30.04.2006 - ein Traum
Am Anfang war ich da. Auf einem Feld, so Fußballfeld mäßig. Doch mit einer anderen Aufteilung. Es war wohl eine andere Sportart, die es nicht wirklich geben sollte.
Und da war einer, ?Der arme Junge? wurde er von hysterischen Frauen gerufen.
Er war wirklich, nur noch arm, arm dran, Arm ab?
Ich hab ihn, als ich ihn da liegen gesehen hab, für nicht mehr lebensfähig und nicht mehr rettenswürdig erklärt.
Irgendwie sah er, nachdem er das Spiel gespielt hatte so aus:
Angeschlagen, getreten, blutverschmiert und er hatte? er hatte? einen Holzlöffel. Es war kein normaler Holzlöffel, eher sah er aus als würde man damit gut ein Boot antreiben können, und er hatte ihn. Und nicht einfach so ?haben? sondern, er steckte bei ihm unter der Axel. In ihr. Der Arm war eigentlich nicht mehr richtig dran.
Und alles war am bluten. Und keiner traute sich den Löffel raus zu nehmen. Wegen der Angst, den Arm dann ganz abzureisen.
Sie legten ihn auf eine Trage. Zwei junge Frauen. Und ich versuchte heraus zu finden warum, warum die anderen ihm das angetan hatten und woher, woher dieser verdammte Löffel kommt.
Keiner wollte mir irgendwas sagen. Ich ging weg. Mit dem armen Jungen. Im Krankenwagen. Ich kannte ihn nicht, da bin ich mir sicher.
Und im Traum war mein Vater der behandelnde Arzt. Wir brachten ihn ins Krankenhaus.
Es war sehr neumodisch und riesig. Wir stiegen zu dritt in einen Aufzug und fuhren hoch.
Irgendwo sind wir ausgestiegen, aber nicht dort wo wir den Jungen hinbringen sollten. Mein Vater musste irgendwas erledigen, und ist einfach gegangen, er würde gleich wieder kommen, ich solle da warten, hat er gesagt. Also stand ich da, vor dem Aufzug, nicht im, denn wer weiß, vielleicht würde der Junge noch im Stande sein zu reden und das würde ich nicht angenehm finden.
Doch da kam noch ein Typ, er stieg in den Aufzug. Er sah seltsam aus. Sehr sogar. Aber? ob ich das negativ finde? Ich glaub, ich hätte nichts dagegen, mal wirklich jemandem der so aussehe über den weg zu laufen, vielleicht nicht nur wirklich mal vorbei laufen, vielleicht ihn persönlich kennen lernen, wenigstens ansprechen würde ich ihn.
Aber am liebsten nicht im Dunkeln. Im Dunkeln über den Weg laufen?
Und das hat nichts damit zutun, dass ich wer weiß was für eine Aufreißerin bin oder so, bin ich ja eigentlich nicht, sondern seine Ähnlichkeit zu lebenden Perönlichkeiten?
Ich hatte schon mal so einen Traum? der so ähnlich ging, doch da ging es um?? Alien. Um ein Alien und es sah diesem Mann ähnlich, der da in den Aufzug steigen wollte.
Den Traum kann ich auch gleich noch mal aufschreiben.
Vielleicht, wenn andere ihn sehen würden, vielleicht würden sie sagen, dass er doch gar nicht seltsam aussieht, der Typ in meinem Traum.
Wenn mein Bruder ihn sehen würde, wäre ganz überzeugt davon, dass er seltsam aussieht.
Eigentlich sah er nach einem Menschen aus, halt. Ich wollte normalem Menschen schreiben? habe es mir aber irgendwie verkniffen.
Er war nicht besonders groß, nicht besonders klein, hatte braunes Haar, nicht besonders kurz, so halt, normal halt. Sein Gesicht? als ich ihn gesehen habe bekam ich halt die Überzeugung, dass es nicht all zu gut wäre ihn alleine in den Aufzug einsteigen zu lassen.
Er hatte so was Verrücktes. So einen Ausdruck.
In seinen Augen.
Auf seinem Mund.
Ich hatte die Befürchtung, dass irgendwas passieren würde, wenn ich ihn mit dem Jungen, auf der Liege im Lift, alleine lasse. Ich wusste nicht genau, was denn da passieren könnte? vielleicht zieht er ja, aus reiner Freundlichkeit, den Löffel raus?
Also bin ich mit eingestiegen.
Eigentlich wollte ich noch auf meinen Vater warten. Eigentlich wollte ich ganz bestimmt nicht mit den beiden in einem Aufzug stecken. Obwohl? Eigentlich würde ich gerne mal in einem Aufzug stecken bleiben und es wär sicherlich lustig, mit der einen Persönlichkeit.
Doch was dann passierte, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nicht was mit dem Liegentyp passiert ist ich weiß nicht wie all das gekommen ist, ich weiß nur noch, dass ich im Keller war.
Im Keller, dieses großen Hauses.
Und ich war nicht allein im Keller.
Die Decke im Keller war sehr hoch. Und ich stand auf einem Schrank.
Lief immer hin und her.
Damit er mich nicht runter holen konnte.
Ich war mit ihm im Keller.
Ich habe so ein wages Gefühl. Dass wir uns vorher durch das Ganze Haus gejagt haben. Er dabei ziemlich viel angerichtet hatte.
Und dann waren wir da.
Ich versuchte ihn mit irgendwelchen Sachen zu treffen, die ich nach ihm, zu ihm, runter warf.
Schraubenzieher, Hammer, Holzlöffel ^^?. Alles Schwere und Böse was ich fand.
Doch er wich immer aus.
Und er erzählte mir immer nur, was er mit mir anstellen würde wenn er mich erstmal kriegt.
Doch musste er mich erst mal kriegen.
Er wollte mich töten, und desto länger es dauerte, desto wütender wurde er.
Es war nicht so ein `böses Wütendsein´ sondern so ein verrücktes.
Ich versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es nichts bringen würde mich zu töten. Nachdem ich herausfand, dass ich nichts mehr zum Werfen habe?
Er holte sich etwas Großes, Langes aus Eisen um mich damit vom Schrank zu schlagen.
Doch es wollte ihm nicht gelingen. Also ließ er es fallen und kletterte selbst zu mir hoch.
Ich schlug ihm ins Gesicht und sprang rüber auf einen anderen Schrank.
Da war ich dann. Und er regte sich so ziemlich darüber auf. Darüber das ich ihn geschlagen habe, und nicht nur das, das ich ihm dabei das Gesicht verkratzt habe.
Er hatte die Hände vor dem Gesicht.
Ich war ganz überzeugt, dass ich es nicht habe.
Seltsamer weise, alles reine Taktik von ihm, wollte ich dann wissen wo ich ihm denn da das Gesicht verkratzt habe. Und bin wieder rüber zu ihm.
Jetzt könnte man sagen: Wie dumm ist die denn?
Und als ich dann schon fast neben ihm stand, nahm er die Hände weg. Sein Gesicht sah wirklich nicht mehr lustig aus. Und er war echt wütend. Da bekam sogar ich Angst.
Und meine Hoffnungen, mich irgendwie noch retten zu können gingen auch flöten.
Doch er packte mich nicht, als ich da so durcheinander stand, sondern erzählte jetzt schon ganz ernst wie er mich töten wird. Und dabei hatte er so ein Grinsen drauf, also glaubt mir, er kann echt böse grinsen.
Also, sprang ich vom Schrank und rannte. Rannte aus dem Zimmer raus und dann die Treppe hoch. Kurz nach dem die Treppe zu Ende war, faste er mich.
Ich weiß nicht wie er das so schnell konnte.
Auf einmal war er hinter mir, und hielt mich fest. Er zog mich durch den Raum, ganz langsam und leise. Hielt mir dabei den Mund mit einer Hand zu.
In einen anderen Raum. Einen kleinen Raum, wo es dunkel drin war.
Dann standen wir vor einer Wand, er hatte mich gegen sie gedrückt. Sie war sehr kalt.
Ich versuchte ihm zu erklären, dass er mich nicht töten musste, es tat mir ja leid, ich hatte nicht vor ihn zu kratzen (eigentlich wollt ich ihn ja töten? mit dem Hammer oder dem Löffel) und ich wollte nicht sterben.
Er machte irgendwie das Licht an. Und dann sah ich, dass das wogegen ich lehnte ein Spiegel war. Irgendwie ließ er mir ein bisschen Freiraum und so drehte ich mich um und schaute in den Spiegel.
Das tat er auch, und hatte somit seinen Kopf ganz nah neben meinem. Ich schaute in den Spiegel, und somit in seine Augen, er hatte grüne Augen und die hatte ich auch. Doch meine Augen waren nicht gläsern, sie waren matt.
Es war kein normales grün, es war so eine Mischung zwischen grün und blau. Es sah überhaupt nicht normal aus. Seine Augen schon, er hatte schöne Augen.
Und meine Pupille war auch nicht normal. Pupille im Wörterbuch nachgeschlagen: Sehloch in der Iris des Auges. Doch bei mir war sie kein Loch mehr. Sie war nicht so dunkel, wie normal, sondern mattig weiß. Meine Augenfarbe selbst fand ich schön, das war mal was, doch insgesamt fand ich es überhaupt einfach nur seltsam. Und wenn man genauer hinsah, bemerkte man, wie etwas vor dem Auge her schwamm, etwas Weißliches. Ich bekam Angst, dass ich so was wie den grauen Starr oder so bekommen habe.
Von irgendwo rief ich meinen Bruder. Und der Typ hinter mir sah fast so aus, als hätte er es sich anders überlegt, und würde mich nicht mehr töten wollen.
Er hielt mich einfach nur noch fest. Vielleicht hatte er noch immer Angst, dass ich ihm weg laufe.
Mein Bruder kam. Und ich zeigte ihm meine Augen. Er sagte er wüsste was es ist. Es komme von zuviel Stress, ich müsste mich konzentrieren und an etwas Schönes denken, dann würde es weggehen.
Ich tat es, ich dachte an was Schönes, und es ging wirklich weg. Mein Bruder dann auch, doch vorher schaute er mich noch ganz komisch an. Das ich mit so einem Typen rum lief. Sie wussten ja alle wie er war, und haben sich alle irgendwo versteckt. Und in der Zwischenzeit war ich mit ihm im Keller. Und jetzt sah es für meinen Bruder wohl fast so aus, als hätte ich überhaupt kein Problem damit, dass er mich festhielt, wie er mich festhielt.
Als mein Bruder weg war, meinte ich zu ihm: Siehst du, ich hatte für heute zuviel Stress.
Irgendwie war er dann nett. Nett zu mir.
Dann gab es im Traum wieder einen sehr großen Sprung.
Als nächstes war ich draußen.
Alleine. Es war helllichter Tag, und um mich rum war die Landschaft öde und trocken.
Ich kam in ein Dorf. Ein sehr kleines Dorf, und die Menschen da kamen mir so? wie ziemliche Landmenschen vor.
In der Mitte dieses Dorfes stand eine Hütte. Es war eine Imbissbude. Wo sie Essen verkauften.
Und ich stellte mich dahin und schaute es mir an. Es gab dort sehr viele Pfannkuchen, viele verschiedene Arten, kleine und große? frische und alte? grüne und blaue^^
Das Essen da sah eigentlich ganz lecker aus.
Ich kaufte mir drei Pfannkuchen. Weiter weg von mir, saß einer und der hatte Suppe. Er aß und sah nicht besonders aus als hätte er Manieren mit dem Löffel gelöffelt?
Ich glaub ich hab?s heute mit dem Löffel.
Und dann kam einer. Ich fühlte mich so, als hätte ich ihn schon ganz lange nicht gesehen?
Ich sprach ihn an. Doch er tat so, als würde er mich nicht hören, nicht sehen und überhaupt nicht erkennen.
Das machte mich traurig. Doch ich wusste warum er es tat. Jetzt weiß ich es nicht. Und ich wusste auch, dass er mich sah und mich erkannte und sich freute, dass ich da war.
Es war mein Vater. Er sah sehr seltsam aus. Ganz anders als normal.
Er ging an mir vorbei. Machte die Tür auf und ging dort hinein wo das Essen gemacht wurde.
Begrüßte alle, und erzählte der Frau, eine recht ältere Frau, und erzählte ihr, das man ihr Essen bis ganz nach? riechen kann.
Ich hatte das Gefühl zuhause zu sein. Und alle Menschen in dem Dorf zu kennen. Wobei ich in Echt nur meinen Vater kannte. Aber in dem Traum kannte ich die anderen alle auch. Und sie sollten mich auch kennen.
Ich saß da, und war mit den Gedanken abwesend.
Da sprach mich der mit der Suppe an. Sehr grob. ?Zu Fremden sind sie nett? Wer?s glaubt.
Er wollte den Pfeffer haben, der neben mir stand.
Ich gab ihn ihm.
Und er aß weiter seine Suppe.
Plötzlich saß einer ganz nah neben mir und meinte: ?Danke. Sicher wollte er das noch sagen.?
Ich meinte nur: ?Gern geschehen.? Und versuchte den Mann nicht mehr zu beachten. Er sah aus, als würde er nicht besonders angenehm riechen. Doch eigentlich kannte ich ihn auch. Und denn mit der Suppe auch. Und eigentlich mochte ich sie alle. Irgendwann mal. In meinem Traum. Sie waren für mich wie eine Familie. Doch da, als ich da saß, kam es mir so weit weg vor. Alles so weit weg.
Er fragte mich, was ich hier mache. In diesem Dorf. Ich sagte nur: Ich wollte? nur mal? nach Hause?
Und irgendwie kam es mir so vor, als würde ich es ernst meinen, als wär es wirklich mein Zuhause und als würde ich mich da wirklich zuhause fühlen, oder als ob ich das irgendwann früher mal tat.
Der Typ schaute mich komisch an, und fragte dann:
(Könnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?)
Er fragte:
Wie heißt du, Kind?
Er war viel älter als ich, deswegen konnte er das vielleicht noch, mich Kind nennen. Diese Frage klang aber netter, als die vorherigen. Er klang nachdenklich.
Ich sagte ihm wie ich heiße. Ich sagte: Marianna.
Er sah mich mit großen Augen an. Und fing dann an zu lachen. Erstmal ganz laut. Und dann wurde es immer bitterlicher.
Ich schaute ihn an. Mit so einem Blick, als würde ich nicht verstehen was daran so lustig sei. Doch mein Blick änderte sich, zu etwas mitleidigem, vielleicht auch liebevollem.
Teilweise verstand ich ihn.
Er erzählte mir, dass ich nicht Marianna sein kann. Wenn ich wollen würde, könnte ich mir ein Foto anschauen, was irgendwo hinten zu hängen haben sollte. Dann seh ich wie sie aussieht, und ich kann ganz bestimmt nicht sie sein. Marianna war ihre Kleine. Ich kann ganz bestimmt nicht sie sein. Marianna war vor langer Zeit gegangen. Ich kann ganz bestimmt nicht sie sein.
Er kam mir auf einmal so fertig vor.
Ich meinte nur: Vor langer Zeit gegangen und jetzt wieder gekommen.
Er drehte sich von mir weg.
Ich hielt ihn an der Schulter fest, und fragte:
?Erkennst du mich wirklich nicht? Sie mich an. Ich hab mich doch nicht verändert!?
Vielleicht bin ich ein bisschen ernster geworden aber sonst?
? Es war vor 6 Jahren, da ist sie gegangen und jetzt müsste sie 22 sein. Sie mich an. Ich bin 22. Ich bin sie. Bin doch nur ein bisschen älter geworden.?
Doch er wollte mich nicht erkennen. Er sagte nur: Da ist ihr Vater, wenn er dein Vater ist, warum erkennt er dich dann nicht?
Er erkennt mich, will es nur nicht zeigen. Doch wie sollte ich es diesem Mann nur erklären?
Ich hab mir überlegt, ist auch egal. Und sagte: ?Ich weiß wer mich erkennen würde!?
Und dabei klang ich schon irgendwie traurig.
Dann ging ich, auf der Suche nach diesem Jemanden. Doch dann weckte mich mein Vater.
Ich weiß wer dieser Jemand sein sollte. Ich mein, ich weiß an wenn ich im Traum dachte.
Es war dieser eine. Dieser eine Aus dem Keller. Der mich töten wollte.