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Die Schlammspritzer fliegen gegen die Scheiben. Das hohe Gras wächst an den Wegrändern. Ich kann kaum über das Amatourenbrett gucken, aber es geht mit etwas Anstrengung. Wir fahren langsam, wegen den großen Schlaglöchern im Weg. Wir parken, ich öffne die Tür und bewundere die große Wiese mit den vielen weißen Schmetterlingen. Es sind bestimmt hunderte, wirklich. Papa gibt mir mein kleines Körbchen und wir laufen los. Die Brennesseln berühren meine Beine, aber es ist kein großer Schmerz. Ich laufe Papa hinterher, er sagt kein Wort. Manchmal  babbel ich irgendwas, aber größtenteils reden wir nicht. Wir kommen langsam ins Unterholz und Papa trennt sich von mir, oder ich mich von ihm, egal. Das ist schon Routine, wir haben keine Angst uns zu verlieren. Wir reden nie viel, wenn wir im Wald sind, einfach um die Natur zu hören. Ich sammle meine Pilze ein und bin stolz auf jeden einzelnen. Ich kenne die Arten, weiß welche man essen kann und welche nicht. Wir bleiben so zwei Stunden da, manchmal bleibe ich stehen, um zu lauschen wo Papa ist. Man sieht in der Dunkelheit nicht wirklich viel, und wenn man nur Äste vor sich hat, auch nicht.

Opa hält mir meine rote Strickjacke hin, und zeigt auf meine blauen Gummistiefel. Ich ziehe beides an, und frage, was wir machen. "Wirst du schon sehen" sagt er. Er nimmt sich ein Messer mit, und einen großen Korb. Eigentlich nimmt er mit dem Korb immer das Heu mit. Dann entscheidet er sich aber um, und greift zu einem Aldi-Stoffbeutel. Er drückt mir den Beutel in die Hand, in dem Beutel ist das Messer. Dann sagt er, ich soll rüber gehen. Ich gehe einen Schritt zurück und schaue ihm gespannt zu. Er packt sein grünes Moped und schiebt es nach draußen. Dann guckt er mich an, und sagt ich soll herkommen. Ich gehe zu ihm und er setzt mich auf's Moped. Ich gucke nach unten, und vor mir ist der silberne Tankverschluss. Opa lässt das Moped an und er setzt sich hinter mich. Wir fahren über die Bahnschienen und über den Feldweg. Ich weiß mittlerweile wo wir hin wollen - zum Mais. Wir müssen nicht weit fahren und sind mittlerweile angekommen. Opa holt mich vom Moped und versteckt das Moped hinter einem Baum. Dann läuft er gerade aus, in das Maisfeld. Er sagt, ich soll leise sein, weil das verboten ist, was wir machen. Er sagt ich soll den Mais abbrechen, ohne die Pflanze abzuknicken. Manchmal ist mir das nicht gelungen, aber was soll's. Unser Beutel ist nach einiger Zeit voll, und wir fahren zurück.

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