Wütend schlug Sophia ihre Zimmertür zu. Mit tränenverschleierten Augen packte sie sich ihren Rucksack und warf wahllos Klamotten hinein. Hier bleiben wollte sie auf keinen Fall!
Ihre Mutter war so verständnislos, fand Sophia. Sie hörte ihr nie zu, immer ging es nur um die Arbeit.
Sie würde schon irgendwo einen Platz zum Schlafen finden.
Den ersten Rucksack warf sie in den Flur, einen zweiten begann sie so gleich zu packen. Schniefend landete ihr Schlafhase im Rucksack, da hielt sie inne. Der Hase war von ihrer… Sie wollte gar nicht daran denken!
Wütend pfefferte sie ihn in die nächste Zimmerecke, schulterte den Rucksack und rannte in den Flur.
Vergeblich versuchte sie, ihre Schnürsenkel zu zubinden, aber die Tränen ließen sie nichts erkennen.
„Söckchen“, flüsterte ihre Mutter plötzlich ihren Spitznamen. Wütend fuhr Sophia herum, starrte ihre Mutter an und sofort war ihr Hass verflogen. Sie sah so traurig aus, bemerkte das Mädchen. Sie spürte, dass es Mama Leid tat.
„Du möchtest nicht gehen.“, stellte diese fest.
Sophia schüttelte den Kopf und lies sich in den Arm nehmen, schluchzend.
„Es tut mir Leid Söckchen. Aber seit Papa nicht mehr da ist, muss ich uns allein versorgen. Das ist anstrengend, weißt du? Ich will dir doch nur was bieten können.“, versuchte ihre Mutter zu erklären.
„Aber ich will doch nur, dass du mich lieb hast!“, krächzte Sophia.
„Mehr als alles andere.“, antwortete Mama und küsste sie auf die Stirn.