es war morgen. also, der morgen danach. sie saß im schneidersitz auf seinem bett, schaute sich im zimmer um, schaute ihn an. er schlief noch. süß und friedlich wie ein baby, dachte sie. das zimmer war leer, nichts weiter als ein bett stand darin. nur das bett und sie. es war nichts zu hören außer sein leises atmen und das rascheln der bettdecke, wenn er sich bewegte. sie stütze ihren kopf mit einer hand und schaute ihn immer noch an. der moment sollte niemals vergehen, niemals. am liebsten würde sie für immer hier sitzen, in seinem zimmer, auf seinem bett, neben ihm. es war einer dieser perfekten momente im leben, in denen man denkt, dass nichts und niemand einem was anhaben könnte. momente die man nie wieder vergisst, auch wenn sie noch so kurz waren.
sie bemerkte erst, dass er aufgewacht war, als er plötzlich seine hand in ihre legte. sie schauten sich an und er begann verschlafen zu lächeln. nie hatte sie solch eine schöne gestalt gesehn, dachte sie. niemals hatte sie jemanden gesehn, der annähernd so schön war wie er. er setzte sich halb im bett auf, und schaute sie immer noch an. diesmal mit einem fragenden blick. "woran denkst du?" fragte er. "an alles. an alles und nichts. ich warte auf ein zeichen." antwortete sie. "ein zeichen?" lachte er. "ja, ein zeichen. ich warte darauf das irgendwas passiert. und sei es nur michael jackson, der mit engels gesang vom himmel herabsteigt und mir sagt was ich tun soll." sie wusste selbst, wie bescheuert sich das anhörte, aber sie wollte ihm nicht die wahrheit verraten. natürlich nicht. nach kurzem schweigen fing er plötzlich an zu lachen. er lachte das lachen, dass sie so liebte. auch sie konnte sich ein kleines, scheues lächeln nicht verkneifen. er zog sie zu sich und sie legte ihren kopf auf seine brust. er war warm, sie konnte seinen herzschlag hören und er roch gut, wie immer. er drückte ihr einen kuss auf ihr haar und flüsterte "du bist verrückt". sie konnte hören dass er es mit einem grinsen auf den lippen sagte. sie knuffte ihn in die seite, schloss lächelnd die augen und versuchte zu vergessen, dass es nicht immer so bleiben konnte.
nein 
