Home
ABOUT ME
Kontakt
Gedichte
Thema SIE
Thema Liebe
Thema Sonne
Thema andere Gedichte
Thema Selbstmord
Gästebuch
|
|
Tod
Wenn man Gedichte über den Tod schreibt bedeutet das nicht, dass man ihn sich herbei sehnt. Vielmehr setzt man sich mit der Thematik auseinander. Der Tod ist nicht nur das Nichts nach dem Leben; um den Tod ranken sich die größten Mysterien der Zeitgeschichte. Jede Kultur hat ihre eigene Vorstellung vom Sterben und davon, was danach passiert. Doch es darf nicht immer um das "Danach" gehen. Viel wichtiger ist doch das "Davor". Was leistet man in seinem Leben um später nicht ganz in Vergessenheit zu geraten? Wie viel Gutes, vieviel Schlechtes hat man getan, was hatte das für Konsequenzen?
Der Tod spielt in der Lyrischen Welt eine Große Rolle. Nicht umsonst gibt es unzählige Metaphern für das Sterben.
Einige Dichter beschreiben den Tod als Winter, der unwillkürlich dem Herbst, also dem Alter folgt.
Und es gibt noch unzählige weitere Metaphern!
| | |
| |
Einst
Und wenn ich selber längst gestorben bin,
Wird meine Erde wieder blühend stehen,
Und Saat und Sichel, Schnee und Sommerpracht
Und weißer Tag und blaue Mitternacht
Wird über die geliebte Scholle gehen.
Und werden Tage ganz wie heute sein:
Die Gärten voll vom Dufte der Syringen,
Und weiße Wolken, die im Blauen ziehn,
Und junger Felder seidnes Ährengrün,
Und drüberhin ein endlos Lerchensingen!
Und werden Kinder lachen vor dem Tor
Und an den Hecken grüne Zweige brechen,
Und werden Mädchen wandern Arm in Arm
Und durch den Sommerabend still und warm
Mit leisen Lippen von der Liebe sprechen!
Und wird wie heut der junge Erdentag
Von keinem Gestern wissen mehr noch sagen,
Und wird wie heut doch jeder Sommerwind
Aus tausend Tagen, die vergessen sind,
Geheime Süße auf den Flügeln tragen!
|
Ein Gedicht zum Tod
Ein Gedicht zum tod schrieb ich in jener tragischen Nacht,
in der ich wußte, das Du über mich wachst.
Deine rehbraunen Augen, Dein schwarzkurzes Haar,
das warst Du als ich Dich zum letzten Mal sah.
Du lächeltest mich an, warst irgendwie froh,
doch war dies damals wirklich so?
Ich ahnte die drohende Gefahr,
doch ich Sie in jenem kurzen moment, nicht wirklich sah.
Der Tag als Du gingst, war der schlimmste für mich.
Nun war es klar, ein Leben ohne Dich.
Heut steh ich hier an Deinem Grab,
die Erinnerungen sind es, an denen ich mich fortan erlab.
In Gedanken bin ich stehts bei Dir,
doch Du bist so meilenweit fort von mir.
Dies Gedicht zum tod, ist ein kleiner Trost.
Doch schmerzt es immernoch unendlich in meiner Brust.
Manchmal seh ich Dich noch in meinen Träumen,
wir sitzen gemeinsam unter schattigen Bäumen.
Dann nimmst Du ganz sanft meine zierliche Hand,
und ich spühre erneut dieses unzertrennliche Band.
Hätte ich jenes Gedicht zum tod niemals geschrieben,
wo wäre ich heute nur ohne Dich geblieben?
Ich schaue auf Dein Bild, in Deinen so warmen Blick,
ich fühle wie es mich noch immer erschrickt.
Unsere Liebe wird niemals vergehn,
und eines Tages werden wir uns hoffentlich wieder seh´n.
| | |
| |
Über einem Grabe
Blüten schweben über deinem Grabe.
Schnell umarmte dich der Tod, o Knabe,
Den wir alle liebten, die dich kannten,
Dessen Augen wie zwei Sonnen brannten,
Dessen Blicke Seelen unterjochten,
Dessen Pulse stark und feurig pochten,
Dessen Worte schon die Herzen lenkten,
Den wir weinend gestern hier versenkten.
Maiennacht. Der Sterne mildes Schweigen...
Dort! ich seh es aus der Erde steigen!
Unterm Rasen quillt hervor es leise,
Flatterflammen drehen sich im Kreise,
Ungelebtes Leben zuckt und lodert
Aus der Körperkraft, die hier vermodert,
Abgemähter Jugend letztes Walten
Letzte Glut verrauscht in Wunschgestalten,
Eine blasse Jagd:
Voran ein Zecher,
In der Faust den überfüllten Becher!
Wehnde Locken will der Buhle fassen,
|
An den Tod
Halb aus dem Schlummer erwacht,
den ich traumlos getrunken,
Ach, wie war ich versunken
In die unendliche Nacht!
Tiefes Verdämmern des Seins,
Denkend nichts, noch empfindend!
Nichtig mir selber entschwindend,
Schatte mit Schatten zu eins!
Da beschlich mich so bang,
Ob auch, den Bruder verdrängend,
Geist mir und Sinne verengend,
Listig der Tod mich umschlang.
Schaudernd dacht ichs, und fuhr
Auf, und schloss mich ans Leben,
Drängte in glühndem Erheben
Kühn mich an Gott und Natur.
Siehe, da hab ich gelebt:
Was sonst, zu Tropfen zerflossen,
Langsam und karg sich ergossen,
Hat mich auf einmal durchbebt
Oft noch berühre du mich,
Tod, wenn ich in mir zerrinne,
Bis ich mich wieder gewinne
Durch den Gedanken an dich!
| | |
| |
Der Tod das ist die kühle Nacht
Der Tod das ist die kühle Nacht,
Das Leben ist der schwüle Tag.
Es dunkelt schon, mich schläfert,
Der Tag hat mich müd gemacht.
Über mein Bett erhebt sich ein Baum,
Drin singt die junge Nachtigall;
Sie singt von lauter Liebe,
Ich hör es sogar im Traum.
|
Trauer
Ich wandle einsam,
Mein Weg ist lang;
Zum Himmel schau ich
Hinauf so bang.
Kein Stern von oben
Blickt niederwärts,
Glanzlos der Himmel,
Dunkel mein Herz.
Mein Herz und der Himmel
Hat gleiche Not,
Sein Glanz ist erloschen,
Mein Lieb ist tot.
| | |
| |
Aus!
Ob jeder Freude seh ich schweben
Den Geier bald, der sie bedroht.
Was ich geliebt, gesucht im Leben,
Es ist verloren, oder tot.
Fortriß der Tod in seinem Grimme
Von meinem Glück die letzte Spur:
Das Menschenherz hat keine Stimme
Im finstern Rate der Natur.
Ich will nicht länger töricht haschen
Nach trüber Fluten hellem Schaum,
Hab aus den Augen mir gewaschen
Mit Trängen scharf den letzten Traum.
|
|