fenster starrten.
"Erinnerst du dich noch, als Blaise uns von ihrem Freund erzählen wollte? Damals als Harry von Cho verlassen wurde, Herm?", rief Lisa.
"Brülls doch noch lauter.", knurrte es im Nachbarabteil.
"Das ist er." Susan streckte ihren Finger aus und deutet auf den Death Eater.
Blaise stieg in den Zug und winkte ihrer Familie zu, dann fuhren sie auch schon los.
***
"So, ich denke mal damit ist allen verzweifelten Lesern geholfen. Jetzt kurz zu einem Kommi (Nr.60, SchwarzerEngel) Da wurde ich gefragt, ob, als Herm traurig war und Draco 'sein Geld dafür bekommt' sie zu trösten nur ein Scherz war, oder einen anderen Interpretation anzusetzen ist. *Man watn fürn geschwollener Satz, egal weiter* Es war natürlich nur ein Scherz von Lucius. Natürlich lieben die beiden sich in meiner FF. Hey, ich habe Nerven gelassen, als ich die Silvesterszene schreiben musste, ich meine, wie sagt jemand, der nur Verachtung und Hohn für alle hat einem Mädchen, das er sie liebt, ohne das es merkwürdig aussieht?
Aber die Idee, ist mal net schlecht, mal sehn, viellciht gibt es ja einen Story, á la 'Pretty woman' oder 'pretty Draco'. *Muahhhhh. Nein, nur ein Scherz, ein kleiner.*
Schlusswort am Anfang?
Irgendwas ist hier falsch.
Na egal.
Trotzdem möchte ich mich hier schon von allen verabschieden, auch wenn wir erst am Anfang sind.
Für alle, die mein Gelaber nich' hör'n woll'n, mit

'18. April'
geht es weiter.
Ich verneige mich und bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. Schaut doch bei Gelegenheit doch mal wieder rein.
So, für die anderen drei.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Aber wieso werde ich sooft gefragt, wie die Hochzeit zwischen Herm und Draco wird? Die soll es doch gar nicht geben.
Tut mir Leid.
Sie heiraten hier erst drei Jahre nach dem Abschluss und da bin ich hier schon lange fertig.
Also, DIESE FF ist dann zu Ende.
Dann, wie konnte Blaise schwanger sein und keiner hat es gemerkt? Sie war im sechsten Jahr nicht in der Schule.
Somit habe ich so ziemlich alles was ich schreiben wollte hier rein gebracht. Na ja auch etwas mehr.
Außer... Pancy lebt immer noch. *grummel* Irgendwie ist sie mir zwischen die Tasten gehuscht.
Verfluchte Slytherin!!! (Aber es gibt ja noch mehr Ideen für FF's)
Dann noch einen Entschuldigung, dass ich sooooo lange gebraucht habe. Es gibt eine Erklärung und die heißt Praktikum und Prüfungen. (Moment, das sind zwei)
Da starre ich so oft auf einen Bildschirm, das ich meinen PC (privatComputer) nicht mehr sehen kann, außer zum Potter quälen (Der stürzt nämlich ständig in irgendwelche Abgründe, ich weiß nicht wie so?) oder um Squall's Team auf den Friedhof zu schicken. (FinalFantasy8, ich hasse Dinos!!!)
Aber jetzt ist ja Wochenende, heißt, ich habe eine ganze... na gut ist nur noch ne halbe Tüte Peanuts M&M's und meine aktuellen lieblings- CDs im Player, also, Finger gelockert und los.
Und da ich am Ende nichts mehr sage, (hat nicht gepasst, warum? Werdet ihr sehen.) gebe ich hier, da ich glaube, älter als alle bin einen Abschlussrat. (schließlich sll man aus jeder Story eine Moral ziehen.)
Seit immer freundlich, außer euch kommt jemand blöde und genießt das Leben. (Das waren jetzt wieder zwei)
Viel Spaß bei dem Finale von 'Die Lüge ihres Lebens'.
Saturnchan.

18. April, Sonntag
Die Schüler der Zaubererschule betraten wie immer lärmend die große Halle.
Zufrieden sah Dumbledore sich um. Nun waren sie wieder vollzählig.
Alle Muggelgeborene waren wieder gekommen und saßen zwischen ihren Mitschülern an den Tischen ihrer Häuser und schwatzten so laut, dass der Direktor es aufgab sich gehör zu verschaffen.
Warum auch?
Sie wussten ja alle wo sie waren und was auf sie zukam.
Für die siebente Klasse hieß es die Abschlussprüfungen.
Doch im Allgemeinen war Blaise DAS Gesprächsthema.
Alle interessierte nur eins. Wie um alles in der Welt, kam es, dass die unauffällige Blaise Zabini mit einem einst flüchtigem Death Eater verheiratet war.
Der Gegenstand der Diskussion am Slytherintisch indes ließ das alles völlig kalt. Sie aß, ohne sich umzusehen, zufrieden vor sich hin.
***
Im Gemeinschaftsraum der Gryffindor herrschte allgemeine Aufregung.
"Also, Herm wie kam es dazu?", fragte Lavender.
"Woher soll ich das denn wissen?", fragte diese erstaunt.
"Du bist mit Draco zusammen.", erklärte Neville, als wäre das ein einleuchtender Grund.
"Du bist was?" Seamus schien der Einzige zu sein, dem man noch nicht ins Bild gesetzt hatte.
"Erklären wir dir später, also, was ist mit Blaise?"
"Am besten fragen wir sie selber.", schlug Hermione vor. Lavender sah auf die Uhr und schüttelte den Kopf. "Geht nicht, schon zu spät."
"Blödsinn." Herm schob sich an den anderen vorbei und ging zum Kamin. Es schien als dachte sie nach, dann streute sie ein bisschen Flohpulver hinein und ihren Kopf hinterher.
***
Im Slytheringemeinschaftsraum wurde Blaise von Millicent belagert, als einen grüne Flamme im Kamin erschien.
"Da kommt jemand.", sagte Blaise.
"Oh, hi Herm.", grinste Draco, als er das Gesicht von ihr entdeckte.
"Dachte ich es mir doch. Was dagegen wenn wir vorbeikommen?"
"Wie vorbeikommen? Hier her? Das geht nicht. Wenigstens unser Gemeinschaftsraum sollte gryffindorfrei sein.", entrüstete sich Pancy. Vincent und Gregory verdrehten die Augen.
"Schon gut.", winkte Mill ab. "Welcher Klassenraum ist denn frei?"
"Moment, ich frag mal nach."
***
Hermione stand auf und sah sich suchend nach Harry um.
"Welcher Klassenraum ist frei?"
Dieser rannte in den Schlafsaal und kam mit einer Karte zurück. "Ich denke im sechsten Stock."
"Ich weiß schon bescheid.", nickte Herm und gab es Millicent durch, dann auch den Rawenclaws und zum Schluss den Hufflepuffs.
Keine zehn Minuten später schloss Padma die Tür des Klassenraums sorgsam von innen.
"Also erzähl.", forderte Parvati Blaise auf.
Padma nickte. "Und wenn du fertig bist... dann hör auf."
"Deswegen sind wir hier?", fragte das Mädchen erstaunt.
"Ja, natürlich, wir sind neugierig wie nix, was glaubst du denn?", nickte Lavender.
Blaise lächelte. "Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich habe Antonin zufällig in der .... Winkelgasse getroffen und ihn zu mir nach Hase eingeladen. Na ja und irgendwie ist er geblieben."
"Und das Kind? War das seine Nichte?", fragte Hannah und Susan gleichzeitig.
"Oh, nein, das ist unsere Tochter Gleda.", lächelte Blaise.
Da hörten sie wie es hinter ihr krachte.
Lavender war vom Stuhl gekippt und sah nun erstaunt nach oben.
"Ist nicht war."
Nun musste Blaise doch weiter ausholen.

20. April, Dienstag
Die restlichen Schüler waren seit einer Weile schon im Schlafsaal verschwunden, als Harry immer noch in die nun erloschenen Flammen starrte und nachdachte, als diese plötzlich grün aufleuchteten.
Sirius grinste ihn an. "Hätte nicht gedacht, das du noch so spät wach bist. Hast du denn keine Schule morgen früh?"
"Bist du hier um mich zu kontrollieren, Tatze?"
"Nein, ich wollte dich nur fragen, in welcher Farbe du dein Zimmer haben willst."
Harry riss die Augen erstaunt auf. "Und deshalb schwierst du so spät noch durch die Kamine?"
"Eigentlich wollte ich nur fragen, ob alles okay ist. Du sitzt doch bestimmt schon einen halbe Stunde hier und starrst vor dich hin."
"Also kontrollierst du mich doch?"
Harry versuchte ärgerlich auszusehen, doch eigentlich war er ganz froh, dass sein Patenonkel da war.
"Also? Was bedrückt denn mein Lieblingspatenkind?"
"Ich bin dein einziges."
"Ist doch egal."
Harry dachte nach, wie sollte er es ihm erzählen, ohne das er Herm verriet?
"Sagen wir mal so, ich habe festgestellt, das einen gute Freundin nicht das Vertrauen in mich zu setzten scheint, das ich erwartet habe.", sagte er schließlich umständlich und Sirius sah ihn gequält an.
"Alles klar, du darfst nichts erzählen. Junge, das kannst du doch gleich sagen, da musst du doch nicht so geschwollen reden."
Harry lächelte. "Das nächste mal. Und wie geht es dir?"
"Oh, bestens. Ich bin mit der Renovierung voll auf beschäftigt. Wusstest du übrigens, dass eine aus deiner Klasse mit einem ehemaligen flüchtigen Death Eater verheiratet ist?"
"Blaise, ja."
"Also keine Neuigkeit mehr?"
"Wir sind hier in Hogwarts.", sagte Harry als Erklärung.
"Wie geht es eigentlich Hermione?" Nun horchte Harry auf. Er wusste doch, es gab einen triftigeren Grund, warum sein Patenonkel vorbeischaute.
"Warum?"
"Nur so. Ich muss dann mal los. Die Maler warten schon. Als, bis dann." Da war er auch schon wieder verschwunden.
Harry sah verwundert auf die Uhr. Maler kurz nach Mitternacht?

21. März, Mittwoch
Das Feuer im Kamin des Gryffindorgemeinschaftsraums war fast erloschen, als Ron mit Schwung die Bücher zuschlug.
"Schluss für heute. Ich kann nicht mehr. Ich glaube ich habe schon Halluzien."
"Das nennt sich Halluzinationen.", belehrte Herm ihn, ohne von ihrem Pergament aufzusehen.
"Mir doch egal, wie man das nennt, ich bin jetzt müde und werde schlafen gehen."
Dann schritt er auch schon die Treppe hinauf.
Harry sah ihm nachdenklich nach, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Herm richtete, die ihn gar nicht zu bemerken schien. Er stand auf und ging auch in den Schlafsaal.
Herm, die nur vorgab in ihren Sachen vertieft zu sein, zog augenblicklich ein taufrisches Pergament hervor und begann einen Brief.
Sie merkte nicht, wie ein Schatten hinter ihr hereinkam und sich ihr gegenüber auf den freien Stuhl setzte.
Schließlich säuberte auch sie zufrieden ihre Feder, während ihre Augen noch einmal über die letzten Sätze fuhren. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie aufblickte und erschrocken zusammen fuhr.
"Harry.", sagte sie. "Ich wusste gar nicht, dass du noch hier sitzt." Mit der einen Hand legte sie die Feder auf den Tisch, während sie mit der anderen ein Pergament zu verdecken versuchte.
"Wie geht es denn deinen Eltern?", fragte er unvermittelt.
"Ich ..." Sie sah auf ihre Hand, unter der eindeutig ein Mom und Dad zu lesen war. Bitter verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln.
"Ich nehme mal an, dass du den Obliviatezauber jetzt besser kannst, als damals, als ich dich mit Malfoy im Gang überrascht habe." Er stützte den Kopf auf seine Hand und sah sie weiter an.
Hermiones Gedanken rasten. Schließlich seufzte sie und blickte ihn kalt an.
Harry zuckte innerlich zusammen.
"Und was willst du jetzt tun?" Sie nahm ihre Hand von dem Pergament und faltete es ordentlich, versah es mit einem Siegel und verwarte ihn in ihrer Tasche.
"Willst du zu Dumbeldore gehen?" Sie versuchte nun zu lächeln und gleichgültig zu erscheinen, doch in ihren Augen sah er so etwas wie Unruhe aufflackern.
"Das hatte ich tatsächlich überlegt, ja.", gestand er, "Aber dann habe ich mich mit einer Freundin unterhalten und meine Meinung geändert."
Herm horchte auf. Freundin?
Er beugte sich vor. "Warum?", fragte er schlicht, doch Herm antwortet nicht.
Was immer sie ihm jetzt auch geantwortet hätte, hätte er ihr geglaubt?
"Ich mache mir Sorgen, Herm. Phoebe hat mir erzählt, das man auf dich einen Anschlag verübt hatte."
"Ist Phoebe diese Freundin?", wich sie aus. Sie schob ihre Pergamente und Bücher zusammen. "Ich danke dir für deine Besorgnis, aber eins musst selbst du zugeben. Die Malfoys greift man nicht ohne Konsequenzen an."
"Wisst ihr schon wer es war?"
"Wir haben einen Verdacht."
"Und warum?"
Herm zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." Dann stand sie auf.
Es schien als wollte sie noch etwas sagen und Harry wartete.
Doch sie schüttelte nur den Kopf und ging.

24. April, Samstag
Nervös betrachtete Herm sich im Spiegel. Sie würde heute gegen Rawenclaw antreten.
"So schlimm wird es schon nicht.", lächelte Lavender und kämpfte mit ihren Umhang.
"Verdammt der Knopf ist abgerissen.", fluchte Harry leise, als sie in den Gemeinschaftsraum kamen.
"Schlechtes Omen.", murmelte Ron.
"Jetzt hört aber auf. Es ist doch nur ein Spiel.", rief Ginny verärgert und stapfte durch das Portrait. Dabei blieb ihr Umhang hängen und ein großer Dreiangel riss ein, den sie jedoch nicht beachtete.
Sie verloren zehn zu vierhundert.
***
"Ich fasse es nicht. Wir liegen auf dem letzten Platz." Sprachlos starrten die anderen zu Oliver, der verwirrt in der Tür stand und den Kopf schüttelte.
"Wie konnte das nur passieren?" Die Augen des Professors richteten sich nun auf den Kapitän der Mannschaft. Harry atmete tief ein und wollte schon nach einer Ausrede fischen, als Professor Wood ihm das Wort abschnitt.
"Unerträglich. Flint wird mich die ganze Zeit breit angrinsen." Er ballte die Faust, drehte sich um und verschwand.

1. Mai, Samstag
Selbstsicher betrachtete Draco sich im Spiegel. Sie würde heute gegen Hufflepuff antreten.
"Sind wir dann mal soweit, Mister Malfoy?", fragte Theodor gereizt und schob den Sucher von Slytherin zur Seite. Eingehend prüfte nun der andere den ordentlichen Sitz seiner Kleidung, griff dann nach seinem Besen und ging.
***
"Hallo, hallo, alle auf den Zuschauerrängen. Willkommen beim Finale um den Quidditchpokal. Letzte Woche hatten wir ein traumhaftes Finish. Rawenclaw hat die Gryffindors platt gemacht und dass..." Eine bedeutungsvolle Pause wurde eingelegt. "... direkt mal fair, nicht so wie die Slytherins spielen, die genau in dem Moment das Spielfeld betreten."
Im Mikro knackte es und man hörte im Hintergrund eine leise Stimme, die mit der Kommentatorin diskutierte.
"Meine Name ist Phoebe Malfoy und ich werde euch durch das Spiel begleiten.", tönte da die Stimme von der Rawenclaw über das Feld.
"Madam Hooch gibt die Bälle frei und das Spiel hat begonnen."
Ein Jubel lief durch die Zuschauerbanden und überall feuerten die Schüler ihre Favoriten an.
Bei den Gryffindors starrte Hermione durch ein Fernglas zum Himmel und verfolgte den Flug von Draco, der elegant, wie immer, durch die Luft flog und nach dem goldenen Schnatz Ausschau hielt.
Um sie herum sprangen die Schüler auf und wedelten mit Fahnen und schrieen vor Begeisterung, denn Hufflepuff hatte soeben das erste Tor geschossen.
"Mill, verdammt. Pass gefälligst auf.", schrie Flint am Rand des Spielfelds, während Wood deren Gegnern zurief: "Macht sie platt. Sie haben nichts Besseres verdient."
Marcus sah ihn aus dem Augenwinkel an. "Unparteiisch sind wir wohl gar nicht?", fragte er sarkastisch.
"Nö."
"Da stürmt Susan Bones auch schon mit dem Quaffel nach vorne.", erklang Phoebes Stimme und Herm verfolgte den Flug der Jägerin.
"Doch was ist das? Gregory Goyle und Vincent Crabbe stellen sich ihr in den Weg. Versuchen sie vom Ziel abzudrängen. Und-... seh' ich das richtig? ... nein , das ... das ist ein ... Foul." Da pfiff auch schon Madame Hooch.
Am Spielrand brodelte Flint. "Das wird Crabbe bereuen.", knurrte er. Und diesmal grinste Oliver. "Unparteiisch?"
"Schnauze. Susan vom Besen stoßen zu wollen, Frechheit."
Die restlichen haben dem Ganzen kopfschüttelnd zugesehen. Wie konnte man nur so blöde sein und die Freundin von Flint attackieren?
Susan indes nahm es gelassen. Sie zog ihre Handschuhe fester und lächelte Crabbe an.
Slytherin gewann knapp.

3. Mai, Montag
Wütend starrten Theodor Nott und Parvati Patil sich an.
"Gib es schon her.", fauchte sie und ihre Finger krallten sich an das Buch, an dessen anderen Ende der Slytherin hing.
"Ich denke ja gar nicht daran. Du hast es das ganze Wochenende gehabt. Jetzt bekomme ich es. Das hast du fest versprochen."
"Ich bin aber nicht dazu gekommen Kapitel vierzehn zu lesen."
"Ach und warum nicht? Musstest du deine Fingernägel maniküren?" Ein spöttisches Lächeln breitete sich auf sein Gesicht aus.
"Ja.", giftete sie, "Damit sie scharf genug sind sich in deine Haut zu graben."
Einen Bruchteil einer Sekunde später hatte er das umstrittene Buch losgelassen und hielt ihr nun den Zauberstab unter die Nase.
"Versuch es doch.", forderte er sie auf.
Parvati war nicht minder reaktionslangsam und auch sie hatte den ihren gezückt.
"Gern, aber erst werde ich deine Haut aufquellen lassen, dann tut es mehr weh."
Funken sprühten und keiner von beiden bemerkte Professor Wood, der in einem Buch lesend den Gang entlang kam.
Ohne aufzusehen, mahnte er in einem Ton, der endlosen Gelassenheit. "Mister Nott, Miss Partil, das zaubern auf den Gängen ist verboten, das wissen Sie doch."
Schon war an ihnen vorbei und blätterte auf die nächste Seite.
Schon flogen die Stäbe in die Ecken und sie stürzten sich mit bloßen Händen auf einander.
"Und das Prügeln auch.", rief Oliver über seine Schulter und die beiden hielten inne.
Professor Flint, der gerade aus einem Raum kam, sah Stirn runzelnd zu ihnen hinüber.
Parvati hatte einen ihrer Hände in die Haare von Theodor vergraben, während die andere von ihm gegen die Wand gepresst wurde.
Ein Fuß von ihr stand auf seinen und seine freie Hand umklammerte ihren Kragen.
"Was wird das?", fragte Marcus mehr zu sich selber.
"Sie lieben sich wie eh und je.", grinste Oliver. "Aber wo ich dich gerade sehe, ich muss was mit dir besprechen, Professor Kollege."
Missmutig sah Flint auf und wurde weggezogen.
"Geh von mir runter.", zischte Theodor.
"Dann lass mich los.", gab Parvati genauso böse knurrend zurück.
"Wenn du deinen Fuß von meinen nimmst."
"Lass mich los."
"Das hatten wir schon mal.", knurrte er.
Parvati versuchte sich aufzurichten.
Sie sah über seine Schulter hinweg und ein verschlagenes Lächeln breitete sich aus. Theodor wurde misstrauisch.
Ihre Hand löste sich aus seinen Haaren und taste hinter ihren Rücken.
Mit einem kurzen Ruck zog sie eine Tür auf.
Der Junge war etwas verwirrt. Die war ihm noch gar nicht aufgefallen.
Dann schob sie ihn an der Schulter an sich vorbei in Richtung auf dem nun offenen Raum.
Mit einem Ruck stieß sie ihn hinein, wurde aber mit gezogen, weil Theodor nicht im Traum daran dachte sie loszulassen.
Mitgefangen, mitgehangen, wie man so schön sagt.
Die Tür klappte zu und um sie beide breitete sich Dunkelheit aus.
**
Minerva McGonagall blickte auf die Klasse hinab.
Sie runzelte die Stirn. Zwei Plätze waren nicht besetzt.
"Sind Mister Nott und Miss Patil krank?", fragte sie und die anderen sahen auf.

"Nein, nicht das ich wüsste.", gab Padma zurück.
"Verstehe. Sie sollen sich beide bei mir melden, wenn sie geruhen wieder aufzutauchen."
***
"Wo... sind... wir... hier?", sagte Theodor gepresst und versuchte sich aufzurichten, doch sein Kopf traf schmerzhaft ... irgendwas.
"Im Raum der Wünsche?", gab Parvati kleinlaut zurück. Sie presste sich gegen die Wand.
"Und warum ist es so dunkel und... eng hier drin? Der Raum ist nicht mal einen Meter breit."
"Achtzig Zentimeter tief, ein Meter achtzig hoch und ein Meter fünfzig lang.", sagte Parvati.
Ihre Stimme kam von etwas tiefer, weshalb Theodor davon ausging, dass sie sich gesetzt hatte.
"Woher weißt du das so genau?"
"Das sind die Maße von meinem Kleiderschrank."
Er sah sie entsetzt an, was sie nicht sehen konnte, denn es war nach wie vor stockdunkel.
"Wir sitzen in deinem Kleiderschrank?" Sein Kopf ruckte hoch und traf erneut schmerzvoll die Kleiderstange.
Er drehte sich zur Tür, oder zum mindest ging er davon aus, das sie dort sein müsste und begann wie bekloppt dagegen zu hämmern.
"Das ist nutzlos, der Raum ist schalldicht und nur von außen zu öffnen.", fauchte Parvati schließlich und sah böse auf, was er nicht sehen konnte.
"Wo ist mein Zauberstab." Hektisch wühlte er in seinen Taschen. "Hast du ihn mir gestohlen?"
"Nein."
Dann hörte sie ein Klatschen gegen die Stirn.
"Richtig, die liegen draußen auf dem Flur."
"Blitzmerker.", murmelte Parvati und eine Hand klammerte sich um ihren Kragen. Wir er sie so zielsicher finden konnte, war ihr ein Rätsel.
Um dem Würgegriff zu entgehen richtete sie sich auf.
"Das ist alles deine Schuld.", zischte er. "Hättest du dir nicht einen vernünftigen Raum mit Türgriff an der Tür wünschen können?"
"Nein, denn ich wollte ja nicht hier drin sitzen und schon gar nicht mit dir.", gab sie genau so giftig zurück.
"Jetzt bist du aber hier."
"Das sehe ich selber."
"Sehen? Also ich sehe mal gar nichts!"
"Vielleicht solltest du dann deine Augen aufmachen, du Blindfisch.", setzte sie nach und spürte wie sie näher herangezogen wurde.
"Wenn wir hier wieder raus sind, dann gibt es richtig Ärger, Gryffindor!" Sein Atem streifte ihr Gesicht und sie wusste nicht ob sie darüber verärgert sein sollte oder nicht.
"Ich bin müde.", antwortete sie schlicht und entwand ihren Kragen aus seinen Fingern.
"Du hast Recht. Wie lange werden wir hier wohl fest sitzen?" Sie hörte wie er einen Schritt nach hinten ging und dann an der Wand hinunterrutschend sich hinsetzte.
Sie seufzte. "Keine Ahnung, bis jemand die Zauberstäbe findet und mal auf die Idee kommt die Tür zu öffnen dauert es mindestens, bis die Stunde vorbei ist."
Sie kniete sich hin.
"Das kann sich ja nur um Stunden handeln. McGonagall wird wieder Punke abziehen." Er streckte einen Fuß aus, das allerdings mit einem "Autsch" quittiert wurde.
"Tschuldige ... Moment mal, warum entschuldige ich mich eigentlich, du bist doch daran schuld.", meckerte er.
"Jetzt fängt das schon wieder an." Wütend versetzte sie seinem Bein einen Stoss.
"Au verdammt, sei gefälligst ein bisschen rücksichtsvoller."
Das nun folgende Handgemenge kann wegen mangelnden Lichts nicht beschrieben werden. Schließlich seufzte Parvati genervt auf.
"So geht das nicht. Bleib da sitzen.", befahl sie und tastete sich zu ihm hinüber.
Ihre Finger wanderten die Beine hoch und fuhren dann suchend über seinen Oberkörper.
"Nicht bewegen.", beschwor sie.
"Weißt du eigentlich was du da verlangst?", fragte er gequält.
"Klappe.", zischte sie, kam schließlich zwischen seinen Beinen zum Sitzen und lehnte sich mit den Rücken erleichtert gegen ihn.
Sie hatte es jetzt bequem.
Er?
Vielleicht weniger, doch das sollte das Gryffindormädchen nicht stören.
***
Susan und Herm kamen aus dem Klassenzimmer, als sie Professor Flint auf dem Gang begegneten.
"Hallo, Marcus.", strahlte Susan und er gab das Lächeln zurück.
"Haben sich Theodor und Parvati wieder beruhigt?", fragte er und Herm riss die Augen auf.
"Hast du sie... ich meinen. Haben Sie sie gesehen, Professor?"
"Oben im siebenten Stock gegenüber von diesem Wandbehang. Bei den beiden steigt keiner durch, oder?"
"Nicht wirklich, aber danke.", rief Herm. Sie und Susan rannten schon zu den Treppen.
Flint übersah mal gefließend diesen Regelübertritt und ging weiter.
"Denkst du was ich denke?", keuchte Susan neben Herm und sie sprangen die Treppen hoch.
"Ich hoffe nicht. Aber zuzutrauen wäre es ihnen schon, mit dem richtigen Wunsch und... aber was erzähle ich dir das?" Herm grinste Susan an, deren Wangen sich leicht rötlich verfärbten.
Hinter sich hörten sie eiligen Schritt. "Hey ihr Zwei, wo hin so schnell?", fragte Seamus, der sie eingeholt hatte.
"Und warum hatte Susan Professor Flint mit Vornamen angeredet?"
"Die beiden sind verlobt.", erklärte Herm.
"Mach kein Quatsch." Seamus musterte das Hufflepuffmädchen.
"Doch, sind zusammen, seid sie sich im Raum der Wünsche...", weiter kam Herm nicht, denn sie wurde von Susan mit einem Seitenstoß unterbrochen.
"Hey, wohin so eilig?", rief nun Padma.
"Wir sehen mal nach, ob deine Schwester sich anständig benimmt.", erklärte Susan.
"Was, wie, wo?", nun hatte sich auch der gesamte Rawenclawturm der Abschlussklasse an deren Fersen geheftet und sie rannten über die fünfte Etage.
"Ob da irgendwas los ist?", fragte Mill Gregory, der auch verwundert zu der dahin hechtenden Klasse hochsah.
"Lass uns doch nachsehen.", schlug er vor und mit ihnen rannte auch die anderen Slytherins.
In der sechsten Etage waren sie dann alle vollzählig.
Vor dem Wandteppich bremsten Herm und Susan scharf, was zur Folge hatte, das es zu einem Massensturz kam, denn die nachrückende Meute hatte damit nicht gerechnet.
"Also, was gibt es hier?", drang es aus den Tiefen des Haufens, der sich nun nach und nach aufrappelte.
"Das wissen wir auch nicht so genau.", gestand Herm.
"WAS?! Und weshalb hetzte ich mich dann so ab.", beschwerte sich Vincent.
"Hat ja keiner verlangt, das du mit rennst.", gab Lavender zurück und wandte sich wieder neugierig zu Herm.
Diese sah sich um und ein verschlagenes Lächeln zeigte sich, als sie eine Tür erblickte.
Mit langen Fingern, griff sie nach dem Türknauf und riss sie auf.
Die Augen aller weiteten sich. Allein Neville verzog keine Miene, denn er konnte nichts sehen.
***
Theodor blinzelte in das Licht.
"Was'n los?", murmelte Parvati und kuschelte sich tiefer in den Arm von... ja von wem eigentlich?
Man sah deutlich, wie sie prüfend die Luft einzog und dann verstohlen ein Auge öffnete.
Dann schien es ihr schlagartig klar zu sein und sie richtete sich auf.
Na ja, jedenfalls versuchte sie es, denn immer noch umklammerten sie zwei Arme, die sich nur langsam von ihr lösten.
"Jemand hat die Tür geöffnet." Erfreut sprang sie auf und versetzte mit ihren Kopf einen Schlag gegen Theodors Nase, der schmerzlich getroffen aufheulte.
"Pass doch auf, du blöde Kuh.", zischte er.
"Alles klar, es ist alles in Ordnung.", atmete Padma auf und trat einen Schritt zurück, dass auch Neville etwas sehen konnte.
"Alles in Ordnung?", fragte Theodor verständnislos und hielt sich seine Nase aus der unaufhörlich und beständig Blut tropfte.
"Du musst in den Krankenflügel.", bemerkte Parvati.
"Ach was?", fragte er gereizt.
Dann griff er sich seinen Zauberstab, den Draco ihm grinsend entgegenhielt und stiefelte Richtung Krankenflügel davon.

5. Mai, Mittwoch
"Soll das etwa heißen, das ich völlig umsonst die Prüfungsfragen geschrieben habe?", fragte Professor Oliver Wood und starrte seinen Kollegen Marcus Flint an.
"Ich weigere mich, dieses Buch als Prüfungsthema zunehme." Wie zur Bekräftigung stellte Flint sich aufrecht, verschränkte die Arme und starrte Wood herausforderst an.
"Aber warum?"
"Ich habe meine Gründe."
Genervt ließ Oliver sich in den Stuhl zurücksinken und bedeckte seine Augen mit der Hand.
"Tut mir Leid wenn ich dir das sagen muss, aber das ist kein Argument. Also warum?" Doch er wartete keine Antwort ab, sondern fuhr mit seiner Erklärung fort.
"Ist dir eigentlich klar, das die Siebtklässler 'Only a Story' nicht besonders intensiv studiert haben? Ich war lange Zeit nicht da und du hast 'Schwarze Nixe' behandelt. Es ist also nur fair, das wir in der Prüfung uns hauptsächlich auf dieses Werk stützen."
"Was genau war dir denn in den Sinn gekommen?"
"Häää?"
"Ich meine wie ist denn die Frage?"
"Interpretation."
"Nein.", rief Flint keine Sekunde später und Oliver hob resigniert die Hände.
"Und da wären wir wieder beim Anfang. Warum nicht? Was haben sie denn so furchtbares getan?"
"Diese Kinder sind Monster, was das Interpretieren angeht."
"Hast du irgendeine Phobie was das Buch angeht? Dann möchte ich dich nur daran erinnern, das es dein Vorschlag war."
"Man kann seine Meinung ja wohl mal ändern.", meckerte Flint und Olivers Gesicht versteinerte.
"Aber nur mit triftigen Grund."
"Denn bekommst du nicht."
"Gut. Dann bleibt die Prüfung wie sie ist.", erwiderte Wood gefühllos.
"Du bist schlimmer als ... als... Snape.", giftet Flint, drehte sich um und ging.
Oliver sah ihm geschockt nach.
"Schlimmer als... Snape?", formte er tonlos mit den Lippen. Nahm die bereits ausgearbeitet Prüfung in die Hand und warf sie in das Feuer des Kamins.
Die siebente Klasse indes las noch einmal eingehend 'Schwarze Nixe'.

7. Mai, Freitag
"Oh, mein Koooopf.", jammernd stand Seamus im Gang und beugte sich resigniert über das Geländer.
"Ich werde noch an Gehirnverkrampfungen sterben."
"Blödsinn. In gut einem Monat ist alles vorbei. Dann feiern wir den Abschluss.", versuchte Dean ihn aufzumunternd, doch es half nicht wirklich. Seamus sah ihn zweifelnd an.
"Weißt du eigentlich was wir noch alles aufholen müssen? Das wir die täglichen Aufgaben immer zugeschickt bekommen haben, ist ja schön und gut, aber ich habe meine Zweifel ob das reicht."
"Wird schon. Komm jetzt, die andern warten in der Bibliothek auf uns." Dean war schon voraus gegangen.
"So eine Verschwendung. Der schöne Freitagnachmittag.", grummelte Seamus, trottet dann aber Dean nach.
In der Bibliothek ergab sich ein ungewöhnliches Bild. Alle Tische waren besetzt und überall hörte man jemanden diskutieren.
Eins war mal klar.
Im Allgemeinen war man sich nicht darüber einig, was man für das wichtigste hielt.
"Ich versteh gar nicht die Diskussion.", sagte Herm gerade, als er sich setzte. "Lernt einfach alles, dann kann auch nichts passieren."
"Sind wir also mal wieder oberschlau, ja?", fragte Lavender gereizt.
"Mach doch euren Scheiß allein.", giftet Herm und ging davon.
Anklagend sahen sie zu Lavender.
"Ganz toll und wer soll uns jetzt helfen?"
***
Hermione lief immer noch sauer durch den Gang. "Da will man ihnen helfen und dann so was.", murmelte sie leise vor sich hin.
"Alles klar, Hermione?", fragte da Harry.
Sie blieb stehen und sah zu ihm auf.
Ihr war bist dahin gar nicht aufgefallen, das er soviel größer war als sie selber.
"Wie kommst du mit dem Lernen voran, Harry?"
"Geht so. Und selbst?"
"Kein Problem. Ich muss nur noch mal ein paar Schlagwörter durchgehen und mal sehen vielleicht lese ich noch das ein oder andere Buch."
Er nickte. Sie hatten sich seit dem Abend, als er ihr auf dem Kopf zusagte, dass er seine Erinnerungen wieder hatte, nicht mehr unterhalten.
Irgendwie sind sie sich, wenn auch nicht wissendlich, aus dem Weg gegangen.
Selbst beim Spiel, so unglaublich das auch klang.
"Wie geht es dir so?", fragte Herm, als es ihr bewusst wurde.
"Angesichts der bevorstehenden Prüfung?" Er zuckte mit den Schultern, was wohl soviel wie 'geht so' heißen sollte.
"Was ich dich die ganze Zeit schon fragen wollten.", begann Herm schließlich und sah sich unauffällig um. "Wer weiß alles davon?"
"Wovon?"
"Das du es weißt."
"Nur du und Phoebe denke ich."
"Gut." Hermione nickte. "Was denkst du über Phoebe?"
Harry sah sie verwundert an.
"Was?"
"Es ist nur. Glaubst du sie wird es weiter erzählen, ich meine das du dein Gedächtnis wieder hast und weißt..."
"Nein, ich denke nicht, dass sie das tun wird."
"Dann ist gut."
"Na, Potter? Hast du nichts zu tun?", sagte da jemand neben ihnen und erschrocken drehten sie sich zu Draco um, der sie mit eisgrauen Augen musterte.
"Du kannst einen erschrecken.", erwiderte Herm.
"Wir sehn uns beim Abendessen." Harry wandte sich um und ging Richtung Bibliothek.
Es schien ihm, als würde Draco ihn mit einem Blick erdolchen.
Aber das konnte auch Einbildung sein, sagte er sich selber.
"Warum starrst du ihn so an?", fragte Herm den Slytherin. Dieser drehte sich um und machte eine wegwerfende Geste.
"Weißt du worüber ich mich wirklich freue?"
"Nein."
"Wenn die Schule vorbei ist, laufe ich nicht ständig diesem Volltrottel über den Weg."
"Außer ich lade ihn zu uns ein.", grinste Herm und Draco knurrte leise.
Wieso habe ich nur das Gefühl, das es noch schlimmer wird, fragte er sich selber.

31. Mai, Montag
Gut gelaunt betrat Susan den Gemeinschaftsraum der Hufflepuff. Das Frühstück war noch nicht bereit, was bedeutete, sie hatte noch Zeit sich umzuziehen.
"Du kommst ja reichlich spät.", sagte da eine Stimme von der Treppe zu den Mädchenschlafsälen."
"Tja, Hannah, was soll ich sagen, wir haben verschlafen.", gab Susan amüsiert zurück.
"Ich will dir doch keine Vorschriften machen, aber meinst du es ist klug, so kurz vor dem Abschluss?"
"Oh, ja." Susan grinste sie an. "Glaub mir, das wird uns alle noch nützen."
"Ach ja? Wie das?"
"Morgen.", gähnte da Ernie und kam in aus dem Schlafsaal. Er kämpfte mit seiner Krawatte, gab es dann aber auf. Er war einfach noch zu müde für so schwierige Geschicklichkeitsübungen.
Hannah kam zu ihm hinüber und begann einen Knoten zu schlingen, während sie Susan über Ernies Schulter hinweg weiter ansah.
Diese ließ sich mit einem seligen Lächeln in einen Sessel nieder und kicherte leise vor sich hin.
"Also?" Nun wurde Hannah doch neugierig.
Verschwörerisch beugte Susan sich vor. "Wusstet ihr, dass Marcus im Schlaf redet?"
"Und?"
"In der Prüfung kommt nicht 'Schwarze Nixe' dran." Susan ließ sich wieder zurück in den Sessel sinken.
Hannah zog erstaunt den Knoten von Ernies Krawatte fest. Dieser röchelte leicht.
"Das ist zu fest.", beschwerte er sich und lockerte ihn wieder.
"Entschuldige."
***
"Will ich wissen, woher du das weißt?", fragte Lisa Susan.
"Ich denke nicht.", gab diese lächelnd zurück "und es wäre auch schön, wenn du nicht sagst, dass du es von mir hast."
"Kein Problem." Das Rawenclaw nickte, dann wandte sie sich wieder ihrem Schal zu.
"Wann soll er denn fertig werden?" Susan besah sich das Stück näher. Die letzten zwanzig Zentimeter waren ohne Löcher, die letzten Zehn sogar halbwegs gerade.
"Weihnachten, hoffe ich jedenfalls. Meinst du er wird sich darüber freuen?"
"Adrian wird begeistert sein.", nickte Susan.
***
Hermione saß in der Bibliothek und starrte Löcher in die Luft.
"Hey, träumst du?", fragte Mandy schwang sich auf den Nachbarstuhl und grinste sie an.
"Nein, ich überlegte nur, welches Buch ich noch mal lesen könnte."
"Wie wäre es mit 'Only a story'?"
"Warum? Wir haben das Buch doch am Ende kaum noch behandelt?"
"Glaub mir." Mandy sah sie bedeutungsvoll an.
"Susan?", fragte Herm.
"Von mir hast du das nicht." Dann war Mandy auch schon weiter.
***
"Wie geht es deiner Nase, Theodore?", fragte Parvati spöttisch.
"Bestens. Es sind ja nun schon fast vier Wochen her, seit sie Bekanntschaft mit deinem Holzkopf gemacht hat."
"Oh. Ich dachte nur da du sie doch so tief in die Bücher steckst. Aber ich weiß da was, was du nicht weißt." Immer noch breitete sich auf ihrem Gesicht ein breites Lächeln aus.
Theodor hob misstrauisch eine Augenbraue.
"Was?"
"Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen sollte, da du mich beleidigt hast."
"Dann eben nicht.", zuckte er mit den Schultern. Er würde es so oder so erfahren.
Parvati seufzte. "Warte." Sie lief neben ihn und drückte ihm ein Buch in die Hand.
"Hier, das ist das letzte aus der Bibliothek."
Dann ging sie.
Theodor sah auf den Buchrücken. "Only a story?"
***
"Ich möchte ja mal zu gerne wissen, was ich dieser Patil getan habe, das sie sich ständig lustig über mich macht?", murmelte Theodor. Er saß in einen der hohen Sessel vor dem Kamin und sah nachdenklich auf das Buch.
"Du hast noch eins bekommen.", sagte Millicent als sie auf dieses sah.
"Warum? Wir haben es doch kaum behandelt."
Mill hob bedeutungsvoll den Finger. "Wir wissen aber aus zuverlässiger Quelle, dass Flints Roman nicht gefragt wird. Er war dagegen."
"Er war dagegen?"
"Weiß der Kuckuck warum?" Mill zuckte mit den Schultern.
Blaise grinste. "Ich kann es mir schon denken."

0. Juni, Donnerstag
Rons Finger vergruben sich in seinen Haaren. Mit zunehmender Nervosität starrte er auf die Aufgaben.
Er wusste was die Antwort war. Er wusste es genau, aber warum um alles in der Welt, konnte er es nicht ausdrücken?
Er sah zur Seite. Hermione hatte ein leises Lächeln auf den Lippen und las sich ihr Blatt noch einmal durch. Auch Harry schien ganz zufrieden zu sein.
Er drehte sich wieder zu seinem Pergament um.
Was soll's, dachte Ron und schwang seine Feder.

15. Juni, Dienstag
"Na also." Lavender setzte sich zufrieden an den Tisch der Gryffindors.
"Noch eine Woche und dann ist alles vorbei."
Seamus sah sie gequält an.
"Aber das schlimmste kommt doch erst noch. Ausgerechnet Zaubertränke als letzte Prüfung und dann auch noch acht Uhr morgens. Möchte mal wissen welcher Sadist sich das ausgedacht hat."
"Mit acht Uhr? Lass uns mal alle raten.", warf Ron sarkastisch ein und schielte über seinen Löffel hinweg, Richtung Lehrertisch.
"Sieh es mal positiv.", schlug Parvati vor. "Jetzt hast du den Kopf frei."
Ein allgemeines Grummeln war zu hören. Offenbar wollte niemand an der Prüfung irgendwas Positives sehen.

21. Juni, Montag
Gähnend kam Hermione die Treppe in den Gemeinschaftsraum. Irritiert blieb sie stehen.
"Warum seid ihr denn alle schon fertig?" Fast gehetzt sah sie auf die Uhr, entspannte sich dann aber wieder, es war gerade erst sieben.
Sie stutzte. "Schon so spät?! Warum hat mich keiner geweckt?"
"Das haben wir doch.", gab Parvati zurück "Aber du hast dich umgedreht und irgendwas geflucht."
"Na danke schön.", brüllte Herm schon aus dem Schlafsaal. Dann hörte man irgendwas dumpfes, offensichtlich zog sie sich gerade um, dann sprang sie auch die Treppe hinunter.
"Alles klar. Wir können.", strahlte sie und die anderen wurden blass.
"Du bist auch gar nicht nervös zu kriegen, oder?"
"Nicht bei Zaubertränke. Na los, mit ein bisschen Glück bekommen wir noch Frühstück."
***
Zweifelnd sah Hermione auf die grüne Flasche.
Kannte sie die? Eigentlich nicht. Sie sollte einen Schlaftrank herstellen und denn kannte sie genau, wie auch die Wirkung.
Aber das braucht man nicht dafür.
Sie nahm den Flakon in die Hand und versuchte das Etikett zu entziffern.
Schließlich zuckte sie mit den Schultern. Egal, warum es auf ihrem Platz stand, sie würde es nicht brauchen. Also kam es auch nicht in ihren Kessel.
Bei Harry verfärbte sich der Trank vorschriftsmäßig grün. Bei Ron nicht nach der Vorschrift blau.
Seamus Kessel knisterte bereits gefährlich, doch blieb er heil. Der von Neville begann am Rand zu schmelzen, doch da hatte er schon eine Probe abgefüllt.
"Wer braucht schon einen Kessel.", murmelte er leise und sah fasziniert zu, wie die Schmelze sich ausbreitete.
Die Arbeiten von Gregory und Vincent sahen verdächtig orange aus, doch das kümmerte weder den einen noch den anderen.

***
"Na ja.", seufzte Parvati. "So schlimm war das doch gar nicht."
"Nicht schlimm?" Ron sah sie verständnislos an.
"Ach was soll's. Wer braucht schon Zaubertränke?"
Lavender gähnte und streckte sich. "Was haltet ihr von ein bisschen frischer Luft? Die Keller sind so muffig und deprimierend."
"Ja, nicht?" Parvati nickte. "Wie können das Leute nur den ganzen Tag aushalten."
"Immer noch besser als, wie ein Huhn auf dem Dach.", gab Theodor zurück.
"Wer hat dich denn gefragt?" Missmutig stapfte sie davon.
"In drei Tagen gibt es die Abschlusszeugnisse. Was machen wir bis dahin?", fragte Padma.
"Urlaub.", grinste Dean. "Ob wir nach Hogsmead dürfen?"
"Warum nicht? Was gibt es denn sonst noch zu tun?"
"Lass uns gleich fragen."
Fröhlich schwatzend lief die Abschlussklasse nach draußen, wo Parvati bereits auf einer Bank saß und in den Himmel starrte.

26. Juni, Samstag
Hermione warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel.
"Wie kann man nur so schön sein.", sagte sie halb sarkastisch. Sie kam sich unglaublich verkleidet vor in diesem Ballkleid.
"Eingebildet sind wir wohl gar nicht?", fragte Lavender und befestigte ein paar Spangen in ihren Haaren.
"Ich wünschte ich wäre es, dann würde ich mir nicht wie ein Idiot vorkommen."
Lavender musterte das Kleid ihrer Mitschülerin.
"Muss teuer gewesen sein. Aber findest du die goldene Spitze nicht etwas übertrieben?"
"Doch, ich sehe ja aus, wie ein Weihnachtsbaum." Entschlossen zog sie ihren Zauberstab hervor. "Geschenk hin oder her. Das werde ich ändern."
Kurze Zeit später war sie beim Anblick ihres Spiegelbildes sehr viel zu zufriedener.
**
Die offiziellen Feierlichkeiten waren vorüber und die Schüler der Abschlussklasse fanden sich in kleinen Gruppen zusammen.
"Ein wirklich erstaunliches Ergebnis das eure Klasse geliefert hat.", nickte Dumbledore anerkennend Oliver und Marcus zu.
"Vor allem wenn man bedenkt, wie wenige Stunden sich die Schüler mit dem Buch beschäftigt haben."
Als Albus weiter ging drehte Oliver sich zu Marcus um. "Hast du Susan irgendwas gesagt?"
"Nein, natürlich nicht!", entrüstete sich dieser.
"Aber komisch ist es doch schon."
"Gönnst du ihnen nicht den Erfolg?"
"Doch natürlich, aber es ist trotzdem merkwürdig. Sicher, das du nichts gesagt hast? Vielleicht im Schlaf gesprochen?" Oliver hob fragend eine Augenbraue.
"Unterstellst du mir, das ich und Susan...? Du bist ja abartig. Das wäre gegen die Schulordnung."
Wood schnaubte verächtlich: "Als wenn du dich daran je gehalten hättest."
"Ach kommen Sie schon, Professor. Wir wissen, das Sie sich auch nicht daran gehalten haben.", stichelte nun Theodor.
Die beiden Professoren sahen sich verwundert um. Die gesamte siebente Klasse stand um sie herum.
"Habt ihr noch nie was von Privatsphäre gehört?"
"Nö.", schüttelten sie einstimmig den Kopf.
"Ihr wart doch auch nicht besser.", schimpfte Oliver.
"Wir?", gab Herm sich jetzt entrüstet.
"Ja, zum Beispiel du und Draco?", gab Marcus ungerührt zurück und Lisa fiel in ein schadenfrohes Lachen.
"Adrian und du wart auch nicht viel besser.", giftete Herm und "Du und Terence auch nicht.", teilte sie weiter aus und auch Ginny räusperte sich verlegen.
Ron schüttelte verzweifelt den Kopf. "Was wird Mom dazu sagen?"
"Sie weiß es.", sagte Ginny trocken.
"Terry und Mandy.", zählte Herm weiter auf, diese kramte plötzlich in ihren Manteltaschen.
"Ron und Padma." Die beiden liefen rot an.
"Alicia und Professor Wood."
"Aber wir haben immerhin geheiratet.", verteidigte sich Oliver.
"Aber erst nachdem sie ihren Abschuss hatte.", stichelte Marcus.
"Und? Sie ist aber nicht wie Susan durch das ganze Haus geschlichen.", giftete Wood.
Ernie sah erstaunt auf. "Ach, deshalb ist sie immer erst morgens um sechs ins Haus zurückgekommen."
"Das fällt dir erst jetzt auf?", rief Zacharias erstaunt.
"Ich war beschäftigt.", sagte er.
"Fängt die Beschäftigung zufällig mit H an?", stichelte er weiter.
"Nein, ich habe geschlafen."
"Ja, davon reden wir ja.", grinste Zacharias.
Da bekam er einen Tritt von Hannah vors Schienbein.
"Nur Harry war anständig.", schloss Herm und alle Blicke richteten sich auf den Gryffindor, der plötzlich interessiert seinen Teller musterte.
"Oh, Goldrand, ist mir ja noch gar nicht aufgefallen.", murmelte dieser.
"Du auch!", riefen alle entsetzt.
"Was?!", fragte er. "Ihr seit ja wohl auch nicht besser."
"Das stimmt.", schloss Susan. "War ein richtiges Hindernislaufen, bei so vielen Mitschülern, die früh durch die Gänge rennen. Einmal habe ich Herm und Draco gesehen. Sein Hemd war komisch geknöpft.", grinste Susan.
"Das lag nur daran das drei Knöpfe fehlten.", verteidigte er sich. Ron lachte schadenfroh.
"Bei dir sah es nicht besser aus, Weasley.", giftete Draco und Ron verstummte augenblicklich
"Du bist einmal mit einem Rawenclawschlips durch die Gegend gerannt."
Padma sah erfreut auf. "Und ich habe ihn schon überall gesucht." Parvati schüttelte verzweifelt den Kopf. "Warum glaubst hast du eine Gryffindorkrawatte in deinen Schrank?"
"Ach so, stimmt.", nickte der Zwilling.
"Und ihr seid jedes Mal ohne erwischt zu werden zurück gekommen?", fragte nun Terry ungläubig.
"Wir sind inzwischen Meister im Hinter-die-Säule-springen.", bestätigte Hermione. "Das ist echt anstrengend, bei der Masse an Professoren, die ständig über den Flur rennen. Flitwick, Sprout, McGonagall und Snape."
"Vergiss Filch und Mrs Noris nicht.", warf Padma ein.
Die Professoren hoben erstaunt ihre Augenbrauen. Haben sie sich also doch nicht getäuscht.
"Oh,", rief Ron mit einmal aus. "Und Dumbledore."
"Ja, das war sehr schwer.", bestätigten alle, sogar Lisa, Ginny und Harry.
"Das einzige was ich mich gewundert hat ist, das auch Professor Fortuna morgens durch die Gegend schlich.", grübelte Draco.
"Jetzt wo du es sagst, sie hatte doch nie Aufsicht. Und schon gar nicht in den Kerkern.", nickte Susan.
"Stand plötzlich neben mir. Ich war ganz geschockt. Hat mich aber nicht bemerkt. War viel zu sehr in Gedanken."
"Ich hatte etwas Wichtiges zu erledigen!", verteidigte sich die Professorin, fragte sich aber in dem Moment, warum sie den Schülern irgendwelche Rechenschaft schuldig war.
"Hatte die Wichtige Sache die Initialen S -Punkt S -Punkt?", rief jemand.
Augenblicklich herrschte Stille. Fortunas Augen weiteten sich und Snape knurrte: "Weasley."
Ron hob erschrocken den Kopf. "Ich habe nichts gesagt.", sagte er verzweifelt.
"Ich meine ja auch MISS Weasley."
Ginny zog den Kopf ein.
"Wann kommen morgen eigentlich die Kutschen?", fragte nun Professor Fortuna und die anderen begannen über diese Frage ernsthaft nachzudenken.
"Um Acht.", sagte Dumbledore schließlich.
"Möchte jemand Punsch?"
***
"Na ja, ist doch noch eine schöne Feier.", nickte Padma zu Parvati.
"Professor Snape sieht irgendwie blass aus.", sagte Theodor in dem Moment und aller Aufmerksamkeit wandte sich dem Professor zu.
"Ist mir auch schon aufgefallen. Fortuna muss ihm irgendwas Erschreckendes erzählt haben.", nickte Ron.
"Und warum freut sie sich wie blöde?" Ernie legte den Kopf schief.
"Who knows? Who cares?", zuckte Herm mit den Schultern und stürzte ihr Glas Punsch hinunter.
Draco sah sie misstrauisch an. "Das wievielte ist das?"
"Das dritte, vielleicht?", sagte sie gleichmütig und schenkte sich fröhlich nach. Susan und Parvati grinsten auch schon verdächtig.
"Das ist das fünfte.", korrigierte Harry.
"WAS? Tickst du noch ganz richtig?", schrie Draco entsetzt auf, wurde allerdings abgelenkt,
Padma ihn von hinten anstieß.
"Schuldigung.", nuschelte sie und prostete Blaise zu.
"Habt ihr alle zuviel vom Punsch getrunken?"
Gregory sah in die Glasschüssel. "Das würde zum mindest erklären, warum sie leer ist."

27. Juni, Sonntag
Der Zug fuhr in London ein. Das letzte mal für die Abschlussklasse.
"Sag mir wenn es vorbei ist.", murmelte Lisa und schloss ihre Augen.
"Was vorbei?", fragte Lavender leicht entkräftet.
"Das Sonnenlicht."
Ginny stand schon an der Tür und stürzte hinaus, noch ehe die Räder still standen und flog Terence in die Arme.
"Typisch.", murmelte Parvati und ihre Tasche landete auf dem Bahnsteig.
"Geh etwas vorsichtiger mit deinen Sachen um.", beschwerte sich Padma.
"Schrei mich nicht so an, verdammt.", gab sie zurück und schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase.
Hermiones Hand umklammerte den Türgriff, während sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen stellte.
"Was hast du mit Herm gemacht?", zischte Phoebe ihrem Bruder zu. Dieser sah verwirrt auf. "Was? Wieso?"
"Sie sieht irgendwie fertig aus.
"Das war der Punsch."
"Oh, ja der ....Punsch.", nickte sie und fing sich einen Rippenstoß ein.
"Wie behandelst du denn deine Schwester, Draco?", ertönte da einen Stimme hinter ihm.
"Mom? Warum bist du hier?"
Narzissas Nase zog sich leicht nach oben. "Das ist ja einen nette Begrüßung."
"Es ist nur gewohnt.", entschuldigte Phoebe und umarmte ihre Mutter.
"Was hast du mit Hermione gemacht?", fragte nun Lucius und musterte das Mädchen, das leidend zur Sonne sah.
Empört hob er die Arme, sparte sich dann aber ein Erklärung, sollten sie doch denken was sie wollten.
Da rief auch schon hinter ihnen jemand: "Blaise, geht es dir gut?"
"Ja, ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen.", sagte sie leise und versuchte zu lächeln.
"Armer Schatz.", nickte Antonin Dolohov "Haben sie dich sehr gestresst?"
"Ähm... ja. Aber jetzt ist es ja vorbei."
Mandy wollte auflachen, hielt aber inne, irgendwie ging es ihr zu schlecht dazu. Um den missbilligenden Blick von Terry zu entgehen, schob sie ihren Wagen hinter ihn.

6. Juli, Dienstag
"Ich kann das gar nicht glauben, dass wir nie wieder nach Hogwarts fahren."
Hermione saß am Fenster in ihrem Zimmer und starrte hinaus.
"Ich kann dir ja alles erzählen.", schlug Phoebe fröhlich vor. Die ältere lächelte traurig.
"Ich glaube ich werde sie alle vermissen."
"Du kannst sie ja einladen." Die Augen von Phoebe leuchteten auf. "Noch ne riesen Party. Dad wird wieder ausflippen."
"Lieber nicht."
"Lieber nicht?", kam es da von der Tür. "Auf gar keinen Fall."
Draco kam ins Zimmer geschlendert.
"Was heißt auf gar keinen Fall? Natürlich werde ich sie einladen, wann ich lustig bin?"
"Alle?"
"Alle. Sogar ... Harry."
Draco verzog angewidert sein Gesicht. "Und ich dachte, ich wäre sie los." Dann verließ er wieder den Raum.
"Das hat ihn jetzt getroffen."
"Pech." Das war Hermione egal. Sie sprang auf und zog noch einmal die Bücherliste für die Uni hervor.
Am nächsten Tag würde sie einkaufen gehen.

7. Juli, Mittwoch
"Was ist los?" David lief angespannt ins Haus.
"Seht zu das ihr Neil loswerdet.", sagte Narzissa düster.
***
Besagter Neil stand im Schatten des Hauses. Man sagte er wäre verrückt, aber er wusste, verrück waren nur die anderen. Nicht er. Ganz sicher nicht.
Er sah zu den Fenstern hinauf. Ein grimmiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Heute würden sie dafür büßen, dass sie Tassilo getötet haben.
Er hatte erst überlegt, den dunkeln Rat auszulöschen, aber wahrscheinlich hätte er irgendwann den kürzeren gezogen.
"Nein.", flüsterte er tonlos in die Stille. "Das ist viel besser."
Wieder blickte er zum Fenster hoch.
***
Lucius stand auf und ging schnellen Schrittes zur Tür. "Wo ist er?"
"Dolohov.", sagte Narzissa.
"Er will das Baby töten?" Diana sah schockiert auf.
"Sieht so aus. Gegen uns hätte er keine Chance, aber gegen die Kinder."
Phoebe saß auf der obersten Treppenstufe.
"Wo geht ihr denn hin?", fragte sie.
"Wir besuchen eine Freundin.", lächelte Diana.
"Du machst niemanden auf, hörst du? Hermione und Draco sollten bald zurück sein."
Phoebe kraulte ihrem Eisfuchs die Ohren und nickte abwesend.
"Vielleicht solltest du hier bleiben.", sagte Lucius.
"Nein, er ist bei den Dolohovs. Ich will diesen ..." Narzissa brach ab und nickte Phoebe zu.
"Hast du gehört?"
"Ja, ja.", winkte das Mädchen ab.
Dann waren ihre und Herms Eltern auch schon verschwunden.
***
Neils Lächeln wurde breiter. "Wie dumm von ihnen. Wenn sie zurück sind, werden sie nur noch den leblosen Körper finden." Seine stimme ging in ein lautloses Lachen über.
***
Blaise öffnete verwundert die Tür. "Was gibt es denn?", fragte sie und trat einen Schritt zur Seite.
Im Wohnzimmer saßen Celina und Mrs Zabini.
"Was ist denn los? Warum seid ihr so aufgeregt?" Mr Zabini kam gerade in den Raum.
"Wo ist Gleda?", fragte nun Diana.
"Oben, Antonin bringt sie gerade ins Bett. Es ist ja schon bald sieben. Es wird Zeit für..." Doch weiter kam Blaise nicht, denn sowohl Lucius, als auch David stürzten schon die Treppe hinauf.
"Würde mir jetzt mal jemand erklären, was los ist? Ihr macht mir Angst."
"Neil, ist hinter den Kindern des dunklen Rats her. Weil er es mit den Erwachsenen nicht aufnehmen kann. Auf Hermione hatte er bereits einen Anschlag verübt.", antwortete Narzissa düster.
Celina wirbelte herum. "Warum?"
"Keine Ahnung. Wer weiß schon was in dem seinem Kopf vorgeht."
"Hier ist er nicht." Lucius kam als erster die Treppe hinunter.
Es klingelte.
"Das wird Severus sein." Celina war aufgesprungen und ging zur Tür. Und tatsächlich betrat dieser den Raum.
"Also, ich...", begann er und sah verwirrt auf. "Was machen denn die vielen Leute hier?"
"Sie suchen Neil.", sagte Mr Zabini.
"Denn habe ich bei euch gesehen." Severus sah zu Lucius und Narzissas Hand krallte sie in seinen Arm. "Phoebe ist alleine zu Hause.", stöhnte sie auf.
***
Leise klopfte es an der Tür. Phoebe überlegte, ob sie sich verhört hatte, ging dann aber doch nachsehen.
"Was machst du denn hier?", fragte sie, als der Gast ins Licht trat.
***
Herm und Draco standen verdutzt an der Gartentür und sahen wie einer nach den anderen neben ihnen aus dem Nichts erschienen.
Kalk weiß im Gesicht hetzte Narzissa in das Haus. Dicht gefolgt von ihrem Mann, den Grangers und schließlich den beiden Professoren.
"Ist irgendwas passiert?", wunderten sie sich.
"Gehen wir nachsehen.", schlug Draco vor.
Wie angewurzelt standen ihre Eltern und die Professoren im Türrahmen.
"Was ist denn los? Phoebe ist doch nicht etwa..."
"Hi Mom, Dad.", tönte da die Stimme der jungen Hexe aus dem Raum.
"Was machst du hier?", zischte da Lucius.
Herm sah ihn verwundert an.
Wer, Phoebe, dachte sie,... ähhh, wohnen?
Auch Draco sah irritiert aus. Da machte sich Herm doch die Mühe und blickte über die Schulter hinweg in das Zimmer.
Als erstes sah sie den Kamin, daneben stand Phoebe und zu ihren Füßen lag ein missgestalteter Neil auf dem ein Zauberstab gerichtet war, der von Harry gehalten wurde.
Alles klar, nickte Herm zufrieden und stoppte.
MOMENT!
HARRY?
HIER?!?!
"Ich wollte nur das Buch vorbei bringen.", sagte dieser nun und drehte sich zu ruckartig zu den anderen um.
Dabei spannten sich die Seile, auch das, das um Neils Hals lag und ein Knacken kündigte dessen Tod an.
Harrys Augen weiteten sich. Er wandte seinen Blick auf die Gestallt am Boden.
Er hatte einen Schwarzmagier getötet!
Und das auch noch unter den Augen von anderen Schwarzmagiern!!
Vorsichtig sah er zu der kleinen Gruppe, die nach wie vor stumm blieb.
Die Malfoys sahen irgendwie blass aus.
Snape irritiert und Fortuna?
Anerkennend?!
Harry schüttelte den Kopf. Doch dann stockte ihm der Atem.
Da standen auch die Grangers, die eigentlich tot und begraben sein sollten.
Und... als wenn das nicht schon genug war, auch noch Hermione mit ihrem von ihm so gehassten Verlobten.
Bei dem Wort drehte sich ihm schon wieder der Magen.
"Tschuldigung.", sagte er schließlich.
***
Missmutig saßen David und Lucius im Arbeitszimmer.
"Wir könnten ihn beseitigen.", schlug Herms Vater schließlich vor.
"Das ist einen gute Idee.", stimmte Lucius ein, doch wurde von Severus unterbrochen.
"Das denke ich nicht. Immerhin redet ihr von Harry Potter. Schon vergessen? Der wohl mit bekannteste Zauberer in unserer Welt."
"Mhmm." Eingeschnappt verschränkten Lucius und David die Arme. "Und wenn schon?"
"Ach, wer würde Potter schon vermissen.", warf Mr Malfoy ein.
"Sein Patenonkel zum Beispiel. Jetzt benehmt euch nicht wie kleine Kinder und gebraucht euren Verstand.", schimpfte Celina.
"Schon gut, schon gut...", lenkten die Zauberer ein. "Aber ein bisschen drohen dürfen wir doch."
Zwei Türen weiter stand Harry vor dem Kamin und sah auf die Uhr.
"Ich muss wirklich gehen.", sagte er.
"Sie haben gesagt, du sollst warten.", warf Herm ein.
"Aber warum? Was haben sie denn so wichtiges zu besprechen? Und was geht mich das an?"
"Das frage ich mich aber auch.", beschwerte sich nun Draco, der mit einem Bein über eine Lehne in einem Sessel saß.
"Das werden sie uns schon sagen." Hermione verdrehte die Augen. Das ging nun schon die ganze Zeit. Harry und Draco hatten nichts Besseres zu tun, als sich die ganze Zeit an zu giften.
"Aber ich verdanke dir mein Leben." Phoebe sah Harry mit großen, glänzenden Augen an, das diesen irritierte. "Vielleicht wollen sie dir ja danken und überlegen jetzt wie."
"Ja, sicher.", spottet Draco "Sie werden gleich mit einer riesigen Torte und Partyhütchen reinkommen."
"Warum sollten sie denn nicht?", fragte seine Schwester naiv.
"Wenn, dann nur, um sie ihm ins Gesicht zu schleudern. Das war ein Spaß.", schwelgte er plötzlich in Erinnerung.
"Na ja, vielleicht nicht eine Party, aber ein Dank, ist wohl angebracht.", sagte da Lucius von der Tür aus.
Harry sah misstrauisch auf. Doch, so überlegte er, vor all den Zeugen, würde er ihn kaum um die Ecke bringen.
"Auch wenn ich noch nicht verstehe, was du in meinem Haus machst.", wandte sich Lucius an Harry, "scheint es doch einen nutzen gehabt zu haben. Solltest du aber irgendjemand dann erzählen..."
Drohend funkelten seine Augen und Harry nickte gelassen. "Dann schätze ich mal, liege ich zehn Meter unter dem Rasen.", vervollständigte er den Satz.
"Mit ein bisschen Glück sogar in einem Stück.", grinste David und Herm warf ihm einen bösen Blick zu.
"Okay, ich habe verstanden. Darf ich jetzt gehen, Sir?" Fast spöttisch sah er auf.
"Sicher."
"Wir werden auch gehen. Ihr braucht uns ja jetzt nicht mehr.", sagte Celina und schob ihre Jacke zu Recht.
"Was hast du vor?" Severus wurde misstrauisch. "Willst du schon wieder apperieren? Bist du wahnsinnig?", schimpfte er weiter, als er den schuldbewussten Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. "Du bist im dritten Monat! Denkst du auch mal an dich?" Severus schloss sorgsam ihre Knöpfe.
"Du denkst doch schon die ganze Zeit an mich.", gab sie lächelnd zurück.
"Na schön. Und was ist mit mir? Ich bekomme einen halbe Herzinfarkt."
Celina hob beschwichtigend die Hände. "Na gut, ich verspreche, das ich nicht mehr appariere bis die Zwillinge geboren sind."
Severus sah sie skeptisch an. "Zwillinge?"
"Habe ich das noch gar nicht erzählt?"
"Nein. Es war nur von einem Kind die Rede.", sagte Severus vorsichtig und ließ seinen Hände sinken.
"Na ja, dann weiß du das jetzt. Es werden zwei Kinder. Und ich hoffe zwei Mädchen."
Severus wurde bleich. Wahrscheinlich dachte er schon darüber nach, was passieren würde, wenn sie nach ihrer Mutter schlugen.
Dann knöpfte er entschlossen den obersten Knopf ihrer Jacke zu.
"Dann erst recht. Du trägst die Verantwortung für drei. Und so was will sich Pädagogin nennen.", grummelte er.
Er griff nach ihrer Hand und ging entschlossen zur Tür
Hinter sich vernahm er plötzlich ein prusten und dann eine Geräusch, das sich anhörte, als würde jemand stolpern.
Verwundert drehten sich die werdenden Eltern um.
Dort lagen noch halb im angrenzenden Zimmer Herm und Draco und lachten, dass ihnen die Tränen in die Augen traten.
Severus musste keine Hellseher sein um zu wissen, wie sie dort hinkamen und warum sie lachten.
Wahrscheinlich hatten sie sich hinter dem Türrahmen versteckt um die die Ecke geschaut und alles mit angesehen.
"Seid froh, das ihr nicht mehr auf der Schule seid.", knurrte er und drehte sich wieder zur Tür.
Celina wandte noch einmal ihren Kopf über die Schulter und grinste schelmisch, als sie ihnen zuzwinkerte.
Hermione drehte sich immer noch lachend auf den Rücken, bis sie schließlich zufrieden seufzte und ihren Kopf zu Draco drehte, der neben ihr gegen den Türrahmen gelehnt saß.
"Was sagt man dazu. Snape ist nicht wieder zu erkennen."
"Wir können wirklich froh sein, dass wir ihn nicht mehr im Unterricht haben.", nickte Draco und er und Herm standen auf.
"Ja, aber dafür sind seine Kinder jetzt die Paten von deinen Eltern. Was bist du dann eigentlich? Snapes Neffe?"
"Das wär'n Ding."
Da räusperte es jemand hinter ihnen.
"Dein Buch. Deswegen war ich hier.", sagte Harry und hielt ihr ein riesiges Ungetüm entgegen.
"Also, bis dann." Er nickte ihnen beiden zu.
An der Tür wurde er von Phoebe zurückgehalten.
Herm beobachtete die zwei mit wachsendem Interesse.
Sie stand am Fenster und spähte hinaus.
Phoebe umarmte Harry, der eher verwirrt war. Sie flüsterte ihm irgendwas ins Ohr und Herm bedauerte es, nicht von den Lippen lesen zu können.
Nachdenklich ging Harry über den Rasen davon.
"Was hat sie ihm gesagt?", fragte sie sich leise.
"Wer?" Draco war hinter sie getreten und legte seine Arme um sie.
Grinsend lehnte sie ihren Kopf gegen ihn.
"Nichts.", murmelte Herm und lächelte.


FIN

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