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Typische Worte und Redewendungen

Interjektionen
Öha! = ‘Hoppala!’
Kruzifix noamoi! (Cruzifix noch einmal!) = ‘Verdammt nochmal!’
Himml, Oasch und Zwirn! (Himmel, Arsch und Zwirn!) = ‘Verdammt nochmal!’
Na Oida! (Na Alter!) = Ausdruck des Erstaunens, der Erbostheit bzw. der Ungläubigkeit
Jessasmarantjosef! = ‘Jesus, Maria und Josef!’ (erschrockener Ausruf)
I hau mi’ oh! (Ich haue mich ab ) = ‘Ich lach mich tot!’ (Ausdruck der Belustigung oder der Verwunderung)
Bist’ deppat! = ‘Bist du blöd’ (Ausdruck des Erstaunens über einen Sachverhalt oder der aggressiven Feststellung über eine Person)
Ja eh ur! = Ja wirklich!
I eh a! = Ich natürlich auch!

Appelle
Heast, Oida! = ‘Hörst du, Alter!’ (meist vor Satzbeginn als Anrede, nicht sehr höflich)
Heast, Deppata! = ‘Hörst du, Dummkopf!’ (in genervter Form, also noch unhöflicher)
Zah’ au(n)! (Zieh an!) = ‘Beeile dich gefälligst!’
Lass’ mi aug’lahnt! (Lass mich angelehnt!) = ‘Lass mich in Ruhe!’ (Im Gegensatz zu „jemanden anlehnen“ = Diese Person gegen eine Mauer lehnen, um dann mit ihr Geschlechtsverkehr zu betreiben.)
Lass’ mi in Kraut! (Lass mich im Kraut) = ‘Lass mich in Ruhe!’
Rutsch ma’n Buggl owe! (Rutsche mir den Buckel herunter) = ‘Lass mich in Ruhe.
Mochts wos woits! = ‘Macht das was ihr wollt. Ich hab sowieso nichts zu sagen!’
Reiß di zom! = ‘Nimm dich zusammen!’
Seavas! (Servus) = ‘Hallo!’ bzw. ‘Tschüss!’ (auch als Interjektion des Erstaunens, Na seas!)
Hawe d’ Ehre = ‘Habe die Ehre’ zur Begrüßung oder Verabschiedung (auch Erstaunen: Na Hawedere!)
Hau di über d’ Heisa! = ‘Verschwinde!’ (wörtl. = Hau dich über die Häuser!)
Brauchst a poa Watschn?! = ‘Suchst du Streit’ (wörtl. = Brauchst du ein paar Ohrfeigen? )
„Sei still! / Halt den Mund!“

Aus der Arbeitswelt
Postla = ‘Postbote’
Taxla = ‘Taxifahrer’
Kiwara (Kiberer), Kiwarei, auch: die Heh = ‘Polizist(en), (Kriminal-)Polizei’
Heh = uniformierte Polizisten
Pompfüneberer = ‘Bestatter’, von frz. pompes funèbres
Hock'n' = ‘Anstellung’ bzw. die ‘Arbeit’ an sich, meist in Handwerksbetrieben; a Muadshockn (eine Mordsarbeit) = ‘viel Arbeit’
an Haring nehmen = spontan einen nicht angekündigten Urlaubstag nehmen (i nimmm ma an Haring)
hocknstaad = ‘arbeitslos’
Pfoff (Sg.), Pfoffn (Pl.) = ‘Pfarrer’
Funknschuasta (Funkenschuster) = scherzhaft für ‘Elektriker’
Pappnschlossa = scherzhaft für ‘Zahnarzt’
Pfostnwixa = scherzhaft für ‘Zimmerer’
Leimbeidl = scherzhaft für ‘Tischler’
Gschirlscheissa = scherzhaft für ‘Gärtner’
Greißla (Greißler) = ‘Gemischtwarenhändler (Tante-Emma-Laden)’ ("tante-emma-laden *zbeck*  )
pfuschen = ‘Schwarzarbeit verrichten’ (auch am Pfusch für ‘in der Arbeit’)
tschinöön = ‘verdienen’ (auch Wos tschinööst'n? für ‘Wieviel verdienst du?’ - Tschinelle=Paarbecken)
Fichtnmoped, Fichtnmoppal (Fichtenmoped) = scherzhaft für ‘Motorsäge’
Deckl (Deckel) = ‘Führerschein, Kontrollkarte d. Prostituierten’

Aus dem „Milieu“
Strizzi = ‘Zuhälter’
Asfoitschwoibn (Asphaltschwalbe) = ‘Prostituierte’
Prodahua (Praterhure) = ‘besonders billige Prostituierte’ (meist aus dem Gebiet um den Wiener Prater, 2. Bezirk)
Bugl = Leibwächter
Giftler = ‘Drogensüchtiger’
Fölsn (Felsen) / Sta (Stein) = ‘Strafanstalt Stein an der Donau’
Häfn = ‘Gefängnis’
Schmoiz (Schmalz) = ‘Haftstrafe’
Kua (Kur) = ‘Haftstrafe’

Aus dem Alltag
Bahöl/Bahöö = ‘Aufruhr, Wirbel’
Glei’ spüt’s Granada! (Gleich spielt es Granada!) = ‘Ankündigung/Androhung eines Bahöls’
Gschnas = ‘Faschingsfeier’, ‘Maskenfest’
Eiskostn (Eiskasten) = ‘Kühlschrank’
Semmerl, Weckerl = ‘kleines Brötchen’
Guakal = ‘Essiggurken’
Leberkas = ‘Fleischkäse’ (hahaha Fleischkäse klingd foi geil  )
Eierschwammerl = ‘Pfifferling’
Sackerl = ‘Tüte, Kunststofftragtasche’
Kiddl = ‘Rock (das Bekleidungsstück), Arbeitsmantel, Kittel’
Schissl = ‘Auto (Auto, sc. Schüssel, fahrbarer Untersatz)’
Kistn = 'Auto' (wortwörtlich Kiste; bezieht sich auf ein altes oder heruntergekommenes Auto/Fahrzeug)
Kraxn = ’nicht mehr gut funktionierendes elektrisches Gerät, vorzugsweise Auto’
an Potschn hom = ‘einen platten Reifen haben’, auch: ‘blöd sein’
hinich auf de Schläuch = ‘gehbehindert, wörtl.: kaputte Reifen/Schläuche haben’
Potschnkino = ‘Pantoffelkino’ (Fernseher zu Hause)
Potschn = ‘Schlapfen, Pantoffel’
Gschroppn = ‘Kinder’ (scherz-/boshaft)
Gretzn (Krätze) = neben ‘Hautausschlag’ vor allem ‘ungezogenes, auch vorlautes Kind’, im übertragenen Sinne auch für ein altes, geiferndes Weib oder eine Person, die als solches dargestellt werden soll
Tschopperl = verniedlichend für ‘hilfsbedürftige Person’, auch: ‘kleines Kind’
Spezi = ‘Freund, Kumpel’, auch ‘Cola mit Fanta gemischt’
Spatzi = liebevoll für ‘Freund(in)‘
de zwa hom a Pantscherl = ‘die zwei haben ein Verhältnis’
Weh = ‘Verlierer’ (Na wos sois, er is hoid a Weh.)
Lulu (m.) = ‘Weichling’ - eigentlich Kindersprache für Urin
Tachinierer = ‘Minderleister’
Negerant = ‘Habenichts’
Bsoffener = ‘stark Betrunkener’
Bsuff = ‘Alkoholiker’, im Bsuff = ‘im Rausch’
Menasch = von zu Hause mitgenommene Speisen, meist für die Mittagspause gedacht, von frz. menage ‘Haushalt’
do fäuts (da fäult es) = ‘da stinkt es’
Leiberl = ‘T-Shirt’
Laberl = ‘kleiner Laib’
Woama = ‘Homosexueller’
Obi gspritzt = ‘Apfelsaft mit Mineralwasser verdünnt’ (Obi=Apfelsafthersteller)
Prolotoaster = scherzhaft für ‘Solarium’
Proletenschlauch = bösartig für ‘U-Bahn’
Wastl = ‘unschöner, übergewichtiger Hund’
Blada = ‘übergewichtiger Mensch (wtl.: Geblähter)’
Hatscher = ‘weiter, mühevoller Weg’ (von Haddsch)
Gscheada = ‘ländlicher Mensch’
Tschusch = ‘Ausländer, insbes. aus dem Balkan [abwertend]’
Fotznhobel = scherzhaft für ‘Mundharmonika’
Viech = ‘Tier, Wanze, sehr muskulöser Mann’
Tschick, Spee, Spau (Span) = ‘Zigarette’
Schnorrst ma a(n) Tschick? = ‘Bekomme ich eine Zigarette von dir?’
Loss an Tschick umewoxn! = ‘Reich mir eine Zigarette herüber (lass … herüberwachsen)’
Schastromml = ‘alte Frau’
Bluza (Blutzer) = ‘Kopf’
Ha(r)pfn = ‘Bett’
Kramuri = ‘Kram’, ‘Krimskrams’
Peckerl = ‘Tattoo’
brunzn, wischerln, schiffn = ‘urinieren’
Krocha = Jugendlicher, der durch einen eigenen Kleidungsstil und Tanzstil hervorsticht - kommt von ‘einekrochn’
I-Tipferl-Reiter = ‘Pedant’
Tschurifetzn = ‘postkoitales Reinigungtuch’, ‘Intimpflegetuch’
Aus dem scherzhaften Diskurs
Aansapanier (Einserpanier) = ‘Sonntagsanzug’
Wuchtldrucker oder Gschichtldrucker = ‘Lügner’ (Druckst ma jetzt a Wuchtel  
Schittst mi jetzt (mi’n Tee) au? = ‘Lügst du mich jetzt an?’
a Eitrige mid an Bugl und an Sechzehna Blech / a Eitrige mid an Bugl und ana Hüsn = ‘Käsekrainer mit einem Brotscherzerl und einem Ottakringer Dosenbier (Blech)/Flaschenbier (Hüsn)’ – Ottakring ist der 16. Wiener Gemeindebezirk
Dosnsemml oder Blechsemml oder Blechweckal = ‘Dosenbier’
Schmähtandler = ‘Scherzkeks’
Marmeladinger oder Piefke = ‘(Nord-)Deutscher’
Gfüder (Gefüllter) = ‘Korpulenter’
Gstopfter = ‘Mann mit viel Geld’
Maxi (auch Maxerl) = ‘kleines Männlein’, oft ‘Spielstein’
Proda = eigentlich ‘Prater’ (große Grünfläche mit Vergnügungspark in Wien), auch Ausdruck für ‘protzige Armband- oder Taschenuhr’
"Proda" = eigentlich "Bräter" (mechanischer Grillspießwender, ein uhrähnliches Getriebe, seit dem Mittelalter in Verwendung) für minderwertige Uhr.
Pflostahirschn = scherzhaft für ‘Pferd’, auch für ‘die soziale Oberschicht’ bzw. ‘Bewohner der inneren Bezirke Wiens’
Moch a Säun, hau di in de Pania und fliag o! = ‘Steh auf, zieh deine Klamotten an und geh weg!’
Schinakel = ‘kleines Boot’, deshalb auch witzig ‘riesengroßer Schuh’
Eigenschaften und Befindlichkeiten [Bearbeiten]
leiwand = ‘super, cool, gut’ (z. B. Des Festl woa leiwand = ‘Das Fest war super’)
(na) frank = ‘ehrlich’, bestätigende und zusätzlich Nachdruck verleihende Phrase
deppert/augschitt (angeschüttet) = ‘dumm’
schaasaugad = ‘teilweise sehbehindert’ (wird auch verwendet wenn jemand etwas übersieht)
derrisch = ‘taub’
patschert = ‘tollpatschig’
Grant = negative Befindlichkeit, Gefühl des Ärgers/Zorns
"staad" = ruhig/untätig
schmähstad = so verblüfft, dass man keinen Schmäh als Antwort findet
gsacklt/gschoint (in Schale) =‘gut angezogen’
spitz sein (Geld haben, sexuell erregt sein)
blad (gebläht) / gfüht (gefüllt) = ‘fett, dick’
dulli = ‘vortrefflich, sehr schön’, sonst wenig gebräuchlich, häufiger die Steigerungen: klass, leiwand
gschmeidig = geschmeidig ; des wor ua gschmeidig ; etwas war sehr gut/toll bzw. gschmeidig grennt = gut gelaufen
gstopft (reich,verwöhnt)
(völlig) betrunken sein  
an Offn hom (einen Affen haben)
bummzua (vollkommen zu)
b’soffen wia r a Heisltschick (angesoffen wie ein Zigarettenstummel im Urinal)
bladlwach (weich/biegsam wie ein Blatt)
blunznfett (fett wie eine Blutwurst)
im Öö sei (im Öl sein)
an Fetzn hom (einen Fetzen haben)
hockndicht (vollkommen besoffen)
fett wia a Radiara (ziemlich betrunken)
a (Damen-)Spitzal haum (leicht betrunken sein)
komplett erledigt sei (sehr müde oder gänzlich betrunken sein)
fett wie d' russische Erdn (betrunken wie die russische Erde)

Tätigkeiten
motschkern = ‘meckern’
sudern = ‘jammern’
ratschn, trotschn = ‘reden, schnattern, tratschen’
hatschn = ‘gehen, schlendern, humpeln’
(weg-)stampern = ‘wegjagen’
rean, wana, blazn = ‘weinen’
hutschn = ‘schaukeln’ (Kinder wiegen)
auzahn = ‚sich beeilen‘
owezahn = ‘faul sein’
owehaun = ‘betrügen (in der Partnerschaft)’
tachinieren = ‘bei der Arbeit so wenig arbeiten wie möglich, faulenzen’
vasetzn = ‘versteigern, ins Pfandleihhaus bringen’, auch: ‘jemanden versetzen’
aufmascherln =‘aufdonnern’
daunehaun = ‘wegwerfen’
an Friedhofsjodla mochn = ‘husten’
bäule gehn = ‘abhauen, verschwinden’
tschäule gaungan (gegangen) = ‘kaputt geworden, etw. verloren’
oohaun (abhauen) = ‘lachen’
kräuhn (kriechen) = ‘gehen’
zuwekräuhn = ‘hergehen’, auch: jmd. zuwekräuhn = ‘sich an jmd. ranschmeißen/anbaggern’
a scheene Leich mochn = ‘ein schönes Begräbnis ausrichten’
an Boizn drahn (einen Bolzen drehen) = ‘einen Fehler machen’
fladern = ‘stehlen’
budan (pudern), schnacksln, fegln (vögeln), pempan = ‘Geschlechtsverkehr durchführen’
si fetzn = ‘sich prügeln’
herstraan (hersträuen) = ‘vergewaltigen’
si oohaun (sich abhauen) = ‘hemmungslos lachen’

sterben“ [Bearbeiten]
Den Wienern wird einerseits Fatalismus („Is eh ois wuascht“ [Es ist sowieso alles egal]), andererseits Überlebenswille („A echta Weana geht net unta“ [Ein echter Wiener geht nicht unter]) nachgesagt. Als Resultat des Kompromisses dieser zwei Extreme lässt sich wohl der makabre Humor, der sich im Wienerischen unter anderem in vielen scherzhaften Ausdrücken für 'sterben' zeigt, erklären. Ein plakatives Beispiel dafür ist etwa Roland Neuwirths „Ein echtes Wienerlied“, dessen Text sich aus lauter Euphemismen für das Sterben zusammensetzt.
'n Holzpyjama auziagn = ‘den Holzpyjama anziehen’
ohgrotzn (abkratzen)
ohbangln
a Bangl reissn
ohküühn (abkühlen)
mid’n 71er foahn (die Straßenbahnlinie 71 fährt zum Wiener Zentralfriedhof)
in Leffl ohgebn (den Löffel abgeben)
si d’ Schleifn gebn
de Potschn streckn
maukas gehn
aushuastn (aushusten)
si di Eadöpfen von unt auschaun (sich die Kartoffeln von unten anschauen)
an Abgaung mochn (einen Abgang machen)
schaun, ob da Deckl passt
si söwa die zwa Meta tiafa bringa (wörtl.: 'sich selbst die zwei Meter tiefer bringen' | Selbstmord begehen)
hamdrahn – umbringen (von „heimdrehen“ – sich ins Bett legen und sich nach Hause – also zum Tod – drehen)
ins Pendl haun (sich aufhängen)
"koide Kirurgie" = Pathologie

Invektiven [Bearbeiten]
Gscherter = ‘einer vom Land’, was für einen Wiener alle Österreicher außer sie selbst sind (jedoch in der Provinz das Gegenteil bedeutend, damit werden die Wiener gemeint) (wörtlich: ‘Gescherter/Geschorener’, also ‘Kurzhaariger’ – Leibeigene durften das Haar nur kurz geschoren tragen)
Fetznschädl = ‘Idiot (Lumpenkopf)’ , neu 'Turban-/KopftuchträgerIn'
Fetzenbaungad = ‘Puppe aus Lumpen’, aber auch ‘liederliche Person’
Baungad (< Bankert ‘uneheliches Kind’) = ‘schlimmes Kind’ („De Baungad mochn heit wida an Krawöö ois wia!“ = ‘Die Kinder sind heute wieder laut’)
Fallot = ‘Gauner, Betrüger’
Bü(l)cher (von Pilger) = ‘Gauner’
Owezahrer = ‘Nichtstuer, Schlechtmacher, Spielverderber’
Sandler = ‘Obdachloser, fauler Mensch’
Saundhos (Sandhase) = ‘Obdachloser’
Trutschn = ‘hochmütige Frau’
Schaßtromml (Furztrommel) = ‘unsympathische Person’ (meist auf eine ältere Frau bezogen), (eigentlich ein Volksmusikinstrument das Furzlaute von sich gibt)
Oaschgeign (Arschgeige) = ‘unsympathische Person’ (meist auf einen Mann bezogen)
Ungustl = ‘widerlicher Typ’
Dillo = ‘unintelligenter Mensch’
Koffa (auch Vollkoffa usw.) = ‘Idiot’, an Koffa ostön = ‘einen Darmwind lassen’
Dodl = ‘Idiot’
Gurkn = ‘Idiot’
Ei = ‘Idiot’
Deppata = ‘Idiot’ (wie ‘Koffa‘ usw., aber mit schmipfhafterem Charakter)
Hiafla = ‘ungeschickter und/oder dummer Mensch (von: Huftier, Ochs)’
Trampl = ‘unbegabtes Weib’ (also wie ‘Trottel’, aber weiblich)
Fut = ‘Vagina, eig. Vulva’ (höchst vulgär)
Grantscheam = ‘schlecht gelaunte Person’
Dünngsöchter = ‘dumme Person (zu kurz geselcht)’
Blitzgneisser = ‘jemand, der schnell versteht’ (immer ironisch gemeint!)
Nudlaug = ‘Person mit schwächerem Augenlicht’, auch ‘Idiot’ (besonders derb, da aus der Sexualmetaphorik)
Frotz = ‘ungezogenes Kind‘, oft auch ‘Tussi, promiskes Fräulein’
Gfries/Wisasch (< frz. visage) = ‘Gesicht’ (bösartig)
Einedrahra = ‘Angeber, Wichtigtuer’ – eine = ‘hinein’, Drahra = ‘Dreher’, also jemanden um den Finger wickeln
Beidl = ‘Schimpfwort für einen Mann’ (Von ‘Beutel’ – meint die äußeren männlichen Geschlechtsorgane. Das d wird sehr schwach betont.)
Mistlbocha (Mistelbacher) = ‘uniformierter Polizist’
Ethnophaulismen [Bearbeiten]
Kanak (Kanake) = ‘Ausländer’ (bevorzugt für Menschen aus der Türkei)
Kinesara = ‘Chinese’
Gschlitzta = ‘Chinese, Japaner’
Bunter / Bloßhaxata / Bloßhapata / Lumbumba / Buschtschusch / Zulukaffa / Bimbo / Bananenbiager = ‘Schwarzafrikaner’
Kamötreiwa (Kameltreiber) = ‘aus dem arabischen Raum stammende Person’
Marmeladinger = ‘(Nord-)Deutscher’

Beleidigende Phrasen [Bearbeiten]
Gusch, sunst boschts! = ‘Sei ruhig, sonst muss ich dir eine verpassen!’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
Du baidlst am Watschnbaam! (Watschn = ‘Ohrfeige’) = ‘Pass auf was du machst/sagst!’ (wörtlich: ‘Du rüttelst am Ohrfeigenbaum!’, wobei die Ohrfeigen natürlich die (leicht herabfallenden) Früchte des Baumes sind)
Wüst an Tschuck aufs Aug? / Wüst an Tschuck aufs Guck? (Guck = ‘Auge’) = ‘Soll ich dir ein Veilchen verpassen?’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
Homs da ins Hian gschissn? = rhetorische Frage, mit der die geistige Intaktheit des Gegenübers angezweifelt wird
Dia homs ins Hian gschissn und ned owelossn. = ‘Du bist ein Vollidiot.’
Wüst a Packl Haustetschn?. = ‘Willst du eine Packung hausgemachter Ohrfeigen?’
Drah di ham. (Bring dich selbst um.) = ‘Du sollst weggehen.’
Heast Gschissana! = ‘Pass auf, du Idiot!’
Wüst ned a wengal scheissn geh? = ‘Lass mich in Ruhe!’ (wörtlicher: ‘Hast du denn nichts besseres zu tun?’)
(Bist) depat? = ‘Stimmt was nicht?’, ‘Geht es dir nicht gut?’ (Diese Phrase wird meist nach einer Tat eines anderen gesagt, die einem missfällt)
Leck di Tant in Oasch! = wichtig dabei die Mimik, entweder Erstaunen oder sehr starke negative Motivation
Hau di üba d’ Heisa! = ‘Verschwinde!’ (wörtlich: ‘Wirf dich über die Häuser‘)
Blos ma’n Bock auf = ‚Lass mich in Ruhe‘ (wörtlich: ‚Blas mir den Schuh auf’)
Red’s in a Sackl und stö’s vor die Tia = ‘Das interessiert mich nicht’ (wörtlich: ‘Sprich es in ein Sackerl und stelle es vor die Türe’)
Moch a Lackerl und schwimm in die Donau! = ‘Verschwinde!’
Hupf in Gatsch (und schlog a Wön) = "Verschwinde!" (wörtlich: Spring in den Schlamm (und schlag eine Welle))
Schbü Schas und vaduft! = ‘Verschwinde!’ (wörtlich: ‘Spiele Furz und verdufte!‘)
Bei dia haums es Kind wegghaut und de Nochgebuat aufzogn! = ‘Du bist hässlich!’ (wörtlich: ‘Bei dir haben sie das Kind weggeworfen und die Nachgeburt großgezogen!‘)
Geh leck mi do (am oasch)!= ‘Leck mich do (am Arsch)‘!
Du konst mi moi du trotl!= ‘Du kannst mich mal, du Trottl!‘

Höflichkeitsformeln [Bearbeiten]
Im Wienerischen finden sich etliche Ausdrücke, die noch das Unterwürfige aus der k.u.k.-Zeit aufzeigen (auch bekannt als Schönbrunner Deutsch oder Kaiserdeutsch).
G'schamsta Dina = ‘gehorsamster Diener’
Küss d’ Hand! = ‘Küss die Hand!’
gn’ä Frau = ‘gnädige Frau’
D’ Ehre! (schriftl. auch manchmal Dere) = Kurzform von ‘(Ich) habe die Ehre!’

Phrasen [Bearbeiten]
Gell? (auch göö  = ‘Nicht wahr?’ (ähnlich dem Kanadischen ‘eh?’)
Hauts die Wadln fire = ‘Los!, Vorwärts!’ (wörtlich: ‘treibt die Unterbeine vor’)
Wos liegt des pickt = ‘Was liegt, das bleibt fest’ (beim Karten- oder Schachspielen gehört)
Na no na net = ‘Das hätte ich nie gewusst!’ (sarkastisch)
Tuad ma laad! = ‘Tut mir leid!’

Typische Wiener Maßeinheiten, Weg- und Richtungsangaben [Bearbeiten]
Deka (von „Dekagramm“) = In Wien sagt man anstatt 100 Gramm [z. B. Wurst] 10 Deka [nur in Bezug auf Speisen, z. B. an der Feinkosttheke].
da ua Meta (ein beträchtlicher Meter) = ‘eine große (meist zu gehende) Distanz’
a brada Weg (ein breiter Weg) = ‘ein weiter Weg’
a bissl = ‘ein bisschen’. Wird gern beim Schimpfen für ‘sehr viel’ gebraucht: a bissl schwanger, a bissl deppad
a wengerl, a Äuzerl = ‘ein bisschen’
halbert (auch hoibert) = ‘halb, halbwegs, fast’ (z. B. des woa a hoiberte Gschicht, ‘das war fast eine ganze Geschichte’, oder Ist er arbeitsfähig? Ja, so halbert.)
um Heisa daneben (um Häuser daneben) = ‘weit gefehlt’
um an Bettl (um einen Bettel) = ‘sehr billig, fast kostenlos’
und wenn’s Graz kost’ = ‘um jeden Preis’
net um a Gschloss = ‘nicht um die Burg ’
ums Oaschleckn ned = ‘etwas knapp verpasst/nicht geschafft haben’
a Botzn Auto = ‘ein großes Auto’
viere = ‘nach vorn’ (z. B.: Geh viere. = ‘Geh nach vorn.’)
viera = ‘(her)vor’ (z. B.: Kum viera. = ‘Komm hervor.’)
zruck = ‘zurück’
umme = ‘hinüber’ (ummegehn = ‘hinübergehen’)
umma = ‘herüber‘
eine = ‘hinein’
eina = ‘herein’
ausse = ‘hinaus’
aussa = ‘heraus’
obe = ‘hinunter’
oba = ‘herunter’
aufe = ‘hinauf’
aufa = ‘herauf’
ummadum = ‚umher‘ (ummadum gehn = ‚umher gehen‘)
Kilo = bei Geldbeträgen und Geschwindigkeitsangaben wird Kilo im Wienerischen – entgegen der Erwartung – nicht für ‘tausend’, sondern für ‘hundert’ verwendet. Dies begründet sich durch das in Österreich gebräuchliche „Dekagramm“ (1 dag = 10 Gramm), von dem 100 Einheiten ein Kilo (1000 Gramm) ergeben. Zwaa Kilo entsprechen also z. B. 200 Euro oder 200 km/h, nicht 2.000!
Fleckal = früher bei Geldbeträgen in Schilling, ein Fleck = 1.000-Schilling-Schein
Krügel = 0,5 Liter Bier vom Fass
Seidel (oft falsch Seiterl geschrieben) = 0,3 Liter Bier vom Fass (vom italienischen sitella, einem mittelalterlichen urnenförmigen Gefäß für Wein)
Pfiff = 0,176 Liter Bier vom Fass (manchmal fälschlich auch 0,2 Liter oder 0,1 Liter)
a Hüüsn (eine Hülse) = 0,5 Liter Bier, meist aus der Dose

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