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Polarwolf

Der Polarwolf ist eine Unterart des Grauen Wolfes. Polarwölfe haben ein weißes Fell, das dicker ist als das ihrer Verwandten in südlicheren Gebieten. Ihre Ohren sind kleiner und abgerundeter, ihre Schnauze ist etwas kürzer und ihre Beine sogar merklich kürzer. Sie sind auch kräftiger gebaut; ein ausgewachsenes Männchen erreicht ein Gewicht von 80 kg.

Polarwölfe leben auf den Inseln der kanadischen Arktis und an der nördlichen Küste Grönlands, etwa nördlich des 70. Breitengrads. Sie leben in einer rauen Gegend bestehend aus Tundra, Gletschertälern und Eisfeldern. Der Boden in diesen Gegenden ist durchgehend gefroren. Polarwölfe halten Temperaturen bis zu -55 °C aus. Wegen dieser Isolation ist der Polarwolf die reinste aller Wolfarten.

Weil der Lebensraum des Polarwolfes sowohl sehr unwirtlich als auch schwer zugänglich ist, ist nur sehr wenig über sein Verhalten in freier Wildbahn bekannt, besonders während der langen, dunklen Wintermonate. Selbst die große Mehrheit der Eskimos lebt weiter südlich als der Polarwolf. Während der Sommermonate betriebene Forschung belegt, dass ein Großteil des Verhaltens des Polarwolfs mit dem seiner im Süden lebenden Verwandten übereinstimmt. Der soziale Zusammenhalt im Rudel der Polarwölfe scheint jedoch größer zu sein, wahrscheinlich weil ein Wolf in dieser Umgebung alleine nur schwer überleben könnte. In freier Wildbahn wird ein Polarwolf normalerweise etwa 7 Jahre alt, während er in Gefangenschaft ein Alter von über 17 Jahren erreichen kann.

Polarwölfe fressen die Tiere, die sie fangen können: von Wühlmäusen, Lemmingen, Hasen und Vögeln bis hin zu Karibus und Moschusochsen. Wenn sie große Beutetiere schlagen wollen, müssen sie in Rudeln jagen, denn Karibus und Moschusochsen sind zu kräftig für einen einzelnen Wolf. Da es in dieser Gegend wenig Schutz durch Bäume, Büsche o.ä. gibt, nähern sich die Wölfe im Allgemeinen der Herde, wenn diese bereits einen Verteidigungsring um die Kälber in der Mitte gebildet hat. Das Rudel umkreist die Herde und versucht, sie auseinander zutreiben, sodass die Wölfe die jungen oder schwachen Tiere isolieren können. Ein Moschusochse bedeutet mehrere Tage lang ausreichend Nahrung für die Wölfe. Polarwölfe verwerten ihre Beute vollständig; sie fressen auch Haut, Fell und Knochen.

Wölfe leben gewöhnlich in kleinen Rudeln oder Familiengruppen von 7 bis 10 Tieren, bestehend aus einem Leitpaar, ihren Jungen und ihren Nachkommen. Die beiden Leitwölfe sind die Alpha-Wölfe; der Rest des Rudels ordnet sich ihnen unter. Wölfe verständigen sich untereinander durch Körperhaltung und Mimik sowie mit Knurren, Heulen, Winseln, Jaulen und Bellen. Eine einzige leichte Bewegung kann Bände sprechen. Ein ängstlicher Wolf legt seine Ohren flach an den Kopf an; wenn er wütend ist, zeigt er seine Zähne. Unterordnung wird durch das Senken von Körper und Schwanz oder durch ein auf-den-Rücken-Rollen deutlich gemacht. Ein Wolf, der zum Spielen aufgelegt ist, "tanzt" herum und senkt den vorderen Teil seines Körpers, während der hintere aufgerichtet bleibt.

Nach der Paarung im März verlässt das trächtige Weibchen das Rudel, um eine Höhle für die Geburt zu suchen. Die Welpen werden taub, blind und hilflos geboren. Sie sind absolut abhängig von ihrer Mutter, welche sich wiederum auf ihr Männchen verlässt, das ihr Futter bringt. Alle erwachsenen Tiere unterstützen sie beim Füttern und der Sorge um die Welpen. Im darauffolgenden Jahr sind sie dann bereit, das Rudel zu verlassen.

Der Polarwolf ist die einzige Unterart des Wolfes, die nicht nur nicht bedroht ist, sondern auch noch immer im gleichen Gebiet wie früher zu finden ist. Sein abgelegener Lebensraum hat ihn vor der menschlichen Gefahr bewahrt, die andere Wolfpopulationen dem Aussterben so nahe gebracht hat.

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