Ich sitze wieder einmal hier und bin kurz vor dem Abgrund. Tränen laufen mir lautlos übers Gesicht. Das Gefühl der Einsamkeit, der Verzweiflung und der Sehnsucht zerreißt mich innerlich, wird immer größer und stärker. Ich will diesen Schmerz loswerden, irgendwie. Ich stehe auf und laufe in die Küche, hole mir mein Lieblingsessen und setze mich dann vor den Fernseher um meine Lieblingsserie "How I Met Your Mother" anzusehen. Aber ich starre einfach nur auf den Fernseher, sehe nicht was dort passiert. Ich starre einfach nur auf einen Punkt im Nirgendwo. Missmutig schalte ich den Fernseher wieder aus, laufe zum Fenster und öffne es. Draußen ist eine klare Sommernacht, der Mond scheint hell herunter und taucht alles in glänzend silbernes Licht. Ein leichter Wind weht zu mir herüber. Ich wünschte, er könnte alles aus mir herauswehen. Mich vom Schmerz befreien. Aber er tut es nicht. Im nächsten Moment ist es wieder windstill. Verzweifelt schließe ich das Fenster. Da kommt mir noch eine letzte Idee. Ich hab es schon einmal getan, was ist schon dabei es noch einmal zu tun? Mein Entschluss steht fest, das Verlangen ist einfach zu groß. Ich renne förmlich zu meinem Bett, ziehe die blaue Kiste unter meinem Bett hervor und öffne sie. Die Klinge blitzt silbern im dämmrigen Licht das von draußen ins Zimmer fällt. Ich setze sie an meinen Arm, atme noch einmal tief durch - und ziehe. Warmes, rotes Blut quillt aus dem Schnitt und ein dumpfes Gefühl der Leere legt sich sanft über mich.