Ich hatte auch fürchterliche Angst doch ließ mir nichts anmerken, als Seargant eines Trupps sollte man Mut machen! - Wir mussten einen wichtigen Politiker in der Hauptstadt Congos abhohlen und ihn an eine sichere Stelle bringen, den es waren schlimme Aufstände. Wir fuhren an sovielen bisher gestorbenen vorbei, die Frauen weinten unmengen und betetten zu uns, dass wir ihnen helfen doch wir mussten weiter. Es roch nach giftigen Gasen, es brennte überall & ich sah die Grausamkeit an jeder Ecke. Angekommen und den Politiker eingesackt fuhr der erste Wagen los, ich kann mich noch genau erinnern wie mein Kamerad Boch niedergeschossen wurde von einem Heckenschützen - glatter Schulterndurchschuss. Er fiel zu Boden, ich schrie nurnoch Feuerschutz!, rannte zu ihm rüber und gab Deckung für die Sanitäter, ich weiß das ich damals bei weniger Glück drauf gegangen wäre, doch es war mein Kamerad, wir lassen niemals einen Mann zurück wurde mir gelehrt. Er verlierte viel Blut und schrie als die Sanitäter seine Wunde abdrückten. Im selben Moment musste ich durch einen dummen Kordinationsfehler des anderen Trupps bei einem losrennenden jungen Mann ohne Waffe einen tödlichen Schuss platzieren, dabei wollte er nur seinen niedergeschossenen Bruder retten. Ich bereue es heute noch zutiefst, mich plagen fast jede Nacht diese Gedanken. Die aufständischen Stürmten vor um den Politker zu ermorden, der für das ganze Manko verantwortlich war, doch wir brauchten ihn. Ich hörte noch das Geräusch des Hubschraubers der Boch abhohlte & sah auch einen Raketenwerfer auf der anderen Straßenseite, wir mussten unsere Arbeit machen und alles feindliche beseitigen. Ich schoss 3 Kugeln ab, 1er ging daneben, 2 traffen direkt in den Kopf. Es war Laut und es kamen immer mehr aufständische, wir mussten fliehen, die Sonne strahlte heiß auf uns, wir schwitzten, es war Adrenalin - wie auf Crack und diesem Drogenscheiß. Wir stiegen ein und der Fahrer meines Fahrzeugs drückte drauf, nur noch schnell weg. Letztenendes sind wir als Blutvergießer nach Hause gekehrt und zu psychologischen Tests gezwungen worden, ich kann mich noch an alles erinnern, an die fallenden heißen Hülsen, an den aufgewirbelten Staub, an den Schweiß der jedem auf der Stirn lag, und die Angst nicht Leben rauszukommen. Ich danke Gott jeden Tag dafür am Leben zu sein!"
Yuri Dementieva