Ok und jetzt die heuteie Flagge und was sie bedeutet
Sven Rex war bei einem Fahnenhersteller und beantwortet die Hörerfrage:
In der Werkstatt des Fahnenherstellers rattern die Nähmaschinen. Schwarz-Rot-Gold wird hier zum Schreibtischfähnchen, zum Wimpel für den Autospiegel oder zur großen Flagge für den Fahnenmast. Woher die Fahnen kommen, wissen die Mitarbeiter der Fabrik. Oliver Braun ist verantwortlich für den Bereich Nationalfahnen.
Oliver Braun: "Die Farben entstanden 1813 bei den napoleonischen Freiheitskriegen, bei denen die Uniformen von Freikorps schwarz waren, mit goldenen Knöpfen und roter Stickerei. Diese Farben wurden dann in Burschenschaften verwendet, in denen die Demokratiebewegung entstand. Von den Uniformen wurden dann die Farben abgeleitet."
In anderen Ländern haben die einzelnen Farben eine besondere Bedeutung, stehen z.B. für Religionsgruppen, Volksgruppen oder Tugenden. Nicht so in Deutschland. Dafür waren die Farben schwarz, rot und gold immer Teil einer demokratischen Bewegung.
Oliver Braun: "Die Nationalfahne war dann immer Schwarz-Rot-Gold, wenn sich eine demokratische Regierung an der Macht befand, nach dem 1. Weltkrieg 1919 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Und 1949, als die Bundesrepublik gegründet wurde, die wie auch die DDR auf die Schwarz-Rot-Goldenen Farben zurückgegriffen hat, im Gegensatz zu den Schwarz-Weiß-Roten, die im Kaiserreich von den Nationalsozialisten verwendet wurden."
Wie die Farben auszusehen haben, ist genau festgelegt.
Die Geschäftsführerin des Fahnenherstellers, Sylvia Kroneberg: "Das Schwarz muss ein tiefes Vollschwarz sein, das Rot ein tiefes Vollrot, also ein ganz volltöniges Rot. Das Gelb ist ein warmes Goldgelb. Es braucht also einen guten Rotbestandteil, um es zu einem warmen Gelb zu machen."
Die Farben werden normalerweise auf die Stoffe gedruckt, die dann nur noch an den Rändern genäht werden müssen. Es gibt aber auch Ausnahmen. Denn bei der Fußballweltmeisterschaft vor zwei Jahren war die Nachfrage so groß, dass man sich anders behelfen musste.
Sylvia Kronenberg: "Wir haben dann auch einen hohen Prozentsatz aus Streifen zusammengenäht, so dass am Ende wirklich alle Bestände von Schwarz-Rot-Gold aufgearbeitet waren, die nicht ursprünglich disponiert waren, um zu Deutschlandfahnen zu werden."
Quelle: SWR4