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Mein Vater lächelte mich an und sagte, 'irgendwann wird alles gut, Prinzessin. Ich verspreche es dir.' Ich war damals fünf Jahre alt und damit naiv genug um zu glauben, was er sagte. Wir fuhren als glückliche Familie in den Zoo und beobachteten Giraffen. Ich weiß es noch ganz genau, wie ich die Hand von Papa nahm und sie ganz fest drückte als wir die Löwen sahen. Es waren Zeiten, die ich niemals mehr vergessen werden, weil sie einfach unvergesslich waren. Mein Vater hat alles für mich getan. Und ich vermisse ihn deshalb um so mehr. Ja wirklich. Und ich hasse meine Mutter dafür, das sie ihn hat gehen lassen. Ich träume von ihm. Immer und jeden Tag. Tagsüber als auch nachts. Gott, gib mir meinen Vater wieder! Bitte.

Ich streiche noch heute über die Fläche in unserer Wohnung, wo mein Vater sich das Leben genommen hat. Natürlich sind wir woanders hingezogen. Doch tagtäglich gehe ich zu der heruntergekommenen Mietswohnung und erinnere mich an die alten Zeiten zurück. Das ganze Zimmer liegt voll mit verwelkten Rosen und anderen Blumen, die ich immer mitbringe. Wenn man diesen alten, aus edelholz geschnitzten Kleiderschrank öffnet, kommen einem Briefe und Erinnerungsstücke an meinen Vater entgegen. Und jeden Tag kommt etwas neues dazu. Ich bete. Es soll besser werden. Er soll zurück kommen. Kerzen und Teelichter erhellen den fensterlosen Raum. Fotos hängen an der Wand. Ich bin gerne in diesem Zimmer. So alleine. Wie ich es damals schon war, als du mit dem trinken angefangen hast. Doch nun ist es ein anderes allein sein. Kein Familienloses allein sein, sondern ein komplettes allein sein. Ich komme mir vor, wie ein neugeborenes. So hilflos und ohne irgendwelche Bindungen an irgendwen. Wäre ja auch zu schön, wenn sich irgendwer für mich interessieren würde.

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